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Autor Thema: Vorträge und Veranstaltungen des Asien-Afrika-Instituts der Universität Hamburg  (Gelesen 3985 mal)

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hmh.

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Wer in der Nähe von Hamburg ist oder schnell hinkommt: Nicht versäumen!

Die Abteilung für Sprachen und Kulturen Südostasiens veranstaltet am Samstag, den 14. Mai 2011 von 12 bis 20 Uhr auf dem Gelände des Asien-Afrika Instituts der Universität Hamburg ihren zweiten "Thaitag".

Ausgerichtet wird er von Studenten, Freunden und Mitarbeitern des Arbeitsbereiches Thaiistik im Asien-Afrika-Institut (Hauptgebäude der Universität Hamburg, Flügelbau Ost, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg).
Im Mittelpunkt stehen Vorträge und Vorführungen, aber auch an den bei derartigen Veranstaltungen üblichen kulinarischen Spezialitäten mangelt es nicht.  :o  ;}

Besonders erwähnenswert sind die Vorträge, die zwischen 12 und 17 Uhr gehalten werden:

Volker Grabowsky: Phra Wihan oder Preah Vihear? Historische und politische Hintergründe der aktuellen Kontroverse zwischen Thailand und Kambodscha.

Ein garantiert trotz des historischen Subjekts hochaktueller Vortrag!

Prof. Volker Grabowsky, der fließend Lao und Thai spricht und liest, ist einer der besten deutschsprachigen Landeskenner. Der Nachfolger von Prof. Barend Jan Terwiel am Asien-Afrika Institut der Universität Hamburg hat vor allem mit seiner Habilitationsschrift Bevölkerung und Staat in Lan Na. Ein Beitrag zur Bevölkerungsgeschichte Südostasiens ein maßgebliches Werk zur Geschichte Thailands und der im Norden, Nordwesten und Nordosten angrenzenden Gebiete vorgelegt.

http://www.harrassowitz-verlag.de/Bevölkerung und Staat in Lan Na

Dieses Buch, für das unter anderem zahlreiche örtliche Chroniken zum Teil erstmals für Leser im Westen ausgewertet wurden, muß man gelesen haben, wenn man die besonderen und gerade heute wieder höchst problematischen Beziehungen der Thai-Oberschicht in der zentralen Ebene des Landes zu den Bewohnern der zwar zeitweise selbstständigen, aber auch jahrhundertelang bestenfalls als Vasallenstaat oder Kolonie angesehenen Gebiete des ehemaligen Müang Lan Na ("Land der unzählbar vielen Reisfelder") und angrenzender Gebiete, etwa dem ehemaligen Müang Lan Chang ("Land der unzählbar vielen Elefanten") verstehen will.


In seiner Aktualität thematisch verbunden dürfte folgender Vortrag sein:

Chaiwat Thirapantu: Zur aktuellen Lage in Thailand.


Weitere Vorträge:

Ampha Otrakun: Alltagssprüche von Lastwagen- und Taxifahrern als Volkskommunikation in der thailändischen Großstadt

Marin Trenk: Das rohe und das gekochte ลาบ lâ:b lap ("laap"): Aneignung und Ausgrenzung einer thailändischen Regionalküche

Andreas Hartmann: Der Kreislauf der Seide im Isan. Anthropologische Gedanken zu einem Kulturerbe in Gefahr.

Frank Schneehage (Zahnarzt): Neue Zähne für den Isan. Erfahrungen aus einem königlichen Gesundheitsprojekt.


Der Eintritt ist frei! http://www.thaiistik-gesellschaft.de/calendar/calendar.html
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Grüner

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http://www.harrassowitz-verlag.de/Bevölkerung und Staat in Lan Na

Dieses Buch, für das unter anderem zahlreiche örtliche Chroniken zum Teil erstmals für Leser im Westen ausgewertet wurden, muß man gelesen haben.

