Seit ich meine Frau Lela kenne, war es ihr ureigenster Wunsch, einmal ein eigenes Haus zu besitzen.
Dazu muß ich aber ein wenig ausholen.
Sie hatte 10 Jahre auf der Insel Reunion, verheiratet mit einem Franzosen, sozusagen nach westlichen Wertvorstellungen gelebt.
Zusammen mit ihrem Ehemann bauten sie sich eine Existenz auf und der Mann gründete dort seine eigene Firma. Irgendwas mit Sicherheit und Überwachung.
Nach einer anfänglichen, schwierigen Startphase lebten sie in einem angenehmen Wohlstand.
Jedoch hatte ihr Ehemann nach ein paar Jahren mehr Interesse an seinen Freundschaften und Geschäftspartnern, als an der eigenen Familie.
Was nützt also das ganze Geld, wenn man sich ständig alleine fühlt und buchstäblich in einem goldenen Käfig sitzt?
So kam es dann, obwohl der Sohn sehr jung war, wie es kommen musste.
Eines Tages stand der Trennung nichts mehr im Wege. Das Sorgerecht um das Kind verbleib beim Vater, da dieser über ein nicht unbedeutendes und regelmäßiges Einkommen verfügte.
Nach ihrer Scheidung führte Lela im letzten Jahr, welches sie dort verbrachte, ein eigenes Restaurant. Dies lief auch sehr gut, bis sie von einer, damals noch unbekannten Person, bei der Polizei aus Neid angeschmiert und verraten wurde.
So hatte sie endgültig dort die Nase voll und zog wieder zurück nach Thailand.
Nur kurze Zeit später kam ich dann ins Spiel.
Verkuppelt durch meine damals engsten Freunde lernte ich Lela kennen und fand sehr schnell heraus, daß wir sehr gut zusammen passten.
Was ich zu dieser Zeit noch nicht wusste - sie kannte mich schon seit einigen Jahren durch ihre beste Freundin, die damals auch auf der Insel Reunion lebte.
Nach dem ersten gemeinsamen Urlaub standen wir täglich mittels Skype in Verbindung und etwa 3 Monate später fragte ich sie ganz romantisch am Bildschirm
- ob sie mich heiraten wollte. Sie gab mir ohne Umschweife das Ja-Wort.
Wir waren wirklich nicht mehr die verliebten Teenager und sahen der Zukunft ganz sachlich ins Auge.
Uns ging es mehr um die gegenseitige Sicherheit im Alter. Und da hatten wir beide, so wie ich glaube, einen guten Fang gemacht.
Anfangs zerbrachen wir uns unsere Köpfe, was wir unternehmen könnten, damit meine Frau einer Beschäftigung in Thailand nachgehen könnte.
Ich musste ja noch viele Jahre in Deutschland arbeiten. Und wir waren uns beide auch einig, daß sie nicht hier in Deutschland leben würde. Wir liebten trotz allem unsere Freiheit.
Nun, da brachte man von einer Schweinezucht, über die Eröffnung einer 7-Eleven Filliale bis hin zu einer Schlangenfarm alles Mögliche ins Spiel.
Aber dennoch eines blieb immer im Gespräch - der Traum vom eigenen Haus.
Ich wusste noch nicht allzu viel von der Familie meiner Frau, geschweige denn vom Dorf, in dem sie lebten.
Lela erzählte mir zuvor schon von den Grundstücken der Familie und daß sie eines Tages auch eines davon abbekommen wird.
Das konnte sie sich sogar selbst aussuchen, sofern sie mit ihrem Bruder und ihrer Schwester damit klar kommen würde.
Als meine Frau damals noch in Hua Hin zur Miete lebte, entschlossen wir uns im
Dezember 2014 die Familie in einem kleinen Dorf nahe Chatturat in der Provinz Chaiyaphum zu besuchen. Ich wollte auch die Ländereien sehen, worauf wir eines Tages vorhatten, unser Haus dort zu bauen.
Schon das erste Grundstück hatte eine zusammenhängende Fläche von 6½ Rai und war schon seit längerem unbewirtschaftet. Jahre zuvor hielt die Mutter dort 10 Schweine, aber die Arbeit blieb allein nur ihr überlassen.
Der Vater war selbst voll berufstätig und hatte für so etwas auch gar keine Zeit.
Es steht dort ein kleines Häuschen, in dem er sich der Vater dort im Ruhestand täglich ein paar Stunden aufhielt, nur um sich zu entspannen.
Er machte aber nichts auf dem Grundstück. Ab und zu einmal ein paar alte Blätter und Äste wegräumen war immer die Arbeit der Mutter. Sie hielt immer alles ein wenig in Schuß.
Ich war absolut fasziniert von diesem Stück Land. An 2 Seiten umrahmt von einem Fluß und kein anderes Wohnhaus weit und breit.
Sofort machte ich von allen möglichen Seiten Aufnahmen.
Ich hätte dieses am liebsten so belassen.