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Autor Thema: Reise nach Kalimantan und zum Maratua Atoll  (Gelesen 11826 mal)

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wufgaeng

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Auf der Insel Nabucco
« Antwort #15 am: 11. April 2014, 18:56:12 »

Eine wichtige Frage ist bereits mit "ja" beantwortet: Gibt es genug Süßwasser. Mit Salzwasser duschen ist wirklich eklig.
Auch an all der anderen wichtigen Ausstattung fehlt es nicht:
Lebensmittel kommen vom Festland, Gemüse und Obst meist aus Sulawesi. Einiges von der Insel selbst und vom Atoll.
Trinkwasser ist Mineralwasser von der Fa. Aqua, seit 1998 in Indonesien von der französischen Fa. Danone vertrieben.
Warmwasser kommt von Sonnenkollektoren, bei bedeckten Himmel eher lauwarm, aber ausreichend.
Der Wasserdruck ist genügend, es tröpfelt nicht nur aus der Dusche wie ich so oft woanders erlebe.
Strom ausreichend rund um die Uhr 220 Volt, überall genügend Steckdosen, wichtig zum Aufladen der Akkus.
Klimaanlage in der Hütte, funktioniert immer, brummt aber ein bisschen, da sie an der Holzwand montiert ist.
Internet manchmal gut, oft sehr langsam aber generell vorhanden. Für Notfälle sehr wichtig. Vorbeiziehende dichte Wolkenfelder können die Verbindung schon mal für Stunden kappen.
Fernsehhglotze gibt es keine und man vermisst sie auch nicht.
Füllstation der Taucherflaschen ausgezeichnet gut. Auch Sauerstoff angereichert (NITROX) kann gefüllt werden. Den Generator hört man nicht, der dröhnt weit abseits.
Unternehmungsmöglichkeiten: Ein Highlight für Sporttaucher und Schnorchler. Tagesausflüge zum Atoll und Nachbarinseln.
Sonnenbaden sehr bedenklich, durch die Nähe des Äquators ist die UV-Strahlung sehr intensiv - und braun werden gilt in diesen Ländern sowieso als hässlich.
Schwimmen ist wegen der Gezeitenströmungen auch bedenklich und nur während der Flut ratsam.
Verpflegung ganz ausgezeichnet. Die Küche ist Spitzenklasse. Kein Abklatsch westlicher Kochversuche, sondern lokale indonesische Küche bester Qualität. Wer es weniger scharf mag sollte es vorher sagen.
Musik aus Lautsprecherboxen, die auf der Veranda und and der Bar montiert sind. Prima Auswahl, keine nerviger bumm bumm Disco-Tech und keine schmalztriefende Schnulzenberieselung, sondern gut gewählte Rock-, Jazz und indonesische Folksmusik. Natürlich: Musik ist immer auch Geschmacksache, aber hier werden all die anwesenden Gäste zufrieden gestellt.
Massagen nach dem Tauchgang - eine Wohltat (natürlich seriös).
Und für medizinische Notfälle muss man schnell zum Atoll,

Es ist keine Hochsaison, wir belegen zu zweit ein Doppelbungalow. Die überaus freundliche Belegschaft ist immer zur Stelle, wenn wir sie brauchen. Ein Loch im Dach der Hütte wird schnell geflickt - es ist unsere bislang einzige Reklamation.


Unser Doppelbungalow für zehn Tage, wir belegen die linke Seite.


In der Hütte (unsere Flitterwochen aber waren vor 34 Jahren).


Der Strand vor unserem Bungalow bei Ebbe. Man kann beinahe zur Atollinsel Maratua hinüberlaufen.
Die Höhe zwischen Ebbe und flut beträgt fast zwei Meter.


Das Bungalow nebenan. Das Inselresort hat 8 Doppel- und ein Einzelbungalow, also Platz für 34 Gäste, mit Kindern auch mehr.


Meine Frau Nattaya (Salama) mit Alfons, dem Personalmanager.


Reizendes und immer freundliches Personal.
Die Mädchen machen den Zimmerservice und arbeiten in der Küche, die Jungs dienen als Tauchguides, füllen die Flaschen, fahren die Boote und bedienen uns an der Bar und am Esstisch auf der Veranda.


