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Autor Thema: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR  (Gelesen 13372 mal)

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namtok

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Re: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR
« Antwort #15 am: 20. Oktober 2009, 03:10:12 »

Abgesehen von diversen Bordertrips im Laufe der Jahre war ich kurz  nach Ausbruch der Asienkrise ein paar Tage in der Hauptstadt.

Die 3 Tage dort hats bei Monsun aus dem Golf von Bengalen geregnet wie aus Kübeln ( während in Thailand damals eins der trockensten Jahre überhaupt war), auf dem Businesstrip war noch genug Zeit für die beeindruckende Pagode und ein ausgiebiger Stadtbummel über die diversen Märkte.

Die Ausstellung des Tourivisums ( der Einfachheit halber) war an der Botschaft in BKK ( 2 Jahre vor dem Überfall mit  Geiselnahme des Botschaftspersonals) noch relativ unkompliziert, später soll das nicht mehr so einfach gegangen sein.

Die Thaiair flog damals 2 mal täglich und der Hüpfer dauerte nicht länger als nach Chiangmai (kostete aber ein Mehrfaches davon)

 Nach der Ankunft musste man 300 US$ für den Mindestumtausch vorweisen, für  die es dann eine Art  Wechselscheck gab, eingelöst werden konnte der allerdings auch später im Laufe des Aufenthaltes.  Das war auch gut  so denn im Zuge der damaligen Währungsturbulenzen war der Kurs am nächsten Tag gleich um ein Drittel besser ( da ich von einem jungen dynamischen Einheimischen, Vertreter einer etablierten Import-Exportfirma abgeholt und auch während des Trips hervorragend betreut wurde, brauchte ich erstmal keine Scheinchen).

 Auch alle Meetings hatte er organisiert, so bekam ich einen Eindruck von diversen Behörden und Ministerien, auch die Ingenieurwissenschaftliche Fakultät der Uni stand auf dem Programm, deren antiquiertes Equipment wohl noch aus der Kolonialzeit stammte.

Die meisten Gesprächspartner hatten ein sehr passables Englisch drauf, so das es keine Verständnisprobleme gab, denn etwas ungewohnt war es schon,  zum erstenmal in einem Land zu sein, ohne wenigstens ein paar Wörter der dortigen Sprache zu können.


Denkwürdig war das Einlösen des Zwangsumtausches am nächsten Tag an der Bank. Wohl wegen der damaligen Krise und Turbulenzen standen hunderte vor der Bank Schlange, weitere hunderte waren schon drin, Riesengedränge aber alles sehr ruhig und geordnet. Das Problem löste sich aber schnell in Luft auf, als ich sofirt an den einzigen freien Schalter, der für "Foreign Exchange" am äussersten Rand geleitet wurde, wo es dann sofort einen Haufen Geldbündel (wenn auch nicht so extrem wie in Laos) gegen damals noch harte $$ gab. Nach weniger Minuten, als der Rest in der bedauernswerten Schlangesteher sich  wohl Stunden die Beine in den Bauch gestanden hatte war ich schon wieder von der Security an den Massen vorbeigeleitet draussen.



Es  war fast unmöglich das gesamte für die 300 $ eingetauschte Geld auszugeben, auch das Hotel war sehr preiswert und der Lift ständig kaputt.
Jung und dynamisch störte mich das Treppensteigen wenig ( es war glaube ich der 6. oder 7. Stock) und jedesmal taperte mir ein Hotelboy hinterher, der 2 oder 3 Softdrinks als "Complimentary Service"  zwecks Entschädigung fürs Treppensteigen"  --C  nachtrug .

Beeindruckt hat mich  die grosszügige Anlage der Stadt mit breiten Alleen, die wohl noch aus der Kolonialzeit stammt, ein krasser Kontrast zum damaligen Bangkok, gerade verkehrsmässig. Diverse Propagandaplakate gabs auch nicht zu knapp. Angenehm aufgefallen waren mir als Neuigkeit die zahlreichen Countdown - Zählampeln, vom Gastgeber als clevere einheimische Erfindung dargestellt. Diese Dinger gabs im LOS  erst Jahre später. ..

