Hallo Arthur
Ich habe Dich schon verstanden. Das geht im Prinzip in die gleiche ausweglose Richtung wie Dein voriges Szenario.
Mein Szenario lautet, Mechanisierung des Reisanbaus ist nicht möglich. Arbeitskräfte können nicht bezahlt werden. Dann bedarf es keines Wirtschaftsbuches, die Kenntnis der Grundrechenarten reicht völlig aus.
Ich komme zu dem Ergebnis, dass der Bauer dann nur noch die Fläche bewirtschaftet, die er selbst beackern kann. Das wird in aller Regel weniger sein, als er mit Hilfskräften bewirtschaften könnte. Im Ergebnis wird er weniger produzieren und im Grenzfall reicht es nur noch zur Selbstversorgung.
Damit ist der Betrieb als Erwerbsbetrieb ausgeschieden.
Es gibt aber (fast) immer Auswege, andere Möglichkeiten. Z.B.:
In einem TV-Bericht über den Reis-Anbau anderswo (ich weiß nicht mehr, wo das in Asien war)
habe ich so einen kleinen "Nachlauf"-Traktor mit wasser- und matschgängigen Stahlrädern
gesehen mit einem Mähbalken quer vorne dran. Dieser Balken hat die Reishalme geschnitten
und im Bündel automatisch auf die Seite gelegt. Das ging ratz fatz.
Sehr viele Einachs-Traktoren haben eh diese Stahl-Schaufel-Räder, und für kurze Fahrten ausserhalb der Felder werden einfach passende Reifenmäntel (ohne Luft) übergestülpt.
Ein zusätzlicher Mähbalken (wie von Helli beschrieben) wäre eine sehr clevere Lösung (auch für kleine Felder).
Ferner wächst auch im tiefsten Isan die Anzahl der richtigen Traktoren rasant. Ein solcher Balkenmäher wäre auch da ein sehr sinnvoller Zusatz.
Einerseits höre ich seit etlichen Jahren im Isaan, dass es problematisch ist, für die Reisernte (genauer: für das Schneiden und Bündeln der Reishalme) genügend Helfer zu finden.
Andererseits kann ich in jedem Winter erkennen, dass die Reisernte dennoch funktioniert.
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Dein Szenario, Arthur, gilt nur für die Bauern, die sich den Veränderungen nicht anpassen können. Die landen dann auf dem Abstellgleis.
Aber das einzig Stetige im Leben ist der stetige Wandel
. Und die momentan auf diesem Erdball dominante Spezies ist sehr anpassungsfähig und findig.
Man sollte da nicht zu schwarz sehen.