Das kann ich bestätigen. Es wird einiges vorausgesetzt, das ist kein Touristenbuch, aber zum Verstehen EINES DER BESTEN BÜCHER ÜBER THAILAND; das ich gelesen habe. Ein Gigant im Vergleich zu vielen viel bekannteren Büchern,. Auch für die 58 Euro nicht zu teuer, obwohl ich den Verlag normalerweise nicht mag. Die haben kein Lektorat und drucken jeden, der von einer Forschungsstelle einen Zuschuß bekommt oder selbst dazu gibt...

Aber so ein Insider-Buch könnte sowieso keiner lektorieren oder redigieren, weil ihm keiner das Wasser reichen kann, außer Chris Baker oder Terwiel, ... vielleicht.
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hmh.

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3. Thai Tag 2012 im Asien-Afrika Institut der Universität Hamburg
« Antwort #2 am: 16. Mai 2012, 22:36:33 »

Das Symposium "150 Jahre deutsch-thailändische Beziehungen" auf dem Thai Tag in Hamburg am Wochenende brachte zum Teil Vorträge, die ich nur als "erste Sahne" umschreiben kann.
Und das auch von den thailändischen Rednern meist auf Deutsch und in einem Fall sogar in freier Rede. Man zieht den Hut! ;}


3. Thai Tag im Asien Afrika Institut der Universität Hamburg vom 11.-13. Mai 2012.
« Letzte Änderung: 19. Mai 2013, 14:57:26 von Pedder »
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hmh.

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Wer in der Nähe von Hamburg wohnt, oder einen Besuch einplanen kann, interessiert sich vielleicht für den einen oder anderen dieser Vorträge:

http://www.thailand-tip.com/nachrichten/news/neue-erkenntnisse-von-alten-thai-und-lao-handschriften-und-andere-vortraege-in-hamburg/

Unter anderem geht es um die Beziehungen zwischen Deutschland und Thailand im dritten Reich

König Prajadhipok trifft Adolf Hitler

und um seltene alte siamesische Palmblatt- und Maulbeerbaumpapierhandschriften wie diese:

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jock

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@hmh.

Die Beziehungen Thailand zum Deutschen Reich interessieren nicht
nur mich,sondern bestimmt auch viele andere "Thailaender".

Wie kommen wir zu Informationen darueber ?

Jock
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hmh.

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Das einzige ernstzunehmende Buch ist das hier beschriebene:
http://www.thailand-tip.com/nachrichten/news/meilenstein-im-jubilaeumsjahr-khatthiyakon-sasitharamat-legte-pionierarbeit-zur-thai-deutschen-gesc/

Ich empfehle es wegen des Preises nicht zum Kauf, Gründe siehe Anhang meiner Rezension. Es lohnt sich aber, das in einer Bibliothek auszuleihen.

In Thailand müßte das Buch in den großen Uni-Bibliotheken sein, vielleicht auch in der Bibliothek der Siam Society in Asok. Auf alle Fälle findest Du es in der Bibliothek der Sinakharinwirot Universität in Bangkok, Sukhumwit Soi 23 (Prasan Mit), leicht zu erreichen über das eigene Campus-Pier am Khlong Saen Saep, geh dort am besten an einem Donnerstag hin; Wegbeschreibung: http://www.thailand-tip.com/nachrichten/news/wochenmarkt-auf-dem-campus-ein-bangkoker-geheimtip/

Ansonsten lohnen sich noch diese Aufsätze (den ersten müßte man in Bangkok auch bekommen):

1. Volker Grabowsky: "Thai-German Relations from King Chulalongkorn's First Visit to Europe Unil World War II" - The Visit of King Chulalongkorn to Europe in 1907. Reflecting on Siamese History. Bangkok: Centre of European Studies (Chulalongkorn University) 2008.

2. Volker Grabowsky: "Siam during the reign of King Prajadhipok in the light of German archival sources" (ist aber leider nur ein Manuskript, das 2007 in einem Seminar in Münster präsentiert wurde)
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jock

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@ hmh


Vielen Dank fuer die Information !


Jock
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hmh.