Edit: auf Anfrage von wufgaeng Bild neu verlinkt
« Letzte Änderung: 28. September 2018, 22:14:46 von Bruno99 »
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Re: Reise nach Kalimantan und zum Maratua Atoll
« Antwort #16 am: 11. April 2014, 23:48:55 »

schöner illustrierter Bericht, danke freue mich schon auf mehr  }}
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wufgaeng

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Auf der Insel Nabucco
« Antwort #17 am: 12. April 2014, 18:16:06 »

Die Insel Nabucco wird auf indonesisch Pulau Pabahanan, auf deutsch Insel der Korallen genannt. Warum eigentlich der Name Nabucco?
Als vor etwa 15 Jahren der deutsche Schwabe und Eigentümer Walter Harscher sich über eine neue Namensgebung Gedanken machte, wie man dieser kleinen Insel mit seinem unaussprechlichen indonesischen Namen einen einfacheren und prägnanteren geben könnte, saß er in Düsseldorf gerade in einer Pizzeria - und die hieß, rate mal - Nabucco.
Ich selbst war anfänglich im Irrglauben, bei dem Namen handelte es sich um einen Zufall, doch dem war nicht so, wie ich es auf der Insel erfuhr.
Auf der 20.000 m² kleinen Insel hat man für die Errichtung des Resorts keine einzige Palme gefällt. Im Gegenteil, die Lage aller Stelzenbungalows wurden nach den Vorgaben der Natur errichtet, die Palmen als gestalterisches Element genutzt.
Eine umweltverträgliche Abwasserentsorgung, eine eigene Süßwasseraufbereitung, ein Regenwasser-Sammelsystem, eine Warmwassergewinnung durch Solarenergie und ein landestypischer Baustil mit einheimischen Hölzern machen aus dem Resort etwas besonderes, das man in den meisten anderen Touristenzentren seit langem und für eine lange Zukunft verdorben hat.
Ein kleines Taucherparadies, wo sich auch meine Frau, eine Nichttaucherin, 10 Tage pudelwohl fühlte.


Der Landungssteg und die Veranda des Restaurants.


Ausblick vom Landungssteg zur Bar und zum Restaurant.


Ein kleiner Strand zwischen den Stelzenbungalows.


Die Veranda auf Stelzen.


Der Strand bei Ebbe.


Niedrigster Wasserstand bei Ebbe, man kann zur nächsten Insel waten.
Wegen der scharfen Steine und Korallen sind gute Badeschuhe Voraussetzung.
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Re: Reise nach Kalimantan und zum Maratua Atoll
« Antwort #18 am: 12. April 2014, 18:27:30 »

Wieder mal

fantastische Fotos

und toller Bericht

weiter so und Danke
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wufgaeng

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Auf der Insel Nabucco
« Antwort #19 am: 13. April 2014, 18:03:23 »

Nabucco ist erforscht, viel mehr gibts von der Insel nicht mehr zu berichten. Schon am ersten Tag war alles erkundet, inklusive der Begegnungen mit den Haustieren auf der Insel: Drei Warane, davon einer 1,80 Meter lang, die sich seit vielen Jahren an die immer wechselnde Gäste gewöhnt haben und jetzt vollkommen zahm sind (aber manche Gäste gewöhnen sich nicht an zahme Warane!), zwei Hauskatzen und viele Flughunde, die man besonders in den Abendstunden an den Baumästen hängen sieht. Sonst noch viele verschiedene Vogelarten in den Palmen.
Jeden Tag sind drei Tauchgänge im Programm, an machnen Tagen Ausflüge zum Atoll und anderen Inseln. Mit den Highspeed-Booten ist man schnell woanders.

Ein paar Fotos von der Insel will ich noch setzen, bevor wir am nächsten Morgen ganz früh aufstehen und während der Gezeitenströmung unter Wasser gehen, denn in der Strömung ziehen die Großfische und tausende Barracudas an uns vorbei.


Ein einsamer Strand auf der Rückseite der Insel. Bei Ebbe hat sich das Wasser sehr weit zurückgezogen. In den Tümpeln entdeckt man Krebse und Muscheln.


Ein paar Meter weiter der nächste Strand. Man könnte meinen das Foto wäre gemalt.


Hier haben sich ein paar Gäste die Mühe gemacht, die Strecke nachhause abzumessen.
Selbst Hintertux wurde nicht vergessen, dafür aber Bangkok, Phuket und Pattaya.


Die Wege sind sorgsam abgegrenzt, gekennzeichnet und nachts beleuchtet.


