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Autor Thema: Wien,Wien,nur du allein  (Gelesen 69780 mal)

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jock

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Wien,Wien,nur du allein
« am: 01. Oktober 2016, 11:31:54 »

Wien,Wien,nur du allein,sollst stets die Stadt meiner Traeume sein..

Immer,wenn diese schmalzige Hommage an Wien erklingt,denke ich
an die Zeit zurueck,wo ich innerhalb der Mauern dieser Stadt wohnte.

Dann und wann steigen Erinnerungsbilder auf,wie es damals war,als
ich jung und schoen war,die Stadt hingegen,haesslich,grau und furch-
bar langweilig, die Jahre an sich vorbeiziehen liess.

1960 gab es nicht viele Unterhaltungsmoeglichkeiten ausserhalb der
Heurigen,der Kaffeehaeuser und der Kinos.

Da gabs Kinopalaeste,die Filme spielten,die 40 Wochen und laenger
tagtaeglich am Spielplan standen und man die Karten 2 Wochen im
Vorhinein kaufen mussten,da bis dahin alle Vorstellungen ausverkauft
waren.

Spartacus,Ben Hur,Doris Day und Rock Hudson waren die Highlights,
die ein wenig Licht in den grauen Alltag brachten.

Nur das Rondell - Kino in der Riemergasse 11 war nie im Vorhinein aus-
verkauft.,obwohl es das erste Kino war,wo Pornofilme gezeigt wurden
und man im Kinosaal rauchen durfte.

Denn der Besuch einer Vorstellung dort war immer in bisschen kom-
pliziert.

Niemand ging bewusst ins Rondell - Kino.Meist war man rein zufaellig
dort, weil man sich in der Programmanzeige verlesen hatte und  mit
blankem Entsetzen feststellte,dass statt einem chineographisch wert-
vollen Film ueber die Schloesser an der Loire,ein von der Katholischen
Filmbewertungsstelle verdammtes Machwerk zu sehen bekam.

Schuld daran ist man natuerlich auch selber,wenn man kapp vor oder
nach Beginn der Vorstellung rasch eine Karte kaufte und ueberhastet in
das Dunkel des Kinosaals betritt.

Als dann die ersten weiblichen Geschlechtsteile,farbig und gut ausgeleuchtet
auf der Leinwand erschienen,war man zu hoeflich,das gebannte Publikum
durch einen uebereilten Aufbruch zu stoeren und blieb sitzen.

Der Inhalt der gezeigten Streifen war sicherlich fuer angehende Gynaekologen
interessant,beim gewoehnlichen Zuseher jedoch verstaerkte es das Minder-
wertigkeitsgefuehl betraechtlich.

In knapp 90 Minuten,10 Geschlechtsakte des Hauptdarstellers hinnehmen
zu muessen,hielten nur gefestigte Charaktere unbeschadet aus.

So manchen Zuseher,durchfuhr ein gehoeriger Schreck,wenn er im Halb-
dunkel seinen Blick herumstreifen liess und rechts vor ihm seinen ehe-
maligen Lateinlehrer zu erkennen glaubte und 5 Reihen hinter ihm,den
Obmann des Kirchenbeirats wiedersah.

Um eine,fuer beide Seiten unangenehme und erklaerungsbeduerftige Be-
gegnung zu vermeiden,brach der halbe Kinosaal knapp vor Ende der
Vorstellung auf und strebte der Anonymitaet der Grossstadt zu.

1991 schloss das Rondell - Kino seine Pforten und war Gegenstand einer
parlamentarischen Anfrage an den zustaendigen Minister.

Jock







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Wiener

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #1 am: 01. Oktober 2016, 22:34:01 »

