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Autor Thema: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!  (Gelesen 5911 mal)

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boehm

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Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« am: 27. September 2008, 15:35:08 »

Hallo Freunde!

Sicher habt Ihr euch gewundert, dass ich so lange nichts habe von mir
hören lassen. Das hatte einen triftigen Grund: Ich habe kurzfristig
beschlossen, mich aktiv für unsere Umwelt einzusetzen.
Gestern morgen habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gesehen dem
zu entnehmen war, dass die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein
beispielloses Projekt zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen
haben:
Für jeden getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden sie 1m² Urwald retten.

In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten verborgen
gewesene Naturfreund und Umweltschützer und so beschloss ich, auch
meinen Beitrag zur Rettung der Urwälder beizutragen.

Während ich so mit der Rettung des einen oder anderen Meters Regenwald
beschäftigt war kam meine Frau nach Hause. Bei der anschließend
geführten, hitzigen Debatte mit ihr machte ich vermutlich die gleiche
Erfahrung, wie Tausende andere Umweltschützer vor mir auch: Ich stieß
auf völlig es Unverständnis. Der Urwald schien ihr völlig egal, mein
Engagement für die Natur und das Leben aller Menschen lehnte sie
völlig ab. Sie wollte nicht verstehen, dass man eine so große Aktion
wie die Rettung der Natur nicht aufschieben kann, ganz gleich, ob es
erst Vormittag ist oder nicht.

Da sie in keinster Weise einsichtig war und man(n) bereit sein muss,
für die Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen, verließ ich das
Haus ... Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst ziellos
umher. Angst beschlich meine Gedanken. Angst um die Wälder.
Verzweiflung machte sich tief in meinem Inneren breit, denn mit jeder
verstrichenen Minute hätte ich wieder einige Quadratzentimeter
unwiederbringlicher Natur retten können. Die Angst schnürte meine
Kehle zu, die Verzweiflung ließ meinen Hals austrocknen.
Wie groß war da meine Freude, als ich unerwartet auf eine Versammlung
gleichgesinnter Umweltaktivisten traf! Ich erkannte sie sofort, denn
als Zeichen ihrer Verbundenheit hielten sie alle eine Flasche Krombacher
in der Hand, die sie demonstrativ leerten.

Schnell nahmen sie mich in ihre Mitte auf und so erfuhr ich sehr bald,
daß einige von ihnen sich bereits seit Jahren mit der Rettung ganzer
Kontinente beschäftigen, unbeachtet von der Öffentlichkeit, genau
hier, an diesem Kiosk!  Ich bewunderte die Zeichen ihres teilweise
jahrelangen Kampfes: Die von den Entbehrungen ausgemergelten Körper,
die zum Aufforsten nötigen, prallen Bäuche, den Geruch nach
Jahrtausende altem Urwaldboden, die mannigfaltigen Insekten und ich
übersah auch nicht, dass sich einige beim Kampf um die Natur wohl die
Zähne ausgebissen hatten.

Nachdem wir zusammen eine ungefähr tennisplatzgroße Menge natürlichem
Urwaldes gerettet hatten stellte ich fest, dass der Schutz und die
Rettung der Umwelt ihren Tribut zollten. Durch das lange stehen
schmerzten meine Füße, die Waden krampften, selbst die Zunge war durch
die langen Debatten in ihrer Funktionsweise beeinträchtigt: Ich hatte
immer größere Mühen beim Aussprechen der großen Buchstaben eines
Satzes oder Wortes. Aus diesem Grund beschloss ich, die Versammlung zu
verlassen und machte mich auf die Suche nach weiteren Mitstreitern.

In einer Gaststätte ganz in der Nähe wurde ich dann auch sofort wieder
fündig: Gut ein halbes Dutzend Umweltler hatte sich dort eingefunden
und arbeitete hier im Verborgenen an der Rettung der natürlichen
Ressourcen.
Schnell war ich aufgenommen. Ich war gerührt als der Wirt meine Hand
nahm und mir sagte: "Junge, rette den Urwald, wir zählen auf Dich", und
orderte die 4te Lokalrunde um unsere Aktion voranzutreiben. Da die anderen
Gäste darauf bestanden, neben dem Urwald auch zusätzlich Gebiete wie die
Sahara, die Wüste Gobi und den Rheingau wieder aufzuforsten und somit auch den
Aufbau des heimischen Waldbestandes zu unterstützen, blieb mit nichts
anderes übrig, als zu der Runde noch Jägermeister zu ordern.

Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel später die
Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen Augen! Leicht
verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, dass sich unsere
gute Mutter Erde drehte. Nicht gleichmäßig und in eine Richtung, nein,
es waren eher ruckartige Bewegungen in abwechselnde Richtungen. Welch
eine Erfahrung!

Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem Auto und beschloss, einen
Demonstrationszug durch die Kneipen der Innenstadt durchzuführen, um
die vielen, anderen Menschen auf die Probleme aufmerksam zu machen.

So fuhr ich in Richtung Stadt und war gerade einem Ozonloch
ausgewichen als ich am Straßenrand einen Streifenwagen entdeckte. Auf
der Fahrbahn standen mehrere Polizisten und schauten in meine
Richtung. Sie mussten von meinem Vorhaben erfahren haben, denn sie
hielten gezielt mein Fahrzeug an. Von Vorkontrollen bei
Demonstrationen hatte ich ja bereits gehört, war aber dennoch
verwundert, wie schnell sich das rumgesprochen hatte.

Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloss
ich mich zu einer spontanen Sitzblockade auf der Straße. Wenn ich im
nachhinein darüber nachdenke, war es keine rationell erklärbare
Aktion, eher ein Zwang meines Unterbewusstseins. Ich saß und mein
Körper weigerte sich, wieder aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche
Schicksal wie Sitzblockierern in Brokdorf oder entlang der Castor -
Strecke: Ich wurde durch die Polizisten
weggetragen. Auch sie wollten den Ernst der Lage nicht verstehen,
obwohl ich sie immer wieder darüber aufklärte.

Später, auf dem Revier erschien dann endlich ein Vernünftiger Mensch.
Er hörte sich mein Problem in aller Ruhe und sichtbar interessiert an
und erklärte mir dann, dass er die Anzahl der von mir geretteten Bäume
feststellen wolle. Ich hätte den Schutz der Umwelt quasi im Blut und
er bräuchte aus diesem Grund etwas davon. Ich war glücklich, diesen
verständnisvollen Menschen getroffen zuhaben. Mein Engagement würde
amtlich festgehalten und der Nachwelt erhalten! Dafür gab ich ihm
gerne mein Blut.

Wenig später befand ich mich zu Fuß auf dem Weg nach Hause. Meinen
Wagen hatten die netten Beamten behalten, damit er durch seine Abgase
nicht alle meine Bemühungen wieder zerstört, wie sie mir erklärten.
Auch haben sie mir fest versprochen, nach dem Recyclingverfahren aus
meinem Führerschein ein Flugblatt zur Unterstützung der Rettungsaktion
zu machen.

Froh und mit der Gewissheit, etwas großartiges getan zu haben ging ich
dann nach Hause. Unterwegs rettete ich an der Tankstelle noch ein paar
Pflänzchen und erinnerte mich an eine alte Weissagung der Indianer:

Erst, wenn die letzte Ölplattform versenkt,
die letzte Tankstelle geschlossen,
das letzte Auto stillgelegt,
die letzte Autobahn begrünt ist,
werdet Ihr feststellen, dass Greenpeace nachts kein Bier verkauft.

In diesem Sinne wünsche ich einen frohen Tag. Ich geh jetzt nochmal 'n bisschen Wald retten.


 :D :D :D
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Profuuu

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Re: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« Antwort #1 am: 27. September 2008, 15:58:43 »

Hervorragend, boehm. :D

Falls du noch mehr von der Sorte hast, immer her damit.  :)
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markusz

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Re: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« Antwort #2 am: 27. September 2008, 20:33:40 »

Ob aus der eigenen Feder oder nicht  -  voll cool und profi-mässig!   ;D
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boehm

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30 Tage bis zum Nervenzusammenbruch!
« Antwort #3 am: 27. September 2008, 20:49:39 »

@ Profuuu bitte diese Geschichte im Witze Thread auch löschen! Danke!