Rund um die Insel ist man in fünf Minuten.


Herabfallende Kokosnüsse knallen gelegentlich aufs Dach, man sollte sich vor ihnen in Acht nehmen.

Am nächsten Morgen stehen wir sehr früh auf, ich mache ein paar Fotos von der Dämmerung. Dann geht es los zum Big Fish Country, es wird spannend.
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Auf der Insel Nabucco
« Antwort #20 am: 14. April 2014, 20:40:50 »

Heute, es ist der 25. März, Phase Halbmond, die Strömungen günstig und eine gute Chance, Großfische zu begegnen. Unter Großfische meine ich große Haifische.
Wir stehen vor Sonnenaufgang auf, denn die Gezeitenströmung sollte unbedingt beachtet werden. Zu dem bieten sich in der Morgendämmerung für ein paar Fotos besondere romantische Motive des Sonnenaufgangs an.
Wir füllen die Flaschen mit angereicherten Sauerstoff (NITROX), denn es ist damit zu rechnen, dass wir in der Tiefe die Grundzeit verlängern müssen, also die Minuten-Anzahl, die wir in der Tiefe bleiben können, ohne eine lange, notwendige Dekompression beim Auftauchen. Normalerweise beträgt der Anteil an Sauerstoff 21 %, wir erhöhen ihn auf 36 %.
Schon bei Abtauchen kamen wir in eine gewaltige Strömung und hatten Mühe, in der Gruppe zusammen zu halten. Auf etwa 23 Meter Tiefe haken wir uns am Riff fest, um nicht mit der Strömung mitgezogen zu werden. Wir flattern in der Strömung wie eine Fahne im Wind und warten auf die vorbeiziehenden Haifische.
Keine idealen Voraussetzungen, um mit meiner Handtaschen-Kamera gute, scharfe und nahe Aufnahmen zu schießen; das Licht noch düster, ich bin durch die Gezeitenströmung ständig in Bewegung und die Haie sind äußerst schnell in ihren Bewegungen, dann meist zu weit weg. Die Sichtweite unter Wasser vielleicht 15 Meter, 10 Meter ist schon weit. Das Waasser trüb und voller Plankton.
Trotz allem, ein paar Schnappschüsse der scheuen Grauriffhaie sind mir dann einigermaßen gelungen, und die will ich hier mal posten. Die Hammerhaie sind äußerst schnell in ihrem Schwimmverhalten, wir haben sie nur immer Sekunden vor unseren Augen.
Die Riff- und Hammerhaie sind zwar scheu, aber dennoch neugierig, wer wir eigentlich sind. Sie kommen in der Strömung, sind sofort wieder weg und kommen nach ein paar Minuten wieder.
Vielleicht weil sie dann begriffen haben, dass wir Taucher keine gefährlichen Lebewesen sind und nicht beißen.
 {--
(Sarkasmus - Ende: Tatsächlich ist der Mensch das Untier, das jedes Jahr Millionen Haifische abschlachtet, um großkotzigen Bonzen die begehrte Haifischflossensuppe vorzusetzen, während Haie sehr selten Menschen angreifen, das gibt es meist nur im Horrorfilm.)


Am Steg in der Morgendämmerung, Aufbruch in wenigen Minuten.


Die Insel im Gegenlicht der aufgehenden Sonne.


Mit einen Riffhaken verankert warten wir flatternd in der Strömung auf die Haifische. Geduld und ausreichend Luft ist notwendig.


Ein grauer Riffhai ist der erste, der an uns vorbeizieht.


Dieser Riffhai kommt ein wenig näher.


Der letzte Sichtkontakt mit einem grauen Riffhai.
Nach etwa 13 Minuten ist die Zeit zu Ende, wir müssen langsam höher steigen, um nicht in die Deko zu kommen, d.h. Aufstieg ohne der Notwendigkeit einer langen Dekompression.

