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Autor Thema: Thai lernen durch aktuelle Themen und Nachrichten  (Gelesen 192726 mal)

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dii

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Re: Thai lernen durch aktuelle Themen und Nachrichten
« Antwort #30 am: 30. August 2009, 18:03:40 »

...hier die Schreibweise der US-Army von 1955  ;)


Ban Patthaya, Ban Na Klua, Ban Na Chom Thiam  ;D
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...Alkohol macht langsam dumm - egal,wir haben Zeit... kein Sklave mehr  >:

namtok

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Re: Thai lernen durch aktuelle Themen und Nachrichten
« Antwort #31 am: 30. August 2009, 21:44:12 »

Zitat
Pattayah

Zitat von: tom_bkk am 08. August 2009, 15:15:38
Pattaya

Zitat von: Grüner am Gestern um 01:38:24
Phattaya

Zitat von: PANIK am 25. Februar 2008, 00:38:56
Bad Taya


und dann gibts noch  ??? ....   

PATAYA Mineralwasser   --C

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hmh.

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หาดจอมเทียน Chomthian Strand ("Jomtien Beach")
« Antwort #32 am: 31. August 2009, 06:50:52 »

Ban Na Chom Thiam ;D

Das Dorf ist im kleinen Straßenatlas heute gar nicht mehr zu finden, aber immerhin noch der Strand
หาดจอมเทียน hà:d dschO:m tian Hat Chomthian ("Jomtien")
(Es handelt sich um das gleiche เทียน tian thian, das auch im Bangkoker Tha Thian, dem Pier gegenüber des Wat Arun, vorkommt.)

PATAYA Mineralwasser  --C

Rückübertragen klingts dann für Thais wie Farang Bababobo Wasser, wenn man die Sache locker angeht:
ปะตะยา bpà¿ dtà¿ ja: ??? (nicht ernst gemeint...)
« Letzte Änderung: 01. Februar 2011, 19:51:56 von hmh. »
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hmh.

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Darani Chanchoengsinlapakun, "Darunee Charnchoensilpakul", "Da Torpedo"
« Antwort #33 am: 17. September 2009, 07:18:20 »

Aus den TIP-Nachrichten: http://www.thailandtip.de/tip-zeitung/nachrichten/news/da-torpedo-sitzt-in-einzelhaft//back/2/

Zitat
Darunee “Da Torpedo” Charnchoensilpak


ดารณี ชาญเชิงศิลปกุล หรือ 'ดา ตอร์ปิโด'
da: rá¿ ni:   tscha:n tschö:ng sin? lá¿ bpà¿ gun   rü?   da: dtO: bpì¿ do:
In RI-Übertragung:
Darani Chanchoengsinlapakun  rue  'Da Topido'

 "Darani Chanchoengsinlapakun, genannt 'Da Topido' ".

oder, aber nur, damit auch Engländer die langen "i" und "a" halbwegs hinbekommen: "Daranee Charnchoengsinlapakun".
« Letzte Änderung: 21. Februar 2011, 14:36:15 von Roy »
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Louis

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Re: Thai lernen durch aktuelle Themen und Nachrichten
« Antwort #34 am: 17. September 2009, 08:49:46 »

oder, aber nur, damit auch Engländer die langen (...) "a" halbwegs hinbekommen: (...) Charn...

Ich habe noch nie einen englischen Muttersprachler gehört, der ein Wort wie "charn" ohne das "r" ausgesprochen hätte, weil er dann angeblich wissen wüßte, daß es sich um ein Dehnungszeichen handelt, das nicht mitgesprochen wird. Wenn ein Engländer, Amerikaner oder Aussi "charn" sieht, wird er auch "charn" sprechen, so wie das englische "charming", um ein Beispiel zu nennen. Da heißt es ja auch nicht "chaaming" oder wie auch immer.

