Das mit netten Belanglosigkeiten dahin plätschernde Sommerinterview wurde dann doch noch unterbrochen durch eine bemerkenswerte Fangfrage des Bloggers:
LeFloid: “Spielt in ihren Augen ‘ne Rolle, wo ein Whistleblower herkommt? Also hat Edward Snowden jetzt einfach Pech, dass er sich ausgerechnet mit den USA angelegt hat? Wäre der Umgang vielleicht ein völlig anderer gewesen, wenn es ein russischer Whistleblower gewesen wäre?”
Das brachte den - ansonsten sich sehr "kinderlieb" gebenden Hosenanzug doch etwas aus dem Tritt - und zu der ganz offensichtlichen Falschaussage, das es da keinen Unterschied gäbe.
Andere - durchaus interessante Fragen wie TTIP, Homoehe oder Legalisierung von Cannabis wurden mit routinierter Wahlkampfrhetorik ins Belanglose abgelenkt.
Für die etablierten Hofberichterstatter war es ein Vergnügen, das Interview im Nachhinein in ihren jeweiligen "Qualitätsmedien" zu zerpflücken. Mag sich jeder seine eigene Meinung darüber bilden, ob es nun Unerfahrenheit eines Außenseiters oder die VIP-Gehemmtheit von LeFloid war, da nicht nachzuhaken. Obige "Qualitätsjournallie" stellt solche Fragen ja grundsätzlich erst gar nicht.
Wenn das gesamte Interview nicht so seicht verlaufen wäre, hätten wir es erst gar nicht zu Gesicht bekommen - wäre es nicht veröffentlicht worden.