Da ich letztes Jahr leider aus beruflichen Gründen nur wieder erst im Herbst nach Thailand fliegen konnte, musste sich meine Frau mehr oder weniger selbst um das Haus kümmern.
Ich konnte ihr lediglich via Skype (wir sehen uns täglich) zur Seite stehen.
Sie erzählte mir immer wieder, daß sie Probleme mit der Stromversorgung habe.
Ständig nach Mitternacht fängt die Inverter-Box an zu piepen.
Zu wenig Saft.
Mir ist schon klar, daß die ganze Solaranlage nicht gut eingestellt war, ab dieses konnte ich meiner Frau nicht so vermitteln, daß sie daran etwas hätte zum Guten ändern können.
Der Kühlschrank brauchte halt immer Strom und so gewöhnte sie sich an, diesen am Abend immer auszustecken.
Noch dazu hatte ich diesen Urlaub vor, auch einen Durchlauferhitzer im Badezimmer zu installieren.
Manchmal wollte ich einfach auch mal etwas wärmeres Wasser zum Duschen haben.
Dafür war die Solaranlage aber ein wenig zu kraftlos.
Was tun?
Offizieller Stromanschluss war noch nicht im Gespräch. Und zum Betteln zur Strom-Mafia gehen wir nicht.
Also hatte ich die Idee, vom Wohnklo (da gibt es einen, sozusagen "offiziellen"
Stromanschluss) eine Leitung zu unserem Haus zu legen.
Die Stromkosten von da zahlt ja eh schon meine Frau.
Ich hatte von Deutschland einen speziellen Stromumschalter mitgenommen. Den gibt's bei uns in der Pampa nicht.
Hab ich schon überall geschaut.
Das nächste Drama war dann, ein mehrpaariges Erdkabel mit annähernd großem Querschnitt zu finden.
Da liefen wir uns auch ganz schön die Hacken wund.
Und dann das Zubehör, wie Verteilerkasten und Klemmen mit großem Querschnitt ... Eieiei
Irgendwann hatte ich alle "Zutaten" zusammen und den Plan ja schon auch im Kopf.
Ich musste vom Wohnklo einen Graben zu unserem Haus ziehen.
So etwas mache ich aber nicht an einem Tag. Will ja noch länger leben.
Nein, das erstreckte sich schon über einen gewissen Zeitraum.
Da unsere Hunde ja überhaupt nicht neugierig sind, musste ich die Öffnung schon mit etwas Schwerem belasten.
Das alte Mopedrad bekamen sie weg und spielten dann unter dem Haus.
Für dieses schweren Erdbewegungen konnte ich meine Frau sogar davon überzeugen, eine große Schubkarre anzuschaffen.
Zum Schutz des Erdkabels verlegte ich ein Wasserrohr für den Außenbereich. Das gab es nur im 25m Bund. So musste ich es mit einer Muffe anstückeln.
Das Kabel hätte ich aber niemals auf die komplette Läng durch das Rohr ziehen können.
War so schon schwer genug.
Nun ja, es funktionierte alles, wie ich es mir vorgestellt habe.
Auch die Installation im "Elektroraum" war nicht ganz so schwierig.
Da muß ich schon auch mal mein Euipment ausbreiten, um der Frau zu zeigen, daß ich noch seeeeehr viel mehr brauche.
Dafür ließ mir aber auch genügend Zeit.
Natürlich ist mir bewusst, daß eine Anschlussleitung mit 3 x 6 mm² nicht dem höchsten Sicherheitstand der Technik entspricht.
Aber was soll's. Wir sind in Thailand und da kräht auch kein Hahn danach.
Bis jetzt hat es gehalten und die Stromleitung erhitzt sich auch nicht.
Man hat auch nicht alle Stromverbraucher zur gleichen Zeit an.
Wenn ich beim Bau immer gesehen habe, was die alles an einer 2x1,5 mm² Leitung dranhängen hatten - und hielt auch.
Jetzt wird abends immer auf "Hilfsenergie" umgestellt und alles ist gut.
Wenn wir mal den öffentlichen Stromanschluss bekommen sollten, werde ich alles mit dem Solarstrom koppeln.