Der graue Hai ist neugierig, aktiv und meist schnell schwimmend. Das soziale Tier bildet teils am Tag Schulen; auffällig sind Schulen von jungen und subadulten Tieren. Dieser Riffhai ist zwar am Tag zu sehen, als wir in der Gezeitenströmung auf ihn warteten, aber sonst eher nachts aktiv und auf Beutefang. Erwachsene Tiere zeigen ein ausgeprägtes Revierverhalten. Eindringlinge werden durch Drohverhalten wie schnelles Schwimmen mit übertriebenen Bewegungen der Schwanzflosse, Senken der Brustflossen, Kopfrollen und Buckelbildung gewarnt. Danach folgt ein einzelner, meist nicht tödlicher Biss.
Trotz des deutlichen Drohverhaltens erwachsener grauer Riffhaie wurde über Angriffe auf Menschen selten berichtet.
Diese Riffhai-Gattung steht wegen vom Aussterben gefährdeter Arten seit dem Jahr 2000 auf der Roten Liste.

Unser Tauchgang ist noch nicht zu Ende. In einem höheren Level ziehen an uns tausende Barracudafische vorbei. Hier sind mir viele Aufnahmen gelungen.
« Letzte Änderung: 14. April 2014, 21:39:49 von wufgaeng »
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Auf der Insel Nabucco
« Antwort #21 am: 15. April 2014, 16:08:06 »

Big Fish Country heißt der Tauchplatz, an dem wir die big sharks vorbeiziehen sehen. Wir wechseln in eine höhere Lage und kommen hinter einem Riff in den Strömungsschatten. Auf einmal erlebe ich einen Barrakuda-Schwarm wie ich mir einen solchen nie vorher hätte vorstellen können. Mir bleibt der Atem stehen, obwohl ich eigentlich noch genügend Luft in der Reseve habe.
Erst eine kleine Gruppe dieser tropischen Raubfische, dann werden es immer mehr. Die Sicht nach oben verdunkelt sich und tausende Barrakudas ziehen über, unter und neben uns vorbei. Wir sind auf etwa 15 Meter Tiefe und haben noch genug Luft, um dieses Schauspiel ausgiebig genießen zu können.

Barrakudas haben den Ruf, für Menschen gefährlich zu sein, und werden in manchen Gegenden mehr gefürchtet als Haie. Ihre Angriffslust scheint aber je nach Region unterschiedlich zu sein. Kleine Barrakudas machen nur Scheinangriffe. Große Barrakudas scheinen von blinkenden und blitzenden Gegenständen zum Angriff verleitet zu werden. Die großen Unterkieferzähne der Barrakudas reißen schwere Wunden, die zu großem Blutverlust führen können. Im großen Schwarm aber sind Barrakudas kaum gefährlich, sondern folgen brav ihren Fischkollegen. Bei der Begegnung mit diesen unzähligen Raubfischen hat kein einziger dieser Tausenden an uns Interesse.



Der Tauchgang geht weiter, wir ziehen in den Strömungsschatten.


Erst eine kleine Gruppe junger Barrakudas, doch schon bald werden es mehr und mehr.


Zielstrebig folgen sie ihrem Schwarm, und es kommen noch mehr dieser Raubfische.


Mittlerweile sind sie überall, über uns, unter uns neben uns, vor uns und hinter uns.
Bald scheint es so, als gehören wir dazu.


Meine Kamera schoss ein Bild nach dem anderen, doch Blitzen sollte man nicht, denn das Blitzlicht könnte bei Einzelgängern einen Angriff auslösen.
Die Fotos zeigen nur annähernd die Vielzahl dieser Fische, einen kleinen Eindruck dieses Schauspiels aber sollen sie hier geben.

Als Nachzügler kommt noch ein Zackenbarsch, der eigentlich nicht zum Schwarm der Barrakudas gehört aber hinterher schwamm. Den Großfischen kann er durchaus zugeordnet werden.


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jock

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Re: Reise nach Kalimantan und zum Maratua Atoll
« Antwort #22 am: 15. April 2014, 16:36:43 »

@wulfgaeng

Zitat : "...dass wir Taucher keine gefaehrlichen Lebewesen sind und auch nicht beissen "

Oder aber auch,weil ihr Taucher nicht in das Beuteschema der Haie gepasst habt,bzw.
weil ihr euch richtig verhalten habt.

Das waere meine Frage - wie und wo lernt man das richtige Verhalten ? Das Wissen,wo
ein Taucheranzug dem Hai (speziell vor Suedafrika) signalisiert,es koennte eine Robbe
sein und er angreift.

Was ist an der Geschichte dran,dass bei einem Haibiss der Tod infolge der nichtmoeglichen
Schockbehandlung eintritt und erst in zweiter Linie durch Blutverlust ?

Letzte Frage : Schuetzt ein Taucheranzug vor dem toedlichen Stich eines Stachelrochens ?

