Samuel P. Huntington: Kampf der Kulturen
Ja, das sollte man gelesen haben. Aber wenn möglich im Original. Die deutsche Übersetzung ist derart schlecht, daß es auf keine Kuhhaut geht. Ich hätte den Übersetzer als Lektor schon nach der Probe rausgeschmissen.
Schon die Überschrift wurde nicht kapiert: Clash heißt "Zusammenprall", nicht "Kampf", das ist GANZ was anderes, wenn man ne Minute drüber nachdenkt. Wenn Deutsche mit Amis über dieses Buch diskutieren und es beide in ihrer Sprache gelesen haben, reden sie zwangsläufig aneinander vorbei.
In Deutschland kam es erst nach dem 11. September 2001 raus, das dürfte der Grund für die hastige und falsche Übersetzung sein: "Kampf" paßte den Schreibtischkriegern in den Verlagsstuben wohl gut in den Kram.
Das gilt für viele aus dem Englischen übersetzte Bücher: Wenn es irgendwie geht, sollte man normalerweise das Original lesen. Deutsche Englisch-Übersetzer werden, mit Ausnahme von Genies, die James Joyce übertragen etc., grottenschlecht bezahlt und die Leistungen sind entsprechend. Dagegen pflegen englischsprachige Wissenschaftler oft schon von Haus aus ein sehr klares und leicht verständliches Englisch, das selbst Englisch-Anfänger oft gut verstehen. Das ist eine ganz andere Welt als das übliche bundesdeutsche Fachchinesisch.
Huntington schreibt sehr gut verständlich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kampf_der_Kulturen