30 Tage bis zum Nervenzusammenbruch
8. Dezember 18:00
Es hat angefangen zu schneien. Der erste Schnee in diesem Jahr. Meine Frau und ich haben unsere Cocktails genommen und stundenlang am Fenster gesessen und zugesehen wie riesige, weiße Flocken vom Himmel herunter schweben. Es sah aus wie im Märchen. So romantisch - wir fühlten uns wie frisch verheiratet. Ich liebe Schnee.
9. Dezember
Als wir wach wurden, hatte eine riesige, wunderschöne Decke aus weißem Schnee jeden Zentimeter der Landschaft zugedeckt. Was für ein phantastischer Anblick! Kann es einen schöneren Platz auf der Welt geben ? Hierher zu ziehen war die beste Idee, die ich je in meinem Leben hatte.
Habe zum ersten Mal seit Jahren wieder Schnee geschaufelt und fühlte mich wieder wie ein kleiner Junge. Habe die Einfahrt und den Bürgersteig freigeschaufelt. Heute Nachmittag kam der Schneepflug vorbei und hat den Bürgersteig und die Einfahrt wieder zugeschoben, also holte ich die Schaufel wieder raus. Was für ein tolles Leben !
12. Dezember
Die Sonne hat unseren ganzen schönen Schnee geschmolzen. Was für eine Enttäuschung. Mein Nachbar sagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll, wir werden definitiv eine weiße Weihnacht haben. Kein Schnee zu Weihnachten wäre schrecklich ! Bob sagt, dass wir bis zum Jahresende so viel Schnee haben werden, dass ich nie wieder Schnee sehen will. Ich glaube nicht, dass das möglich ist. Bob ist sehr nett - ich bin froh, dass er unser Nachbar ist.
14. Dezember
Schnee, wundervoller Schnee ! 30 cm letzte Nacht. Die Temperatur ist auf -20 Grad gesunken. Die Kälte lässt alles glitzern. Der Wind nahm mir den Atem, aber ich habe mich beim Schaufeln aufgewärmt. Das ist das Leben! Der Schneepflug kam heute nachmittag zurück und hat wieder alles zugeschoben. Mir war nicht klar, dass ich soviel würde schaufeln müssen, aber so komme ich wieder in Form. Wünschte ich würde nicht so Pusten und Schnaufen.
15. Dezember
60 cm Vorhersage. Habe meinen Kombi verscheuert und einen Jeep gekauft. Und Winterreifen für das Auto meiner Frau und zwei Extra-Schaufeln. Habe den Kühlschrank aufgefüllt. Meine Frau will einen Holzofen, falls der Strom ausfällt. Das ist lächerlich - schließlich sind wir nicht in Alaska.
16. Dezember
Eissturm heute Morgen. Bin in der Einfahrt auf den Arsch gefallen, als ich Salz streuen wollte. Tut höllisch weh. Meine Frau hat eine Stunde gelacht. Das finde ich ziemlich grausam.
17. Dezember
Immer noch weit unter Null. Die Strassen sind zu vereist, um irgendwohin zu kommen. Der Strom war 5 Stunden weg. Musste mich in Decken wickeln, um nicht zu erfrieren. Kein Fernseher. Nichts zu tun als meine Frau anzustarren und zu versuchen, sie zu irritieren. Glaube, wir hätten einen Holzofen kaufen sollen, würde das aber nie zugeben. Ich hasse es, wenn sie recht hat ! Ich hasse es, in meinen eigenen Wohnzimmer zu erfrieren !
20. Dezember
Der Strom ist wieder da, aber noch mal 40 cm von dem verdammten Zeug letzte Nacht ! Noch mehr schaufeln. Hat den ganzen Tag gedauert. Der beschissene Schneepflug kam zweimal vorbei. Habe versucht eines der Nachbarskinder zum Schaufeln zu überreden. Aber die sagen, sie hätten keine Zeit, weil sie Hockey spielen müssen. Ich glaube, dass die lügen. Wollte eine Schneefräse im Baumarkt kaufen. Die hatten keine mehr. Kriegen erst im März
