Das erste Mal in diese Richtung fuhren wir in rasanter Fahrt mit einem Schnellboot. Damals, 1988, tingelten wir vermutlich mit dem von hmh angesprochenem Touristenzug, seinerzeit wegen der langen Haltezeiten ideal für uns, zugestiegen allerdings in Kanchanaburi, bis zum Wang Pho Viadukt. Dort war eine so lange Pause angekündigt, dass man ohne Stress die Möglichkeit zum Erkunden des Umfelds hatte. Wir schauten uns aber nicht jedes Detail des Viadukts an sondern stiegen zum Flussufer ab, wo uns offeriert wurde, uns per Boot nach K. zurückzubringen. Da der Preis mit 2000 Baht annehmbar war schlugen wir natürlich zu.
Vorerst ging’s aber den River Kwai Noi aufwärts zu einem Wasserfall, dessen klares Wasser direkt in den bräunlichen Fluss stürzte. Baden und intensives Feiern im ankernden Boot an dieser schönen Stelle war Ehrensache, die Mahnungen des Kapitäns, dass es Zeit zum Aufbruch wäre, wurden in den Wind geschlagen. Die Fahrt in die Gegenrichtung zog sich dann tatsächlich so lange hin, dass die letzten eineinhalb Stunden der Tour bei Dunkelheit erfolgten. Den Bootsführer berührte das aber nicht im Geringsten, hin und wieder eine batteriebetriebene Lampe einschalten genügte ihm zur Orientierung.
Wir hatten damals ein großes Bungalow mit zwei Zimmern, Wohnzimmer, Nebenräumen (aber ohne Aircon, die gab es nicht) und einer Terrasse am Fluss direkt oberhalb der Brücke um günstige 1200 Baht gemietet, weshalb wir bei der Ankunft vom Boot direkt auf diese Terrasse
aussteigen konnten. Der Käpt’n tat uns wirklich leid, der hatte einen langen Rückweg bei Dunkelheit vor sich, er wurde aber von unseren Damen reichlich mit Essen und Getränken versorgt. Wahrscheinlich fuhr der dann mit seinem Fetzen eh nur ein paar Meter bis er außer Hörweite war, um sich bis zum Morgen zu regenerieren.
Das Foto stammt aus einem Besuch zwei Jahre später, es war aber derselbe Bungalow. Da kostete er allerdings 400 Baht mehr. Es waren aber noch die gleichen Angestellten dort, die sich an uns gut erinnern konnten. Ich leistete mir damals leider einen kleinen Fauxpas, der ihnen in Erinnerung blieb.
Es werden vermutlich viele diese lästigen Gockel kennen. Jeden Tag bei jedem Wetter um die gleiche unchristliche Zeit dieses grässliche heisere hrähärähääää. Nicht wie bei uns das liebliche Kikeriki. Das machte mich eines Nachts so narrisch, dass ich mir einen Besen schnappte, um diese lästigen Geister zum Schweigen zu bringen. Notfalls durch Abschlagen. Ich wusste damals ja noch nicht, dass diese Viecher so viel Hirn haben, dass sie sich auf die Bäume begeben, um nicht von zornigen Schlafgestoerten mitten in der Nacht abgekragelt zu werden. Meine vergeblichen Bemühungen hatten ein paar Angestellte genau im Auge, weshalb ich nächsten Tag das Gespött dieser Leute war, erzählte mir meine damalige noch Nichtgattin.
Uns wurde zu jener Zeit mitgeteilt, dass diese Anlage in dem Jahr abgerissen und an seiner Stelle ein Luxusresort gebaut wird. Abgetragen ist sie schon lange, gebaut wurde bis jetzt aber noch nix Neues.
Ein weiteres Mal, 1990, rasten, nicht fuhren, wir von Nam Tok mit einer seltenen Wildsau mit einem Bus über die damals bei weitem nicht so gut ausgebauten Straßen zurück und 1996 mit einem normalen Fahrer vom 3 Pagodenpass über Nam Tok nach Kanchanaburi, damals ohne fixe weibliche Begleitung.
