Einen weiteren Beitrag widme ich diesen Menschenaffen, der uns Menschen in der Verwandtschaft sehr nahe steht. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass Orangutans über Denkprozesse verfügen, die die meisten Menschen keinem anderen Lebewesen zutrauen würden. Diese Lebewesen können vernünftig urteilen, nachdenken und sie haben Gefühle und Emotionen. Sie sind schlau genug, um Schrauben herauszudrehen sowie um Riegel (nicht nur Schokoriegel) und Knoten zu öffnen. Sie können sogar Schlösser knacken!
Wenn man einem Orangutan in die Augen schaut, dann hat man nicht mehr das Gefühl, dass es sich um ein Tier handelt. 98 Prozent ihrer DNA ist mit dem der Menschen identisch. Nur sind die Orangutans zu gutmütig für den Menschen. Die wehren sich nicht, trotz ihrer Stärke und darum werden sie bevorzugt für Shows abgerichtet.
Der Lebensraumverlust jedoch ist dramatisch und der Fang von Jungtieren für den illegalen nationalen und regionalen Handel ist immer noch umfangreich. Der Borneo-Orangutan ist daher bedroht, der Sumatra-Orang sogar hochbedroht. Deshalb ist jeglicher internationale Handel streng durch die CITES-Bestimmungen eingeschränkt. (CITES, die Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora.)
Thailand hat die CITES-Bestimmungen voll ratifiziert, es unterhält ein eigenes Büro in Bangkok, in der Phaholyotin, ganz in der Nähe von unserem Zuhause. Trotz allem werden diese Tiere missbraucht und ihren natürlichen Lebensgewohnheiten entzogen. Proteste führten meist ins Nichts, die Show geht weiter und der Reibach läuft.
Vom Borneo-Orang gibt es noch etwa 40 - 60.000 Tiere, die Gebiete von etwa der doppelten Fläche der Schweiz besiedeln. Wenig Fläche im Vergleich zu früher - und es wird immer weniger.
Bei unserer Wanderung durch das Reservat der Orangs schoss ich ein Bild nach dem anderen, ein paar will ich noch zeigen:
Während unserer Wanderung durch das Reservat erzählt uns der Ranger über jeden Affen eine eigene Geschichte, dieser ist erst eineinhalb Jahre alt.
Kommt aus seinem Unterschlupf und winkt uns zu.
Die Mutter immer hinterher, besorg um ihren Jungen ...
… bis sie ihn wieder in ihren Armen hat.
In den ersten Lebensmonaten klammert sich ein Neugeborenes am Bauch der Mutter fest und bis zum Alter von zwei Jahren wird es bei den Streifzügen am Körper der Mutter getragen, von ihr mit Nahrung versorgt und es schläft mit der Mutter im gleichen Nest.
Erst im Altersabschnitt von zwei bis fünf Jahren beginnt das Jungtier seine Kletterfähigkeiten zu entwickeln, es beginnt seine Umgebung zu erkunden, ohne allerdings den Sichtkontakt zur Mutter verlieren. Erst im Alter von 3,5 bis 4 Jahren wird es zur Selbstständigkeit entwöhnt.
Ich könnte gerne ein ganzes Thema über diese liebenswerten Menschenaffen schreiben. Wenn man einmal, wie meine Frau und ich, mit diesen Tieren so nahe zusammen kommt. empfindet man eine so große Zuneigung, wie man sie vorher nie gekannt hatte.
Wir wandern weiter in ein anderes Gehege zu den Malaienbären, auch eine Tiergattung die der Bedrohung vom Aussterben angehört.
Der Malaienbär, auf englisch Sunbear oder in thai
หมีหมา der Hundebär