Am letzten Tag war dann Geldverprassen angesagt. Eine Tour zur Schwedagon - Pagode, Eintritt soweit ich mich erinnern kann 5 $. Filigrane Silberarbeiten gabs in einem lokalen Markt und allerlei Handicrafts spottbillig dazu, das Geld wollte einfach nicht weniger werden.

So einiges davon wurde ich dann noch am letzten Abend in einem etwas gehobeneren Club los, in das ich meinem Gastgeber als Dankeschön für die exzellente Betreuung eingeladen hatte. Dort trällerten wir dann im Karakokeroom zuerst ein paar Oldies und nach ein paar exzellenten lokalen Bierchen Thaisongs von Bird.

Das meiste vom Rest wurde ich mit ein paar überflüssigen Auslandstelefonaten los, auf CNN konnte ich live miterleben, wie der burmesische Aussenminister vor der UN Vollversammlung ausgelacht wurde  :o , gabs in meinem Hotelzimmer dann gleich  nochmals zu sehen, aber wohl nur dort  :-X


Eingeprägt hat sich auch noch das tägliche "New Light of Myanmar" dieses offizielle Propagandablatt war und ist wohl eine der weltweit grottenschlechtesten englischsprachigen Tageszeitungen.

Bei einer Runde in Richtung See mit Blick auf die Villa der "Lady" haben wir  natürlich auch ein bischen dieses Thema angesprochen.



Beim Abflug gabs dann auf die Flughafensteuer die restlichen  5$  des Zwangsumtausches überraschend in bar auf die Hand, so hatte ich nach 3 Tagen genau 295 Greenbacks weniger in der Tasche.




« Letzte Änderung: 20. Oktober 2009, 03:13:37 von namtok »
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██████  Ich sch... auf eure Klimaziele !

Grüner

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Re: Birma
« Antwort #16 am: 20. Oktober 2009, 15:10:47 »

Trotzdem - der erste Widerspruch kam von Dir, dieser Verdienst wird Dir bleiben! Meinen Respekt hast Du!

Spar Dir bitte Deine Nettigkeitsfloskeln. Deine Beiträge über Birma sind hohl, sie zeugen von unausgegorenem oberflächlichem Wissen und sind inhaltlich eine unerträglich kritiklose, stellenweise abstruse Zumutung. Ganze Absätze sind reine Propaganda-Weitergabe. Ich spreche Dir jedes andere als oberflächliche Wissen im Hinblick auf dieses Land ab und jedes Gefühl für die von einem Unrechtsregime bis aufs Blut geknechteten Menschen, mit Ausnahme einiger weniger Nutznießer dieser Räuber, Blutsauger und Menschenverachter im Touristengeschäft oder in einem von Dir besichtigten Krankenhaus, die Du scheinbar persönlich kennst.

Einen, der sich wie Du HAARGENAU die offizielle Sprachregelung dieser blutrünstigen, gewissenlosen Militärs zu eigen macht, und hier als Birma-Experte auftreten will, muß man leider ernstnehmen. Auch wenn er außer seinen gewollt "provokativen" politischen Thesen in touristischer Sicht bestenfalls abgedroschene Internet-Phrasen weiterklickt.

Die einzigen Lichtblicke unter den unerträglichen Plattitüden der letzten Tage hier über Birma sind die Beiträge von NAMTOK, PROFUUU und LOW, die anders als in Deinem Fall, für mich erLEBTe Substanz abseits vom Swimmingpool- und Small Talk Wissen aufweisen.

