Als ich einige Postings las, klingelte es in meinem Gedächtnis. In dem war ein anderes Bild von den königlichen Figuren und ein ganz besonders negatives von Hun Sen (heißt wohl auf Thai: die
Nudel) vorhanden.
Nach googeln fand ich nun, dass einige Lobgesänge auf die Königlichen in Kambodscha vielleicht doch etwas zu positiv ausgefallen sind.
Vorab mal zu Hun SenIn Deutschland hätte man den schlicht und verächtlich einen skrupellosen
Wendehals genannt. Zuerst Top-Mann bei der 2-Millionen-Mörderbande der KR (Khmer rouge), jetzt die brave Nudel
. Das Interessante und bisher von einigen hier im Forum geflissentlich übersehenes Faktum: der Mann hat sich in 1997 an die Macht
geputscht. Sehr peinliche Information für einige Foristen.
Sehr brisant auch, wen die Nudel weggeputscht hat, den Sohn Sihanuks, Prinz Ranariddh. Der war bis zu Nudels Putsch Mitregent in der Position des Ministerpräsidenten, wobei sich der Königliche als unkompetent erwies, während der
gerissene Schurke Militär und Justiz hinter sich bringen konnte.
Äußerst kompetent hingegen waren beide in Sachen KORRUPTION, was sich bei Nudel bis heute nicht im Geringsten geändert hat.
Und das ist mittlerweile selbst der UN und etlichen Staaten nach so vielen Jahren der Freigiebigkeit ein wenig aufgefallen
. Es kommen meist nur Bruchteile von Hilfen da an, wo sie hingehören: beim Volk, in Straßenbau etc.etc. . Business as usual.
König SihanukVom Stern bekam der den Titel verliehen “eine der schillerndsten Figuren des 20.Jahrhunderts”. Und das wohl nicht unbegründet. Man muss freilich zugeben, dass er nicht zu beneiden war in einem Land, gerade erst von der Kolonialmacht befreit, andererseits vom Über-Onkel-Sam mit Vergewaltigung bedroht wegen der Vietnam-Kriegs-Interessen. Na und China war auch noch da, während die Russen dem Nachbarn Vietnam die Stange hielten. Kurz gesagt, auf welcher Seite seines Palastes er das Fenster auch öffnete, er konnte nie wissen, ob er es alleine auch wieder schließen konnte - bei all den gefährlich starken Gebläse aus allen Richtungen der Landesgrenzen.
Man schätzte ihn bis zum Jahre 1970, als es dem Land verhältnismäßig gut ging. Danach ließ die Begeisterung nach.
Was man ihm ankreiden muss, ist sein Mangel an Gradlinigkeit, Weitsichtigkeit, seine Unfähigkeit, das Staatsschiff zwischen Skylla und Charybdis hindurch zu steuern. Natürlich keine leichte Aufgabe. Dass er dann ausgerechnet auf das kommunistische Pferd Maos mitten in dessen Kulturrevolution gesetzt hatte, also unfähig war, die Gefährlichkeit der KR zu erkennen bzw. richtig einzuschätzen, das wird berechtigterweise an ihm hängen bleiben. Er hatte kalkuliert und damit kann man sein Verhalten verteidigen, als Pekings Satellit aus dieser heiklen, undurchsichtigen Lage anfangs der 70-er heraus zu kommen. Er hat seinen Fehler selbst teuer mit eigenen Verlusten bezahlt. Die KR, zu der Zeit Nudels Freunde, haben selbst 5 seiner Kinder sowie etliche seiner Enkel nicht verschont.
Kambodschas Königshaus hat also eine Geschichte hinter sich, die man kaum mit der von Thailand vergleichen kann. Insoweit sind Vergleiche äußerst fragwürdig, gelinde ausgedrückt. Als ich 2001 einige Wochen in Kambodscha weilte, habe ich keine Sihanuk-Begeisterung feststellen können. Wenn ich nicht im Königspalast gewesen wären, hätte ich kaum Hinweise auf seine Existenz gesehen.
Das mal nur als kleine und somit unvollständige historische Brocken zu S. und Nudel.
Zum derzeitigen König Norodom SihamoniInteressant ist seine Lebensgeschichte mit den langen Jahren im tschechischen Exil, auch zur Förderung seiner Künstlereigenschaften. Mit persönlich ist er auf Anhieb sehr sympathisch. Ob er für das Land mit seiner Zurückgezogenheit und Artigkeit so wertvoll ist, wird sich erst später herausstellen.
@Profuuu hat indirekt schon auf dessen Probleme hingewiesen
@solliz666,
das war kein Schachzug des kambodschanischen Königs. Dem wurde nur höflich nahegelegt, ob er denn nicht...usw.
Um das zu verstehen, muss man nur ein wenig Logik anwenden. Wenn @drwkempf schreibt, König N.S. würde mit Hun Sen bestens auskommen *16*, dann scheint mir das ein vordergründiges Bild zu sein.
Der König
muss mit der Nudel gut auskommen, weil er ansonsten im nächsten Augenblick sein königliches Amt verliert. Nudel braucht ihn wie ein Kasperle im Puppentheater. Den benutzt er, um sein gutmütiges, immer noch traumatisiertes Volk von seinen eigenen Schurkereien abzulenken. Der passt vom Charakter her leider bestens zu Toxin.
Ein König ohne eigne Nachkommen, ein weiterer Vorteil für Nudels Ränkespiel.
MfG
ou1.