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Autor Thema: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen  (Gelesen 67757 mal)

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jock

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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #150 am: 25. November 2020, 16:19:41 »

@TW

Veroeffentlich Bernd jetzt auf einen neuen Blog ?

Auf den mir bekannten endet das Ganze mit August 2019.

Jock
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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #151 am: 25. November 2020, 21:02:28 »

Veroeffentlich Bernd jetzt auf einen neuen Blog ?



Heute gibts ist der Facebook - Auftritt des Food-Blogs von http://heutegibts.wordpress.com

LG TW  ;)
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jock

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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #152 am: 26. November 2020, 19:14:55 »

Wann kommst du wieder,frug meine Frau,als ich mich fuer einen Besuch bei einem
Freund fertigmachte ?

Morgens Nachmittag,wie immer,war meine Antwort.

Mein Ziel war Uttaradit,wo einige Bekannte wohnen und wo das beruehmte Lokal
"New York New York" fuer Gaeste,trotz Corona offen haelt.

Kannst du nicht einen Tag laenger ausbleiben ?,frug meine Frau,was mich sehr stutzig
machte.

Normalerweise unterstellt sie mir butterflyes Verhalten,verdaechtigt mich der Trunk-
sucht und der Voellerei.

Doch diesmal malte sie meinen Aufenthalt in praechtige Farben.

Charly wird dich im Pool schwimmen lassen,den Claus hat sie angerufen,damit er
Beef Tartar zubereitet und aussdem hat sie gehoert,dass ein neues Lokal gefuellte
Paprika (Chilischoten mit delikater Fuellung) auf der Karte hat,die man nicht ver-
saeumen soll.

Nur eine Nacht auszubleiben,ist zu kurz,glaub mir,versichert sie mit treuherzigen
Augen.

Wer kann einem solchen Angebot widerstehen ? ich nicht !

Die zwei vollen Tage in Uttaradit waren wirklich traumhaft.Beim Claus bestellte ich
zwei leckere Sachen aus der Speisekarte,der Lagerbestand seiner Biere verminderte
sich merklich,den kaeuflichen Maedchen machte ich nur schoene Augen,schlief am
Morgen so lange,dass ich gerade das Fruehstueck noch erreichen konnte.

Und erst die Gespraeche mit den Bekannten.Der Arzt aus Graz,der Hellmut aus Braun-
schweig,der Marcel aus der Schweiz und noch viele mehr.

Keiner,aber wirklich keiner beklagte sich ueber Frau Merkel oder fand,dass DACH doof
und duemmer wird.Es war fuer mich wie eine Befreiung.

Als ich wieder nach Hause kam,schien alles wie immer.Die Kueche,die Zimmer ge-
putzt auch die Hunde benahmen sich normal.

Und doch,irgend etwas war anders.

Ich frug meine Frau,was sie denn so gemacht haette,waehrend meiner Abwesenheit.

Och,sagte sie,clean house,clean garden,cooking for you.

Ich glaubte nur die Haelfte,denn in der Luft war ein besonderer Duft spuerbar.

Es roch nach Weihnachtsbaeckerei,nach gebrannten Mandeln und Vanille.

Ich liess es im Moment darauf bewenden,nahm mir aber vor,bei Nacht den Rasen
Milimeter fuer Milimeter abzuschreiten,um die weiche Erde aufzuspueren,wo die grosse
eingeschweisst Keksdose vergraben ist.

Ich bin mir sicher,darin sind Vanillekipferl,Kekse mit Sckoladeglasur,Zimtschnecken,
Linzerstangen,an jedem Ende in Schokolade getaucht,die Cookies mit Schokoladefuel-
lung oder mit Zuckerueberguss und die Windbaeckerei mit bunten Streusel.

Ich schwoere,dass ich mit der Suche nicht aufgeben werden und wenn es bis zum Ende
meiner Tage andauert.

Jock


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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #153 am: 09. Dezember 2020, 16:05:55 »

Zu einer buergerlichen Sonntagnachmittagsjause gehoert in Wien eine Sacher-
torte mit Schlag und einen passenden Kaffee,ebenfalls mit Schlag.

Seit Generationen ist das so und,was niemand weiss,es ist eine Ordnungswidrigkeit.