Jock
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wufgaeng

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Re: Reise nach Kalimantan und zum Maratua Atoll
« Antwort #23 am: 15. April 2014, 18:03:13 »

Hallo Jock,
Deine Frage ist gut platziert, denn für uns Sporttaucher gibt es immer ein paar wichtige Regeln, die jeder von uns ernst nehmen sollte.
Für Tauchtouristen ist die Begegnung mit Haien immer ein Highlight, ein besonderes Erlebniss, auf das der Betroffene vielleicht schon lange Zeit gewartet hat. Ein Tourist plant möglicher Weise schon Wochen und Monate seinen Tauchurlaub und erwartet als Ergebniss Erfolge mit Begegnungen der Großfische. Das verleitet viele Tauchführer, Haie, oder auch andere Großfische, mit mitgebrachten Futter, oder Geruchslösungen anzulocken, was wir grundsätzlich ablehnen. Die Tiere sollen sich nicht an Fütterungen gewöhnen. Man hörte bereists von "Miss-Situationen", dass Haie vermeintliche Futtergeber schon mal angegriffen haben. Die Natur regelt den Futterhaushalt, da sollte der Mensch nicht eingreifen.
Haie in den Gewässern von Thailand, Myanmar, weiten Teilen von Indonesien gelten als scheu und nicht als aggressiv. Der Taucher ist nie eine Beute oder ein Gegner der Haie, bei einigen Gattungen (Ammenhaie) manchmal sogar Spielpartner. Die Begengung mit einem Walhai ist das Top-Highlight, er ist der größte Fisch - und absolut harmlos, denn er frisst nur Krill und Plankton.
Jedes Jahr werden dem International Shark Attack File (ISAF) in Florida weltweit zwischen 50 und 75 Haiangriffe auf Menschen gemeldet; fünf bis zehn davon enden tödlich. Das ISAF wird von professionellen Haiforschern unterhalten und existiert seit 1958.  Also ist beim näherem Betrachten nicht der Hai, sondern der Mensch der Übeltäter, denn viele Haiarten werden gejagdt und abgeschlachtet, nur um mit der begehrten Haifischflossensuppe einen satten Reibach zu machen.
Tatsache aber bleibt, dass bei einem Haifischangriff der verursachte Schock mehr Schaden anrichten kann, als der Blutverlust. Doch sollte nach jeder Haiattacke unverzüglich angemessene Schritte eingeleitet werden, um eine starke Blutung zu veringern oder zu stoppen.
Ich habe in all meinen Lebensjahren in Thailand NOCH NIE von einem Haifisch-Unfall gehört oder gelesen, wohl aber von hunderten tödlichen Verkehrsunfällen.

Antwort, letzte Frage: Der Taucheranzug - kurz Neopren - schützt eigentlich nur vor der Kälte und natürlich vor der Berührung scharfkantiger Korallen und Felsen, aber nicht vor Bissen oder Stichen der Meerestiere. Stachelrochen stechen durchaus durch jeden Neopren-Anzug, aber die Rochen sind selten aggressiv. Unfälle gibt es meist durch Unachtsamkeit, in dem man z.B. einen in Sand eingegrabenen Stachelrochen beim Berühren des Meeresbodens übersieht.
Bedenklich auch immer die Drückerfische, wenn sie ihr Brutnest verteidigen, die attackieren und beisen dann gerne. Im Süden von Thailand, bei Ko Phi Phi (Ko Ratcha Noi) erlang ein Drückerfisch Berühmtheit, man nannte ihn Jack the Trigger, weil er schon viele Sporttaucher angegriffen hatte.

Morgen geht der Tauchgang noch ein wenig weiter. Ich begegne einem Zackenbarsch, auch die haben beachtliche Beißerchen.
Gruß Wolfgang
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wufgaeng

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Auf der Insel Nabucco
« Antwort #24 am: 16. April 2014, 17:49:41 »

In den höheren Ebenen unseres Tauchgang tummeln immer noch zahllose kleine Barrakudas am Rand eine Riffwand. Der Riesenschwarm von tausenden großen Raubfischen ist vorbeigezogen, als ein Nachzügler einer anderen Fischsorte noch ein Stückchen mitzieht und dann umkehrt. Ein Riesen-Zackenbarsch, der mehr als ein Meter groß ist.
Dunkle Riesenzackenbarsche können mit eine maximale Länge von 2,7 bis 3,0 Metern und ein Gewicht von 400 Kilogramm erreichen, er ist der größte in Korallenriffen lebende Knochenfisch.
So groß ist unser Fotomodell nicht, aber dennoch sehr beeindruckend. Es ist immer Vorsicht geboten, denn auch dieser Fisch hat furchterregende Beißerchen.

