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Autor Thema: Der Isaan! Farang Himmel oder -Hölle  (Gelesen 27026 mal)

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boehm

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Re: Der Isaan! Farang Himmel oder -Hölle
« Antwort #60 am: 14. Oktober 2008, 09:39:55 »

Um nicht alles doppelt zu schreiben, bzw. zu wiederholen, schließe ich mich Siggis Worte in vollem Umfang an. Meine Verwandten wären begeistert, wenn ich noch mehr Thai lernen würde, was ja nicht soo einfach ist. Die haben nix zu verbergen, erwarten nicht, dass sie ausgehalten werden und freuen sich über jeden Satz, den wir austauschen.....

In diesem Sinne,
Gruß aus Chum Phae,
Böhm
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Scottie

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Re: Der Isaan! Farang Himmel oder -Hölle
« Antwort #61 am: 14. Oktober 2008, 13:43:02 »

@böhm

Dem kann ich nur beipflichten !  :)
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Profuuu

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Re: Der Isaan! Farang Himmel oder -Hölle
« Antwort #62 am: 14. Oktober 2008, 14:05:57 »

In meinem Fall gab es auch schon durch die Blume formulierte Beschwerden, warum ich denn immer noch nicht Thai spräche.

Hab zwar einen Wortschatz von ein paar 100, aber der fällt unter Pidgin-Thai. Mit dem erbe ich noch nich mal ein Lächeln.   
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mfG
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markusz

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Re: Der Isaan! Farang Himmel oder -Hölle
« Antwort #63 am: 14. Oktober 2008, 23:43:23 »

@Profuuu

Ehrliche Statements schätze ich immer ganz besonders. Sind mir viel lieber, als Übertreibungen mit angeblichen Kenntnissen irgend welcher Art...      ;)
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Tom

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Re: Der Isaan! Farang Himmel oder -Hölle
« Antwort #64 am: 15. Oktober 2008, 00:18:41 »

Es freut mich, dass anscheinend auch andere Member ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich.

@Horst:

Unter "guter Nachbarschaft" versteht man vielleicht nicht exakt das selbe wie hier in Europa, aber ein vieles ist gar nicht mal so unterschiedlich. Zum Beispiel passen auch mal Nachbarn auf das Haus meiner Schwiegereltern auf, wenn diese abwesend sind. Es wird sogar auch im kleinen Shop ausgeholfen, der meiner Schwiegermutter gehört. Ist sie aus irgendwelchen Gründen mal abwesend, springt gerne mal eine Nachbarin ein. Unter Nachbarn wird auch finanzmässig unter die Arme gegriffen, nicht selten habe ich gesehen, dass mal die eine oder andere 100 Baht-Note ausgeliehen wird (gut, ich gebe zu, ich konnte nicht wirklich beurteilen, ob es sich dabei vielleicht auch um die Begleichung alter Schulden handelte...). Neid und Missgunst kann es in der Tat geben... aber sage mir wo es dies nicht gibt?

Ansonsten kann ich Siggis Worte wirklich zu 100% unterschreiben, sie decken sich in der Tat mit dem was ich bisher erlebt habe. Zum Beispiel die allabendlichen Treffen vor dem Haus... Die enden wirklich (meistens) sehr früh und sehr plötzlich. Dies weil die Leute wie von Siggi erwähnt am Morgen früh aus dem Haus gehen. Bei "uns" gibt es vorallem Bauern im Dorf, die sind ganz einfach um 5 Uhr morgens bereits unterwegs. In der Tat ist es auch nicht so, dass wenn Leute zu "uns" (ich schreibe dies in Anführungs-/Schlusszeichen, da ich ja noch nicht dort lebe) kommen das Bier oder der Schnaps immer von uns bezahlt würde. Klar, die eine oder andere Flasche wird bezahlt... Aber als Gegenleistung kommen die meisten auch nicht mit leeren Händen. Da wird mal ein Huhn mitgebracht, dann wieder eine Pfanne mit einem Fleischgericht... Ich würde sagen es ist meist ein Geben und ein Nehmen. Und zudem gleicht sich das ganze auch immer wieder aus... Man trifft sich ja nicht nur bei uns, sondern wir gehen auch mal zu den Nachbarn. Und dann wird meistens uns etwas aufgetischt.