Am 1.August 1915 trat eine Verordnung in Kraft,wonach die Erzeugung und Ver-
wendung von Schlagobers verboten wurde.

Der Grund war die Lebensmittellage im 1.Weltkrieg und man wollte damit die "Ver-
schwendung" von Milch vermeiden.

Fast alle Kaffeehaeuser in Wien hielten sich daran,bis auf die Konditorei Demel,die
dafuer wiederholt Strafe zahlen musste.

Statt Melange mit Schlag,wurde Melange mit Haut geordert,aber im Grossen und
Ganzen raunzten die Gaeste nicht.
Auch deshalb,weil man sich sicher war,dass der Krieg in einigen Monaten vorbei
sein wird.

Nun es kam anders.Der Krieg dauerte noch bis 1918 und wurde verloren.Die Nach-
kriegsjahre waren schwer und die damaligen Regierungen hatten andere Probleme
zu loesen,als sich um Schlagobers zu kuemmern.

Das raecht sich bis heute.Die Verordnung ist immer noch nicht aufgehoben worden
und bei jeden Bissen in ein Stueck Sachertorte mit Schlag,lauert die Gefahr,zur Strafzahlung herangezogen zu werden oder wo moeglich,bei wiederholten Verstoss,
sogar ins Gefaengnis zu wandern.

Es sind vor allen aeltere Damen,die ihren Kampf fuer eine augenschmausende
Figur schon seit Jahren aufgegeben haben,die bevorzugt Sachertorte mit Schlag
ordern und verzehren,ohne zu wissen,dass sich sich strafbar machen.

Ich fuehle mich daher aufgerufen,diesen Zustand zu beenden und verfasse folgende
Bittschrift.

An seine k.u.k.Majestaet
Franz Joseph I.
von Gottes Gnaden

derzeit aufhaeltig Kapuzinergruft
Tegetthoferstr.2
1010 Wien

Eure Majestaet !

In meinem und im Namen der Geniesser von Schlagobersspeisen,ersuchen
wir,die Verordnung,die gegen den Genuss von Schlagobers verfuegt wurde,
per himmlischen Erlass aufzuheben.

Da die zwischenzeitlichen Regierungen seit 1919 bis herauf zur Regierung Kurz,
straeflicherweise,dieses himmelschreiende Problem nicht behandelt haben,sehen
wir als letzten Ausweg nur darin,uns an Eure Majestaet zu wenden.

Wir suchen um wohlwollende Behandlung unseres Anliegens.

Unterthaenigst ihr ergebener Diener

Jock von Jockstein



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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #154 am: 11. Dezember 2020, 12:53:50 »

Fruehstueck bei Tiffany

Die Einstiegsszene aus dem Film,koennte auch jetzt und heute aus New York ge-
dreht werden.

5 Minuten nach dem Morgengrauen faehrt ein Yellow Cap durch die menschenleere
Fifth Avenue und laesst "Holly"vor der Auslage von Tiffany aussteigen.

Und im Glanz der Diamanten fruehstueckt sie.Die elegante Abendrobe passt,doch
passt auch das Fruehstueck ?

Ein Becher Kaffee und ein Briochgebaeck.Das ist alles und steht im Widerspruch zu
dem,was die Amerikaner gewoehnlich fruehstuecken.

Die Amerikaner lieben es deftig und das "American Breakfast" liefert reichlich Kalorien,
die bis zum Abend reichen sollen.

Am Fruehstueckstisch findet man Omelette,Eier mit Speck,Schinken,Wuerstchen und
Bratkartoffeln.Auch Muesli steht bereit und natuerlich Tee,Kaffee und Oragenensaft,
Toast,Brot,Ahornsirup,Tomaten etc.

Ach ja,Eier.Die muessen,wenn man auswaerts fruehstueckt fachgerecht bestellt werden.

So sind "scrampled eggs"einfach Ruehreier,hingegen,wenn man "sunny side up"be-
stellt,bekommt man Spiegeleier.Bei "overeasy"wird der Koch die Eier beiseitig an-
braten,waehrend bei der Order "over medium" nur das Eidotter fester gebraten ist.

Um das alles zu verdruecken,braucht man Zeit.Zeit die die Italiener wochentags nicht
haben.

