@schiene, als Dresdner muessten dir eigentlich alle Umstaende des 2.Weltkrieges bekannt sein.
Dass die Kriegsgefangenschaft kein Zuckerschlecken war, steht wohl ausser Frage.
Wie es mir scheint hast du die zwei eingestellten Links noch nicht richtig durchgelesen.
In meiner Familie waren mehrere Soldaten der Deutschen Wehrmacht und ein Matrose der Deutschen Marine in Amerikanischer -, Franzoesischer - und Sowjetischer Kriegsgefangenschaft.
Selbstverstaendlich wurde immer sehr offen ueber die Zustaende im jeweiligen Lager gesprochen und ich war als Kind ein wissbegieriger Zuhoehrer.
Ueber Pladib's Verfolgungswahn "GEGEN DEN HASS" kann ich leider nichts schreiben, denn ich bin kein Psychiater.
Auszuege aus den gesetzten Links:
>>>Die Internierung schrieben die Alliierten auf der Potsdamer Konferenz (17. 7. - 2. 8. 1945) auch als politischen Grundsatz für die Behandlung Deutschlands fest: „Nazistische Führer, einflußreiche Nazianhänger und die Leiter der nazistischen Einrichtungen und Organisationen sowie alle anderen Personen, die für die Besetzung und ihre Ziele gefährlich sind, sind zu verhaften und zu internieren.“
Mit dieser beliebig auslegbaren Festlegung sanktionierten alle Alliierten auch die vom NKVD seit Frühjahr 1945 praktizierten Verhaftungen, die u.a. mit Berijas Befehl Nr. 00315 die Inhaftierung von „Autoren antisowjetischer Veröffentlichungen“ vorsah, womit auch politische Gegner der aktuellen Besatzungspolitik erfaßt waren. Die Fortsetzung der Potsdamer Festlegungen waren die Allierten Kontrollratsbeschlüsse, u.a. das Gesetz Nr. 10 vom 20. Dezember 1945 und die Direktive Nr. 38 vom 12. Oktober 1946.
Dieser kam Anfang Juni 1945 für vier Wochen in die inzwischen mit Stacheldraht eingezäunten Wohnhäuser: „Tausende waren dort aber zu diesem Zeitpunkt nicht, vielleicht 300 oder 400 deutsche Soldaten. Ein Teil der Gefangenen... war aus Berlin vom Reichsbankbunker, aber es waren überwiegend alles verwundete deutsche Soldaten. Deutsche Ärzte waren zur Behandlung ebenfalls vorhanden. In der Verwaltung, in der Registratur waren auch Deutsche eingesetzt. Die Verpflegung ging. Es gab Pellkartoffeln, Zwiebelsuppe, Kascha, Milchsuppe. Wer laufen konnte, erhielt einen Ausweis und
konnte aus dem Lager raus und rein. Wachpersonal war nur sehr wenig vorhanden.
Vernehmungen habe ich nicht mitgekriegt... In der Zeit, in der ich dort war, verstarben auch einige deutsche Soldaten.“
Kommandant des Speziallagers war Major Seleznev. Zu den hier später konzentrierten Insassen gehörten deutsche Zivilisten aus Sachsen und Brandenburg, darunter viele Frankfurter, deutsche Kriegsgefangene, Angehörige der ehemaligen Wlassow-Armee, russische Emigranten, ehemalige sowjetische Ostarbeiter. Im Juli 1945 waren etwa 7000 Menschen, ansonsten durchschnittlich 3000 bis 4000 Menschen in den Wohnhäusern untergebracht. Viele der Internierten kamen aus den Speziallagern Weesow und Ketschendorf.
Prominentester Insasse war der am 6. Juni in Berlin verhaftete Schauspieler, Regisseur und Intendant Gustaf Gründgens.
Es sei hier vermerkt, daß die Regierung der Sowjetunion am 1. Juli 1941 „Bestimmungen über die Kriegsgefangenen“ erlassen hatte und damit einseitig die Verpflichtungen der Erfüllung der Genfer Konvention „Über die Behandlung der Kriegsgefangenen“ übernommen hatte. Den Kriegsgefangenen wurde eine ihrem Dienstrang entsprechende Behandlung, medizinische Hilfe gleich der für das sowjetische Militär, die Möglichkeit zur Korrespondenz mit Verwandten und der Erhalt von Päckchen garantiert.
Dennoch unterschieden sich in einigen Fragen die „Bestimmungen über Kriegsgefangene“ von der Genfer Konvention: es war nicht verboten, die Kriegsgefangenen bei gesundheitsschädlichen Arbeiten einzusetzen, es gab keine Bestimmungen über Rechtshilfe für Kriegsgefangene, die eines Verbrechens angeklagt waren, für Gefangene konnte die Todesstrafe ohne Benachrichtigung ihrer Staatsregierung und des Roten Kreuzes vollzogen
werden.
Möglicherweise wurde aus diesen Gründen die Genfer Konvention „Über die Behandlung der Kriegsgefangenen“ nie in der Sowjetunion veröffentlicht. Moskau benutzte die „Bestimmungen über die Kriegsgefangenen“ in der Propaganda für die deutsche Armee, beeilte sich aber nicht, diese Bestimmungen auch einzuhalten. Die Sowjetunion war nicht bereit, die Listen der Gefangenen an das Rote Kreuz zu übergeben, und hat die Vertreter dieser Organisation nicht in die sowjetischen Lager gelassen.<<<
Zusaetzlich noch das Schicksal deutscher Kriegsgefangener in der Sowjetunion – ein Soester erzählt:
http://www.conrad-von-soest-gymnasium.de/fileadmin/user_upload/FA_Bsp_Kriegsgefangene.pdf