ir treten ins Freie und gehen zur Le Duan Road. An dieser Hauptstraße angekommen, marschieren wir sie in südliche Richtung entlang.
Schmetterling und ich gehen am Hauptbahnhof von Hanoi vorbei. Gegenüber, auf der anderen Straßenseite, erblicke ich einen IQOS-Laden. Ich bin überrascht, dass es so einen Shop in Vietnam gibt. Gerne würde ich hinübergehen, und ein IQOS-Dampfgerät samt Heets erstehen. Aber in einer Woche geht es wieder zurück nach Thailand, und dort ist Dampfen in jedweder Form verboten. Daher möchte ich nicht mit zu viel Gerät einreisen.
Kurz nach zwei erreichen wir unseren Zielpunkt. Die Stelle, an der die Bahnstrecke beginnt, direkt neben der Le Duan entlang zu führen. Dies ist eine der zwei Train Streets in Hanoi. Die andere Strecke ist nördlich des Hauptbahnhofs zu finden. Sie soll etwas mehr touristisch sein, daher habe ich mich gegen sie entschieden.
Wir sind früh dran. Schmetterling und ich setzen uns an ein kleines Cafe zwischen Bahngleise und La Duan und ordern Getränke. Ich werfe einen ersten Blick auf die Bahnstrecke.
Plötzlich bimmelt es an einer Bahnschranke! Ups, das ist eine gute Stunde zu früh! Ich springe auf, mache mein Fotozeugs fertig und positioniere mich an der Wand eines Hauses direkt neben der Strecke. Dann kommt die Bahn angefahren.
Mein Standort ist etwas suboptimal! Hätte ich einen fetten Bauch, so eine richtige Pocke, würde es sehr eng werden. Der Zug fährt mit etwa 30 Stundenkilometern direkt vor mir vorbei. Ich drücke mich an die Wand. Schmetterling steht am Bahnübergang und dreht ein Video vom Zug. Ich schreie zu ihr rüber, sie möchte doch bitte ein Foto von mir machen. Wie ich so an der Wand klebe, das wäre sicherlich ein klasse Bild. Aber wegen der lauten Zuggeräusche hört sie mich nicht. Sehr schade!
Nachdem der stählerne Koloss an uns vorbeigefahren ist, setzen wir uns wieder. Um 15:30 Uhr soll ein Zug in Gegenrichtung kommen. Den will ich abwarten.
Gegen 15 Uhr 15 stehe ich auf und gehe auf den Schienen in die Mitte der Train Street. Vor wenigen Jahren war dieser Ort noch ein Geheimtipp, aber das hat sich mittlerweile geändert. Zig Touris warten auf einen Zug. Ihre Zeit vertreiben sie sich an kleinen Cafes, die inzwischen direkt an der Gleise eröffnet wurden.
Mit ein wenig Verspätung kommt der zweite Stahlkolloss angerauscht.
Die Stelle, an der ich bei der Durchfahrt stehe, ist gemütlicher als mein erster Standpunkt. Es ist nicht ganz so eng. Zudem passen die Inhaber der Cafes auf, dass niemand zu nahe an der Strecke steht.
Ich gehe wieder zurück zu unserem Cafe, wo Schmetterling gewartet hat. Wir trinken aus, dann schlendern wir zum Haupteingang des Bahnhofs von Hanoi. Dort angekommen, frage ich einen Taxifahrer nach dem Fahrpreis zu einem Ort westlich des Hoan Kiem Lakes. Der Taximeter-Preis sollte meiner Einschätzung nach etwa 30.000 Dong betragen. Der Herr ruft 100.000 Dong auf! - Als Schmetterling und ich vor Jahren erstmals zusammen in Vietnam waren, damals Saigon, hatte ich mich zuvor über die Taxigepflogenheiten im Lande informiert. Damals hatte ich gelesen, dass es nur drei, vier Taxigesellschaften gibt, denen man vertrauen kann. Eine von ihnen war Mai Linh. Vor mir steht nun ein Mai Linh Taxi, und der Fahrer ruft mindestens den dreifachen Preis auf! Dies zum Thema "vertrauenswürdige Taxigesellschaften in Vietnam". - Ich biete 50.000 Dong, der Kutscher winkt ab. Für diesen Preis, meint er trocken, solle ich ein Motobike-Taxi nehmen!
Wir ziehen weiter und winken ein fahrendes Taxi am Straßenrand herbei. Auch der Fahrer dieses Gefährts möchte 100.000 Dong sehen. Ich gebe auf. Wir setzen uns in das Fahrzeug und fahren davon. Zu Fuß gehen ist keine Alternative.
An der Ngo Huyen Road Street steigen wir aus. Wir laufen zu einem Reisebüro, wo ich einen Ausflug nach Tam Coc in drei Tagen buchen möchte. Den Laden hatte ich mir bereits in Deutschland rausgesucht, es hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Leider ist das Büro geschlossen. Man verweist uns an das Anna's Booking Office schräg gegenüber. Wir treten ein. Zwei nette Mädels begrüßen uns. Da wir keinen Guide brauchen, buche ich ein Fahrzeug mit Fahrer für 78 USD. Von solch einen Preis habe ich kaum zu träumen gewagt, perfekt. Keine Gruppentour, keinen Guide, einfach nur ein Wagen mit Fahrer.
Wir laufen die Nah Chung Road entlang. Während unserer Fahrt zum Reisebüro, aus dem Taxi heraus, habe ich dort ein Schild eines Vaping Stores erblickt. Ich folge dem Schild. Es geht durch eine vielleicht einen Meter breite Gasse immer tiefer in den schwer in die Jahre gekommenen Wohnkomplex hinein, auf beiden Seiten sind Eingänge zu Behausungen. Einmal sehe ich, einer offenen Eingangstür sei Dank, direkt neben mir einen Bewohner auf einer Couch liegend und TV guckend.
Wir betreten den kleinen Laden. Eine hübsche Vietnamesen, Anfang zwanzig und Typ Modepunk, begrüßt mich. Viel Auswahl hat sie nicht, aber ihr Stoff hat es in sich. Die Nikotinmengen der Liquids sind jenseits von Gut und Böse. 60mg/ml, 40mg/ml, 30mg/ml. In Europa sind Stärken über 20mg/ml seit Jahren verboten. Ich erstehe ein Fläschchen Popcorn/Karamell mit 30mg Nikotin. Das sollte bei meiner kleinen myBlu passen. Nun bin ich guter Dinge, dass mein Liquidvorrat bis zum Ende meiner Tour reicht.
Wir gehen wieder zurück zur Nah Chung. An der St.-Joseph-Kathedrale legen wir einen kleinen Fotostopp ein. Praktisch, dass sich das Teil genau hier in der Ecke befindet. Und dass wir zufällig in der Nähe sind. Schmetterling meinte schon gestern, dass sie sich die Kirche nochmal ansehen möchte.