Das Erlernen der thailändischen Sprache erachte ich wirklich als notwendig, um wirklich akzeptiert zu werden. Und natürlich habe auch ich nie und nimmer vor, Lao oder Khamen zu erlernen... Dies würde ich vermutlich auch gar nie schaffen. Aber ein paar Worte oder Sätze welche im allgemeinen Sprachgebrauch (nicht nur von den Alten, sondern auch von den Jungen) benutzt werden, würde ich schon gerne können. Und es ist halt so, dass Khamen in der Region Surin sehr häufig verwendet wird.

Gruss Tom
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samutprakan10540

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Re: Der Isaan! Farang Himmel oder -Hölle
« Antwort #65 am: 18. Oktober 2008, 23:27:25 »

Hallo miteinader

Ich lese seit laengerer Zeit schon das TIP-Forum! Nun moechte ich auch mal meine Meinung sagen! Ich unterstuetze die Aussagen von siggi voll umfaenglich! Ich bin seit mehr als 8 Jahren gleucklich mit einer Thai verheiratet. Meine Frau hat mit mir ueber 6 Jahre in der Schweiz gelebt bevor wir gemeinsam in Ihre Heimat nach Thailand zurueckgekehrt sind. Sie spricht uebrigens ganz, ganz gut Deutsch (kein Dialekt). Ich bin 45 und meine Frau 41 Jahre alt. Ihre Tochter (jetzt 22) ist seit letztem Jahr auch gluecklich verheiratet in der Schweiz (mit einem Schweizer). Sie hat 5 Jahre mit uns gelebt und auch die Berufsbildung in der Schweiz abgeschlossen. Ich bin berufshalber nach Thailand fuer eine DE-Firma nach Thailand gekommen. Ich fuehle mich sehr wohl wohl hier und moechte in keinem anderen Ort leben und wohnen. Man muss sich halt auch ein bisschen anpassen. Den Schweizer musste ich ein "bisschen henrunterfahren"! Ich wuerde sagen, das war nicht mal schlecht fuer mich!

Gruss
Bruno
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Sascha

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Re: Der Isaan! Farang Himmel oder -Hölle
« Antwort #66 am: 20. Oktober 2008, 06:55:50 »

Noch leben wir nicht im Issan.Die Kinder gehen in deutsche Schulen.Meine,fast von meiner Hilfsbereitschaft überwältigte Frau, hatte dazumal alle Hände voll damit zu tun mich im Sponsoring zu bremsen.Habe überwiegend gute Erfahrungen mit den Thais bei meinen Besuchen gemacht,aber generell (selbst wenn es unpopulär sein sollte) ist mein Eindruck der,das soviel falschen, oberflächlichen,dreist den eigenen Vorteil suchenden Menschen,ich selten vorher begegnet bin.Da kommen natürlich die berühmten Ausnahmen zu kurz,die man nicht auf den ersten Blick erkennt,gleichwohl  im niedrigen Prozentbereich angesiedelt sind.Die guten Erfahrungen welche ich machen durfte sind erst im Nachhinein als solche zu erkennen,dann nämlich wenn ohne Vorleistung,Gastfreundschaft gewährt wird.Ich habe für meinen Teil eine gewisse Gerechtigkeit im Tun der "Idscha besessenen Freien" erkannt und realisiere eben,die mir erwiesenen Dienstleistungen als den ädequaten Gegenwert,als Tausch sozusagen,den mir gewährten Service ohne schlechtes Gewissen zu akzeptieren.Bezieht sich auf den besten Platz bei Tisch,das Aufstellen unzähliger Ventilatoren,das Erfüllen von Getränke und Speisewünschen,das Recht zu erst das Essen gebracht zu bekommen,usw.Das als Gegeben hinzunehmen,habe ich mich lange sehr schwer getan.Diese Sonderbehandlung ging mir absolut gegen den Strich.Wollte ich doch euphorisch,Gleicher unter Gleichen sein.So praktiziert,und akzeptiert, fern aller Sentimentalitäten,kann man ohne überflüssiges Gutmenschentum ein einvernehmliches dörfisches Leben wohl führen,nicht vergessend hin und wieder ein herzliches Tamboon einfliesen zu lassen.   :)     
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Hupe

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Re: Der Isaan! Farang Himmel oder -Hölle
« Antwort #67 am: 24. Oktober 2008, 20:06:37 »

Sacha

Seltenso eine Scheisse  gelesen.  --

Hast scheinbrar noch nichts mitgekriegt!?  ;D ??? --C
« Letzte Änderung: 24. Oktober 2008, 20:16:39 von Hupe »
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vios2008

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Re: Der Isaan! Farang Himmel oder -Hölle
« Antwort #68 am: 24. Oktober 2008, 20:16:41 »

Sacha

Oh, <img src="Smileys/t3net/censored.gif" alt="" title="zensiert"/>!  --Cq

Hast scheinbrar noch nichts mitgekriegt!?  ;D ??? --C

Wenn man deine Statements so liest, dann muss man ja denken, dass du schon fuer jede deiner "Isaanblueten" Haeuser gekauft hast und anschliessend alle weggelaufen sind  ???   ???

