Berichte über TodesopferTsunami trifft SamoaEin schweres Seebeben hat mehrere Inseln in der Südsee erschüttert und einen Tsunami ausgelöst. Die US-Geologiebehörde stufte die Stärke des Bebens auf 8,0 ein. Das Tsunami-Warnzentrum sprach von 8,3. Das Ausmaß der Zerstörung und ob es Tote oder Verletzte gegeben hat, ist noch unklar.Eine Computergrafik des Tsunami-Warnzentrums auf Hawaii zeigt die möglichen
Wellenhöhen durch das Seebeben vor Samoa (Foto: REUTERS)
Auf den pazifischen Samoa-Inseln sind Medienberichten zufolge mehrere Dörfer zerstört worden. Wie ein Journalist des Senders Radio Polynesia im neuseeländischen Rundfunk sagte, wurden zahlreiche Häuser zerstört. Es gebe auch Berichte über mehrere Vermisste, bislang gebe es dafür aber noch keine Bestätigung.
"Messungen des Meeresspiegels deuten darauf hin, dass ein Tsunami ausgelöst worden ist", teilte das Tsunamiwarnzentrum auf Hawaii mit. "Er könnte entlang den Küsten nahe des Epizentrums viel zerstört haben." Das Zentrum warnte zunächst auch vor Riesenwellen in Tonga, Tuvalu, Kiribati, auf den Salomonen-Inseln und auf Neuseeland. Gegen Mitternacht deutscher Zeit wurden aber die Warnungen wieder aufgehoben.
Möglicherweise auch Todesopfer
Nach Informationen des deutschen Honorarkonsuls auf Samoa könnte der Tsunami auch Todesopfer gefordert haben. "Hier war die Rede von toten Schulkindern", berichtete Arne Schreiber von Apia aus am Telefon. Auf Samoa leben nach seinen Informationen etwa 25 Deutsche.
Ein Sprecher der Feuerwehr auf Samoa sprach im neuseeländischen Rundfunk ebenfalls von drei getöteten Schulkindern in Falealili. Ein neuseeländischer Augenzeuge berichtete, das Dorf Sau Sau sei von der Flutwelle zerstört worden. "Es ging alles ganz schnell", berichtete Graeme Anselt nach Angaben des Rundfunks. "Kein Haus steht mehr, wir sind alle auf die Hügel gerannt."
"Hier ist überall Panik entstanden"
Ein Vertreter für die US-Nationalparks sagte, es habe Tote auf Amerikanisch-Samoa gegeben, allerdings wurden keine Zahlen genannt. Eine Sprecherin der örtlichen Polizei in West-Samoa sagte, auch dort habe es Tote gegeben. "Ich kann bestätigen, dass es Schäden gibt, ich kann bestätigen, dass es Tote gibt und ich kann bestätigen, dass es Verletzte gibt", sagte die Frau am Telefon. "Mehr kann ich im Moment nicht sagen."
"Hier ist überall Panik entstanden, weil die Kinder auf dem Weg zur Schule und die Menschen auf dem Weg zur Arbeit waren", sagte ein Korrespondent aus Apia auf Samoa dem neuseeländischen Rundfunk. Das Beben ereignete sich um 6.48 Uhr Dienstag Ortszeit, das entspricht 19.48 Uhr MESZ.
Zentrum des Bebens zwischen Samoa-Inseln
Der Tsunami war in Apia auf West-Samoa und in Pago Pago auf Amerikanisch-Samoa beobachtet worden, so das Westküste/Alaska-Tsunami- Warnzentrum, eine Abteilung der US-Nationalbehörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA). Dem Tsunamiwarnzentrum auf Hawaii zufolge waren die Wellen bei Pago Pago 1.57 Meter über dem Meeresspiegel.
Das Zentrum des Bebens lag laut des US-Instituts für Geophysik (USGS) in der Mitte zwischen dem Inselstaat Samoa, der den westlichen Teil der Inseln umfasst, und deren östlichem Teil, der zu den USA gehört. Die Inselgruppe liegt etwa auf halbem Weg zwischen Hawaii und Neuseeland und wird von rund 200.000 Menschen bewohnt.
Bei einem durch ein Seebeben im Indischen Ozean ausgelösten Tsunami waren Ende 2004 in Südasien mehr als 200.000 Menschen ums Leben gekommen.
http://www.tagesschau.de/ausland/seebeben106.html