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Autor Thema: Taifun-Statistik:  (Gelesen 1811 mal)

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Alex

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Taifun-Statistik:
« am: 10. November 2013, 05:24:46 »



Die gewaltigen Ausreißer des Klimas




Getty Images/ NOAA

Immer häufiger? Schon die Infrarotaufnahmen tropischer Wirbelstürme bleiben im Gedächtnis ("Yasi", 2011)

Keine zwölf Monate nach "Bopha" wurden die Philippinen schon wieder von einem verheerenden Tropensturm heimgesucht. Doch der Eindruck täuscht: Die Zahl der Taifune und Hurrikane hat in den vergangenen Jahrzehnten nicht zugenommen. Wohl aber ihre zerstörerische Wirkung.

Für die Wissenschaft sind extreme Ereignisse schon per Definition ein Problem. Denn wegen ihrer Seltenheit erzeugen sie nur über lange Zeiträume genügend Daten, mit denen sich ihre Hintergründe erforschen ließen. Schon deshalb verwundert es wenig, dass in der Fachwelt sehr umstritten ist, ob und wie starke Wirbelstürme mit dem Klimawandel zusammenhängen.

Weitgehend einig scheint sich die Klimawissenschaft immerhin darin zu sein, dass eine generelle Zunahme von Hurrikanen und Taifunen nicht zu beobachten ist. "Aktuelle Datensätze zeigen keine signifikanten Trends in der globalen Frequenz tropischer Wirbelstürme", heißt es im fünften Weltklimabericht der Vereinten Nationen. Allenfalls im Nordatlantik sei ihre Zahl angestiegen.

Dazu passt eine Studie, die drei US-amerikanische Geologen im vergangenen Jahr im Fachmagazin "Journal of Climate" veröffentlichten. Sie sammelten Daten zu allen tropischen Stürmen, die zwischen 1970 und 2010 weltweit auf Landmassen getroffen sind. Hinweise auf langfristige Trends fanden sie in ihren Daten nicht. Diesen Eindruck stützt auch das folgende Schaubild aus der Studie:


Häufiger sind Tropenstürme also nicht geworden, aber hat wenigstens ihre Intensität zugenommen? Das würde erklären, warum sie immer größere wirtschaftliche Schäden anrichten. Von den 20 Hurrikanen und Taifunen, die laut der Münchener Rückversicherung seit 1980 der Gesamtwirtschaft am stärksten zugesetzt haben, wüteten nur fünf vor dem Jahr 2000.


Allerdings hängen die Schadensummen auch davon ab, wie dicht die betroffenen Regionen besiedelt sind - und wie sich dort Wohlstand und Industrie entwickelt haben. Die Autoren der US-Studie sehen darin den wichtigsten Einflussfaktor.


Die Statistik der Sturmenergie stützt ebenfalls diese Theorie. Vergleicht man die Aktivität der tropischen Wirbelstürme seit 1970, erscheinen die vergangenen Jahre noch relativ harmlos. Ein klarer Trend ist ebenfalls nicht auszumachen. Als Vergleichswert dient in dieser Statistik die Accumulated Cyclone Energy (ACE). Damit wird geschätzt, wie viel Energie ein Sturm insgesamt umsetzt - berechnet anhand seiner Maximalgeschwindigkeit in Intervallen von je sechs Stunden.

Extrem hohe Intensitäten hätte diese Methode wohl auch für die Jahre vor 1970 ergeben. Denn rund um das Jahr 1960 wurde Japans Küste von drei besonders heftigen Taifunen verwüstet: "Nancy", "Violet" und "Ida" fegten mit mehr als 320 Kilometern pro Stunde über den Pazifik auf Japan zu - und zwar nicht in einzelnen Böen, sondern über Zeiträume von mindestens einer Minute.

Damit übertreffen die drei stürmischen Damen alle Taifune, deren Geschwindigkeit auf diese Weise gemessen wurde. Ob dieser Rekord trotz oder wegen der zunehmend präziseren Messtechnik noch heute besteht, lässt sich nicht rekonstruieren. Die Erdatmosphäre ist eben kein Labor.

che/dpa
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