Besonders witzig ist das natürlich - aber das ist ein alter Hut - bei dem Vornamen "Porn". Wie das Engländer aussprechen, dürfte wohl klar sein (ganz sicherlich nicht "pon".) Und was "porn" auf Englisch bedeutet, ist sicherlich auch eindeutig. Die Deutschen sagen ja auch nicht "Pono".
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Re: Thai lernen durch aktuelle Themen und Nachrichten
« Antwort #35 am: 18. September 2009, 07:08:47 »

Du hast recht, deswegen auch meine Einschränkung "halbwegs". Dennoch ist die entsprechende Schreibweise für Engländer sinnvoll.

"Chan" würde (für uns in Lautschrift geschrieben) "tschän" ausgesprochen, während "Charn" einem langen "a" vergleichsweise erheblich näher kommt und damit von Thais zumindest theoretisch eher verstanden würde, wären bei Engländern da nicht in praxi noch immer die ganzen sonstigen lustigen Sprechversuche drum herum.

Auch in gutem Englisch spricht man das "-ar-" durchaus gelegentlich als langes "a". Mit das feinste Englisch soll in Boston, Massachusetts, gesprochen werden (they are more British than the Britons...), wo die Damen der Gesellschaft bei Empfängen noch lange Handschuhe tragen. Dort klingt es "Pahk the Cah" wenn man "Park the Car" meint, wofür unter anderem die Kennedys berühmt waren.
พร pO:n Phon bzw. auf kauderwelschisch "Porn", ist dagegen wiederum etwas anderes.

Dabei geht es nicht um unseren Vokal "o", sondern um das "offene O", das von Thais tatsächlich eher erraten wird, wenn sich ein Engländer der richtigen Aussprache mit Hilfe der Kombination -or- nähert. Thais können die Bedeutung eines Wortes höchstens erraten, wenn der Sprecher den Unterschied zwischen "offenem O" und "normalem o" nicht trifft.
Zwischen (zum Beispiel) dem พล pon -phon im allerhöchsten "Phumiphon" und dem ebenfalls durchaus feinen Namen oder Namensbestandteil พร pO:n Phon liegen Welten.

Ihnen kommen Engländer im Fall des offenen "O" durch das geschriebene -or- zumindest näher als ohne das "r" hinter dem "o".
« Letzte Änderung: 27. November 2009, 04:34:45 von hmh. »
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hmh.

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Khunying Pojaman hat anscheinend  einen neuen Namen angenommen "Pojaman Na Pomphet" ... "Khunying Pojaman na Pombejra"...  --C
Mal schaun ob sich das positiv auf die Polizeikarriere ihres Bruders auswirkt, der immer noch Damapong heisst und ohne familiären Ballast ein heisser Kandidat für den umstrittenen Top Job wäre...

Namen sind Schall und Rauch. Fast jedermann konnte in Thailand schon immer fast jederzeit ohne größere Probleme seinen Namen ändern. Wer mehr dazu wissen will, findet im TIP Führer Bangkok über sechs Seiten zum Stichwort Namen. Oder man unterhalte sich mit Mitarbeitern der Konsularabteilungen ausländischer Botschaften über die auf der Hand liegenden Vorteile für gewisse Menschen, die fast nach Belieben fast jederzeit ihren Namen wechseln können: ‹Nur der Spitzname des Spitzbuben, der leider nicht im Ausweis steht, bleibt immer gleich...› hörte ich einmal einen Mitarbeiter der deutschen Botschaft stöhnen. In Thailand beginnt man neue Lebensabschnitte jedenfalls am liebsten schon mal gleich grundsätzlich mit einem neuen, unbelasteten Namen...

Aber zum Thema:

พจมาน ดามาพงศ์ pód dschà¿ ma:n  da: ma: pong Photchaman Damaphong
war der Geburtsname der 1956 geborenen ex-Frau des 2006 auf landesüblich militärdemokratische Art abgewählten
Ex-Premierministers ทักษิณ ชินวัตร tág sin? tschin ná¿ wád Thaksin Chinnawat, der seinen Nachnamen "Shinawatra" schreibt.
Über ihn steht hier näheres: http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=1352.msg47732#msg47732 )

Als
คุณหญิง พจมาน ชินวัตร kun jing? pód dschà¿ ma:n tschin ná¿ wád Khunying Photchaman Chinnawat

kannte man sie als Ehefrau Thaksins ("Khunying Pojaman Shinawatra").

