mein Beitrag vom 18. Februar 2013, 15:34:38:
Nyepi ist ein Tag der absoluten Ruhe und Meditation, kein Fernsehen, kein Radio, alle Übertragungstürme sind abgestellt, kein Verkehr auf der Straße, kein Fußgänger draußen, kein Flugzeug das startet oder landet, kein Boot oder Schiff verkehrt auf dem Wasser, die Vorhänge an allen Fenstern sind zugezogen, in den Räumen brennen gerade noch ein paar Kerzen, das Essen in den Hotels ist nur auf ein paar Gerichte beschränkt und wird bei Kerzenlicht serviert und in einigen Dörfens wird noch immer für alle Haushalte der Strom abgestellt (Kühlschränke sind hier überhaupt keine Selbstverständlichkeit, Gefrierschränke schon gar nicht). Nur die Notdienste, wie Feuerwehr und Krankenwagen sind der Ruheverordnung ausgenommen.
Wir verbrachten den Tag im Zimmer und lasen ein Buch oder sahen einen Spielfilm auf DVD im PC an. Unser Sohn Oliver hielt sich in einem Surfercamp auf, bei dem die Nyepi-Ruhe nicht galt. Es ist eine muslimische Enklave auf Bali namens Medewi, die sich diesem Ruhegebot entziehen darf.
(Ach wie herrlich wäre so ein Tag im Jahr in Bangkok!
)
Nyepi ist alt verwurzelt und basiert auf dem Glauben, daß böse Geister auf und über Bali sind, die die Balinesen von ihrem Glauben abbringen wollen. Den bösen Geistern, die noch über Bali kreisen, soll vorgegaukelt werden, daß die Insel unbewohnt ist und es sich nicht lohnt, hier länger zu verweilen ...
Am Vorabend, dem balinesischen "Silvester", jedoch wird in fast allen Orten ein großer Umzug mit furchterrregenden riesengroßen Figuren, den Ogoh Ogoh Statuen, betrieben. Diese Gebilde sollen den bösen Geistern das Fürchten lehren. Um die Wohnhäuser herum geht jemand mit Trommeln und Besen, um die Geister aus den Büschen zu vertreiben.
Und von solchen Umzügen setze ich hier meine Bilder.
Tage und Wochen vorher werden diese Figuren aus einem Drahtgestell und Pappmaschee oder neuerdings aus Styropor geformt und bemalt. Es sind meist wahre Kunstwerke, die früher nach dem Fest zertrümmert oder verbrannt wurden.
Heutzutage stehen sie dann oft am Straßenrand mit einem Schild, das zum Kauf der Statue einlädt. Als Urlaubs-Souvenir wohl nicht ideal. Man bekommt sie so schlecht ins Flugzeug und schon gar nicht im Handgepäck.
Prozessionen vor dem Neujahrsfest ziehen überall durch die Straßen der Hauptstadt und einigen Dörfern.
Das Handy darf auch hier nicht fehlen!