wieder welche rein. Ich glaube, dass die lügen. Bob sagt, dass ich schaufeln muss oder die Stadt macht es und schickt mir die Rechnung. Ich glaube, dass er lügt.
22. Dezember
Bob hatte recht mit weißer Weihnacht, weil heute Nacht noch mal 30cm von dem weißen Zeug gefallen ist und es ist so kalt, dass es bis August nicht schmelzen wird. Es hat 45 Minuten gedauert, bis ich fertig angezogen war zum Schaufeln und dann musste ich pinkeln. Als ich mich schließlich ausgezogen, gepinkelt und wieder angezogen hatte, war ich zu müde zum Schaufeln. Habe versucht für den Rest des Winters Bob anzuheuern, der eine Schneefräse an seinem Lastwagen hat, aber er sagt, dass er zu viel zu tun hat. Ich glaube, dass der Wichser lügt.
23. Dezember
Nur 10 cm Schnee heute. Und es hat sich auf 0 Grad erwärmt. Meine Frau wollte, dass ich heute das Haus dekoriere. Ist die bekloppt ? Ich habe keine Zeit - ich muss SCHAUFELN !!! Warum hat sie es mir nicht schon vor einem Monat gesagt? Sie sagt, Sie hat, aber ich glaube, dass sie lügt.
24. Dezember
20 Zentimeter. Der Schnee ist vom Schneepflug so fest zusammengeschoben, dass ich die Schaufel abgebrochen habe. Dachte ich kriege einen Herzanfall. Falls ich jemals den Arsch kriege, der den Schneepflug fährt, ziehe ich ihn an seinen Eiern durch den Schnee. Ich weiss genau, dass er sich hinter der Ecke versteckt und wartet bis ich mit dem Schaufeln fertig bin. Und dann kommt er mit 150 km/h die Strasse runtergerast und wirft tonnenweise Schnee auf die Stelle, wo ich gerade war. Heute Nacht wollte meine Frau mit mir Weihnachtslieder singen und Geschenke auspacken, aber ich hatte keine Zeit.
Musste nach dem Schneepflug Ausschau halten.
25. Dezember
Frohe Weihnachten. 60 Zentimeter mehr von der !*?#@$. Eingeschneit. Der Gedanke an Schneeschaufeln lässt mein Blut kochen. Gott, ich hasse Schnee ! Dann kam der Schneepflugfahrer vorbei und hat nach einer Spende gefragt. Ich hab ihm meine Schaufel über den Kopf gezogen. Meine Frau sagt, dass ich schlechte Manieren habe. Ich glaube, dass sie eine Idiotin ist. Wenn ich mir noch einmal Wolfgang Petry anhören muss, werde ich sie umbringen.
26. Dezember
Immer noch eingeschneit. Warum um alles in der Welt sind wir hierher gezogen ? Es war alles IHRE Idee. Sie geht mir echt auf die Nerven.
27. Dezember
Die Temperatur ist auf -30 Grad gefallen und die Wasserrohre sind eingefroren.
28. Dezember
Es hat sich auf -5 Grad erwärmt. Immer noch eingeschneit. DIE ALTE MACHT MICH VERRÜCKT !!!
29. Dezember
Noch mal 30 Zentimeter. Bob sagt, dass ich das Dach freischaufeln muss, oder es wird einstürzen. Das ist das Dämlichste was ich je gehört habe. Für wie blöd hält der mich eigentlich ?
30. Dezember
Das Dach ist eingestürzt. Der Schneepflugfahrer verklagt mich auf 50.000 DM Schmerzensgeld. Meine Frau ist zu ihrer Mutter gefahren. 25 Zentimeter vorhergesagt.
31. Dezember
Habe den Rest vom Haus angesteckt. Nie mehr Schaufeln.
8. Januar
Mir geht es gut. Ich mag die kleinen Pillen, die sie mir dauernd geben.

