Kann nun auch einen kleinen Erfahrungsbericht beitragen:
Vor ca. 2 Wochen hatte ich (46, Kettenraucher seit 33 Jahren) in Jomtien wie einen "Gummi" in der Lunge,
der meine Atmung ein wenig behinderte.
Keine richtigen Schmerzen, aber ein ziemlich störendes Gefühl in der Lunge (das ich nicht zum ersten Mal hatte).
Als Vorgeschichte muss ich meinen Vater erwähnen, der jahrelang starke Herzrhytmusstörungen hatte,
die schlussendlich zu einem schweren Hirnschlag führten.
Von meinem Vater wusste ich, dass er die Rhytmusstörungen daran erkannte, dass er einen "Druck" im Brustkorb verspürte.
Desshalb versuchte ich meinen Puls zu messen, was mir aber nicht gelang: Am Handgelenk war kein normaler Puls zu spüren.
Aber in unregelmässigen Abständen hämmerte die Ader fast gegen meinen Finger.
Ich ging darum gleich in so eine Strassen-"Clinic", wo die mir gleich ein Stethoskop an die Brust hielten.
Darauf hin verdrehte der Arzt die Augen und gab mir gleich den Kopfhörer, dass ich das selbst hören konnte:
Was da zu hören war klang eher nach einem Heavy-Metal Schlagzeug als nach einem Herzschlag.
Zudem war mein Blutdruck mit 160 "sehr hoch".
Der Arzt gab mir einen Beta-Blocker und riet mir, sofort ein Spital aufzusuchen.
(Kosten für diesen Arzt: 100 Baht).
Mir ging es die ganze Zeit aber recht gut. Nur dieser "Gummi" in der Lunge störte mich.
Ich konnte ganz normal gehen. Schaffte es auch problemlos über die Treppe in mein Zimmer im dritten Stock,
wo ich meinen Pass hatte, den ich natürlich für das Spital brauchte.
Etwa eine halbe Stunde später war ich dann schon in der Notaufnahme des Bangkok-Pattaya Spitals.
Dort wurde mir vier oder fünf Stunden lang das EKG aufgenommen und mehrmals das Blut abgenommen
(Angeblich sieht man gewisse Herzprobleme erste einige Stunden nach einem "Anfall" im Blut).
Auch wurde meine Lunge geröntgt.
Aber in dieser ganzen Zeit schlug mein Herz wieder ganz normal.
So wurde ich gegen ein Uhr morgens wieder entlassen und erhielt einen Termin am nächsten Tag.
Am nächsten Tag wurde ich in die Herz-Abteilung geführt, wo mich dann Spezialisten untersuchten (Vorher nur Notfall-Ärzte der Nachtschicht).
Der zuständige Spezialist sah dann in den EKGs der letzen Nacht, dass meine rechte Herz-Seite ein wenig verzögert schlug.
Daraus und wegen der Beschreibung meines Druckgefühls in der Brust, befürchtete er ein Vor-Vor-Zeichen eines Infarkts.
Darum musste ich einen Herz-Stresstest machen:
Mit angeschlossenem EKG und Blutdruck-Messung auf dem Laufband rennen bis ich mich fast übegeben musste...
Resultat: Er hat mir gratuliert, dass mein Herz "in bester Ordnung" sei und dass ich mir keine Sorgen machen müsse.
Falls ich aber dieses Druckgefühle wieder habe, werde er mir ein mobiles Langzeit EKG machen müssen...
Es ging mir aber dann die nächsten Tage sehr gut und ich flog in der Zwischenzeit nach Hause.
(Total Kosten für das Spital: ca. 13'000 Baht)
Zuhause in Liechtenstein brachte ich die Messkurven zu meinem Hausarzt, der aus allen Wolken fiel und mich notfallmässig bei einem Herz-Spezialisten anmeldete!
Grund: Für ihn klang meine Beschreibung eindeutig nach einem "Vorkammer-Flimmern" und weil ich dank meiner Familiengeschichte, Übergewicht und Kettenrauchen gleich alle Risikofaktoren verbinde,
sei ich "hochgradig Schlaganfall gefärdet"...
Also wurde ich hier wieder von einem Spezialisten untersucht.
Im Ultraschallbild wurde gleich bemerkt, dass man "selten so ein schönes, starkes Herz gesehen habe". Kaum Verkalkungen und alles I.O.
Beim Stresstest war auch alles einwandfrei: Für mein Alter alles "sehr gute Werte" (absolute identisches Resultat wie in Pattaya).
Auch Blutdruck und Ruhepuls "sehr gut"...Zusätzlich wurde Blut für unendlich viele Untersuchungen abgenommen (Die Resultate hab ich noch nicht).
Zudem erhielt ich ein Schreiben, mit dem ich im Falle eines weiteren "Anfalls" in jedes Spital gehen kann, wo mir unverzüglich das EKG gemacht werden kann.
Und am Montag erhalte ich für eine Woche ein mobiles EKG, um festzustellen, ob mein Herz öfters Rhytmusstöreungen hat.
Mit dem Resultat wird dann entschieden, ob und was für Medikamente ich eventuell schlucken muss (Blutverdünnung?, Betablocker?...)
Soweit so gut:
Es ist beruhigend für mich, dass die Spezialisten im Bangkok-Pattaya Spital zum EXAKT gleichen Resultat kamen,
wie eine der anerkanntesten Hertz-Spezialistinnen in meiner Heimat.
Ursache des "Anfalls" ist noch nicht klar:
Es kann die vererbte gleiche Herzrhythmusstörung sein, wie sie mein Vater hatte.
Es kann aber auch infolge des imensen Stresses sein:
Ich habe vor dem Anfall wegen eines privaten Anlasses mit ein paar Rockmusikern eine Woche lang
jede Nacht bis Sonnenaufgang extrem viel sehr laute Rock-Musik gehört, fast gar nicht geschlafen,
für meine Verhältnisse sehr viel Bier gesoffen und am Tag fast nur Kaffee und Cola (Zucker!) getrunken,
was bei den hohen Temperaturen an dem Tag sicher auch keine gute Idee war....
Auch in diesem Punkt sind sich die Spezialisten in Pattaya und zuhause praktisch vollkommen einig.
Kann also über das Bangkok-Pattaya Spital in der Beziehung nur Gutes berichten.
Gruss, Stefan