Wenn sie sich jetzt
คุณหญิง พจมาน ณ ป้อมเพชร kun jing? pód dschà¿ ma:n ná bpÔ:m péd

nennt, müßte man das nach den Regeln zwar Photchaman Na Pomphet übertragen, aber in "Pojaman Na Pombejra" steckt natürlich viel mehr ehrfurchtheischendes indisches Theater, ein nicht zu unterschätzender Vorteil in Gesellschaften, in denen das soziale Ansehen vor allem mit "Gesicht" zu tun hat. Daß kein Thai etwas verstehen würde, wenn jemand mit etymologischen Kenntnissen das thai-indische Wortmonstrum in das ursprünglich drin steckende "Pomphetchara" auflöst und entsprechend ausspricht, steht auf einem ganz anderen Blatt und stört selbstverständlich niemanden in diesem so wunderbar selbstgenügsamen Land.

"Pomphet" bedeutet übrigens im Grunde nichts anderes als "Phetburi", das wir hier auch schon einmal hatten: http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=1352.msg67541#msg67541
ป้อม bpÔ:m (mit abfallendem Ton) ist die "Festung", เพชร péd (in Verbindungen เพชร- péd tschá¿) ist der Diamant.

Wenn Phet als Diamant erkannt ist, ist die Bedeutung von "Phetchaburi" für Europäer dank der gemeinsamen Sprachwurzeln mit Indien ebenfalls klar, denn บุรี bù¿ ri: -buri, bzw. -burgh, -burg, -borg, -bourgh, -puri usw. ist zwischen Skandinavien und Bangladesch tausendfach zu finden.

Durch Familiennamen kann man in Thailand einiges über die Wurzeln dieser Sprache lernen. Ärgerlich bis ermüdend ist nur das ständige Kauderwelsch bei den Übertragungen, obwohl es eigentlich klare, eindeutige, und bei konsequenter Anwendung auch hilfreiche Regeln des königlichen Sprachinstituts dafür gibt.

Um beim Beispiel "Phomphet" zu bleiben: Der wissenschaftliche Buchautor Wichitwong Na Pomphet ist zum Beispiel in internationalen Bibliotheken auch unter "Vichitvong Na Pombhejara" und natürlich auch noch anderen Schreibweisen zu finden, wenn man ihn unter diesen Umständen überhaupt je findet... Andere Mitglieder dieser Familie geistern im Internet in Englischer Übertragung zum Beispiel als Wandee Na Pomphech und Pojanee Na Pomphetch herum.

Es erübrigt sich zu betonen, daß sich selbstverständlich kein Mensch in diesem wunderbaren Land an solchen für Ausländer ohne Sprachkenntnisse schlicht undurchschaubaren Verwirrspielen stört: "Different, but same same..."
Auf Thai wird ป้อมเพชร bpÔ:m péd Pomphet ja immer gleich geschieben, also wo ist das Problem...
« Letzte Änderung: 08. Juli 2011, 18:45:14 von hmh. »
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namtok

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Re: Thai lernen durch aktuelle Themen und Nachrichten
« Antwort #37 am: 26. September 2009, 01:51:06 »

Bisher dachte ich immer, dass alle Familiennamen mit "Na" alteingesessene Adelsgeschlechter sind, die meisten  mit dem Namen ihres Stammsitzes, der Heimatprovinz, wie Na - Chiangmai, - Songkla, - Ranong

Ist dann dieser neue Name der Khunying einfach so aus der Luft gegriffen oder gar die Gründung einer neuen Dynastie  ???
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Re: Thai lernen durch aktuelle Themen und Nachrichten
« Antwort #38 am: 26. September 2009, 14:40:17 »

Sie kann garantiert nachweisen, daß einer ihrer eigenen Vorfahren irgendwann mal in der Nähe eines Königs war, und sei es als "adoptiertes" Geschenk von chinesischen Untertanen an irgendeine Familie der unmittelbaren Umgebung eines früheren Potentaten bei Hofe. Der Aufschrei der Gelbhemden wäre garantiert riesig, wenn gerade sie es nicht nachweisen könnte.

