Der heutige Tag war sehr gemischt. Da gab es die Großherzigkeit eines Mac aus Udon Thani zu sehen. Und der Bruder meiner Schwiegermutter legte mit seiner Familie einen Super-Start mit dem neuen Imbiss/Suppenküche/Gemischtwarenladen an unserer Dorf-Kreuzung hin. Die Stimmung war sehr fröhlich, Kochzutaten und Getränke mussten wiederholt besorgt werden. Um 17 Uhr 30 war das Bier alle, und ein Freund der Familie machte sich auf, um das kühle Nass zu organisieren. Nicht zu Fuß zum 30 Meter entfernten Laden, sondern angeheitert und natürlich ohne Helm mit dem Motorrad nach Hause, um ca. 5 Baht zu sparen.
Drei Minuten später kommt er zurück, fährt fröhlich singend und uns eine angetrunkene Flasche zuschwenkend über die Kreuzung, wobei er einen Toyota-Pickup übersieht. Die Reaktion des Toyota-Fahrers ist hervorragend ... aber es reicht nicht.
Vor unseren Augen kreischten die Bremsen und Reifen, es knallte nicht sehr laut, der Unglücksrabe schlug mit dem Kopf auf die Strasse und vollendete seinen Salto regungslos auf dem Asphalt.
Wir stürzten zu ihm, ich prüfte Puls und Atmung: ok. Keine Anzeichen auf eine ernste Schädelverletzung. Seine Augen waren offen (Pupillen nicht übermäßig erweitert), zeigten aber nur Schock und Verständnislosigkeit. Auf die Ansprache der anderen reagierte er nicht.
Plötzlich eilte ein Thai herbei und fing an, überall an ihm rumzutasten. Als er dann den Kopf berührte, hielt ich die Hände des Neuankömmlings fest und schrie einige Male: "Jud kap! Don´t move!", weil ich eine Wirbelsäulen-Verletzung befürchtete.
Meine Frau beruhigte mich mit den Worten, dass er ein Doktor wäre, und ich ließ ihn gewähren. Erst verlangte er ein großes Brett als Trage (was ich sehr vernünftig fand). Das verlangte Brett war nur noch 20 Meter entfernt, da hob der "Doktor" doch plötzlich den Kopf des Unfallopfers
, worauf dessen Lichter ausgingen
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Es lief ja alles in kurzer Zeit ab, aber ich sah aus noch nicht mal 2 Meter Entfernung dauernd auf den Kopf des Unglücksraben, um zu sehen, ob sich doch noch Anzeichen für einen Schädelbruch ergäben. Und ich schaute genau in seine Augen, als sein Bewusstsein erlosch.
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Toll fand ich die spontane Hilfsbereitschaft von etlichen! Ein Pickup für den Transport, sogar für alle Fälle Wasser und Riechstift, waren ruckzuck zur Stelle.
Entsetzlich fand ich die mörderische Dämlichkeit des Thai-Arztes! (Unser Dorf-Hospital war doch eh nur 100 Meter entfernt!)
Völlig abstoßend fand ich die absolute Herzlosigkeit von grob 10% der mittlerweile ca. 60 Umstehenden. Da wurde gescherzt und gegrinst, obwohl hier im Dorf jeder das Opfer persönlich kannte.
Sicher war den meisten der Ernst der Lage nicht klar, aber trotzdem ...
Da konnte ich mir nicht verkneifen, meiner Frau meine Meinung über diese Herzlosigkeit zu sagen. Worauf sie (Respekt!) mit wenigen energischen Sätzen die herzlose Ausgelassenheit beendete.
Heute haben wir uns nicht nur Freunde gemacht.
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Ja, die Thais. Manche sind so
und manche so
und manche so
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