Die in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannten Politiker der NLD machten sich folgerichtig auf die Suche nach einer bekannten Galionsfigur, und man wurde in England schließlich auch fündig. Dort lebte seit vielen Jahren die Tochter des großen Befreiungshelden Aung San Suu Kyi, die mit einem Engländer verheiratet war. Sie hatte mit ihrem Ehemann viele Jahre während dessen Beschäftigung bei der UNO in den USA gelebt. ... sie nahm das Angebot an, ob aus tiefster innerer Überzeugung oder weil sie sich einfach geschmeichelt fühlte – wer will das wissen! ... offiziell um sich um die kranke Mutter zu kümmern. Die Mutter war schon länger sehr krank gewesen, aber bis dahin hatte wohl kein ausgesprochener Betreuungsbedarf bestanden... für die Außenwelt eine schillernde exotische Persönlichkeit ... von der westlichen Presse eifrigst interviewt wurde ... unterlief der jungen Dame ein kapitaler Fehler - sie war wohl zu lange von zuhause weg gewesen... In einem Zeitungsinterview versprach sie, die noch herrschenden Generale nach ihrer Wahl unbarmherzig für alle Missetaten zur Verantwortung zu ziehen. Wäre sie etwas erfahrener gewesen, hätte sie sich mit solchen Ankündigungen so lange zurückgehalten ... Die Menschen wählten in Erinnerung an den großartigen Papa die Tochter ... Die Generale taten nicht unerwartet das, was Militärs in einer solchen Situation zu tun pflegen: Sie erkannten den Wahlausgang nicht an und stellten die Wahlsiegerin, die sich mit diesem Schicksal nicht abfinden wollte, unter Hausarrest ...Man hätte ihr natürlich erlaubt, zurück zu ihrem Ehemann zu reisen .... Sie blieb, nicht weniger stur als ihre politischen Gegner. ... "die Madame", ... "die Lady" ... "die Villa der Lady"


Wenn man Deinen Erguß liest, könnte man meinen, eine doofe alte Wichtigtuerin würde da ganz zurecht weggesperrt, so daß die wahren Männer unter sich bleiben können.

FAKTEN:

Am 18. September 1988 putschte sich General Saw Maung an die Macht und entmachtete Staatspräsident Maung Maung. Am 21. September übernahm er auch das Amt des Ministerpräsidenten. Das NEUE Militärregime etablierte sich als Staatsrat für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung (englisch: State Law and Order Restoration Council, SLORC). Unter anderem wurden jegliche Versammlungen von mehr als vier Personen verboten und die Regierung ging gewaltsam gegen Zuwiderhandlungen vor. Dabei wurden nach allem, was wir wissen, etwa 3000 Menschen getötet.

Trotzdem war Aung San Suu Kyi eine Woche SPÄTER  bei der Gründung der Nationalen Liga für Demokratie (NLD). Sie übernahm deren Führung Anfang 1989.

Deine gebildeten Burmesen", die Dir anderes erzählen, kann ich mir lebhaft vorstellen, wie sie mit Dir im Luxusrestaurant hockend an den Drink nippen, den sie auch Dir "cleveren Traveller" mitbezahlt haben, "der sich spätestens um 11 Uhr in sein Hotel an den Pool zurückzieht" und lieber in Internetforen sein tiefes Wissen über Birma ausschüttet statt mal wirklich über Birma zu recherchieren.

Aus jedem Deiner oben zitierten Satzteile trieft die offizielle Militärpropaganda. "Lady" und "Madame" und natürlich auch "die Villa der Lady" usw. sind zum Beispiel, SO WIE DU SIE IN IHRER ENGLISCHEN FORM GEBRAUCHST, die bewußt hinterfotzigen Wortschöpfungen der Machthaber, um Frau Aurg San Su Kyi auf der Nationalismusschiene abzuwerten und zu bekämpfen. Jeder, der es wissen will, weiß, daß diese Kreationen AUF ENGLISCH vom Militär und deren Nutznießern ganz bewußt eingesetzt werden.