Hellhäutige Chinesenmädchen, mit deren Übergabe (und nachfolgender Adoption oder Überstellung in einen Harem) man sich früher hohe und allerhöchste Verdienste erwerben konnte, waren in Thai-Herrscherkreisen jahrhundertelang äußerst begehrt und sind es in manchen Kreisen noch immer. Man denke an "Luk Pla", die vor einigen Jahren ihren adligen "Adoptivvater", dessen Mätresse sie wurde, zu Tode befördert haben soll.

Aufgrund der jahrhundertelangen Vielweiberei ist der entsprechende Nachweis für viele Thais überhaupt kein Problem, schon gar nicht in der reichen Oberschicht. Warum die wiederum reich und mächtig geworden sind, weiß man nach einem Blick zwischen die Zeilen eines guten Geschichtsbuchs.

Noch Chulalongkorn hielt hunderte von Frauen in einem riesigen Harem, die er gerne veranlaßte, sich sündig-reizvoll westlich zu kleiden. (Ganz bewußt anders als seine vier offiziellen "Königinnen", die sich traditionell thailändisch zu kleiden und entsprechend würdevoll aufzutreten hatten.) Seine Vorfahren hatten auch nicht weniger Gespielinnen, von denen die meisten irgendwann einmal oder mehrfach schwanger wurden.
Königlicher Abstammung zu sein, ist also ein verbreitetes Phänomen in Thailand. Die, sagen wir mal "durchschnittliche ná¿- Familie liegt im Rang wohl eher unter dem, was man bei uns so in etwa als "Landadel" bezeichnen würde.
Das ná¿ na im Familiennamen zu führen ist allerdings keine Verpflichtung.
Man kann diesen Zusatz anfügen, wenn man aufgrund der zurückliegenden Generationenfolge (also nach dem "Mom Luang") keinen offiziellen Titel mehr tragen darf. Soviel ich weiß, führen die meisten Thais, die es durchaus könnten, den Namenszusatz gar nicht. Andere tun es wiederum mit sehr großem Selbstbewußtsein.
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Isan, Lao, Tai
« Antwort #39 am: 27. September 2009, 04:33:49 »

Wie ist die richtige Schreibweise? Isan, 2. Isaan, 3. Issan, 4. Issaan

Wie jetzt?
Die Bewohner des Nordostens von Thailand nennen ihre Region selbst อีสาน ?i: sa:n? Isan. Dieses Wort schrieb man früher so: อิศาร ?ì¿ sa:n?. Im ursprünglichen Sanskrit soll es für Gott Schiwa stehen.

Da Thais und Regeln, besonders Sprachregeln, aber nicht besonders gut zusammenpassen, blüht die Kreativität. Der Schriftsteller Pira Sudham zum Beispiel, der in Neuseeland aufwuchs und Englisch im Original schreibt, nannte eines seiner Bücher People of Esarn. Auch Eesarn kann man lesen, denn "ee" entspricht für Engländer unserem langen "i" und "-ar" unserem langen "-a:". Letzteres zumindest, wenn es einer aus Boston, Massachusetts ausspricht.

Daran kann man sich aber nicht halten, denn es gibt für Thais schon immer kaum etwas spaßigeres, als Engländer (oder gar Amerikaner...) zu hören, die Thai lernen wollen. Damit will ich zwar nicht behaupten, daß Thais es schaffen würden, bei Deutschen normalerweise todernst zu bleiben, aber wer vom Deutschen kommt und konsequent Thai-Englische Wörterbücher vermeidet, hat schon von der Sprachherkunft einen großen Vorteil beim Thai lernen.