Stuerzt man fruehstueckslos aus dem Haus,so kehrt man bei der naechsten Bar ein
und bestellt einen Cappuccino und ein Briochegebaeck oder ein Ventaglio.

Dieses Fruehstueck wird im Stehen genossen,denn jeder Italiener weiss,dass beim
Platz nehmen,der Preis in die Hoehe geht.
Zum Glueck fuer die Gastronomen wissen es viel Touristen nicht und beschweren sich
hinterher,wie teuer es in Italien ist.

Nur sonntags fruehstuecken die Italiener ausgiebig und das Fruehstueck im Kreise
der Familie oder Freunden,kann bis in die Nachmittagsstunden dauern.

Auch Englaender fruehstuecken.Der Fruehstueckstisch ist aehnlich jener der Ameri-
kaner.Angereichert durch gegrillte Tomaten,Bohnen und Champignos.Bratkartoffel
duerfen natuerlich auch nicht fehlen.

Deutsche und Oesterreicher pflegen fast die selbe Fruehstueckskultur.

Statt Broetchen lieben die Oesterreicher eine resche Kaisersemmel und einen richtigen
Kaffee.Keinen Bluemchenkaffee.
Die Butter hat streichfaehig zu sein und die Kronenzeitung griffbereit.Ein Ei,das fach-
gerecht gekoepft wird,ist genau 3 Minuten und 35 Sekunden gekocht worden.

Niemals findet sich am oesterreichischen Fruehstueckstisch eine Konfituere,sondern
selbstverstaendlich eine Marmelade und vielleicht etwas Honig.

Nur die Schwaben fallen aus der Rolle.Sie lieben Brezel aus Laugenteig.

Das waere nicht weiters schlimm,doch die Schwaben haben die Eigenschaft,die abend-
laendische Fruehstueckskultur zu vergewaltigen.

Zuerst brechen sie ein Stueck vom Brezel ab,bestreichen es mit DER Butter und tauchen
es in den Kaffee,bevor sie es essen.

Jock

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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #155 am: 15. Januar 2021, 12:22:54 »

Der Gugelhupf

Dort,wo die Wohnungsanlage in der Cumberlandstrasse,den Blick auf die Gleisan-
lagen der Westbahn freigeben,war die Wohnung (Zimmer,Kueche,Kabinett)von Onkel Hansi,Tante Hansi und von Hansi,dem Wellensittich.

So um 1920 wurde die Anlage von der Stadt Wien errichtet,hatte WC und Wasser in-
nen und als damals Onkel Hansi und Tante Hansi einzogen,empfanden sie es als
puren Luxus.

Jedoch mit den Jahren wurden die Mauern schwarz/grau und wenn der Herbstnebel
aufzog,den Blick auf die Fernzuege behinderte,war die Tristesse zum Greifen nahe.

Onkel Hansi war ein schwerer Mann,der als Metallarbeiter in der Lokomotivfabrik in
Floridsdorf arbeitete,frueh aufstehen musste und muede wieder heimkam.

Tante Hansi versorgte den Haushalt und fuer die Musik sorgte der Wellensittich,der auch
als Gespraechspartner zur Verfuegung stehen musste.

Als Paar ueberlebten sie die schwierigen Jahre in den Dreissigern,die Nazis und die
Besatzungsmaechte nach dem WK II.

Ihre Wohnung war der Kokon,der sie sicher ummantelte.Ihre politische Gesinnung
brachten sie zum Ausdruck,indem sie am 1.Mai die rote Fahne mit dem Ring und den
3 Pfeilen in die vorgesehene Halterung steckten.

Man kann sagen,dass sie das Leben eines Proletariers fuehrten und schon frueh ein-
sahen,dass ein Ausbruch aus dem Milieu nicht klappen wird.

Nur dann und wann,verwandelte sich ihr Wohnzimmer in den Spiegelsaal des Schlosses
Versailles.

Dann,wenn Gaeste kamen und zur Nachmittagsjause ein Gugelhupf serviert wurde.

Es gibt Dutzende Rezepte,wie ein Gugenhupf zubereitet wird.Manche wollen ihn mit
Zuckerguss,andere mit Schokoladenguss,auch marmoriert oder mit Rosinen und mit
Staubzucker bestreut.

Dazu ein guter Kaffee mit Schlag serviert und schon sind die Alltagssorgen verwischt.

