Am naechsten Tag hatten wir uns vorgenommen,die Strecke von
Uttaradit nach Chiang Mai in Angriff zu nehmen.
Da wir es eilig hatten,endlich in den kuehlen Norden zu kommen,
brachen wir um 8 h auf.
Uttaradit- Den Chai-dann ueber zwei Bergzuege-nach Lampang und
ueber den Khuntan - Pass -abwaerts zu unserem Ziel Chiang Mai.
Nach etwas ueber eine Stunde Fahrt,erreichten wir den ersten Pausen-
platz,der in einer Senke zwischen zwei Bergketten liegt.
Es ist kein Ort,sondern ein paar Huetten stehen dort,wo gesetzestreue
und weniger gesetzestreue Thais,Kaffe und Erfrischungsgetraenke ver-
kaufen.
Der naechste richtige Ort ist wahrscheinlich kilometerweit entfernt,ebenso
die naechste Toilette.
Beim letzten Besuch dort,vor ein paar Monate,hingen schwere Regenwolken
an den Bergkuppeln und ein kalter Wind pfiff uns um die Ohren.
Doch diesmal traf uns der Schlag,als wir aus dem kuehlen Auto stiegen.
Eine Hitze und die paar Schritte zum Verkaufsstand war leicht schweiss-
treibend.
Leider hatte unser "Stammlokal"geschlossen und so mussten wir beim Nach-
barn unsere Getraenke kaufen.Und da erlebte unser Fahrer eine Ueberraschung.
Er hat es sich zur Angewohnheit gemacht,dort sein zweites Bier des Tages zu
geniessen.
Nix da,hiess es,kein Bier denn es war noch nicht 11 h.
Es ist schoen,irgendwo in der Einoede Menschen zu treffen,die Gesetz und Ordnung
hoeher einstufen,als persoenlichen Reichtum.
Mit vereinten Kraeften erreichten wir,unseren Fahrer vom Suizid abzuhalten und
mit dem Versprechen,dass er an der Raststation Khuntan,sicherlich Bier bekaeme,
zum Weiterfahren zu animieren.
Es sind etwa 100 Km bis Khuntan und noch nie haben wir die Strecke in kuerzerer
Zeit zurueckgelegt.
Die Raststation Khuntan liegt knapp unter dem Scheitelpunkt des Passes,bald nach
dem Hospital fuer Elefanten.Dort in der Hoehenluft bluehen wunderbare Orchideen
und das Warenangebot hat schon starken Einschlag des untergegangenen Koenig-
reichs Lanna.
Nur, von frischer,kuehler Bergluft war nichts zu bemerken.Mittlerweile stand die
Sonne schon hoch und brannte unbarmherzig auf uns nieder.
Und wieder kein Bier !
Unsere letzte Hoffnung auf Kuehle liegt jetzt nur mehr darin,dass Chiang Mai in
einer Senke liegt und dass dort sich kalt Luft gesammelt hat,die wegen der
umliegenden Bergen nicht entweichen kann.
Wie wir bald feststellten: Fehlanzeige !
Die Temperatur an die 40 Grad,die auch am Abend nicht merklich nachlaesst,
weil die Waermeabstrahlung der Hausmauern das verhindert.
Jock