Weil hier im Forum so viele Postings zum Geldtransfer zwischen Mitteleuropa (D-A-CH) und Thailand zu finden sind, habe ich mich motiviert gefühlt, die Fakten mal zu sammeln und zu ordnen. Folgende Abkürzungen werden immer wieder auftauchen:
V = Vorteil
N = NachteilAuch wenn wir uns über die Gebühren ärgern, wird es jedem einleuchten, dass die Banken nicht umsonst arbeiten können. Außerdem müssen wir es als ein Faktum hinnehmen, dass sich die Thai Banken mit einem höheren Prozentsatz an Gebühren finanzieren, als etwa die westlichen.. Man kann es anstellen wie man will, fast immer fallen an mindestens einer Stelle Gebühren an.
Wie kommt man nun an die Moneten?
Geldtransfer von D-A-CH nach TH durch a)
ÜberweisungMan erteilt seiner Bank einen so genannten Auslandsauftrag - auf Papier-Vordruck, per Fax oder online. Letztere sind meist kostengünstiger. Für Überweisungen nach Thailand ist auszusuchen der Vordruck: Auslands-Überweisungen in Staaten außerhalb der EU. Dabei werden die Dienste von SWIFT (=Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) genutzt. Mehr dazu >> später.
In diesem Verfahren hat man zu bestimmen, wer die Kosten trägt:
OUR = der Auftraggeber trägt alle Entgelte. Bei einer OUR-Überweisung kann es zur Nachbelastung zusätzlicher fremder Entgelte kommen.
SHARE = Überweisender trägt Entgelte bei seiner Bank, Begünstigter trägt die übrigen Entgelte. Auch hier sind Nachbelastungen möglich.
BEN = Begünstigter trägt alle Entgelte. Bei einer BEN-Überweisung können von jedem der Kreditinstitute (überweisendes, zwischengeschaltetes oder begünstigtes Kreditinstitut) vom Überweisungsbetrag gegebenenfalls Entgelte abgezogen werden.
Da hier so unterschiedliche, teilweise sogar widersprechende Erfahrungen oder Behauptungen eingestellt worden sind, lässt sich für mich keine 100-%.ig sichere Aussage treffen, was denn im Einzelfall die günstigste Gebühren-Lösung ist.
V: Bei größeren Überweisungsbeträgen kann die Gebührenbelastung niedriger sein als beispielsweise bei mehrfachen Karten-Ziehungen mit neuester Gebührenbelastung. Man ist keinen Limits unterworfen wie möglicherweise bei den Ziehungen mittels Geldkarte. Lediglich die Grenze von 12.500 € ist wegen des Geldwäschegesetzes zu beachten.
N: Bis zu 4 oder 5 Tage Laufzeit; Kursrisiko: der Kurs kann bis zum Tage der Gutschrift sinken. Das kann allerdings auch umgekehrt laufen, also positiv sein.
b)
Abhebung mittels ausländischer Bankkarte (Visa etc.)
Mit VISA-, MASTER-, EC(=Electrinic cash)- oder Spar-Card …. kann man Beträge bis 20.000 bei einigen Banken bis 25.000 THB je Vorgang am ATM ziehen. Neuerdings werden solche Ziehungen mit je 150 THB belastet. Davon ausgenommen scheinen derzeit (noch?) die Ziehungen mit der DKB-Cash Card sowie die mit der Postbank SparCard 3000 plus. Siehe *99* *102* und *104*
V: jederzeitige Verfügbarkeit, mal abgesehen von technisch bedingten Ausfällen; Kurssicherheit wegen Belastung mit dem Tageskurs; Kosteneinsparung bei geringeren Beträgen; bei der CashCard der DKB scheint es keine Einschränkungen zu geben, also kostenfreie Ziehungen zum normalen Tageskurs.
N: zeitliche und betragsmäßige Limits; zumindest bei der Postbank SparCard 3000 plus: höchstens 10 Abhebungen sind frei pro Kalenderjahr, monatliches Limit (ohne vorherige Kündigung) 2.000 €. Wenn man darauf angewiesen ist, die Auslandsüberweisungen nach Thailand nachzuweisen - wie beispielsweise zur Erteilung des Jahresvisums - dann sitzt man auf dem Trockenen.
c)
Bestimmte Institute wie Western UnionUnter diese Kategorie fallen auch Institute wie Moneymakers und weiß der Teufel, wie die noch heißen. Der Auftrag wird erteilt online mittels Visa-oder Master-Card oder über einen so genannten Vertriebsstandort (u.a. Postbank als Vertriebspartner).
V: die kurzfristige Verfügbarkeit
N: der Vorteil wird extrem teuer bezahlt, entweder durch horrende Gebühren oder sehr niedrigen Kurs, was auf das Gleiche hinausläuft; Limitierung in der Höhe (bis 1.000 €)
d)
Reiseschecks wie AMEX etc.
Hier sind Travelers Cheques von American Express, Thomas Cook o.ä. gemeint , die nahezu weltweit eingelöst werden können, also überall verwendbar sind. In der Gebühr steckt eine Versicherung gegen Verlust etc. Als Mitglied des ADAC sind/waren(?) die gebührenfrei zu beziehen. Beim Eintausch ist eine Gebühr fällig. Höhe hier in TH???
V: weltweit einzusetzen, Ersatz bei unverschuldetem Verlust, wenn’s nicht pressiert - warten auf einen günstigen Kurs; Kauf bei niedrigem Kurs; unbegrenzt gültig.
N: eventuell Gebühren von 1% beim Kauf in US$-Währung, Gebühren auf jeden Fall bei der Einlösung; Möglichkeit des Kursverlustes.
e)
Bargeldumtausch Tausch von € oder SFR in THB bringt in Thailand einen günstigeren Kurs als in der europäischen Heimat. Für Touristen am ehesten praktisch. Für die Expats kann das Warten auf einen besseren Wechselkurs interessant sein, wenn man die Banknoten nicht gerade im Sofa lagert und dabei einen Totalverlust erleidet, wie es neulich einer Frau aus Israel passierte..
V und N: Volatilität des Kurses. Der Bargeld-Tageskurs ist immer (etwas) niedriger als der des “Papier”-Geldes.
Bis demnächst
ou1
(fürchterlich, habe elende Probleme mit dem Formatieren. Weiß nicht warum? Wenn ich etwas anklicke, springt der Coursor stets nach oben). Kann mir jemand einen Ratschlag geben?