Nach 40 Minuten Tauchzeit zeigt der Finimeter nur noch 45 Bar, Aufstieg und ein Sicherheitsstopp sind notwendig. Bei 10 - 7 Metern Tiefe erleben wir noch einen runden Abschluss des Tauchgangs, einen Leoparden-Drückerfisch und zahllose Schildkröten, die bisher in diesen Gewässern noch einen großen Bestand erhalten konnten.


Kleine Barrakudas am Riffrand und ernähren sich von Grundeln und Ährenfischen.


Ein Riesen-Zackenbarsch am Ende des Fischschwarms. Sie sind unverträgliche, angriffslustige, in Revieren lebende Einzelgänger und fressen vor allem Langusten, kleine Meeresschildkröten und manchmal auch kleine Haie.


Die Zähne eines Zackenbarsches sind furchterregend.


Ein Leoparden-Drückerfisch im freien Gewässer.
Die Ursache für die ungewöhnliche Färbung des Leoparden-Drückerfisches ist die "Kontierschattierung". Dabei handelt es sich um eine Tarnung mit einer Farbgebung, die die Oberseite dunkel und die Unterseite hell färbt. Diese Tarnung hilft dabei, sich vor Fressfeinden zu tarnen um nicht ausfindig gemacht zu werden.


Eine Meeresschildkröte in 5 Metern Tiefe.
Zum Abschluss unseres erlebnisreichen Tauchgangs präsentiert sich eine Schildkröte, die um uns herumschwimmt.
Vor etwa 110 Millionen Jahren haben sich im Rahmen der Evolution Meeres-Schildkröten und Landes-Schildkröten getrennt entwickelt. Das war vor langer Zeit, und jetzt war das Untier Mensch beinahe dran, die Meeres-Schildkröten in kürzester Zeit auszurotten.
Die Schildkrötensuppe ist weltweit von den Speisekarten gestrichen worden, hoffen wir, dass dies auch sehr bald mit der Haifischflossensuppe geschieht.

Insgesamt hatte ich 13 Tauchgänge. Es wäre zu viel, über jeden Tauchgang zu berichten. Einmal aber gehen wir noch mal unter Wasser - wenn Ihr wollt.

Im nächsten Beitrag fahren wir zur Insel Pulau Kakaban. Ein Treffen mit vielen Einheimischen, die auf Kakaban einen Urlaubstag verbringen.
« Letzte Änderung: 15. Mai 2014, 21:14:57 von Bruno99 »
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Re: Reise nach Kalimantan und zum Maratua Atoll
« Antwort #25 am: 16. April 2014, 18:36:14 »

@Wulfgaeng

Ich kann mir gut vorstellen,dass so ein Tauchurlaub fuer einen Taucher
etwas grossartiges ist.

Fuer Jock waere es ein Albtraum.

Erstens misstraue ich der Technik(vielleicht weil ich mich nicht auskenne).Aber
der Gedanke,dass in 30 m Tiefe das Sauerstoffventil klemmt und ich keine
Luft mehr bekomme,stellt mir die Nackenhaare auf.

Zweitens misstraue ich der Meeresfauna,mit Ausnahme der Delphine und einem
suessen Robbenbaby.

Angefangen vom Hai ueber den Zackenbarsch,dem Barrakuda,dem Seeigel,dem
Stachlrochen bis hin zum Salzwasserkrokodil,sind alle fuer mich keine Kanditaten
fuer den Streichelzoo.

Drittens waeren mir Tauchurlaube auf Nabucco,deshalb zu gefaehrlich,weil,wenn
ein Unfall passiert (Bissverletzung oder Probleme bei der Dekompression)medizinische
Hilfe weit weg ist.

Was aber nicht heissen soll,dass ich dir deine Urlaube nicht goennen wuerde und warte
genauso wie alle anderen auf weitere Berichte.

Zum Stichwort " Rote Liste" faellt mir ein,dass sich die Natuer erst dann wieder
erholen kann,wenn der Mensch selbst auf dieser Liste steht.