Neulich bekam ich auch einen Gugelhupf.Aber das war muehselig.

Gute 3 Monate antichambrierte ich und machte meiner Frau schoene Augen.Ich
war sogar bereit,ihr goldene Spangen zu kaufen und die Zahnpastatube stets
zuzuschrauben.

Alle guten Goetter waren mir behilflich und es gelang - meine Frau buk einen Gugelhupf.

Flaumig war er,Schokostueckchen waren eingebacken und mit Staubzucker bestreut.

Zwei Tage spaeter war kein Broesel mehr uebrig.

Muss ich halt wieder von vorne anfangen und hoffen,im April einen Gugelhupf an -
schneiden zu koennen.

Jock










« Letzte Änderung: 15. Januar 2021, 12:40:51 von jock »
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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #156 am: 31. Januar 2021, 12:39:30 »

Suizid mittels Apfelstrudel

Lange habe ich mit mir gerungen,doch dann fasste ich den Entschluss,ich werde
"Christina"heiraten.                                                (www.Backen mit Christina)

Zuspruch und Bestaetigung fuer mein Vorhaben,sollte ein aerzliches Placet sein.

Daher betrat ich die Raeumlichkeiten eines Arztes und trug meine Absicht vor.

Erst checkte er meinen Blutdruck,dann wog er mich und rechnete meinen "Body
Mass Index "aus.
Waehrend sich Sorgenfalten auf seiner Stirne bildeten,frug er mich,wer den diese
"Christina" sei.

Ich informierte ihn,dass Christina eine ausgezeichnete Mehlspeiskoechin ist,die im
Nu,Sachertorten,Riebiselkuchen,Nussbeugerl,Kaiserschmarrn,Linzertorten,Schaum-
rollen,Kekse,Gugelhuepfe u.s.w.zubereiten kann und ich sie gerne auf Haenden in
die Kueche tragen und das Backrohr vorheizen wolle.

Der Doktor schlug die Haende ueber seinen Kopf zusammen und riet mir dringend
von einer Eheschliessung ab,ausser ich wolle Selbstmord mit Apfelstrudel begehen.
Vielmehr empfehle er mir eine Heilfastenkur.

Ich werde seine Ordination nie mehr wieder betreten.

Da mir aber daemmerte,leicht uebergewichtig zu sein und womoeglich an der Schwel-
le zur Diabetes stehen koennte,erkundigte ich mich nach einer Fastenkur im Internet.

Schon der erste Versuch war ein Volltreffer.

Eine ausgesprochen huebsche,blonde Dame,vor Gesundheit strotzend,lacht mir aus
dem Schirm zu und lud mich visuell ein,doch eine der Kuren zu versuchen.
(www Marie Spiesmayer)

Ich muss zugeben,dass ich leicht ernuechtert wurde,als ich las,dass die Methode
"Fasten fuer Gesunde",aus kohlehydratarmes Essen mit Wasser,Saft,Tee und Suppe
besteht.

Auch das Fasten auf Basis traditioneller,europaeischer Medizin,aufgepeppt mit Gemuese-
und Getreidesuppe,entlockten mir keine Freudenschreie.

Da ich auch bei vertiefender Suche keine Heilfastenmethode fand,die auf Basis von
Schnitzel,Schweinebraten und Waldviertlerknoedel,sowie kaltem Bier,aufbaut bleiben
mir nur zwei Alternativen.

Verhungern oder Schlaganfall.

Jock



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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #157 am: 05. Juli 2021, 21:55:44 »

DaRose - das neue trendige In-Lokal in Wien

Herr David Alaba ist der teuerste Fussballer von Oesterreich.Fuer seinen neuen
Vertrag mit Real Madrid,bekommt er fuer 5 Jahre an die 100 Mio.Euros.

Auch wenn man die Steuern in Abzug bringt,bleiben genug fuer 3 Leben als Otto-
Normalverbraucher.

Doch Herr Alaba denkt weit voraus und sorgt sich,von was soll er seine Kosten be-
streiten,wenn er die Fussballschuhe an den Nagel haengt.

Da bietet sich die Gastronomie an.Viele beruehmte internationale Stars haben in
Restaurants investiert.Von Justin Biber ueber Lady Gaga,Herr Schwarzenegger war
Wirt ( Schatzi's on Main")wie auch andere Filmstars.