DAO, Aung San Su Kyis Ehrenbezeichnung, kann man, soweit ich es von ANDEREN Birmanen als Du gehört habe, zwar tatsächlich mit "Madame" übersetzen, aber nicht in dem flapsigen, betont respektlosen Stil, wie du es tust.

http://en.wikipedia.org/wiki/Aung_San_Suu_Kyi

Zu diesen Nutznießern der gewissenlosen und rücksichtslosen Machthaber (siehe die Nachrichten hier im Forum nach dem Taifun im vorigen Jahr), die Deinen in Gesprächen mit "gebildeten Burmesen" erworbenen Wortschatz mit einem breiten Lächeln auf Englisch verbreiten. gehören in Birma die privilegierten "politisch geprüften" Furchenlecker und Angehörigen linientreuer Familien, die die Machthaber umgeben und sich in Birma geradezu drum reißen, mal nem echten ausländischen Doktor nen Drink zu spendieren oder ihm sonst nen Gefallen zu tun, um gute persönliche Kontakte zu knüpfen. Ich schreibe aus eigener Erfahrung.

Auf gleicher nationalistischer Linie wie die (wie von Dir gebraucht) abschätzigen ENGLISCHEN Begriffe "Lady" und "Madame" lagen auch sämtliche maßgeschneiderten Gesetze, die eigens erlassen wurden, um die wichtigste Persönlichkeit des Landes seit U Thant mit allen Mitteln aus der Politik fernzuhalten. Hätte sie nicht den Nobelpreis erhalten, wäre sie wohl einfach mal verschwunden oder im Gefängnis krank geworden... In Birma kommt keiner ohne Malaria oder Tuberkulose aus dem Gefängnis...

Deine Behauptungen über Birma lesen sich, als wärst Du der Propagandachef der Militär-Machthaber höchstpersönlich. Unter anderem ist es anders als von Dir behauptet, richtig, daß die Partei NLD erst gegründet wurde, als Aung San Su Kyi, bereits längst in Birma und auch öffentlich aufgetreten und längst eine bekannte und auch verehrte, weil charismatische Frau war.

Auch war sie nicht irgendeine eitle Hausfrau, wie Du sie darstellst, vielmehr sie hatte selbst drei Jahre bei der Uno gearbeitet, mehrere Bücher über Birma publiziert, darunter eine Biographie über ihren Vater, und auch längere Zeit in ein einem Krankenhaus gearbeitet, weshalb sie also auch von Krankenpflege durchaus was versteht.

Du aber übernimmst in Deinen Beiträgen in Bezug auf DEINE "Madame" entgegen den Tatsachen völlig kritik- und einsichtslos selbst noch die dümmste, gemeinste und hinterhältige Propaganda der Militärs.

Was soll ich von einem deutschen studierten Akademiker halten, der derart sein Hirn ausknipsen kann, weil er in Birma mal von ein paar hohen Tieren "gebildeten Burmesen" hofiert wurde?

Zu Deinen eigentümlichen touristischen Erkenntnissen vielleicht später noch ein paar weitere FAKTEN.

Ich werde auch noch schreiben, woher ich meine Kenntnisse habe.
« Letzte Änderung: 20. Oktober 2009, 15:26:14 von Grüner »
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drwkempf

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Re: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR
« Antwort #17 am: 20. Oktober 2009, 18:02:00 »

Hallo Grüner,

Du hast Dir mit Deinem Einwurf viel Mühe gegeben, Respekt!
Du warst offensichtlich viel öfter und länger als ich in Burma, daher hast Du wohl auch andere Erkenntnisse.
Wäre schön, wenn Du diese Erkenntnisse mit den entsprechenden Quellenangaben hier vorstellen würdest.

Dass ich die übliche westliche stromlinienförmige Meinung über Myanmar nur teilweise teile, habe ich nie bestritten.
Solltest Du allerdings überraschenderweise noch gar nicht selbst in Burma gewesen sein, dann empfehle ich Dir, doch selbst einmal hinzufahren:
Das könnte einige Deiner Meinungenb auf eine harte Probe stellen.

