Hallo Schweinezuechter,
hier mal unser Weg zu funktionierender Zucht.
Dieser, unser Weg ist Beispielhaft und kann natuerlich von jedermann nach Gutduenken verlassen werden......Man kann ja mal darueber nachdenken...
In der Schweinehaltung wird ueblicherweise die Zucht (Vermehrung), die Aufzucht (bis zu einem Gewicht von 25-28 Kg) und die Mast (bis zur Schlachtreife) unterschieden.
Auf die gezielte 3 oder mehr – Linienzucht einzugehen ist fuer kleinere Betriebe, vor allem im Thailand, illusorisch da mit groesserem. finanziellem Aufwand verbunden. Von dem zeitlichen Aufwand, kann schon mal 2 der mehr Jahre Erfordern, ganz zu schweigen.
Die uebliche Vorgehensweise bei Hinterhaus oder Gartenzuechtungen ist folgende.
Der Kleinbauer kauft (oder besitzt) eine Sau. Die Rasse ist da weit verbeitet Deutsche Landrasse oder LW.
Als Paarungspartner kommt der Eber des Nachbarn oder eines Bekannten zum Einsatz. Selten wird Sperma von grossen Farmen gekauft (Geld ist auf dem Land immer knapp).
Dabei wird uebersehen das es sich in vielen Faellen sowohl bei der Mutter als auch beim Vater bereits um Hybriden handelt. Seltener um F1, haeufiger um F2 Hybriden.
Haeufig ist ueber den Zuchtstatus, Hybride oder nicht aus welchen Vater oder Mutterlinien stammen die Tiere, F1 oder F2 oder sonstwie, nichts bekannt.
Das juckt den Thai, uebrigends auch den Farang (zumindest wenn er nur ueber 1,2 oder 3 Sauen verfuegt) ueberhaupt nicht.
Da ist ein Schwein und nun wollen wir Ferkel....
Die entstandenen Ferkel werden moeglichst verkauft, oft auch an Farangs die damit weiterzuechten wollen und so einen Basispool schaffen wollen.
Manchmal sehen die Ferkel (Koerperbau) nicht so toll aus. Man hoert dann, das wird an der schlechten Futterqualitaet oder an den Haltugsbedingungen liegen. Die fuettern wir schon hoch.
Klappt aber nicht immer. Warum nicht?
Hybriden werden gezuechtet um postive Eigenschaften der Eltern zusammenzufuehren. Beispiel:
Vaterrasse Pitrain vererbt gutes bis hervorragendes Muskelwachstum, Mutterrase Deutsches Landschwein vererbt sehr gute Muttereigenschaften wie hohe Reproduktionszahl, 12-14 Ferkel/Wurf.
Diese entstandenn Ferkel sind F1 Hybriden. Man kann sie erneut kreuzen und die folgenden Ferkel sind F2 Hybriden.
Die sind allerdings zur weiteren Zucht nicht mehr geeignet. Die von den Eltern vererbten positiven Merkmale fallen bei weiterer Zucht wieder auseinander und das Ergebnis ist oft schlechter als bei jedem de Eltern.
Was kann man tun?
Eine Moeglichkeit ist, durch Inzucht wieder reine Nachkommen zu erhalten. Nachteil, dauert mind. 2 Jahre und ist nicht sicher (Missgeburten koennen vorkommen).
Eine andere, man sucht sich eine gute DL Sau aus seinem Besrtand, kauft beim Zuechter Samen eines DL Ebers und befruchtet.
Die entstandenen Ferkel werden sortiert, die guten zur Weiterzucht verwendet, die weniger guten gemaestet.
Die guten werden mit ca. 120 Kg erneut mit DL Sperma befruchtet (Vorsicht, unbedingt die Spermanummer notieren. Bei gleicher Nummer handelt es sich um den selben Vater INZUCHT)
Und wieder, die guten werden mit ca. 120 Kg, aber diesmal mit Sperma nach Wunsch aber ebenso reinerbig(z.B. Duroc) befruchtet.
Diese Ergebnisse sind dann die neue Mastschwein-Linie.
Von nun an kein Zukauf mehr von Ferkeln unbekannter Herkunft und Abstammung.
Erzeugung von Zuchtsauen nur aus den anfaenglichen Befruchtungen (DL + DL)
Immer mit gekauftem Sperma (WICHTIG unterschiedliche Nummern des Spermas).
Hat man so ausreichend Zuchtsauen produziert kann man ueberlegen sich einen Zuchteber zuzulegen.
Auch hier auf Reinerbigkeit achten. Das wird nun der Vater aller Mastschweine.
Grundsatz, niemals unbekanntes Deckmaterial (sowohl Mutter als auch Sperma)
Keine Ferkel oder Sauen zukaufen und wenn, ausreichend lange Quarantaene in raeumlich getrennten Boxen (kein Kontakt zum Restbestand)
So haben wir das gemacht und sind bisher damit sehr gut gefahren.
Viel Spass
Walla