Aus der heutigen "Bangkok Post" frisch übersetzt:
Suthep belastet Tarit im Zusammenhang mit der Niederschlagung der Rothemden-Demonstration
Abhisit wird zur Tötung eines Taxifahrers aussagenDer Leiter der Abteilung für Sonderermittlungen (DSI), Tarit Pengdith, wird sich möglicherweise einer Befragung dazu unterziehen müssen, wie die Regierung von Abhisit Vejjajiva mit den Rothemden-Demonstrationen in 2010 umgegangen ist.
Herr Tarit wurde vom ehemaligen Stellvertretenden Premierminister Suthep Thaugsuban während dessen 12-stündigem Verhörmarathon durch die DSI belastet, erklärte der Stellvertretende DSI-Leiter Prawet Moolpramuk.
Nach Herrn Sutheps Aussagen habe Herr Tarit, der damals der nun aufgelösten Zentrale zur Beilegung der Ausnahme-Situation (CRES) angehörte, im Falle ausbrechender Gewalttätigkeiten die Ausrufung des Ausnahmezustandes vorgeschlagen – so der Ermittler.
Er fügte hinzu, daß einige weitere Beamte, darunter der frühere Chef des Nationalen Sicherheitsrates, Thawil Pliensri, ebenfalls für eine Befragung vorgeladen werden könnten.
Polizei-Oberst Prawet erklärte, die Aussagen Herrn Sutheps und des ehemaligen Premierministers Abhisit seien nun vollständig und es sei nicht davon auszugehen, daß diese in Zukunft noch einmal befragt würden.
Herr Suthep wurde etwa 12 Stunden lang verhört, bei Herrn Abhisit dauerte das sieben Stunden. Laut dem DSI-Ermittler werden heute zwei Scharfschützen, die sich während der Demonstrationen im April und Mai 2010 im Einsatz befanden, heute der DSI über ihre Aufträge berichten.
Gestern erklärte Herr Suthep, er erkenne einen Videoclip nicht an, der laut DSI angeblich Soldaten zeige, wie sie am 10. April 2010 auf demonstrierende Rothemden schießen.
“Angeblich stammt das Video von YouTube. Der Clip zeigt Truppen, bewaffnet mit M16- und Tavor-Gewehren. Aber auf dem Clip ist nicht ein einziges Opfer zu sehen,“ sagte er.
“Ich habe das zuvor noch nie gesehen, daher weigere ich mich, zu unterschreiben, daß ich das anerkenne (als Beweis dafür, daß Soldaten Rothemden erschießen),“ sagte Herr Suthep.
Er erklärte, die DSI habe ihn zur Rolle von Herrn Abhisit beim Umgang mit den Demonstrationen und den Einsätzen des Militärs befragt.
“Ich erklärte ihnen, daß Herr Abhisit durch die Behörden informiert worden sei und versucht habe, die Situation durch Verhandlungen mit den Rothemden, Aufrufe an die Öffentlichkeit und Gespräche mit Menschenrechts-Gruppierungen zu entschärfen,” sagte Herr Suthep.
„Alle Befehle an die CRES wurden von mir erteilt.“
Er sagte, er habe der DSI alle Befehle ausgehändigt, die er im Zusammenhang mit den Demonstrationen unterzeichnet habe.
Herr Suthep bestand darauf, daß die Militäreinsätze keine Zerschlagung von Demonstrationen gewesen seien, sondern Bestandteile eines Versuches, zumindest einen Teil des von den Demonstranten besetzten öffentlichen Raumes wieder zurückzugewinnen.
Er sagte, die DSI habe ihn auch zu den sogenannten „Schwarzen Männern“ befragt, die in Video-Clips zu sehen waren, wie sie auf Demonstranten schossen.
Er erklärte, die DSI behaupte, über diese Personengruppe nichts zu wissen. Der ehemalige Stellvertretende Premierminister meinte, er habe immer noch Vertrauen zur DSI und dem System, aber sein Vertrauen zu bestimmten Personen sei eine andere Geschichte.
Morgen wird der Kriminalgerichtshof die letzte Anhörung im Rahmen der Ermittlungen zum Tode des 44-jährigen Taxifahrers Phan Khamkong abhalten.
Dies ist der Erste der – angeblich von staatlichen Stellen – getöteten Demonstranten, dessen Fall vom Gerichtshof untersucht wird.
Der Taxifahrer wurde in der Nacht des 15. Mai erschossen, als er versuchte, sich in ein Gebäude im Ratchaprarop-Viertel zu flüchten.
Man geht davon aus, daß Herr Suthep und Herr Abhisit bei der Gerichtsverhandlung aussagen werden. Ein Urteil in diesem Fall wird für den 17. September erwartet.
In einem parallelen Verfahren hat Phayao Akkahad, die Mutter einer freiwilligen Krankenschwester, die während der Rothemden-Demonstrationen erschossen worden war, gestern Premierministerin Yingluck Shinawatra einen Brief übergeben mit der Aufforderung, die Ermittlungen zum Tode ihrer Tochter zu beschleunigen.
Die 25-jährige Kamonkade Akkahad war unter den sechs Todesopfern, die am 19. Mai 2010 im Wat Pathum Wanaram entdeckt worden waren. Vertreter der Premierministerin nahmen die Petition entgegen.
Quelle:
http://www.bangkokpost.com/news/politics/309792/suthep-implicates-tarit-in-red-shirt-crackdown