Warum das so ist, kann man dem Vorwort zum TIP-Bildwörterbuch entnehmen, das hier kostenlos steht: http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=384.0

Offiziell würde bzw. sollte man also Isan schreiben, aber Isaan ist auch nicht ganz verkehrt, denn das doppelte aa hindert mit etwas Glück zumindest den einen oder anderen Engländer daran, das Wort als "Eisähn" zu verkauderwelschen.

Bangkoker und Süd-Thais bezeichnen ihre Landsleute aus dem Nordosten übrigens sehr oft nicht etwa als "Menschen aus dem Isan", was politisch-korrekt wäre, sondern sie verwenden das Wort  ลาว la:o.

Damit definiert man allgemein nicht nur die Bewohner des Nachbarstaates Laos, sondern ebenso die viel zahlreicheren ethnisch gleichen Thais im Norden und Nordosten des eigenen Landes, die den gleichen Thai-Dialekt sprechen. Es ist eine Gegend, die für die in Thailand herrschende Klasse heute wie seit Jahrhunderten, bestenfalls eine Art unterentwickelte Kolonie darstellt, Quelle für billige Arbeitskräfte und Rohstoffe. Wenn ein Bangkoker einen Landsmann als "Lao" bezeichnet, kann das offen diskriminierend gemeint sein. In solchen Fällen fallen dann schon mal weitere abwertende Bezeichnungen wie etwa kî: gài , was man dem Sinn nach (und relativ wohlwollend) in etwa mit einem aufgrund mangelnder Bildung rhetorisch vermuteten "Spatzenhirn" gleichsetzen könnte. Es ist ja kein Zufall, daß eine gewisse Herrscherschicht in diesem Land ihren ärmeren und weniger gebildeten Landsleuten am liebsten sogar das Wahlrecht absprechen würde.

Ähnlich trifft es die Thais aus dem tiefen Süden, die eigentlich keine offizielle Bezeichnung haben, für die zumindest in Bangkok aber allgemein ใต้ dtâ:i Tai (Süd) als Synonym herhalten muß, soweit man nicht sowieso แขก kàe:g Kaek sagt, was im ursprünglichen Thai unter anderem ‹Gast› bedeutet und auch Synonym für ethnische Inder, Araber, und vor allem für ethnisch malaiische Mohammedaner ist. Die stellten jahrhundertelang das Gros der Sklaven im alten Ayutthaya und in Bangkok, sozusagen als "Gäste" der winzigen Oberschicht (das ist was ganz anderes als etwa "Bürger" mit gewissen Rechten...), für die sie diejenigen Arbeiten verrichteten, zu denen sogar deren ebenfalls überwiegend versklavte Landsleute keine Lust hatten oder nicht in der Lage waren. Süd-Thais sind noch heute in Bangkok nicht überall hoch angesehen, und werden oft pauschal als laut und schmutzig verdächtigt.
Es erstaunt mich immer wieder, wie selbstverständlich auch gebildete Bangkoker ihre Landsleute, die ปากใต้ bpà:g dtâ:i Pak Tai, also Süd-Dialekt sprechen, als แขก kàe:g Kaek, also als "Gast" bezeichnen und erst beim zweiten oder dritten Nachfragen einräumen (oft bemerkenswert zögernd), daß es sich auch bei diesen Menschen – ja, ja, natürlich, doch! – um Bürger von Thailand handelt.  
Daß คนไทย kon tai, Thais, im strengen Wortsinne eigentlich wiederum etwas anderes bedeutet als nur einfach "Bürger von Thailand", erklären wir ein andermal...

Die malayischen Arbeitssklaven, deren Nachkommen heute immer noch zum Beispiel entlang den Khlong Saen Saep in Bangkok leben (diesen und andere "Kriegskanäle" zur schnellen Truppenbewegung nach Westen mußten sie einst graben und dann unterhalten), wurden übrigens vielfach gar nicht aus dem Süden, sondern aus Kambodscha geraubt, wo sie zum Teil schon Jahrhunderte zuvor fest angesiedelte Arbeitssklaven waren.

