@franzi
Da schreib ich nicht lange und kompliziert herum
Großartig hast Du angekündigt, von Russland könne vieles Gute kommen. Klar, ich wollte dann schon genauer wissen, wie denn dieses viele Gute wohl so aussehen mag. Aber nix war es mit einer Auskunft.
Leider ist es so, die Russen haben nichts anzubieten außer Öl, Gas und Panzer. Die meisten, die in der DDR aufgewachsen sind, werden sich daran erinnern was alles bei Iwans abzuliefern war und welcher Schrott als Gegenleistung geliefert wurde.
Wäre das anders, Du und die anderen Mitglieder der Russland Fraktion hier hätten mit freudiger Erregung darauf geantwortet, und das Gute aus Russland in den Himmel gejubelt.
Aber überrascht war ich nicht dass Du Dich bei einer solchen Frage einfach feige vom Acker machst. Dabei erfordert es doch nur ganz wenig Charakter, mal zuzugeben, dass man sich vergaloppiert hat.
Wer über Osteuropa herrscht, beherrscht das Herzland.
Wer über das Herzland herrscht, beherrscht die Weltinsel.
Wer über die Weltinsel herrscht, beherrscht die Welt
Gut, wenn man eine Aussage an der Realität prüfen kann.
Nach 1945 beherrschte die Sowjetunion Osteuropa. Sprich das Herzland und die Weltinsel. Zu mehr aber langte es nicht. Aus eigener Kraft brach die Sowjetunion dann 1994 zusammen. Von wegen Weltherrschaft.
Mit anderen Worten, die Geschichte widerlegte diesen Unsinn. Aber ich weiß natürlich auch, z.B. Anhänger der „die Welt ist eine Scheibe“ sind so borniert dass sie sich durch gegenteilige Beobachtungen nicht beeindrucken lassen.
Übrigens, im zaristischen Russland war das auch nicht anders. Man dehnte sich nach Westen aus. Balten, Finnen und Polen wissen ein Lied davon zu singen. Der Türkei nahm man riesige Gebiete (u.a. die Krim) ab. Aber auch dort, nix war es mit Weltherrschaft.
Entwickelt nun das „Herzland“ des Kontinents – Westsibirien und das europäische Russland – entsprechende Verkehrswege und in ihrem Gefolge einen hohen industriellen und wirtschaftlichen Durchdringungsgrad, so wird es eine entsprechend größere Macht ausüben können.
Eine wunderschöne schwurbelnde Umschreibung dafür, dass es dort außer Steppe und Urwald nichts gibt. Ich erinnere an Helmut Schmidt, der sprach von der Sowjetunion als einem Obervolta mit Atomraketen. Und das hat sich auch unter Herr Putin eben nicht sonderlich geändert.
Wie lautet nun das verführerische Angebot?
Das hochtechnologisierte Deutschland in Verbindung mit den gewaltigen Bodenschätzen von Russland …
Ja, genau so habe ich mir das gedacht. Die Russen sind offensichtlich nicht in der Lage, ihre Bodenschätze selbst zu heben. Sie hätten es ja sonst schon längst gemacht. Aber bei dem russlandtypischen Alkoholkonsum wundert mich das nicht.
Es ist schon sehr dreist, vorzuschlagen, die Deutschen sollten die Arbeit der Russen machen. Und durchdacht natürlich auch nicht. Denn wie soll das gehen? Derzeit werden in D schon jede Menge Ausländer gebraucht, um das eigene Land am Laufen zu halten. Hinzu kommt, die Deutschen werden immer weniger.
Schön wäre es auch zu wissen, warum Deutschland die Arbeit der Russen machen soll. Wenn die saufen wollen ist das ihre Sache. Wenn sie deswegen nicht richtig arbeiten können, auch. Wer eine ungefähre Vorstellung davon hat, wie viel Geld im „Aufbau Ost“ versenkt wurde wird jeden, der nun auch noch von den Deutschen einen „Aufbau Russland“ fordert, zum Arzt schicken.
Apropos hochtechnologisiert. Blicke ich auf russische Rüstungsgüter kann ich nur konstatieren, dort gibt ein ungeheures technisches Wissen. Vielleicht hat das Land ja nur seine Prioritäten ein wenig unglücklich gesetzt. Denn auch für Russland gilt, verwende ich meine Ressourcen für Rüstung, sind sie weg und können nicht mehr an anderer Stelle eingesetzt werden. Eine Besinnung hier hätte sogar auch noch den schönen Nebeneffekt, die Nachbarn Russlands fühlten sich viel weniger bedroht.
Ich weiß nicht, was Du Dir als Österreicher dabei denkst, Deutschland einen solchen Dummfug vorzuschlagen. Fang doch erst einmal mit Deinem Heimatland an und mache dort den Vorschlag, sich am „Aufbau Russland“ zu beteiligen! Natürlich wird man Dich, wenn es gut läuft, nur auslachen.
Es gibt immer noch sehr viele Menschen die glauben, die Bodenschätze machten es.
In Asien beweisen u.a. China, Japan und Korea das Gegenteil. Der „Bodenschatz“ dieser Länder ist eine arbeitsame und disziplinierte Bevölkerung.