Wolfram
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wufgaeng

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Re: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR
« Antwort #18 am: 20. Oktober 2009, 19:10:26 »

Wenn ich mit meinen burmesischen Freunde diskutiere - das sind ganz gewiss keine regierungstreue - höre ich Kritik, so wie sie Wolfram auch in seinen Beiträgen erläuterte. Ich bereise seit 1981 viele Male Burma und erlebe das Land auch anders, als es in der Allgemeinpresse immer wieder dargestellt wird. Kritik am Verhalten von Aung San Suu Kyi - richtig, teilweise richtig oder gar nicht richtig - bedeutet doch keinesfalls, dass man somit die Militätjunta gutheißt?

Den Vorfall bei der burmesischen Botschaft in Bangkok werde ich in den nächsten Tagen konkretisieren, denn den betroffenen Schweizer treffe ich am Donnerstag. Vielleicht ist es wirklich wahr, dass sich thailändische Angestellte bei der Botschaft auf hinterlistige Weise einen Zusatzverdienst ergaunern. Vor vielen Jahren hatte ich selbst ein ähnliches Erlebnis bei der Burma-Botschaft, da war es ein burmesischer Gesannter, der mich und andere Antragsteller schikanierte.
« Letzte Änderung: 20. Oktober 2009, 19:37:07 von wufgaeng »
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Hoffentlich wird alles nicht so schlimm wie es jetzt schon ist!

Grüner

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Re: Birma
« Antwort #19 am: 20. Oktober 2009, 23:11:48 »

Wäre schön, wenn Du diese Erkenntnisse mit den entsprechenden Quellenangaben hier vorstellen würdest.

Na Du bist mir vielleicht ein Scherzbold! Selbst KEINE EINZIGE nachvollziehbare Quelle für nachweislich faktenwidrige Tatsachenbehauptungen und mehr als eigentümlich dargebotenen, zum Teil schlicht ungenießbaren Polit-Wirrwarr nennen, nach Drei-Tages-Schnellbesuchen am Swimmingpool von Luxushotels seitenweise zusammengeklickte touristische Allgemeinplätze mit politischen UNSINN zu vermengen. --- Aber bei anderen forsch und flott gaaanz genaue Quellenangaben anfordern...

Schon wieder läßt Du die Maske des Schnelldurchgangs-"Experten" fallen, der auf allen Hochzeiten tanzen will, aber besser bei den Themen bliebe, von denen er auch eine Ahnung hat.

Keine Angst, ich werde Dir die WIRKLICHEN Quellen liefern, zum Beispiel auch noch für den himmelschreienden Unsinn, den Du über die Herkunft und Verwendung des Wortes Myanmar schreibst, das nach deutscher Aussprache "Myanma" ist.

Zuvor aber erwarte ich, daß DU bitte erst mal ein paar harte Fakten und Quellen über Deine Militärpropaganda-Wiedergaben, zum Beispiel über Frau Aung San Su Kyi, lieferst.

Bis Du das lieferst, spare ich mir "Myanma" und einige andere Punkte noch auf und gehe hier erst mal auf Deine ebenfalls höchst zweifelhaften touristischen Allgemeinplätze ein:

Oft hört man noch die Geschichten „aus den guten alten Zeiten“, als eine Reise nach Myanmar superexotisch war ... und als man auf Schritt und Tritt überwacht/begleitet wurde.

Ich war schon Ende der 1980er und Anfang der 1990er in Birma. Wir haben einen aus politischen Gründen von der Uni geschmissenen Studenten kennengelernt, der uns zweimal, teilweise zusammen mit seinem Vater, der ein Auto besaß, sieben Tage durch das Land begleitet hat. Mit diesem Studenten stand ich noch jahrelang in Kontakt (insofern ich ihm jedes Jahr ein Paket mit einigen Nützlichkeiten geschickt habe), bis er plötzlich nicht mehr antwortete und Briefe wg. angeblich unbekanntem Empfänger zurückkamen und Pakete offenbar konfisziert wurden.