Ich hoffe,du bist nicht sauer,wenn ich so in deine Berichte hineinplatze.

Gruss Jock



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wufgaeng

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Re: Reise nach Kalimantan und zum Maratua Atoll
« Antwort #26 am: 16. April 2014, 19:46:34 »

nein @Jock, wieso sollte ich sauer sein?
Ich danke Dir und jeden Foristen für seine Meinungsäußerung, seine Kritiken, seine Verbesserungsvorschläge und eigene Beiträge, solange die Achtung des Anderen respektiert ist. Dafür sind gute Foren schließlich da.
In einer Weise unterscheide ich mich den meisten Anderen und lebe mit meiner Einstellung seit über 40 Jahre relativ gut bis sehr gut.
In Asien lebe ich, trotz meiner Unternehmungen, offensichtlich nicht unsicherer, als in europäischen Ländern, solange man nicht bewusst leichtsinnig oder fahrlässig handelt. Ein Verzicht auf dass eine oder andere mit dem Gedanken, "es könnte ja was passieren", bedeutet ein Verzicht auf eine große Lebensqualität, die ich fast mein ganzes Leben lang schon genieße.
Trifft es jemanden, dann vielleicht in einem Moment, wo alles "richtig" war (Beispiel Schuhmacher, das fällt mir gerade dabei ein).
Der Tauchsport ist kein gefährlicher Sport, solange man die Regeln streng beachtet. Aber der Tauchsport ist ein besonderer, denn bei jedem Tauchgang kommt dies einer intensiven Meditation gleich; man schwebt über eine andere Welt und gleichzeitig kommen wunderbare Gedanken auf.
Eine Angst vor dem Klemmen des Ventils, wäre gleichbedeutend einer Angst des Autofahrers vor dem Versagen der Bremsen. Trotzdem fahren zig Millionen ihr Auto und vertrauen dem Bremssystem, wie wir dem Atemsystem vertrauen, solange strickte Inspektionen regelmäßig durchgeführt werden.
Wir Sporttaucher vertrauen auf die Technik wie der Autofahrer, der Flugzeugpilot oder Fließbandarbeiter, aber - unterm Strich:
Die totale Sicherheit gibt es nie und nirgens.
Hat jemand Angst vorm Fliegen und steigt deshalb in kein Flugzeug, dann fliegt ihm vielleicht eines Tages ein Dachziegelstein auf den Kopf, womit er nun gar nicht gerechnet hatte.
 ???

Zitat
Zum Stichwort " Rote Liste" faellt mir ein,dass sich die Natuer erst dann wieder
erholen kann,wenn der Mensch selbst auf dieser Liste steht.

Hoffen wir, dass die Spezie Mensch vorher zur Vernunft kommt, leider ist nicht damit zu rechnen.
 --C
Gruß Wolfgang
« Letzte Änderung: 16. April 2014, 20:18:05 von wufgaeng »
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schiene

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Re: Reise nach Kalimantan und zum Maratua Atoll
« Antwort #27 am: 16. April 2014, 20:12:16 »

Wer einmal tauchen war wird es immer wieder tun und nie mehr missen wollen.
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"𝕯𝖊𝖗 𝕲𝖔𝖙𝖙,𝖉𝖊𝖗 𝕰𝖎𝖘𝖊𝖓 𝖜𝖆𝖈𝖍𝖘𝖊𝖓 𝖑𝖎𝖊ß,𝖉𝖊𝖗 𝖜𝖔𝖑𝖑𝖙𝖊 𝖐𝖊𝖎𝖓𝖊 𝕶𝖓𝖊𝖈𝖍𝖙𝖊"

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Re: Reise nach Kalimantan und zum Maratua Atoll
« Antwort #28 am: 17. April 2014, 15:07:24 »

@schiene hat vollkommen recht, auch der Bundes-Gesundheitsminister hatte schon einmal gewarnt:
Tauchen macht süchtig!
 ;D
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« Antwort #29 am: 17. April 2014, 15:32:41 »

Martin, der Geschäftsführer auf der Insel Nabuco, begleitet mich bei diesem Thread.
Nach meinem Beitrag #19 vom 13. April 2014 sind die Hinweisschilder mit der Distanz zum Heimatort um ein Schild erweitert worden:



Danke Martin, es freut mich sehr, dies in diesem Beitrag zu erwähnen.
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