@Alex
Ich glaube das siehst du richtig .Denn es gibt doch einige Unterschiede.
Dazu ein paar Anmerkungen.
In Oesterreich bekennen sich 81 % den christlichen Kirchen zugehoerig und
nur 12 % bezeichnen sich als konfessionslos.
Bis 1780 musste sich die Kirche in der Monarchie selbst erhalten.Kaiser Josef II
schloss "unproduktive " Pfarren und Kloester und buendelte die Werte in einem
Religionsfonds,aus dem bis 1939 die Aufwendungen der Kirche beglichen wurden.
Adolf Hitler loeste den Fond auf und fuehrte den Restwert in das Vermoegen des
Deutschen Reiches ueber.Um die Finanzierung der Kirche zu gewaehrleisten,wurde
stattdessen die Kirchensteuer eingefuehrt und spaeter von der II.Republik beibe-
halten.
Im Unterschied zur Bundesrepublik wird diese Steuer nicht vom Staat einbehalten,
sondern die Einhebung erfolgt von der Kirche selber.
Ueber das Vermoegen der Kirche in Oesterreich heute,wird nicht viel gesprochen,
und wem es interessiert,so kann er sich die Muehe machen und in den Grundbuechern
Nachforschungen anstellen.Soweit mir bekannt ist,existiert keine Auflistung bzw. ist
diese nicht oeffentlich.Aber das stoert die ueberwiegende Mehrheit der Christen nicht.
Es ist aber bekannt,wieviel der Kirche an Kirchensteuer und sonstige Zuschuesse des
Staates zufliessen und es wird auch eine Mittelverwendung veroeffentlicht.
Klagen,wie in Deutschland ueber die grosszuegige Besoldung der Bischoefe sind
nicht bekannt,denn der Kardinal verdient im Monat 2.500 Euro und faehrt als Dienst-
auto einen VW Sharan. Allerdings hat er Kost und Quartier frei.
Trotz aller Bemuehungen des verstorbenen Papstes Johannes -Paul II. ist es nicht
gelungen,dass der Vatikan echte Hardliner in Position gebracht hat.Der eine Bischof,
der besonders orthodox war,wurde selbst in der Bischofskonferenz so gut es ging,
geschnitten.
Seit der Erklaerung,dass sich die Kirche aus dem politischen Leben heraushaelt und
die bestandenen Differenzen durch Kanzler Kreisky und Kardinal Koenig ausgeraeumt
wurden,ist das Zusammenwirken zwischen Kirche,Staat und Bevoelkerung friktionsfrei.
Es ist halt ein oesterreichischer Zug, der "Leben und leben lassen" und "Wir werden keinen
Richter brauchen" dazu fuehrt,dass der Dompfarren zu St.Stephan mit einer Fernseh-
journalistin eine Liason hat,bei allen moeglichen und unmoeglichen Events dabei ist,auch
mal seinen Fuehrerschein abgeben musste,weil sein Promillegehalt zu hoch war,aber
noch nie jemand seinen Ruecktritt eingefordert hat.
Durch diese Einstellung der Kirche zu heutigen Lebenweisen,ist eher ein Priester ge-
gangen,als dass der Kardinal zugestimmt haette,dass ein bekennender Homosexueller
den Kirchenbeirat verlaesst.Auch sind Klagen,dass weltliche Beschaeftige generell unter-
bezahlt seien,nicht bekannt.
Nicht verschwiegen darf werden,dass auch die Kirche in Oesterreich mit Probleme
konfrontiert war und ist.
Die stattgefunden Missbrauchsvorfaelle beschaeftigen Gerichte,eine Pfarrerinitiative
bereitet dem Kardinal Sorgen,da die Forderungen dieser,die von Rom vorgegebenen
Richtlinien veraendern will.
Das war es fuer den Moment.Wenn Fragen sind,bitte diese zu formulieren.
Jock