Der Goldene Apfel
Wenn Ing.Norbert Hofer,der designierte Parteivorsitzende der FPOe erzaehlt,welch grosses
Glueck wir in Westeuropa 1683 anlaesslich der 2.Tuerkenbelagerung gehabt haben,schwingt
ein,von der Vorstellung ergriffen,dass er heute ein Muslim waere,Grauen in seiner Stimme mit.
Ja,1683 war es knapp,aber es ging ja gut aus.
Am 1.Juli 1683 ritt unter Pomp und Trara Kaiser Leopold I. aus der Stadt Wien ,um sich nach
Linz zu gegeben.
Die Wiener gafften und wussten vorerst nicht,was das soll.
Der Kaiser wusste,dass das osmanische Heer unter Kara Mustapha Pascha die Grenze zum
Habsburger Reich ueberschritten hatte und auf dem Weg nach Wien war.
Sofort wurden in Wien Verteidigungsmassnahmen gesetzt.
Auf der Glacis wurden die Gebaeude abgebrannt,Schiffe loeschten Kanonen,Lebensmittel
und Holzstaemme,die Befestigung der Stadtmauer wurde verstaerkt.
Oeha,dachten sich die Wiener,des wird schiach und 80.000 verliessen darauhin ebenfalls die
Wienerstadt.
Dafuer rueckte Militaer ein und sofort wurden die Holzschindeln von den Daechern entfernt,
ja ganze Gebaeude abgerissen,so sie aus Holz waren.
Die Kriegsfuehrungsmethode der Osmanen war bekannt und ein Ruf des Schreckens eilte
der richtigen osmanischen Armee voraus.
Es waren die Krimtartaren,die auf ihren schnellen Pferdchen die Staedte ueberfielen,die Be-
voelkerung massakrierte und auf Hoefe,Kirchen und Kloester den roten Hahn aufs Dach
setzten und dabei alles raubten,was ihnen in die Haende kam.
Das war der erste Fehler der osmanischen Kriegsfuehrung gegen Wien.
Innerhalb von 14 Tagen war Wien von 3 Seiten eingeschlossen.Ein Heer von 120.000 Mann
belagerte die Stadt.Nur ueber die Nebenarme der Donau gelangt noch vereinzelt Material und
Lebensmittel in die Stadt,darunter 32 Ochsen und 2 Pferde.
Die Generalitaet der Osmanen stellt bald fest,dass sie mit ihren kleinkalibrigen Kanonen keine
Chance gegen die maechtige,nach neuesten Erkenntnissen errichtete Stadtmauer,haben.
Statt erfolglos nur anzurennen,verlegten sie die Eroberung der Stadt in den Untergrund.
Sie hatten franzoesische Mineure mit und auch einen Schuebel Spezialisten,die unterirdische
Stollen treiben sollen,um unter/hinter der Stadtmauern durch Explosionen in die Stadt zu
kommen.
Das verursachte dem Befehlshaber der Verteidiger Wiens erhebliches Kopfzerbrechen und setzte
eine ganz moderne Technik ein,um rechtzeitig die Stollen aufzuspueren und dagegen vorzu -
gehen.
Man stellte offene Weinfaesser entlang der inneren Stadtmauer/Basteien auf,fuellte sie mit
Wasser und setzten einen Beobachter davor.
Wurde ein Stollen getrieben,verursachten die Erschuetterungen eine Kraeuselung an der Wasser-
oberflaeche und man wusste Bescheid.
Innerhalb der Stadtmauern war alles straff organisiert.Die Lebensmittel waren rationalisiert,der
Umgang mit den gefallenen Verteidiger per Dekret festgehalten und alle maennlichen Einwohner
zum Militaer eingezogen.
Alle Register der Spionage und Fake- News wurden gezogen.Kuriere,die fuer 200 Gulden mit
chiffrierten Nachrichten durch die feindlichen Linien durchzukommen versuchten,verdienten
sich eine goldene Nase,denn 200 Gulden entsprach ein 2 1/2 faches Jahreseinkommen.
Allerdings war natuerlich die Gefahr,dass sie gefangen und ein wenig gefoltert wurden.
Und sonst wartete man dauf das Entsatzheer,das der davongerittene Kaiser versprochen hatte.
Es gelang ihm tatsaechlich,dem Papst ein Truppenkontinent anzuschwatzen,auch die Venzianer
stellen eine Abordnung von Truppen zur Verfuegung,daneben noch welche aus Sachsen und
Brandenburg.
Sobiesky der Koenig von Polen,stellte die Hauptarmee.
Es ging ihm weniger,die Wiener vor den Segnungen des Islams zu bewahren,sondern er dachte
in erster Linie daran,seine verlorenen Laendereien in Weissrussland und Ukraine wieder unter
seine Herrschaft zu bekommen.
Nach fast 2 Monaten Belagerung Wiens,wurde die Lage fuer Kara Mustapha ungemuetlich,denn
seine Soldaten wurden langsam unruhig.
Die Versorgung der Truppe gestaltete sich immer schwieriger,da die Herbeischaffung genuegender
Lebensmittel aus den Gebieten,wo marodierende Krimtartaren gewuetet hatten,unmoeglich ge-
worden ist.
Die Truppe hungerte also und das Versprechen,3 Tage lang nach Einnahme Wiens,die Stadt der
Pluenderei freizugeben,konnte nicht und nicht erfuellt werden.
Alle Kraefte setzte Kara Mustapha ein,schnell die Stadt in seine Gewalt zu bringen und uebersah,
dass sich mittlerweile ueber die Donaufurt bei Tulln eine Armee gebildet hat.
Als diese Armee,vom Kahlenberg herab angriff,begriff Kara Mustapha,dass er besser auf seine
Generaele gehoert haette,den Kahlenberg zu besetzen.
Jetzt war es zu spaet und da die Wiener aus allen Kanonenrohren schossen und zudem einen er-
folgreichen Ausfall unternahmen,war die osmanische Truppe in die Zange genommen.
Hals ueber Kopf fluechteten sie und konnten sich erst in Westungarn wieder stabilisieren.
Die erfolgreichen Truppen zogen in Wien ein und anstatt den fluechtenden Osmanen nachzu-
setzten und zu schlagen,organisierten sie eine praechtige Truppenparade.
Unter Jubel wurde der Halbmond,der seit fast hundert Jahren an der Spitze des Stephansdomes
angebracht war,abmontiert und das Kreuz gesetzt.
Als der Kaiser wieder in Wien einrueckte,sah er sich mit einer geschmalzenen Rechnung kon-
frontiert.
Vertraglich hatte er sich verpflichtet,die Kosten fuer den Feldzug zu uebernehmen.
Trotzdem schlief er nicht schlecht,denn mit einem Dekret wurden die Steuern erhoeht.
Schlecht schlief in diesen Tagen Kara Mustapha Pascha,der Praechtige,denn es duenkte ihm,
dass er bald eine wunderschoene,reichverzierte Schachtel mit einer feinen Seidenschnur als In-
halt ueberreicht bekommt.
Und so kam es auch.
Jock