FAKTEN:

Am 5. September 1987 gab die Regierung die sofortige Entwertung der 25-, 35- und 75-Kyat-Banknoten bekannt. Ein Umtausch oder anderweitige Kompensation war nicht vorgesehen. Somit wurden auf einen Schlag 60 bis 80 Prozent des im Umlauf befindlichen Geldes wertlos. Fast alle Ersparnisse der Bürger gingen verloren. Dies führte zu Protesten. Daraufhin schloß die Regierung die Universitäten, bis Juli 2000 (zweitausend!), und verhängte das Kriegsrecht.

Wo suchten also, bitte, deine freundlichen "gebildeten Burmesen", die so gerne gepflegten Small Talk im Luxusrestaurant mit Dir pflegen, und von denen Du offenbar Dein mehr als einseitiges Wissen hast, während dieser Periode, also über 12 Jahre lang, ihre Ausbildung?

Da gab es nur EINE Institution: das Militär. Mit deren Umfeld würde ich mir, anders als Du, nicht mal im Traum die Hände schmutzig machen.

Ein Bekannter, der in Rangun (leider in Anwesenheit eines Führers, da der Ort nicht alleine zu finden war) für mich direkt an der früheren Adresse unseres Bekannten nachfragte, bekam leider keine Auskunft. Ich hoffe, daß er es ins Ausland geschafft hat, und, wie Deine priviligierten Bekannten der Blutsauger-Nutznießerschicht ganz problemlos, vielleicht doch noch ein Studium abschließen konnte.

Zu meiner Verbindung zu dem Land: Birma hat mich schon immer fasziniert, und seine Geschichte habe ich vielleicht auch deshalb etwas genauer gelesen als Du, weil ich den jahrhundertelangen, bis heute anhaltenden Haß der Thai-Oberen auf die Birmanen verstehen wollte, obwohl die Thais als überhebliches Herrschervolk einer Sklavenhalter-Hochkultur doch fast immer die eigentlichen Aggressoren gegen (meines Wissens) ALLE ihre Nachbarn waren.

Auch was Du über die "gute alte" Zeit für Birma-Reisen berichtest, stimmt nach meinem eigenen Wissen NICHT. Nicht mal die Spur.

Damals war, anders als Du schreibst, von Überwachung NICHTS zu merken, wenn man erst mal drin war und auf den zugelassenen Pfaden blieb. Ganz genau wie heute. Aber viel mehr als heute war man damals auf harte Dollars scharf, egal wie die reinkamen. Dennoch konnte man sich damals ohne Probleme den offiziellen Zwängen entziehen. Ich habe nie mehr als die vorgeschriebenen 10 oder 20 Dollar offiziell gewechselt. Selbst das Strand Hotel konnte man mit Geld bezahlen, das man direkt bei den Menschen gewechselt hat, die es wirklich brauchten, zum Beispiel bei unserem Studentenführer, dessen ganze Familie übrigens ihre Jobs verloren hatten. Heute sorgen Luxusreisende wie Du sowieso schon freiwillig dafür, daß die Kohle gleich (aus Sicht der Halsabschneider-Diktatoren) in die "richtigen" Kanäle fließt. Entsprechend begeistert sucht man aus dieser Richtung ja auch offensichtlich Deinen Kontakt...

Ich bin damals jedenfalls völlig Problemlos nach Maymyo, Syriam, mit dem Zug nach Pegu usw., nach Mandalay und Pagan sowieso und immer ohne offiazielle Begleitung.

Alles das war möglich. Und niemand wurde zum Beispiel gehindert, nach seiner Ausreise sofort wieder ein neues Visum zu machen. Der Flug war billig. Damals kamen zu 90 % nur wirklich an dem Land interessierte Menschen rein, weniger die reichen Müßiggänger, die sich die Bestechung der Marine bei eigentlich illegalen Tauchurlauben von Thailand aus leisten können, nur um hier auch noch ein paar armselige bunte Fische zu fotografieren oder aufzuspießen und Birma auf ihrer Tauch-Landkarte abzuhaken, obwohl sie genau das auch überall sonst auf der Welt tun könnten und außerdem auch noch ihr Geld sinnvoller unter die Leute bringen, als es den fiesen birmanischen Militärs in den Rachen zu schmeißen.