In den ersten 1960er Jahren waren noch keine versauten Filme im RONDELL-Kino zu sehen, da gab es Filme von "FUZZY" den Helfer vom Sheriff oder Eddi Constantine, oder "Stan&Olli", erst später, gegen Ende der 60er wurde es schmuddelig! Das damalige Rondell war für uns der Hit, weil man rauchen konnte und an den Tischen gabs Bier oder Cola.......... Manchmal drehte ich eine Runde durch die Kinos, begann im Opernkino,das war damals ein "Non-Stop-Kino", man konnte sitzen bleiben,  dann ins Krugerkino und weiter in das  Metrokino, wenn Zeit übrig war, eben ins Rondell! Auch am Bahnhof-Praterstern wurde ein Top-Kinopalast eröffnet mit dem Film "Der längste Tag", ein Kriegsfilm und wenn oben die Bahn drüberfährt wackelte der Saal.
Es gab auch hinter dem Rathaus das größte Kino Wiens, das Forum-Kino, wo Filme liefen wie "Brücke am Kwai" oder "in 80 Tagen um die Welt" mit der größten Leinwand Österreichs...............
In der Annagasse gab es die erste Discothek und am Graben das "Chatanooga" eine Mischung von Disco und Varietee, mit Auftritten von Hazy Osterwald Sextett. Aber leider sind alle diese Orte heute nicht mehr existent.........
Ach ja, bald hätte ich es vergessen, König Bhumipol mit seiner Sirikit war damals eine Sensation, denn die Bevölkerung ging "König schauen"(!),sie wohnten im Imperial und zum Dinner waren sie im "Kerzenstüberl" geladen, und ich war heimlich dabei... ;D....ich war damals noch als Kochlehrling tätig! Und Kennedy mit Frau war auch im Kerzenstüberl gewesen.
Die 1960er bis Mitte 80er Jahre waren meine schönsten Jahre gewesen, heute ist Wien ein Tollhaufen geworden {/ {-- und die Stadt versinkt in Kriminalität
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jock

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #2 am: 01. Oktober 2016, 23:28:42 »

@Wiener

Ich glaube deine Erinnerung taeuscht dich.

Das Opernkino war nie ein Non-stop  Kino.Das Non-stop-Kino
befand sich am Graben 29.

Das Forum - Kino hatte leider nicht die groesste Leinwand,sondern
die befand sich im Gartenbaukino.

Gerade fuer die Groesse des Zuschauerraums (ca 1.100 Sitzplaetze)
war die Leinwand zu klein.Konnte aber auch nicht vergroessert werden,
da die Tragepfeiler im Weg waren.

Deiner Einschaetzung,dass Wien in Kriminalitaet versinkt,kann nicht
einmal die Kronenzeitung folgen.
Noch im Dezember 2015 berichtet das Blatt,dass nur 13,7 % der befragten
Wiener sich unsicher fuehlen.

Beim Bereich "Lebenswerte Stadt" kommt eine Vergleichsstudie "Quality
of Living" zu dem Ergebnis,dass unter 230 internationalen Grosstaedten
Wien einen fuehrenden Rang einnimmt.

Jock
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TeigerWutz

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #3 am: 02. Oktober 2016, 00:57:13 »

Zitat
1991 schloss das Rondell - Kino seine Pforten und...

der Billeteur Rudi wurde zum Taxifahrer.

Der "Top-Kinopalast" am Praterstern war's Panorama Kino.
« Letzte Änderung: 02. Oktober 2016, 01:04:52 von TeigerWutz »
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Suksabai

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #4 am: 02. Oktober 2016, 10:24:49 »


Legendär waren die kurzen Modeschauen im "Gartenbau" vor der eigentlichen Vorstellung.. . .

lg
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Wiener

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #5 am: 02. Oktober 2016, 23:23:40 »

@Jock. ...das mit der Kriminalität stimmt so nicht wie Du denkst! Die öffentlichen Satistiken lügen wie auch die Medien, niemand wagt genaue Zahlen zu nennen. Ich kenne einige Polizisten und die Lügen sicher nicht! Außerdem, vor 3 Jahren wurde ich Nähe Lugnercity von "netten 3 Neubürgern, Albaner+Serben" brutal zusammengeschlagen mit den Worten "gib Handy A****** Österreichisches"   ICH konnte gerade noch den Notruf absenden, aber es dauerte 35 Minuten(!) bis aus der nahen Zollergasse die Polizei kam! Auf meine Frage, warum es so lange dauert, antworteten sie, wir hatten gerade 3 Einsätze in kurzer Zeit, und alle wegen Neubürgern, was laut Rathaus "Einzelfälle"sind. Diese brachten mich noch zur Notaufnahme ins AKH, so konnte ich mich etwas mit denen unterhalten! Und die berichteten was so los ist in Wien und was NICHT VERÖFFENTLICHT WERDEN DARF!!
Und was diese idiotischen Studien angeht, die kannst vergessen was eine "lebenswerte Stadt " sein soll. Ja Wien KÖNNTE lebenswert sein, nur, wer wird da befragt? Es sind internat.Konzerne und deren Expats, klar fühlen sich die wohl in Wien, Wien hat ja alles, aber frage doch Menschen auf der Strasse oder frage in Altenheimen, in Schulen die Lehrer usw. 
Ich bin jetzt 71 Jahre, aber die Jahre bis Mitte 1980 waren wunderbar, dann mit dem Balkankrieg und jetzt mit der Asylflut gehts bergab!
Die "lebenswertesten" Städte sind, Vancouver, Lissabon, Wellington und ganz Neuseeland sowie Australien und Panama-City, dort lebte ich einige Jahre.
Nachsatz: ich hatte mehr als 50 Jahre in aller Welt gearbeitet und gelebt, nirgends wurde ich belästigt, geschweige denn, überfallen! Nicht in Brasilien, obwohl in Rio hatte ich einiges Glück, weder in Nigeria noch in Bukarest, Istanbul, Mexico, nirgends in Europa, USa usw.  ..aber im ach so schönen Wien. Es war einmal.   ..
Der heutige Brennpunkt in Wien ist Donauinsel, Milleniumcenter, der Gürtel wie die U6+U3 und S-bahnen wo man sehr achtgeben sollte, besonders Nachts.
Ich will ja Wien nicht schlecht machen, es macht mich nur einfach traurig wohin diese Stadt gegangen ist und das darf ich schon behaupten, wenn man sich bewaffnen muß um sicher in die Stadt zu gelangen
« Letzte Änderung: 02. Oktober 2016, 23:33:33 von Wiener »
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jock

