Vier Kirchen in Malaysia brennen
Die Verwendung des Wortes «Allah» durch Christen hat in Malaysia religiöse Spannungen geschürt. Auf vier Kirchen in der Hauptstadt Kuala Lumpur wurden Brandanschläge verübt. Bei den Freitagsgebeten in den Moscheen demonstrierten aufgebrachte Muslime.
n der Nacht zum Freitag schleuderten laut Polizei Unbekannte auf einem Motorrad eine Brandbombe gegen eine Kirche. Die Flammen zerstörten mehrere Räume im Erdgeschoss. Wenige Stunden später wurden drei weitere Kirchen angegriffen, an einer entstand Sachschaden.
Regierung verurteilt Anschläge und Gerichtsentscheid
Ein Gericht hatte es Ende Dezember der katholischen Zeitung «The Herald» erlaubt, auch den christlichen Gott auf Malaiisch als «Allah» zu bezeichnen. Die Regierung hat die Entscheidung angefochten und argumentiert, das aus dem Arabischen stammende Wort dürfe nur von Muslimen als Gottesbegriff verwendet werden.
Die Behörden konfiszierten erst kürzlich 10'000 Ausgaben der Bibel auf Malaiisch, weil darin Gott mit dem Wort «Allah» bezeichnet wird. Dieser verbale Monopolanspruch ist zu einem Symbol für die religiösen Zwänge von Minderheiten in dem islamischen Staat geworden.
Ministerpräsident Najib Razak verurteilte die Gewalt und erklärte, die Regierung werde alles tun, um solche Übergriffe künftig zu verhindern.
Eigentlich gilt Malaysia als beispielhaft für ein weitgehend friedliches Zusammenleben zwischen der muslimischen Mehrheit und den ethnischen Minderheiten der Chinesen und Inder, die meist Christen, Buddhisten oder Hindus sind. Rund 60 Prozent der 28 Millionen Einwohner in Malaysia sind Muslime.
(ap/fasc)
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