Warum bin ich an das Bett gefesselt ?

 ;D ;D ;D
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boehm

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2 Geschichten zur bald kommenden Advents und Weihnachtszeit in Deutschland
« Antwort #4 am: 27. September 2008, 20:54:20 »

Advent in Stenkelfeld

                     Sonntag, 1. Advent

                  10:00 Uhr
In der Reihenhaussiedlung Önkelstieg läßt die Rentnerin
Erna B. durch ihren Enkel drei Elektrokerzen auf
der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren. Vorweihnachtliche
Stimmung breitet sich aus, die Freude ist groß.

                  10:14 Uhr
Beim Entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar
Ottfried  P die provokante Weihnachtoffensive im Nachbarhaus und kontert
umgehend mit der Aufstellung des 10-armigen dänischen Kerzensets zu je 15
Watt im Küchenfenster. Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung
Önkelstieg im besinnlichen  Glanz von 134 elektrischen Fensterdekorationen.

                  19:03 Uhr
Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrop-Höcklage
registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich den Defekt der
Strommeßgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst noch
arglos.

                  20:17 Uhr
Den Eheleuten Horst und Heidi I. gelingt der Anschluß
einer Kettenschaltung von 96 Halogenfilmleuchten durch sämtliche Bäume ihres
Obstgartens an das Drehstromnetz. Teile der heimischen Vogelwelt beginnen
verwirrt mit dem Nestbau.

                  20:56 Uhr
Der Diskothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt, seinerseits seinen
Teil zur vorweihnachtlichen Stimmung beizutragen und montiert auf dem
Flachdach seines Bungalows das Laserensemble Metropolis, das zu den
leistungsstärksten Europas zählt.
Die 40 m hohe Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem
Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten stand, bevor sie mit
einem hässlichen Geräusch zerbröckelt.

                  21:30 Uhr
Im Trubel einer Weihnachtsfeier im Kohlekraftwerk
Sottrop-Höcklage verhallt das Alarmsignal aus Generatorhalle 5.

                  21:50 Uhr
Der 85-jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit
190 Flakscheinwerfern des Typs Varta Volkssturm den Stern von Bethlehem
an die tiefhängende Wolkendecke.

                  22:12 Uhr
Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute mit leichtem
Gepäck und sommerlicher Bekleidung irrt verängstigt durch die Siedlung
Önkelstieg. Zuvor war eine Boeing 747 der Singapur Airlines mit dem Ziel
Sidney versehentlich in der mit 3000 bunten Neonröhren gepflasterten
Garagenauffahrt der Bäckerei Brörmeier gelandet.

                   22:37 Uhr
Die NASA-Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande des
Sonnensystems Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen
Erdhalbkugel. Die Experten in Houston sind ratlos.

                  22:50 Uhr
Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des
Kohlekraftwerks Sottrop- Höcklage. Der gesamte Komplex mit seinen 30
Turbinen läuft mit 350 Megawatt brüllend jenseits der Belastungsgrenze.

                  23:06 Uhr
In der taghell erleuchteten Siedlung Önkelstieg erwacht die Studentin
Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen
Dezembermorgen. Um genau 23:12 Uhr betätigt sie den Schalter ihrer
Kaffeemaschine.

                  23:12 und 14 Sekunden
In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises
Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerks Sottrop-Höcklage
wie Donnerhall. Durch die stockfinsteren Ortschaften irren verstörte
Menschen.

Menschen wie Du und ich, denen eine Kerze auf dem Adventskranz
nicht genug war!


********************************************************************

Die Eskalation der Besinnlichkeit

Montag, 24.Oktober:

Ein schöner Herbsttag, - noch einmal Menschen mit lockerer Bekleidung und Sonnenbrillen in den Straßencafes und Biergärten. Bisher keine besonderen Vorkommnisse in der Hauptstraße. Dann plötzlich um: 10:47 Uhr kommt der Befehl von Aldi-Geschäftsführer Erich B.: ““Fünf Paletten Lebkuchen und Spekulatius in den Eingangsbereich!“ Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst reagiert Minimal-Geschäftsführer Martin O. eher halbherzig mit einem erweiterten Kerzensortiment und Marzipankartoffeln an der Kasse.
15:07 Uhr: Edeka-Marktleiter Wilhelm T. hat die Mittagspause genutzt und operiert mit Lametta und Tannengrün in der Wurstauslage.
16:02 Uhr: Die Filialen von Penny und Extra bekommen Kenntnis von der Offensive, können aber aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht gegenhalten und fordern ein Weihnachtsstillstandsabkommen bis zum 25.Oktober. Die Gespräche bleiben ohne Ergebnis.