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Für alle, die in der Nähe sind oder es einrichten können, eine Erinnerung an den Vortrag von HGT-Mitglied Dr. Khatthiyakon über die thai-deutsche Geschichte von 1925 bis 1945:

Dienstag, 28. Mai 2013, 18 Uhr, Raum 222, Universität Hamburg, Asien-Afrika-Institut, Edmund-Siemers-Allee 1, Ostflügel.

Aus der Ankündigung:

Zitat
Die Rolle der deutschen Gemeinschaft in Bangkok während der Zeit der Weimarer Republik und des "Dritten Reichs".

Im Jahre 1925 wurden die während des Ersten Weltkriegs unterbrochenen Beziehungen zwischen Thailand (bis 1939 noch Siam) und Deutschland wieder aufgenommen. Es ließen sich nun auch wieder deutsche Staatsbürger in Thailand nieder, als Geschäftsleute, Diplomaten, Künstler, Lehrer und in vielen anderen Berufen. Wie wurden sie in in Thailand aufgenommen? Welche Rolle spielten sie in der siamesischen Gesellschaft?

Das ist eine hochinteressante Zeit der thai-deutschen Geschichte, vielleicht die interessanteste überhaupt.

Der nationalistische (nicht monarchistische) Diktator Plaek Phibunsongkhram, vom Volk Chomphon Pho und von Ausländern Phibun genannt, glaubte daran, daß Thailand eine starke Führung brauche. Er war ein offener Bewunderer des deutschen und italienischen Faschismus und schickte sogar einen Mitarbeiter nach Deutschland, der ihm über den Aufstieg der NSDAP berichten sollte. Phibun schrieb Artikel, in denen er Hitlers und Mussolinis Nationalismus als vorbildlich darstellte, verlor aber kein Wort über den Rassismus der europäischen Faschisten. :-X

Genau wie man in Deutschland die Juden aus dem gesellschaftlichen Leben ausschloß, verdrängte man damals in Thailand die Chinesen aus bestimmten Berufen und Geschäftszweigen. Die Grundlage dafür hatte schon der 1925 gestorbene König Wachirawut geliefert, der den Antisemitismus der europäischen Faschisten auf thailändische Verhältnisse übertrug und die Chinesen in leider berühmt gewordenen Artikeln "Die Juden des Ostens" nannte.

http://chinesejews.wordpress.com/2010/12/18/5/

Nur einige wenige deutschen Juden fanden bis 1945 in Thailand Zuflucht, da es sehr schwierig war, ein Visum zu bekommen.

Interessant war aber nicht nur die Zusammensetzung der Auslandsdeutschen in Bangkok in dieser Zeit, sondern auch die der deutschen diplomatischen Vertretung.

Der Botschafter von 1932 bis 1935, Erich Nord, war zuvor in Palästina gewesen und nach Bangkok versetzt worden wegen angeblich zu freundschaftlicher Beziehungen mit der jüdischen Gemeinde im damaligen britischen Mandatsgebiet. Er starb jedoch 1935 und wurde durch Wilhelm Thomas ersetzt, unter dem die deutsche Botschaft damit begann, antisemitische Propaganda auf Thai übersetzen zu lassen und zu verteilen.

1941 wurde Thomas durch Erich Wendler ersetzt. Der Mann, ein ausgewiesener Nazi und Judenhasser, war Botschafter in Bolivien gewesen und dort des Landes verwiesen worden. Unter anderem hatte er sich damit hervorgetan, antisemitische Literatur und Propaganda in Zeitungen zu lancieren.

(Quelle: Ruth Gerson, Stephen Mallinger: Jews in Thailand. Bangkok: River Books 2011)
« Letzte Änderung: 27. Mai 2013, 00:31:05 von hmh. »
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hmh.

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Wer die Möglichkeit hat, am Samstag in Hamburg zu sein: Das ist ein Muß-Termin für alle, die überraschende neue Einsichten lieben:

http://www.thailand-tip.com/nachrichten/news/das-leben-des-buddha-und-seine-anpassung-an-die-idealvorstellungen-der-thais/
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