Also eroeffnete Herr Alaba ebenfalls ein Restaurant,das sich "DaRose" nennt und in
einem urbanisierten,ehemaligen Nordbahnviertel etabliert ist.

Schwarz ist die dominante Farbe,aber aufgelockert durch ein goldfarbenes Konterfei
des "Inhabers".
Man verspricht "Fusionskueche"auf hoeheren Niveau und es wird empfohlen Tisch-
reservierungen vorzunehmen.

Unter Fusionskueche ist zu vestehen,dass man verschiedene "Kuechen"zu servieren
in der Lage ist,die die Gaumen zum Schmelzen bringen.

Hier wird der kulinarische Bogen zwischen Singapore und Brigittenau ( 20.Wr.Gemeinde-
bezirk)gespannt.

Herrscher in der Kueche ist ein "weltmeisterlicher" Koch aus Ungarn.

Wie er erzaehlt,hat er in den USA an einem Kochwettbewerb mit 1.100 Teilnehmern
mitgemacht,wovon 110 Koeche mit einem Weltmeistertitel belohnt wurden.

Trotzdem arbeitet der Mann wacker und bedient sich reichlich am Vorrat von kuenst-
lich hergestellten Trueffeloel und Gaenseleberpastete aus der Dose.

Das auf der Speisekarte angepriesene Focaccia mit safigen Krustentierpartikel,soll
man woertlich nehmen,denn die Krustentierpartikel sind wirklich nur Partikel und
reichen nicht sich zu saettigen.

Am Eroeffnungstag war das Lokal gerammelt mit B und C- Prominenz voll,denn man
war grosszuegig und hatte geladen.
Jetzt einige Wochen spaeter ,kann man sich Tischreservierung ersparen und von der Prominenz keine Spur.Die moegen es nicht so,wenn sie die Rechnung selbst bezahlen muessen.

Wenn ich wieder in Wien bin,werde ich DaRose nicht aufsuchen,sondern beim stets
uebelgelaunten Wirten in Breitensee im Gasthaus zur Gruenen Eiche einkehren.

Der die Tageskarte wienerisch ergaenzt,indem er hinweist,dass "vom Vurtog no a
Rinderbrodn do is ".

Den werde ich bestellen und dazu ein frisches Goldfassl - Bier.Beim ersten Schluck
sende ich aber einen Gruess nach Madrid zu David Alaba und er soll nicht boese sein.

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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #158 am: 19. Juli 2021, 10:08:09 »

Der Buergermeister von Bernau /Chimsee reibt sich schon jetzt die Haende.

Bald werden zwei weltberuehmte Koeche in seinem Ort taetig sein.

Einer in "Achim's Brotzeit Huette",der andere,Herr Schubeck,in der Kueche der
Justizvollzugsanstalt Bernau.

Mit boesen Vorwuerfen muss sich Herr Schubeck herumschlagen.Steuern in Mil-
lionenhoehe soll er unterschlagen haben und die Coronapandemie hat ihn so zu-
gesetzt,dass er fuer Teile seines Koch/Kuechenimperiums Insolvenz anmelden
musste.

Nicht betroffen ist vorerst sein Gewuerzehandel,offensichtlich die Cash-cow in
seinen Betrieben.

Sieht man sich die Preisliste fuer seine Produkte an,versteht man es.

Da wird fuer eine "Bratengewuerzmischung" 122,50 Euro/Kg. verlangt oder fuer
eine "Bayrisches Brathaehnchengewuerzzubereitung" 108,90 Euro/Kg.
Fuer eine Tuete "African Rub" ist man gerne bereit,dafuer 4,90 Euros auszulegen,
was einem Kilopreis von 98,00 Euro/Kg. entspricht.

Wenn Alphons Schubeck einsam ueber die Fluren seiner Heimatgemeinde wandert,
hat er keinen Blick fuer die Schoenheit der Natur.Sein Gehirn arbeitet unentwegt
an neuen Konzepten,Kochrezepten,Kochbuecher,Fernsehshows und Kochkursen.

Besonders gefragt sind seine Kochkurse fuer Magen/Bauchoperierte,wo Mediziner
kurze Vortraege halten und er,bei der einen Tuere hereinkommt,fraegt ob alles in
Ordnung sei und schon wieder bei der anderen Tuere draussen ist.