Dienstag; 25.Oktober:
07:30 Uhr: Im Eingangsbereich von Karstadt bezieht überraschend ein Esel mit Rentierschlitten Stellung, während zwei Weihnachtsmänner vom studentischen Nikolausdienst vorbeihastende Schulkinder zu ihren Weihnachtswünschen verhören. Zeitgleich erstrahlt die Kaufhausfassade im gleißenden Schein von 260.000 Elektrokerzen. Die geschockte Konkurrenz kann zunächst nur geschockt zuschauen. Immerhin haben jetzt auch Karstadt , C&A und Real den Ernst der Lage erkannt.

Mittwoch; 26.Oktober:

Seit 5:56 Uhr wird nun zurück geworben, es wird Esel mit Rentier vergolten!!

09:00 Uhr: Edeka setzt Krippenfiguren ins Gemüse.
09:12 Uhr: Minimal kontert mit massivem Einsatz von Rauschgoldengeln im Tiefkühlregal.
10:05 Uhr: Bei Karstadt verirren sich Dutzende Kunden in einem Wald von Weihnachtsbäumen.
12:00 Uhr: Neue Dienstanweisung bei Extra: An der Käsetheke wird mit sofortiger Wirkung ein “Frohes Fest“ gewünscht. Die Schlemmerabteilung von Real kündigt für den Nachmittag Vergeltungsmaßnahmen an.

Donnerstag; 27.Oktober:
07:00 Uhr: Karstadt schaufelt Kunstschnee in die Schaufenster.
08:00 Uhr: In einer eilig einberufenen Krisensitzung fordert der aufgebrachte Penny- Geschäftsführer Walter T. von seinen Mitarbeitern lautstark: “Weihnachten bis zum Äußersten“ und verfügt den pausenlosen Einsatz der von der Konkurrenz gefürchteten CD: “Weihnachten mit Mireille Matthieu“ über Deckenlautsprecher. Der Nachmittag bleibt ansonsten ruhig.

Freitag; 28.Oktober:
08:00 Uhr: Anwohner der Hauptstraße versuchen mit Hilfe einer einstweiligen Verfügung die nun von Karstadt angedrohte musikoffensive “Heiligabend mit den Flippers“ zu stoppen.
09:14 Uhr: Ein Aldi- Sattelschlepper mit Pfeffernüssen rammt den Posaunenchor “Adveniat“ , der gerade vor Karstadt zum großen Weihnachtsoratorium ansetzen wollte.
09:30 Uhr: Aldi dementiert. Es habe sich bei der Ladung nicht um Pfeffernüsse, sondern um Christbaumkugeln gehandelt.
18:00 Uhr: In der Stadt kommt es kurzfristig zu ersten Engpässen in der Stromversorgung als der von Tengelmann beauftragte Rentner Erwin Z. mit seinem Flak-Scheinwerfer Marke “Varta Volkssturm“ den Stern von Bethlehem an den Himmel zeichnet.

Sonnabend; 29.Oktober:
Die fronten verhärten sich; die Strategien werden zunehmend aggressiver.
10:37 Uhr: Auf einem Polizeirevier meldet sich die Diabetikerin Anna K. und gibt zu Protokoll, sie sei soeben auf dem Minimal-Parkplatz zum Verzehr von Glühwein und Christstollen gezwungen worden. Die Beamten sind ratlos.
12:00 Uhr: Seit gut einer halben Stunde beschießen Karstadt, Edeka und Minimal die Einkaufszone mit Schneekanonen. Das Ordnungsamt mahnt die Räum- und Streupflicht an. Umsonst!
14:30 Uhr: Teile des Stadtbezirks sind unpassierbar. Eine Hubschrauberstaffel des Bundesgrenzschutzes beginnt mit der Bergung von Eingeschlossenen:

Menschen wie Du und ich, die nur mal in der Herbstsonne bummeln wollten.

Also dann : Frohes Fest!!


@ Profuuu bitte die letuzte Geschichte auch im Witze Thread löschen, danke sehr!