คนใต้ kon dtâ:i und แขก kàe:g klingt jedenfalls in Bangkok oft ebenso diskriminierend wie ลาว la:o.

In manchen Kreisen Bangkoks ist es alles andere als ein Kompliment, wenn über einen Mann oder eine Frau getuschelt wird, daß der neue Freund oder Ehepartner wie ลาว la:o oder แขก kàe:g aussieht bzw. ปากใต้ bpà:g dtâ:i spricht.
« Letzte Änderung: 12. Januar 2010, 16:40:53 von hmh. »
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Ausländische Vornamen für Thais
« Antwort #40 am: 11. November 2009, 21:59:15 »

Hat man schon von Thais gehört, die offiziell nur einen ausländischen Vornamen haben?

Offiziell nicht. Aber wenn man unbedingt einen ausländischen Namen will, nimmt man eben einen Begriff, der annähernd in beiden Sprachen gilt.
Der ins Ausland emigirierte Prof. Chai Uengphakon schreibt sich z. B. ใจ อึ๊งภากรณ์ dschai ?úeng pa: gO:n, was man mit einigen Glas Ale intus in einem Londoner Pub vielleicht auch halbwegs verständlich ausspricht, wenn man "Giles Ungpakorn" vom Blatt abliest, solange man das noch festhalten kann. Ich lege mich da allerdings mal lieber nicht drauf fest.

Die Schwester von Premierminister Abhisit, in England geboren, schreibt ihre Bücher unter dem Vornamen "Jane" (auch die Thai-Ausgaben übrigens), aber in ihrem Thai-Paß steht keine "Jane", sondern  งามพรรณ เวชชาชีวะ nga:m pan wê:d tscha: tschi: wá¿  Ngamphan Vetchachiwa ("Ngampun Vejjajiva").

Der Geschäftsführer einer bekannten Pension in einer Sukhumwit Soi in Bangkok, Sohn eines 1936 vor den Nazis geflohenen Deutschen jüdischer Abstammung und einer Thai, heißt korrekt ชาร์ลี tscha: li: mit Vornamen, was problemlos in seinen Thai-Reisepaß als "Charlie" übertragen wurde. ชาร์ลี tscha: li: gilt nämlich offiziell als Thai-Name. "Charles" wurde dagegen nicht genehmigt, wie mir sein Vater in den 1990ern sagte.

Der derzeitige Herrscher Thailands hatte auch mal eine Geburtsurkunde, und zwar wurde die in Cambridge, Massachusetts ausgestellt. Vorname: Baby [sic], Familienname: Songkhla. (Vater hieß laut Reisepaß "Mahidon Songkhla", sonst nichts.)
เบบบี be:b bi: kann ein vollgültiger Thai Vorname sein. Sein Spielname war allerdings schon immer เล็ก lég Lek. Natürlich hat er dann später seine offiziellen indischen Zungenbrecher-Vornamen bekommen, von denen zumindest den zweiten kaum ein Thai wirklich versteht, geschweige denn erklären oder gar korrekt aussprechen kann.
 Deshalb geht er gesprächsweise bei seinen Untertanen normalerweise als คิง king durch. So vermeidet man nämlich die vielen Fettnäpfchen in der eigenen Sprache, in die man unweigerlich träte, wenn man einen Fehler bei der Nennung des allerhöchsten Namens des geliebten พ่อหลวงของคนไทย pÔ: luang? kO:ng kon tai, des höchsten Vater aller Thais, machen würde.
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Hilfreiche Hände
« Antwort #41 am: 16. November 2009, 17:17:41 »

Was bedeutet eigentlich die in vielen Namen vorkommende  Silbe "korn"?
Falls mit "korn" die Kauderwelsch-Schreibweise von กร gemeint ist:
กร gO:n kon hat drei Bedeutungen, von denen die wichtigste das Synonym für มือ mü: mue ist, also "Arme" bzw. "Hände" bedeutet.
In vielen Namen kommt es in sinngemäßer Bedeutung von "Helfende Hände" vor.
กร gO:n kon liest man aber auch im übertragenen Sinn, etwa für ผู้ทำ pû: tam phutham (Erzeuger, Fabrikant usw.)