Anders kann ich obiges Posting nicht deuten.....

(Siehe auch dein Posting zu "Bekanntschaft in Kalasin")
« Letzte Änderung: 24. Oktober 2008, 20:23:11 von vios2008 »
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Thais sind auch nur Menschen...

Sascha

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Re: Der Isaan! Farang Himmel oder -Hölle
« Antwort #69 am: 28. Oktober 2008, 08:14:29 »

Sacha

Seltenso eine <img src="Smileys/t3net/censored.gif" alt="" title="zensiert"/>  gelesen.  --

Hast scheinbrar noch nichts mitgekriegt!?  ;D ??? --C

Eben weil ich glaube etwas mitbekommen zu haben von den hiesigen Gegebenheiten,arrangiere ich mich,nolens volens!

Die Rahmenbedingungen des Erträglichen steckt jeder selbst ab.Keine Ahnung wie nüchtern dieser oder jener zu Beginn seines

Arrangements im schönen Thailand Herz oder Verstand (im Zweifel beides ausgewogen) bei der Planung seiner Zukunft

gewichtet hat. Ich hatte viele Jahre  Gelegenheit dazu Erfahrungen zu machen,bißchen hinter die Kulissen zu schauen,ohne zum

damaligen Zeitpunkt zu ahnen,das ich davon irgendwann profitieren würde.Da ist bei mir eher Gelassenheit angesagt,manchmal

auch der absichtliche Wunsch, dem Nachdenken dann zeitweilig nicht die erste Priorität einzuräumen.     
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Kapau2007

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Re: Der Isaan! Farang Himmel oder -Hölle
« Antwort #70 am: 01. Dezember 2008, 01:32:20 »


Wenn ich so über die ganzen letzten Jahre die Postings gelesen habe, die sich mit dem Isaan beschäftigen, so kann ich konstatieren, daß die Einschätzung der Forenmitglieder von Plus bis Minus eine weite Spanne umfaßt. Da sind Leute die vom bukolischen Leben unter noch weitgehend unverdorbenen Menschen und friedlichen Wasserbüffeln träumen, wie unser Scottie, da gibt es Farangs, die nur hierher kommen um sich in der kalten Jahreszeit den Hintern zu wärmen, aber sich schaudernd schütteln bei dem Gedanken, das ganze Jahr über hier leben zu müssen, wie Freund Kubo, und da gibt es auch Forenmitglieder die bekunden, daß sie hier nicht tot über den Zaun hängen möchten. Dann gibt es aber auch nicht wenige Farangs, die sich so wie ich hier auf Dauer eingerichtet, und ihre Lebenserwartungen an den Lauf der Dinge hier angepaßt haben.  Ja sogar Forenking Roy hat zeitweise davon geträumt sich eine Burg im Isaan zu bauen, und sich dort hinter hochgezogener Zugbrücke zu verschanzen, wenn ihm der ganze Brassel zu viel wird.

Was ist nun richtig am Bild des Isaan, wie es hier gezeichnet wird. Dazu ist nur zu sagen, daß wie bei einer Frau, wo die Schönheit bekanntermaßen im Auge des Betrachters liegt, das Bild, das der Einzelne vom Isaan hat davon abhängt, mit welchen Erwartungen er hier her kommt, wie seine finanziellen Verhältnisse aussehen, und was für ihn dazu gehört, um ein mit sich selbst zufriedenes Leben zu führen.