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Louis

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Re: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« Antwort #5 am: 27. September 2008, 22:21:35 »

Eine Geschichte gelöscht, die anderen in einem Thread zusammengefaßt.
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crazyandy

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Re: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« Antwort #6 am: 27. September 2008, 22:30:12 »

 ;) ;)
wie wäre die Überschrift : boehm´s Märchen oder boehm´s Geschichten  ;) ;) ;)
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boehm

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Re: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« Antwort #7 am: 27. September 2008, 22:57:49 »

@crazyandy......, ja, gerne, gute Idee, Böhm's bunte Kiste!!  :-) :-) :-)
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crazyandy

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Re: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« Antwort #8 am: 27. September 2008, 23:05:39 »

 ;) ;) ;)

aber jetzt mal ehrlich DU hast DIR auch ein DICKES LOB verdient

boehm´s Geschichten für 1 ooo und 1 lacher kommt auch gut
« Letzte Änderung: 27. September 2008, 23:19:48 von crazyandy »
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edesan

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Re: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« Antwort #9 am: 28. September 2008, 13:34:49 »

Die feinen Geschichten von @boehm waren in den Jahren 2006/2007 im "Eiermann" Pattayas  :'(editiert worden. Leider wurde der "Eiermann 2007 eingestellt.
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boehm

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Re: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« Antwort #10 am: 28. September 2008, 14:39:56 »

@ edesan
Ich kenne den "Eiermann" nicht, um so besser wenn ich das hier wieder einstelle, dann haben viele, die gerne lachen, was zu lesen.
Meine Geschichten sind bestimmt schon älter, habe früher gesammelt und jetzt wieder entdeckt.
Wer sie schon kennt, liest eben etwas anderes....... :o
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Buci

  • Gast
Re: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« Antwort #11 am: 28. September 2008, 16:08:20 »

Wer sie schon kennt, liest eben etwas anderes....... :o

Ja, die sind teilweise schon Asbach uralt. Sind aber immer wieder gut zum lesen.   ;D

Nur, wenn man schon in einem Forum was rein stellt, was nicht auf eigenem Mist gewachsen ist, sollte man(n) das schon so kennzeichnen oder die Quelle nennen. Sonst, kommt ein übler Geschmack auf und der Betreiber könnte auch noch Popems bekommen.....   >:


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crazyandy

  • Gast
Re: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« Antwort #12 am: 28. September 2008, 16:15:31 »

sorry @ Buci, edesan

aber wenn Ihr mal einen Witz oder eine Witzigegeschichte hört schreibt Ihr ja auch nicht die Quellen auf, sorry aber laßt doch bitte die haarspalterei und genießt den Witz

oder die Geschichte. Wer nicht lesen möchte muß ja nicht, gilt auch für Integration da braucht man(n) sich auch nicht drüber aufregen, lesen was Mann möchte oder

TSCHÜSS.

« Letzte Änderung: 28. September 2008, 16:37:56 von crazyandy »
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Buci

  • Gast
Re: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« Antwort #13 am: 28. September 2008, 16:37:10 »

sorry aber laßt doch bitte die haarspalterei und genießt.

NaJa. Du musst ja nicht den Hintern hinhalten, wenn so eine Abmahnung kommt. Gerade in DE gibt es Kanzleien, die fast nix anderes tun. Die Abmahnfalle funzt nicht nur bei Bildern, sondern auch bei Texten. Kurze Witze, die sehr verbreitet, alt und auch nicht eindeutig einem Autor zugewiesen werden können, sind was anderes. Texte wie die oberen, sind eindeutig weit darüber.

Dazu kommt, in einer Witze Abteilung weiss man ja, dass ein Witz selten vom Erzähler "erfunden" wurde. Bei ausführlicheren Geschichten im allgemeinen Forumteil aber schon. Auch, bin ich mir fast sicher, dass "boehm" nicht als Angeber, der sich mit fremden Federn schmückt, gelten will. ODER?

Ist doch ganz einfach. Am wenigsten Probleme gibt es, wenn man zu solchen Texten nur einen Link ins Forum rein setzt. Das spart Platz und Ladezeiten und nur wirklich Interessierte werden da drauf klicken.

Z.B: Witze bis zum abwinken gibt es hier:  http://www.jokes4me.ch/

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crazyandy

  • Gast
Re: Rettung der Umwelt durch Krombacher, eine Geschichte!
« Antwort #14 am: 28. September 2008, 16:41:57 »

@ Buci

Funzt es dann wenigstens wenn man angiebt : Quelle unbekannt, das könnten wir dann überall hinschreiben, und wenn die Quelle bekannt ist erscheint diese sowieso unter Quellenangabe.
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