Der ebenfalls gemütlich fahrende Bus um 40 Baht hielt noch lange vor Mittag genau vor dem Bahnhof, das Moped war noch da, Besichtigungen waren angesagt.
15 Jahre zuvor hatte ich den unverzeihlichen Fehler gemacht, mich überreden zu lassen anstatt Mopeds Fahrräder
zu mieten. Wie man auf dem Foto sieht waren das aber eher Kraxen und keine Fahrräder und so viel kann ich gar nicht sündigen, dass diese Sünden nicht auch für die Zukunft dreifach abgebüßt sind. Einzig auf den damals noch zahlreich vorhandenen Fähren, Brücken gab es im Zentrum nicht, konnte man ohne in die Pedale treten zu müssen ein bisschen Fahrtwind genießen.
Mit dem angenehmen Honda Roller war die Hitze, die auch an diesem Tag herrschte, kein Problem. Am Vortag wandelten wir aber nachmittags ein paar Stunden zu Fuß durch die Gegend. Unter anderem kamen wir an einem der Gedenkfriedhöfe vorbei, in denen nur Langnasen begraben sind. Allerdings sind die Tafeln mit den Namen der Verstorbenen eine reine Farce, es werden schon Knochen bestattet sein, allerdings von einer X beliebigen Person, mit Sicherheit nicht der namentlich Angeführte.
Die asiatischen verstorbenen Eisenbahnbauer, deren Zahlen mit bis zu 90 000 angegeben werden, bekamen übrigens keine solchen prunkvollen Gedenkstätten. Die Japaner hatten zur Zeit des zweiten Weltkrieges den gleichen Überlegenheitswahn anderen Rassen gegenüber wie die Nazideutschen und auch nach dem Krieg noch nicht ganz abgelegt, wie die „Farangfriedhöfe“ verdeutlichen.
Zu Fuss nimmt man am meisten Details wahr. Auch solche wie Hund und Katz friedlich nebeneinander. Derartige Situationen erfreuen immer mein Herz.
Vor vielen Jahren hatte ich einen kräftigen Hund und bis zu zehn Katzen, da war der Hund gezwungenermassen friedlich, wenn nicht holte er sich gegen die Übermacht nicht selten eine blutende Schnauze, speziell dann, wenn er mit seinem Fressen, Fisch mit Reis und Fischsauce, fertig war und er bei den Katzen weiterfressen wollte. Diesem Hündchen wird allerdings nichts anderes übrigbleiben als das leichte kuscheln der Katze zu akzeptieren, denn ausser zum Kläffen und Sc.., äh, eignet sich diese Rasse natürlich zu nix. Jedenfalls keinesfalls um sich gegen eine Katze durchzusetzen. Obwohl eine ausgesprochene Hundegegnerin gefallen solche Hündchen sogar meiner Alahistin. Manchmal ist ihr sogar schon herausgerutscht, dass es vielleicht nicht schlecht wäre, wenn solch ein, äh, Kläffer in meiner oft wochenlangen Abwesenheit im Hause wäre, um für ,äh, Kläffen bei einem Einbruchversuch zu sorgen. Bis jetzt hat aber die Vernunft gesiegt, meine derzeit zwei Katzen würden
solch einen Gesellen keinesfalls akzeptieren und ihn am ersten Tag als hors-d'œuvre fressen.
Zum Auftakt fuhren wir aber nicht gleich zum Sightseeing sondern selbstverständlich zu einem guten Restaurant zum dinnieren.
Von den folgenden sechs Stunden werde ich mindestens die Hälfte nicht beschreiben. Die sind nämlich unbeschreibbar.
Wie oben angeführt habe ich noch ein riesiges Guthaben an an noch zu begehenden Sünden, weshalb ich mich heute noch frage, warum ich wieder über drei Stunden leiden musste.
Ich schreibe nur drei Wörter: Shops – Shops – Shops
Fr
Ff