Fangen wir zunächst einmal mit den positiven Dingen an, die der Isaan zu bieten hat. Da wäre zu nennen:

1. Das ewig Weibliche! Wohl jeder der hierher kommt, wird von einer Frau die er irgendwo (meist an der Bar) kennengelernt hat in den Isaan geschleppt. Vor allem der ältere Farang kann sich hier eine Gefährtin zulegen, von der in Deutschland nur träumen könnte. Eine junge, knackige Frau hat nicht nur im Bett ihre Vorteile, sondern hebt auch das Ego!
2. Die Lebenshaltungskosten ! Auch wenn hier wie überall in der Welt alle Preise in letzter Zeit rasant gestiegen sind, liegen die Lebenshaltungskosten - vor allem wenn man sich nicht darauf versteift wie in Farangland zu leben und zu speisen - erheblich niedriger als in Deutschland. Ein Rentner, der mit einer Rente um 1000 Euro in Deutschland mal knapp über die Runden kommt, kann sich hier für über 50.000 Baht im Monat wesentlich mehr leisten.
3. Das Wetter ! Hier gibt es keine Kälte und keinen Winter, selbst in der kühlen Jahreszeit um den Jahreswechsel fallen die Temperaturen nachts vielleicht mal bis in die Nähe von +10 Grad C. um dann aber, sobald die Sonne in der Mittagszeit wieder am wolkenlosen Himmel steht, schnell wieder auf +30 Grad C. zu klettern. Das warme Wetter ist ein Segen vor allem für ältere Leute die Last mit ihren Gelenken haben.
4. Die Menschen ! Die Art der Isaanis, alle Dinge leicht zu nehmen, sich um das Morgen möglichst nicht den Kopf zu zerbrechen, und vor allen anstehenden Probleme möglichst die Augen zuzumachen, mag für den während seines ganzen beruflichen Lebens von Sorgen geplagten Farang etwas Anziehendes haben. Warum eigentlich langfristig planen und sorgen, langfristig sind wir alle tot !

Aber wo viel Licht ist, da ist auch einiger Schatten. Bleiben wir mal bei der obigen Reihenfolge:

1. Die Frau mit der er hier zusammenlebt ist eine Thai, mit allen Charaktereigenschaften, die Thais von Farangs unterscheiden. Das ist hier ohne Wertung gesagt, und was diese Unterschiede in den Charaktereigenschaften ausmachen, darüber ist anderswo – auch hier im Forum - genug geschrieben worden. Ich will mir deshalb ersparen die sich daraus ergebenden Probleme im einzelnen aufzuzählen. Wer mit seiner Thai-Frau schon ein paar Jahre in Deutschland zusammengelebt hat, der wird sich aber wundern, wie schnell die Farang-Tünche bei ihr im täglichen Kontakt mit Familie und Nachbarn verschwindet. Er lebt jetzt im fremden Land, und nicht mehr seine Frau muß sich den Gepflogenheiten und Gegebenheiten des fremden Landes anpassen, sondern der Farang !

2. Der Lebensunterhalt ist hier zwar billiger, es gibt keine Fernsehgebühren, Hundesteuer oder Gemeindesteuer. Auch Kfz-Steuer und Versicherung und auch der Treibstoff sind wesentlich billiger wie bei uns. Dafür hängt aber nun die Familie der Frau nicht wie bisher über 10,000 km entfernt nur an der Telefonstrippe, sondern hier in seinem Haus, und finanzielle Forderungen für den Motorradunfall des Bruders, oder die Beisetzung der Großmutter, die sich aus Deutschland leicht abwehren ließen, sehen anders aus, wenn man in täglichen Kontakt mit der Familie lebt. Und wenn für den Farang ein Krankenhausaufenthalt erforderlich wird, zahlt nicht mehr die deutsche Pflichtversicherung, sondern er muß selber löhnen. Jeglicher soziale Schirm den er bei Notfällen in Deutschland genießt, ist jetzt weggefallen.

3. Das warme Wetter mag ein Segen für den rheumageplagten Farang sein, Wenn sich aber in der heißen Jahreszeit über Monate kein Wölkchen an Himmel zeigt, die Temperaturen mittags um 40 Grad C. und nachts um 30 Grad pendeln, dann können Leute die hitzeempfindlich sind, und evt. noch Herzprobleme haben, echt in Schwierigkeiten kommen. Mit Klimaanlage und Swimmingpool läßt sich das etwas erträglicher gestalten, aber das geht auch ins Geld, sowohl bei den Investitionen, wie auch für den Unterhalt.

4. Die lächelnde und freundliche Art mit der ihm alle Menschen im Dorf entgegenkommen, hat zunächst etwas herzerwärmendes. Mit der Zeit flacht das aber alles ab, und seine Beliebtheit im Dorf hängt davon ab, wie er den Nachbarn entgegenkommt, und nicht zuletzt davon wie freigiebig er sich an den häufig veranstalteten Sammlungen für das Kloster, die Schule, das Dorfkrankenhaus oder die Reparatur der Wasserleitung beteiligt.