Rastlos eilt er von einer Betriebsstaette zur anderen,schnautzt den Koch an und
sitzt schon wieder in seinem Mercedes.

Im naechsten Lokal setzt er das buddhaaehnliche Laecheln auf und begruesst Gaeste,
die es niemals wagen wuerden, bei der Gelegenheit ueber einen zu harten Fisch zu meckern.

Auch der FC Bayern haette niemals so viele Erfolge feiern koennen,waere er nicht
der Hof-und Leibkoch des Clubs.

Die Nachricht,dass er Insolvenz anmelden muss,verschlug der Schickeria in Muenchen
die Sprache,auch der Kollegen @namtok ringt noch um Worte.

Aber ein Herr Schubeck laesst sich,auch mit 73 nicht unterkriegen.

Schon kuendigt er an,weitermachen zu wollen.

Jock






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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #159 am: 03. August 2021, 12:13:12 »

Die Traenen von Chios

Es ist jetzt auch schon wieder fast fuenzig Jahre her,als ich an einen saukalten,
schneetreiberischen Tag in meinem Buero sass - und nichts zu tun hatte.

Da kam ploetzlich ein aelterer Mann ins Buero,der frug,ob ich vielleicht eine Ar-
beit haette.

Ich musste bedauern,weder war ein Keller zu raeumen noch einen Dachstuhl zu
entmisten.

Der Mann war sehr sympatisch,war suedlaenischen Typus,mit braunen Augen und
mit schwarzen Haar,die sich leicht in einen grauen Ton verfaerbt hatten.

Wir kamen ins Gespraech und er erzaehlt,dass er Grieche sei und seit der griech-
ischen Militaerjunta in Wien lebt.
Aber bald wuerde er zurueckkehren.

Mittlerweile war es Mittag geworden und beschlossen Essen zu gehen.

Gleich nebenan hatte vor einigen Monaten ein griechisches Lokal eroeffnet,das ich
kaum registriert hatte,weil in Naehe ein Gasthaus war,deren Speisekarte,gespickt
mit heimischen Gerichte um Verweil einluden.

Mein Grieche lotste mich jedoch zu dem kleinen Griechenlokal,wo er freundlichst
be gruesst wurde.

Getreu dem Grundsatz: "was der Bauer nicht kennt,frisst er nicht",hatte ich vorher
noch nie eine griechische Gaststaette besucht.

Wir nahmen Platz und bestellten Gerichte.

Da es kein Bier gab,musste ich mit griechischen Wein vorlieb nehmen.

Nach dem ersten Schluck,wollte ich den Kellner rufen um mich wegen des verdorb-
enen Weines beschweren.
Der Wein schmeckte sehr,sehr eigenartig.

Mein Grieche klaerte mich auf.Wir hatten Retsina bestellt und dieser Wein ist durch
die Traenen von Chios veredelt.

Obwohl mich das nicht ueberzeugte und schon eine Cola bestellen wollte,ueberwand
ich mich und trankt das Glas aus.

Derweil erzaehlte er mir,dass es jetzt in Griechenland schon fruehlingshaft ist,die
blau/weiss lackierten Stuehle und Sessel schon laengst im Freien stehen und staendig
die Sonne vom Himmel lacht.

Auch beim zweiten Glas,das ich aus Hoeflichkeit hinunterwuergte,schwor ich mir,
niemals mehr einen griechischen Wein anzugreifen.

In der Zwischenzeit erfuhr ich eine Belehrung,dass der Wein durch Zugabe von ge-
trockneten Harzes des Pistazienstrauches von der Insel Chios,seine eigenartige Note
bekommt und ich werde sehen,ich werde es noch lieben.

Es dauerte nur ein einziges Glas mehr und ich war suechtig geworden.

Beim vierten Glas,sah ich vor meinen inneren Augen,dass Aphrodite aus dem Meer-
schaum steigt und mir zulaechelte.Selbst aus dem Olymp rief man mir zu "Jammas".

Seither,jedesmal wenn ich einen Retsina trinke und die Augen schliesse,sehe ich die
Gaeste in den Hafentravernen,sehe die zurueckkommenden Fischer,die lauhals ihren
Fang anpreisen und hoere "Alexis Sorbas",das die Zikaden mit ihren Trommelorgan
zum Besten geben.

