Machtanspruch des Militärs - Leere Versprechen in ThailandGrabesruhe statt Einigung
Anderweitig hat das südostasiatische Land derzeit indessen wenig zu feiern. Gewiss, man zählte im vergangenen Jahr die Rekordzahl von 30 Millionen Besuchern, was der Ankunft von gegen 300 Grossraumflugzeugen pro Tag entspricht; nicht einmal ein Bombenanschlag im Herzen der Hauptstadt beeinträchtigte 2015 die Attraktivität als Reisedestination.
Aber weder wirtschaftlich noch politisch gibt es aus Thailand derzeit positive Nachrichten – im Gegenteil: Im regionalen Vergleich wächst die Volkswirtschaft marginal, und von einer Rückkehr zu demokratischen Verhältnissen ist nichts zu sehen.
Zwei Jahre sind vergangen, seit General Prayuth Chan-ocha die Macht mit dem Versprechen an sich gerissen hat, das gespaltene Land zu einen, die Wirtschaft anzukurbeln und spätestens nach einem Jahr wieder abzutreten. Anfänglich herrschte durchaus Erleichterung über das Ende der lähmenden Konfrontation auf der Strasse.
Das damals von Prayuth verhängte Kriegsrecht ist mittlerweile zwar aufgehoben worden, und ausser im Süden des Landes sind Soldaten aus dem Strassenbild verschwunden. Doch inzwischen herrscht auch Gewissheit darüber, dass er ein totalitäres System installiert hat...
http://www.nzz.ch/international/machtanspruch-des-militaers-leere-versprechen-in-thailand-ld.87107