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #6 am: 03. Oktober 2016, 00:31:32 »

@Wiener

Nach deinem Bericht muss sich Wien bemuehen Chicago zu werden,
oder Rio.

Ich will dir nicht nahetreten,aber die Umgebung der Lugner - City
grenzt sehr an die Rotlichtmeile des Guertels.
Keine 10 Pferde wuerden mich dazu bringen,dort naechtens zu flan-
ieren.

Das haette ich aber auch nicht zu Zeiten gemacht,als von Auslaendern
noch keine Spur war.Die Luft in dieser Gegend war immer schon gefaehr-
lich und mitunter sogar bleihaeltig.

Das Ueberraschende an deinem Fall ist jedoch,dass die Polizei so freund-
lich war,dich ins Spital zu bringen.

Normal transportieren sie einen Verletzten nicht ,sondern rufen die Rettung.

Jock

« Letzte Änderung: 03. Oktober 2016, 00:39:50 von jock »
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Suksabai

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #7 am: 03. Oktober 2016, 12:05:20 »


@jock

Dir wird hoffentlich nicht entfallen sein, dass mit der Wiener Stadthalle eines der grössten Veranstaltungszentren Österreichs in der unmittelbaren

Nähe von der "Umgebung der Lugner-City befindet... .

Und für meine Begriffe ist Chicago bereits in Wien eingetroffen, wenn es Gebiete wie diese gibt:
Zitat
Keine 10 Pferde wuerden mich dazu bringen,dort naechtens zu flanieren.

Und auch der "berüchtigte" Gürtel war vor der Ankiunft der "Neubürger" trotz der Asphaltschwalben und deren Strizzis für sog. "Normalbürger" sicher,
da wurde keiner überfallen, dafür sorgte das Rotlicht, das wäre geschäftsschädigend gewesen!

lg

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jock

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #8 am: 03. Oktober 2016, 13:17:43 »

@Suksabai

Fuer die Heiligsprechung der russischen,serbischen,albanischen,
kosovarischen und tscheschenischen Banden, die die Rotlicht-
szene beherrschen,werden sie dir dankbar sein.

Ja,sie sorgten fuer "Ordnung",dass keinem Normalbuerger ein Haar
gekruemmt wurde.

Aber den bedauernswerten Vorfall,bei dem @Wiener zum Hand-
kuss kam,konnten sie trotzdem nicht verhindern.

Es ist wirklich schlimm,was ihm da passiert ist.Aber waere es halb
so schlimm gewesen,haette ihn ein waschechter Oesterreicher nieder-
geschlagen ?

Ich glaube nicht  !

Jock
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Suksabai

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #9 am: 03. Oktober 2016, 14:57:45 »

Es ist wirklich schlimm,was ihm da passiert ist.Aber waere es halb
so schlimm gewesen,haette ihn ein waschechter Oesterreicher nieder-
geschlagen ?

Tja, so ist das mit Wortgeplänkel, manches mal verliert man die Kausalität!

Ein waschechter Österreicher hätte ihn aller Wahrscheinlichkeit nach nicht niedergeschlagen!