Diesen Griechen habe ich nach der Verabschiedung nie mehr wieder gesehen.
Wahrscheinlich ging er zurueck in seine Heimat,nahm sein Weib in den Arm und
dachte an seine Vorfahren,darunter Phytagoras und Hyppokrates.

Denn eines ist gewiss,ohne ein gewisses Quantum an Retsina intus,haette Phyta-
goras,niemals den,nach ihm benannten,Lehrsatz gefunden.

Jock





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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #160 am: 07. August 2021, 07:30:59 »

Die einhaendige Koechin

Eben entnehme ich der Presse,dass Senora Pia Leon zur weltbesten Koechin ge-
kuert wurde.

Ihr Lokal Kjolle im fernen Lima/Peru erstickt in lyrischen Hymnen.Pfenningsfuchser
bemaengeln aber das Preisniveau,waehrend andere hervorheben,dass nur 4 Zutaten
aus dem Dschungel,den Bergspitzen,dem Pazifik und nochwas,die Speisen so ver-
edeln,dass kein Gaumen trocken bleibt.

Der erste Impuls ist - nichts wie hin !

Einen kleinen Schock muss man schon beim Ticketkauf verdauen. 56 Stunden soll
die Hinreise dauern.Wenigstens kann man sich bei den 2 Zwischenstopps ein wenig
die Fuesse vertreten.

Und da es mir schon passiert ist,dass ein Restaurant meine Tischbestellung ver-
schlampt hat und ich mein trostloses Leben in einer McDonalds - Filiale beweinen
musste,sagte ich die Reise ab.

Bei weltbesten Koechinnen kennt ich mich aus.Es gingen schon einige durch mein
Leben.

Da ist mal meine Grossmutter,die Alte von Jockstein,dann ihre Tochter Mizzi von
Jockstein - Pfandler und schliesslich Josephine von Jockstein,meine erste Ehefrau.

Ihre Kochkuenste waren grandios.Bei der Erinnerung an die faschierten Laibchen,
steigen mir noch heute die Traenen in die Augen.

Aber das Non-plus-ultra gebuehrt meiner jetztigen Frau.

Seit Kindesbeinen an,kocht sie stets einhaendig.Waehrend sie im Wok ruehrt und
wendet,ruht stets ihre linke Hand auf ihrem Ruecken.
Kocht sie, steigen Gerueche auf,die mich dereinst veranlassen werden,aus dem Grab
zu steigen.
Jedes Essen ist ein Genuss und ich wage mir nicht auszudenken,wie es schmecken
wuerde,wenn sie beidhaendig kochte.

Ich muss daher,mit ausserordenlichen Bedauern,Senora Pia Leon eine Absage er -
teilen.

Jock



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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #161 am: 17. August 2021, 13:27:21 »

Wie wird man ein Mensch ? (in den Augen der Steirer )

Ich war,vor Thailand,haeufig beruflich in der Steiermark unterwegs und jedesmal,
wenn ich den Semmering oder den Wechsel passiert hatte,schlug mir das Misstrauen
oder/und die Fremdenfeindlichkeit der Steirer entgegen.

Ausschlaggebend dafuer war die Autonummer,die mich als "Weana" auswies.

"Weana" sind fuer die Steirer keine menschliche Wesen und jeder Steirer schlaegt ein
Kreuz,wenn er,von Wien kommend,hinter dem Semmering wieder Dahoam ist.

Ein Geschaeftspartner,dem ich mein Leid klagte,gab mir einen Rat.Ich befolgte ihn
und hatte ab sofort keine Probleme mehr.

Das laeuft so ab :

Man betritt ein bessere Gaststaette zum Mittagsessen und bekommt eine Speisekarte
vorgelegt.
Darin darf man nicht studieren,sondern fraegt sofort nach einen "Bluatnigel".

In 99,99% der Faelle ist dann die Antwort:"Hauma heit net,wei mia erst am Dienstog
o'stechen".

Ab dem Moment ist man ein Mensch geworden,nur das Auto bleibt ein Wiener.

Die 00,01 % wuerden mir mir das Leben kosten,denn ich braechte keinen einzigen
Bissen vom"Bluatnigel" hinunter.