In Thai Lautschrift schreibt man กร gO:n kon so: กอน, in Verbindungen spricht man กร aber (Thai Lautschrift!) กอระ- gO: rá¿-, wie zum Beispiel in กรกช gO: rá¿- gòd korakot (Thai Lautschrift: กอระกด).
Aber das gehört schon fast zur klassischen indischen Dichtung, die die Thais über den Umweg von den Mon und Khmer abgekupfert haben (Korakot hat was mit Lotos und so zu tun...) und dazu fehlt mir diese Woche leider die Zeit.
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Samak Sunthonwet, Samak Suntharawet ("Samak Sunthornvej" "Samak Sundaravej")
« Antwort #42 am: 27. November 2009, 04:09:59 »

 
Ex-Premierminister Samak Sundaravej im Alter von 74 Jahren an Leberkrebs gestorben.

Anhand des Namens dieses genialen Papierflieger-Konstrukteurs (1935—2009) kann man einiges lernen. Ich zum Beispiel, denn vor eineinhalb Jahren schrieb ich einen Artikel für den TIP über ihn, der leider aus heutiger Sicht bezüglich der Sprach-"Weisheiten" nicht fehlerfrei war. Hier insofern die Verbesserung.

Bei Samak gibt es zwei Möglichkeiten:

1.:
Nach den Regeln des Königlichen (Sprach-)Instituts, was auch der gewöhnlichen Sprechweise fast aller Thais entspricht:
สมัคร สุนทรเวช sà¿ màg sun? tO:n wê:d Samak Sunthonwet
Soweit die Theorie.
In der Praxis der Presse und wissenschaftichen Literatur (auch in der neueren, etwa im Schwarzbuch), steht der Mann jedoch allgemein auf Kauderwelschisch als "Samak Sunthornvej" (das "-or" soll Engländern die Annäherung an das "offene o" erleichtern). So ließ Samak bis in die 1990er Jahre selbst ganz offiziell seinen Familiennamen lateinisch schreiben.

Aber warum schrieb er sich seit seinem politischen Comeback Ende der 1990er, als er mit seinem bürgerlichen Partei"freund" Thaksin erbittert um die Vorherrschaft auf sämtlichen korruptionsträchtigen Baustellen in Bangkok focht, plötzlich so: "Samak Sundaravej"?

Immerhin kommt für den Begriff สุนทร- die Aussprache sun? tá¿ rá¿ (oder gar sun? dà¿ rá¿ — bei Gebrauch eines nicht aspirierten Konsonanten, hier "d", würde sich der Ton der Silbe ändern) im maßgebenden Wörterbuch des Royal Institue nicht einmal als theoretische Möglichkeit für ganz exotische Ausdrücke vor.
Angeboten wird nur folgendes (Thai Lautschrift):
1. สุนทอน sun? tO:n (normal, für den alleinstehenden Begriff)
2. สุนทอนระั sun? tO:n rá¿- und 
3. สุนทอระ sun? tO: rá¿- (letztere zwei Möglichkeiten nur in Silbenverbindungen, also bei zusammengesetzten Begriffen)

2.:
Aber wer weiß, was sich Samak, der ein Sproß der alten Herrscherschicht ist, und sich auch noch den Namenszusatz ná¿ na im Familiennamen antun könnte, dabei gedacht hat. Ohnehin beginnt man in Thailand einen neuen Lebensabschnitt gerne gleich mal auch mit einem neuen Namen.