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Wiener

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #10 am: 04. Oktober 2016, 20:22:14 »

Der Gürtel mit seinen Rotlichtbars war eigentlich immer irgendwie sicher, seit den Strizi-Tagen und ja, heute beherrschen die Balkanbanden das Rotlicht aber ohne direkte Probleme. Das Problem ist der Neuzuzug und dieser kennt keine Moral. Überfälle sind an der Tagesordnung in Wien, ob in der Tram, beim Bahnhof, beim Einkaufen im Supermarkt alles bei Tageslich zwischen 6 - 19 Uhr, nicht nur nachts........ Da ich öfters ins Ärztezentrum Lugnercity gehe ( bei Tag ) darf man sehr viele "dunkle Typen" sehen die sich im Center bewegen.
Nebenbei bemerkt, Chikago ist sicherer geworden, nur Rio ist brandheiß!

Da jedoch dieser Thread "Wien,Wien nur Du alleine...." sich nennt, will ich auf die gute alte Zeit zurückgreifen! Als es noch den "romantischen" Franz-Josefs-Bahnhof gab, wo duzende Filme gedreht wurden, mit den alten Dampfloks.  Habe die Namen vergessen, aber einer handelte von der russischen Revolution. Der Süd-Ostbahnhof ist leider ebenfalls Geschichte und es wurde ein ungemütlicher Hauptbahnhof daraus. Der heute neue Bahnhof Landstrasse, ebenso umstritten ungemütlich, war vorher nur eine "Stadtbahnstation", des Vorgängers der heutigen U-bahn, und gegenüber gab es das "EKZ" mit dem Sendesaal vom ORF, wo die damals beliebte Sendung "Autofahrer unterwegs" ausgestrahlt wurde, mit Rosemarie Isop.

Und ja, Wiens Kaffeehäuser! Leider sind bereits sehr viele verschwunden und daraus Banken geworden oder sonstige Edelboutiken. Da war das Kaffee KORALLE in der Porzellangasse, welches die ganze Nacht offen war, wenn ich den letzten Zug nach hause verpaßt hatte, "übernachtete" ich dann mit einer Schale Gold und duzenden Gläser Wasser plus jede Menge Zeitungen, heute eine Bankfiliale. In der Nähe, also gegenüber vom franzlBahnhof war das Kaffee Brioni, auch eines meiner "übernachtungs"-Orte.
Da war dann in der Stadt das Kaffee-Museum, Tirolerhof, Brückel, aber das Landtmann hatte ich immer gemieden auch heute noch, weil dort der Kunde abgezockt wird!
Den HAWELKA mochte ich bis heute, auch wenn dort derartig gequalmt wird das die Decke und Wände rauchgeschwängert sind, nur die beiden Alten Hawelkas leben nicht mehr, sehr schade, denn die waren eine Wirte-Qualität  gwesen und soetwas kommt nie mehr wieder!
Leider sind viele Konditoreien verschwunden, nur der "Slutka" neben dem Rathaus lebt noch, dafür der Lehmann am Graben ist weg.


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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #11 am: 04. Oktober 2016, 23:38:12 »

Der Gürtel mit seinen Rotlichtbars war eigentlich immer irgendwie sicher, seit den Strizi-Tagen und ja, heute beherrschen die Balkanbanden das Rotlicht aber ohne direkte Probleme.

Das rührt daher, dass noch immer Österreicher die wirklichen "Herrscher" sind und bestens kooperieren mit den "Kieberern".

Zitat
Und ja, Wiens Kaffeehäuser! Leider sind bereits sehr viele verschwunden und daraus Banken geworden oder sonstige Edelboutiken. Da war das Kaffee KORALLE in der Porzellangasse, welches die ganze Nacht offen war... . .

Naja, auch die "Gräfin vom Naschmarkt" war (oder ist noch?) beliebt bei Nachtschwärmern.
Eine Eigenheit gab es dort: um 6 oder 7 Uhr in der Früh mussten alle kurz raus, dann ging es wieder nahtlos weiter (wegen der Lizenz).. .

lg
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Suksabai

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #12 am: 05. Oktober 2016, 17:11:01 »

Wiener Geschichte(n)

Andrej Kyrillowitsch Graf (später Fürst) Rasumofsky, der russische Gesandte am Wiener Hof,
erbaute Anfang des 19.Jahrhunderts eines der prächtigsten Palais seiner Zeit an der Grenze der Wiener
Vorstädte Landstrasse und Erdberg (im klassizistischen Stil, wenn es wen interessiert, ist aber für die Geschichte unerheblich.).

Da dies, wie damals so üblich, in ein riesiges Projekt ausartete, musste er zwangsläufig
auch eine kleine Heerschar an Bediensteten beschäftigen, das „niedere Gesinde“ hauptsächlich
natürlich aus der näheren Umgebung.
Unter diesen Menschen fand sich auch eine blutjunge, gescheite und ausnehmend hübsche Wäscherin,
die bald Karriere als Zimmermädchen machte – das war ein ganz schöner sozialer Aufstieg.