Also bestellt man ein anderes Schmankerl aus dem Kochbuch der Anna Plochl und da-
zu entweder ein Puntigamer oder ein Goesser.

Was ein "Bluatnigel" ist und wie er zubereitet wird,wusste ich nicht und musste nach-
lesen.

Das Rezept beginnt ,fuer 4 Portionen,so :

500 ml Blut vom Schwein ( frisch vom Bauern).
diverse Zutaten,Salz,Majoran etc.

Beim Lesen uebersah ich "vom Schwein" und wurde starr vor Schreck.Ist der Hinweis
"frisch vom Bauern" womoeglich alternativ aufzufassen ?

Nachdem ich es richtig gelesen hatte,beruhigte ich mich.

Mit den Jahren lernte ich die Graefin Anna von Meran,wegen ihres Kochbuches schaetzen
und bin sehr dafuer,dass man sie auch musikalisch ehrt,wie ihren Mann,dem Erzherzog
Johann,dem man einen eigenen Jodler komponiert hat.

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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #162 am: 17. August 2021, 14:49:14 »

Zitat
Ausschlaggebend dafuer war die Autonummer,die mich als "Weana" auswies.

Aus dem Buch v. Jochen Krieger: Saukomisch gibt es nicht
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Suksabai

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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #163 am: 17. August 2021, 16:18:55 »



Ich kann explizit behaupten, als Ur-Wiener keinerlei Probleme mit den Steirern zu haben.
Kommt aber vieleicht auch daher, dass ich (durch meine vielen Ferienaufenthalte in Pöllau als Kind)
fliessend Stoasteirisch spreche...

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Ich kann, wenn ich will. Und wer will, dass ich muss, der kann mich mal !

jock

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Re: Heute gibts : Einen Blick hinter die Kulissen
« Antwort #164 am: 28. August 2021, 20:12:01 »

Als der liebe Gott hungrig zu Bette gehen musste.

Alfred Biolek war ein wunderbarer Mann.Erst fungierte er als hoeflicher Gastgeber
bei seinen Talksendungen,dann im vorgerueckten Alter als Koch und Gastgeber.

Er lud bei seiner Kochsendung Prominente ein,wie Schauspieler,Poltiker und Ange-
hoerige des fahrenden Gewerbes,Trunkenbolde,Weltverbesserer und viele mehr.

Alles Leute,die mehr oder weniger kochen konnten.Nur eine Berufsgruppe war nie
darunter.

Rechtsanwaelten versagte er die Teilnehme an seiner Show.Denn er befuerchtete,sie
kommen ohne Kochbuch,aber dafuer mit einer gebundenen Ausgabe des Lebens -
mittelkodexes.

Vor einigen Wochen verstarb Alfred Biolek und das Klagen war weit zu hoeren.

Als er vor dem Himmelstor ankam,riss sofort Petrus das Tor auf und bat ihn hinein.
Die Ankunft von Herrn Biolek verbreitete sich in himmelseile und alle,ausnahmslos
alle Heiligen,rann das Wasser im Munde zusammen.

Tatsaechlich war Herr Biolek in seiner neuen Kueche auesserst erfolgreich und jeden
Tag waren alle Tische ausgebucht.

Das kam auch dem lieben Gott zu Ohren und beschloss,eine Koestlichkeit zu ver -
kosten.

Tut uns leid,beschied man dem lieben Gott,alle Tische sind fuer heute schon besetzt.
Vielleicht in 3 Wochen ? Da waere noch,neben der Kuechentuer,ein Katzentischchen
frei.

Daher musste der liebe Gott diesmal hungrig zu Bette gehen.

Aber als Kompensation und Wiedergutmachung,lud ihn Herr Biolek zum gemeinsamen
Kochen ein.

Der Abend war eine Sensation.Petrus lange 4 x zu,der hl.Andreas 3 x,die Erzengeln
gerieten sich beinahe in die Fluegel u.s.w.

Die Sensation war das Dessert,das der liebe Gott zubereitete.

Er servierte "Salzburger Nockerl" !

Eine Goetterspreise,die flaumig und mit Staubzucker bestreut,selbst den Teufel in der
Hoelle ueberlegen laesst,das Bockfuessige abzulegen und sich einen Heiligenschein
zuzulegen.

Jock
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