Bei Samak sah das so aus, daß er seinem Namen gemäß einer tatsächlich möglichen historischen Aussprache des Ratchasap sprechen ließ, der Sprache, in der früher die Untertanen ihre gottgleichen Herrscher anzureden hatten, soweit sie das überhaupt jemals durften. Mit anderen Worten: Samak tat bei der Übertragung seines Familiennamens so, als würde ein Thai den Zungenbrecher wie die alten Inder aussprechen (die Thais, die das wirklich können, kann man allerdings an einer Hand abzählen...)
Was Ratchasap ist, steht hier: http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=240.0 .

Samak war einer der wenigen Thais, die das alte Ratchasap noch tatsächlich beherrschten. Schon 1976 beeindruckte er damit Königin Sirikit und ihre Entourage, deren Vertrauter und Sprachrohr er viele Jahre lang war. Das Ratchasap entspricht im wesentlichen der Hofsprache des alten Angkor. Von den Thai-Herrschern wurde es detailgenau abgekupfert, nachdem sie die höherstehende Kultur des Landes, in das sie eingefallen waren, weitgehend zerstört hatten, um sie sich selbst überzustülpen. Der oberste Kriegshordenführer der Thais beförderte sich so elegant zum Gottkönig nach dem Vorbild von Angkor. Das thailändische Gottkönigtum stand jedenfalls mit allen dazugehörigen Riten bis hin zu sämtlichen höfischen Künsten (Tanz, Musik, Dichtung, Puppentheater...) vor allem in der Tradition des alten Kambodscha.

Aber zurück zum Thema. Die Aussprache und Übertragung von Samaks Familiennamen kann man gemäß Ratchasap jedenfalls mit einiger Phantasie durchaus so vornehmen, wenn man die Geister des alten Indiens zu Hilfe ruft:
สมัคร สุนทรเวช sà¿ màg sun? tá¿ rá¿ wê:d Samak Suntharawet

In der Praxis wird natürlich auch hier wieder ausgiebig gekauderwelscht, schon weil Thais wie Ausländer mit Ratchasap meist gleichermaßen überfordert sind. Meistens liest man jedenfalls "Samak Sundaravej".

Indes war bei Samak schon der Name an sich interessant:
สมัคร sà¿ màg = hilfreiche Dienste (freiwillig) anbieten; [‹to volunteer›];
สุนทร sun? tO:n = (dichterische, melodische, schöne, süße...) Worte, Sprache; man kennt den Begriff von Thailands größtem Dichter, Sunthon Phu.
เวช wê:d (bzw. wê:d tscha¿- in Verbindungen) = Arzt, Medizin.

Der weitverbreitete Kosename ‹Revolverschnauze› für den einst nützlichen ... ähm: Helfer der ultra-monarchistischen Elite und späteren Thaksin-Stellvertreter erscheint insofern vielleicht einen Hauch zu frei übersetzt.

© Hans Michael Hensel und © TIP Zeitung für Thailand 2008 (gilt eigentlich auch für hdamm, den uneigennützigen Wiki-Abkupferer)
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Dr. Samit Thammasarot ("Dr. Smith Dharmasaroja" u. a.)
« Antwort #43 am: 09. Dezember 2009, 19:46:54 »

Zitat
Dr. Smith Dharmasaroja, ehemaliger Chef des Katastrophenschutzzentrums...



ดร. สมิทธ ธรรมสโรช  dÓg dtôe: sà¿ mìd tam má¿ sà¿ rô:d  Dr. Samit Thammasarot  8)

(ดร. = ด็อคเตอร์ dÓg dtôe:  Doktor)
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emsfeld1

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Re: Thai lernen durch aktuelle Themen und Nachrichten
« Antwort #44 am: 10. Dezember 2009, 10:06:26 »

Interessant. Lese deine Ausfuehrungen zur Thaisprache gerne, hmh. Persoenlich wuerde ich

สมัคร สุนทรเวช

als sa-ma-kon sun-ton-wet lesen und auch so aussprechen. Schon interessant wie es zu dieser Aussprache kam: Samak Suntharawet.
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