Naja, es kam, wie es kommen sollte:

der nicht mehr ganz taufrische Fürst verliebte sich in das Mädchen.
Er war zwar verheiratet mit seiner Konstantine – aber das war für seine Avancen kein Hindernis.

So kam es, dass das wiener Vorstadtmädchen eines Tages immer runder wurde und ihm nach den
berühmten neun Monaten einen Sohn gebar – einen Bankert, wie man damals sagte.
Natürlich konnte der Fürst den Sohn nicht legalisieren – das war zu der Zeit undenkbar!
Aber er liebte ihn trotzdem, zumal seine Ehe kinderlos blieb.

Das Kind wuchs heran, ihm wurde eine Lehre als Buchdrucker in einer der renommiertesten Druckereien Wiens ermöglicht
und als er im zarten Alter von 25 Jahren war finanzierte ihm sein Vater einen Handel mit Druckmaschinen,
der übrigens bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts existierte.

Der Fürstensohn heiratete eine Tochter aus gutbürgerlichen Haus,
die ihm wiederum einen Sohn – Eduard jun. - gebar – leider starb sie im Kindbett.

Junior Eduard hatte zwar den Arbeitseifer und die Auffassungsgabe seines Vaters geerbt,
nicht jedoch seine Vernunft dem weiblichen Geschlecht gegenüber.
Gross, blond und mit stahlblauen Augen ausgestattet eroberte er die Damenwelt.
Nach einer Sturm-und Drang- Phase verliebte er sich in eine Dorfschönheit aus Ungarn (dem heutigen Burgenland),
die er auch heiratete und mit der er auch zwei Mädchen in die Welt setzte.
Es dauerte allerdings nicht lange und man lebte sich auseinander – da prallten zwei
Welten zusammen: Wiener Bürgertum und Dorfleben.

Kurz entschlossen liess er sich scheiden – damals eine nicht gerade leichte Übung,
wir stehen inzwischen am Anfang des 20. Jahrhunderts.
Mit einer grosszügigen Abfindung zog seine Ex mit den zwei Mädeln wieder ins Dorf nach Ungarn,
nur um sich einige Zeit später wieder in Österreich zu finden ( da kam das Burgenland zu Österreich –
aber das ist eine andere Geschichte).

Eines der Mädchen hatte offensichtlich den väterlichen Elan und Durchsetzungskraft geerbt,
nach dem Besuch der Schule packte sie ihr Bündel und suchte ihren Vater heim.
Der war aber inzwischen wieder verheiratet – zwar war und blieb diese Ehe kinderlos,
aber die „Neue“ war irgendwie auf ihres Gatten Nachwuchs nicht gut zu sprechen.
Wie auch immer – trotz widriger Umstände blieb das Mädchen in Wien,
arbeitete als Haushälterin und Köchin und bildete sich in ihrer Freizeit weiter.
 
Ich hatte die Ehre, sie einige Jahrzehnte zu kennen, bevor sie im Alter von 96 Jahren verstarb.
Sie war in ihrer Umgebung als hochgebildete Dame sehr beliebt und geschätzt.
Ach ja, bevor ich es vergesse: sie hinterliess drei Kinder, drei Enkel und fünf Urenkel.

Wenn man in der Literatur nachsieht, wird angeführt, dass der Staatsmann und Kunstmäzen
Andrej Kyrillowitsch Fürst Rasumofsky hochbetagt, aber kinderlos starb.

Einige Wiener wissen es besser, ein paar Tropfen seines Blauen Blutes durchfliessen
die Adern noch heute lebender Menschen…..

lg
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Bruno99

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #13 am: 05. Oktober 2016, 18:52:36 »

Einige Wiener wissen es besser, ein paar Tropfen seines Blauen Blutes durchfliessen
die Adern noch heute lebender Menschen…..

Koennte es sein, dass auch bei Jock einige dieser Tropfen bei einer Blutuntersuchung zu finden sind  :-)   :D
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Wer Politik und Moral auseinander halten will,
versteht von beidem nichts.
Jean-Jacques Rousseau

jock

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #14 am: 05. Oktober 2016, 19:26:28 »

Lieber Dr. Wolfram !

Ich haette da eine Frage an dich.

Kuerzlich als ich mich boese geschnitten hatte,war nach kurzer Zeit
der ganze Verband blau und ich ....

Hoppla,falscher Thread - Entschuldigung !

Jock
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