Uns wollten die Braunen selbst vor ca. 3 Jahren mal ein faules Ei legen. Damals waren unsere Zwillinge gerade frisch auf die Welt gekommen und machten doch sehr viel mehr Aufwand bei der Betreuung, als ursprünglich gedacht. Darum waren wir zunächst auch eher froh, als das eine Kindermädchen, das wir von einer Agentur ganz in unserer Nähe vermittelt bekommen hatten, uns vorschlug, noch eine zweite Kollegin anzuheuern - in der Agentur wäre gerade noch jemand verfügbar.
Sah zunächst auch alles ganz normal aus, wir erhielten u.a. eine Ausweiskopie der jungen Dame, aus der klar hervorging, daß sie Thailänderin und volljährig sei und damit ja arbeitsrechtlich alles im grünen Bereich... Nur war sie sehr maulfaul und schien auch nicht immer alles gleich zu verstehen, was ihr von Thais auf Thai gesagt wurde. Das machte uns schon mal stutzig.
Noch stutziger wurde ich dann, als wir überraschend etwas früher als geplant von einer Besorgung zurückkamen und die junge Dame vor unserem Haus stand und sich mit einem Herrn in Zivil auf einem Moped unterhielt. Trotz Zivilklamotten trug der aber unübersehbar blank polierte Uniformstiefel und verdrückte sich ganz schnell, als er uns ankommen sah...
Eine Befragung der jungen Dame förderte dann einiges an Ungereimtheiten zutage, auch die Ausweiskopie schien bei genauerem Hinsehen nicht zu ihr zu passen. Und wenn sie überhaupt auf Fragen antwortete, dann in äußerst gebrochenem Thai. Daraufhin nahmen wir uns ihre Kollegin zur Brust. Die brach dann sehr rasch in Tränen aus und erzählte uns folgende Geschichte:
Die Vermittlerin hatte wohl den Eindruck gewonnen, daß bei uns eventuell Geld zu holen sein könnte. Daraufhin schmiedete sie mit einem Bekannten oder Liebhaber, der bei der Polizei war, ein Komplott dergestalt, daß sie uns eine Illegale unterjubeln wollte - was dann irgendwann äußerst gebührenpflichtig ausgenutzt worden wäre.
Was tun? Die Neue war zum Glück gerade mal den zweiten Tag bei uns. Wir uns das arme Ding also geschnappt und mit ihr umgehend auf die "zuständige" Polizeiwache gedüst. Dort wurde dann von uns gegen die Vermittlerin Anzeige erstattet, daß sie uns eine Illegale untergejubelt habe. Das ging ganz leicht, denn wir hatten ja den Vertrag in Händen, wonach die feine Dame uns eindeutig eine waschechte Thai überlassen hatte. Und die falsche Ausweiskopie kam da noch dazu.
Am nächsten Tag war das Vermittlungsbüro geschlossen und hat auch nie wieder aufgemacht. Was aus den bedauernswerten "Angestellten" oder dem Polizei-Komplizen wurde, wissen wir leider nicht. Uns hat das Ganze ein paar tausend Baht Vermittlungsgebühr und Lohnvorschuß gekostet, aber mit Sicherheit deutlich weniger, als das, was da sonst vielleicht am Ende auf der Rechnung gestanden hätte.