Ganz entscheidend ist aber der Frust der sich einstellt, wenn man plötzlich nichts mehr zu tun hat. Arbeit am Haus oder im Garten sind bei den hier herrschenden Temperaturen für den Farang, vor allem in der heißen Jahreszeit, und vor allem für den älteren, von körperlichen Gebrechen geplagten Rentner nur sehr begrenzt möglich. Der Kontakt mit den Nachbarn beschränkt sich wegen der Sprachprobleme auf ein Mindestmaß. In der Nachbarschaft wohnende Farangs gehen einem bald mit ihren ewig gleichen Sprüchen und Anpumpversuchen auf die Nerven, Und so bleibt für viele nur die Flasche als einzige Beschäftigung, was natürlich längerfristig sowohl die Leber wie auch die Ehe kaputt macht.

Bleibt also nur die Beantwortung der oben gestellten Frage: Der Isaan!  Farang-Himmel oder –Hölle ?  Wenn ich so das Schicksal von ein paar Dutzend Farangs betrachte, die in den Jahren die ich nun schon hier wohne, versucht haben sich auf Dauer hier nieder zu lassen, dann glaube ich daß der Prozentsatz derjenigen die es geschafft haben hier nicht nur ein Haus zu bauen, sondern denen es auch gelungen ist, hier mehr oder weniger fest Fuß zu fassen, unter 50 % liegt.  Der Rest hat entweder unter Hinterlassung eines Faranghauses wieder das Weite gesucht, oder vegetiert mehr schlecht als recht hier rum, ertränkt seinen Frust in Alkohol, oder/ und geht dem Hobby nach, das ihn schon ursprünglich mal nach Thailand gebracht hat. Der Unterschied ist nur, daß Butterflying in Pattaya zwar wegen des Riesenangebots, und vor allem wegen der vielen Shorttimebars auch anonym möglich ist. Hier in der Pampas weiß aber die Frau schon daß der Mann fremdgegangen ist, bevor der sich noch den Reißverschluß an der Hose wieder hochgezogen hat. Da sie dabei nicht nur das Geld verliert, das der Mann der Anderen gibt, sondern vor allem auch das Gesicht im Dorf verliert, ist das dann meist der Anfang vom Ende.

Zusammengefaßt also ist das Bild, daß sich für den Einzelnen vom Leben im Isaan bietet individuell ganz verschieden. Ein paar Dinge, die meiner unmaßgeblichen Meinung nach aber für ein zufriedenes Leben im Isaan erforderlich sind, will ich hier abschließend noch mal aufzählen

a. geregelter Geldnachschub aus der Heimat,
b. Erlernen von Grundkenntnissen in der Sprache
c. Ein Hobby das den Tag ausfüllt
d. Vor allem aber eine Mentalität, die in der Lage ist, in langjähriger Berufspraxis in Farangland erworbene Grundsätze fallen zu lassen, und sich die beiden hauptsächlichen Thai-Lebensregeln „ Mai Pen Rai“ und „ Chai Yen, Yen“ anzugewöhnen.

Guenther


Das was der Guenther hier geschrieben hat, ist völlig richtig, eher noch teilweise verniedlicht. Ganz wichtig ist der geregelte und ausreichende Geldstrom aus der Heimat. Der Isaan ist das Armenhaus Thailands. Männer mit Pioniergeist sind dort richtig. Und sehr wichtig ist, neben der Sprachkenntnis, die Anpassung und Übernahme kultureller Vorgaben. Und von einem Vorurteil sollten alle Isaan-Anwärter abgehen: Den Isaaner für dumm zu halten. Schulbildung ist nicht der45 letzte Schluß der Weisheit. Die Leute sind zwar arm, aber nicht im gleichen Maße dumm. Der Farang, wie hier vom Guenther beschrieben, steht in der Hierarchie des Isaan auf der untersten Stufe der Gesellschaft - das sieht gerade der ganz anders! Wer im Isaan bestehen will, das war und ist meine Erfahrung, sollte klare zu erkennen geben, wo er steht und wohin er gerne möchte. Ich war und bin befreundet mit Menschen aus dem gehobenen Polizeidient, mit Lehrern, Rerchtsanwälten, Medizinern und Richtern. Ich war aber ebenso im Tempel anwesend, wie jeder Nachbar von mir. Entsprechend meiner Stellung und meines Einkommens stellte ich ab und an auch so etwas wie ein "Sozialamt" dar! Man lebt unter diesen Menschen als einer der ihren, oder man lebt und erlebt so etwas, wie hier beschrieben.
Schöne Grüße nach Kalasin
Gespeichert
 

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