@schiene: "Wer will, der kann in Deutschland gut und viel verdienen"
Das man in D. gut und viel verdienen kann, bestreitet niemand. Das es jeder kann, der nur will, bestreite ich aufs Heftigste. Das verhöhnt geradezu diejenigen, die das täglich vergeblich versuchen.
Mir bekannte Beschäftigte in Sicherheitsfirmen bekommen alle unter 1000€ netto. Ich will dein Beispiel nicht in Frage stellen, es ist nicht die Regel!!! Da ist nicht nur das Stadt-Land- Gefälle, sondern auch das sizilianische West-Ost-Gefälle zu berücksichtigen.
Als ich zuletzt vor 2 Jahren D. besuchte, sah ich in einem Schaufenster ein "Gesucht". Gesucht wurde ein Mitarbeiter, den man mit dem verlockenden Wahnsinnsversprechen beeindrucken wollte: "Wir zahlen Mindestlohn". Oh, D. wie tief bist du gesunken - hab ich mir nur dabei gedacht.
Mal ein Beispiel: Ein H IV-Empfänger rechnet mit Mietzuschuß, Befreiung von GEZ-Zwangsabgabe, Heizkosten- u.a. Leistungen mit rd. 700€. Viele Jobangebote bringen netto nicht mehr. Wenn der H IVler da vorzieht, weiter Stütze zu bekommen, ist das nur verständlich. Da ist nicht die Stütze zu hoch, sondern der gebotene Arbeitslohn weitaus zu niedrig. Mit 700€ kann man nicht annähernd vernünftig leben. Man verhungert nicht, auf einem Lebensniveau von den Jahren nach 45 - na bravo!
Und es ist nicht Faulheit des Stütze-Empfängers - ich werte das als ein (stummen) Protest gegen derlei Ausbeutermethoden, wie im tiefsten Steinzeitkapitalismus, in den unsere "Wohlstandsgesellschaft" immer mehr abrutscht.
Der von der Werbeindustrie befeuerte Luxus-Wohlstand - der auch von Jock beschrieben wurde - ist für immer weniger Leute überhaupt erreichbar - da können sie noch so viel "wollen" (@schiene). Auch nicht, wenn sie die Frau auf 2.Job jagen - Kinder dürfen sie dann sowieso nicht haben, denn Kika-Plätze sind rahr und die bestellt man am besten schon in den ersten Schwangerschaftswochen.
Dann wundert man sich, dass D. immer älter wird. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.