Aber wie versprochen noch ein paar Anmerkungen zu Deinen touristischen Allgemeinplätzen:


Viele von uns kennen sich in Thailand recht gut aus, auch Laos und  Kambodscha sind einigen von uns ansatzweise bekannt. Ganz anders verhält es sich mit Myanmar.

Mir ist dabei nicht so recht klar, woran das liegt.

Floskeln, Floskeln. Warum um alles in der Welt soll irgendeiner von uns pauschal über Birma weniger wissen, als über Laos, Kambodscha, Malaysia oder Vietnam? Ich kenne mich zum Beispiel mit Birma aus, habe ein ganzes Bücherregal drüber, ich war aber noch nie in Laos, nie in Kambodscha und nie in Vietnam. Deshalb habe ich zum Beispiel bei Deinem ebenfalls schon zum Teil höchst merkwürdigen Ausführungen über Kambodscha lieber meine Klappe gehalten, schon weil es nicht gut für meinen Blutdruck gewesen wäre, wenn ich Dir da schon mal die Meinung gesagt hätte. Du hast offensichtlich von Deinem "Myanmar" keine Ahnung, aber spielst Dich hier als Experte auf, der zum Beispiel über Aung San Su Kyi wahrscheinlich mehr "weiß", als diese Fraui selber...


Ich habe in den vergangenen Jahren Myanmar etliche Male besucht und ich muss sagen, dass Myanmar wohl das bei weitem falsch eingeschätzteste Land in Asien ist.

Wer sagt denn das? Meiner Meinung nach schätzt nur DU hier etwas falsch ein.


Ein Teil des Geldes, das man in Myanmar ausgibt, wird in den Taschen der Militärs landen. Der Rest kommt aber in die Taschen der Restbevölkerung.

Das bis zum Überdruß bekannte Wunschdenken zur Selbstberuhigung des typischen Luxustouristen.


Wer Myanmar meidet, macht die Militärs kaum ärmer, fügt aber der restlichen vom Tourismus abhängigen Bevölkerung schwersten Schaden zu.

Kurzsichtige Betrachtung eines erklärten Nutznießer des Status Quo, an dem ER ganz bestimmt nichts verändern wird und will.


Ehe man aber das Flughafengelände verlässt, sollte man sich unbedingt noch eine Simkarte für sein Handy kaufen. Die Karte kostet 20$ und enthält gleichzeitig ein Guthaben von 20$. Man kann damit auch ins gesamte Ausland telefonieren und ist auf jeden Fall telefonisch jederzeit erreichbar. Eine Gesprächsminute ins Ausland kostet 1,50$, wenn ich mich richtig erinnere.

Kannst Du verstehen, daß es Menschen gibt, denen es einfach nur übel wird, wenn sie diese wahnsinnig "wichtigen" Typen sehen oder von ihnen hören, denen bei der Einreise in ein Land wie Birma als erstes mal gleich die WICHTIGE Frage nach ner SIM-Karte einfälllt? Das Zweite ist dann, nehme ich an, der nächste Telefonanschluß, um den Unwissenden draußen in der Welt derartige Plattitüten sofort und zeitgleich direkt vom Ort des Geschehens mitzuteilen?


Shoppingtour durch die Märkte der Altstadt zu unternehmen, hier ist merkwürdigerweise einiges billiger als zum Beispiel an den eigentlichen Herstellungsorten in Mandalay oder am Inle See.

Man meint wirklich, du hättest noch nie was davon gehört, daß IMMER am größten Markt mit dem größten Angebot der billigste Preis zu machen ist! Warst Du zufällig schon mal in Bangkok oder Hongkong einkaufen?
Nochmal: Plattitüten, Plattitüten! Aber trotzdem fleißig Tipps geben wie den hier:


Von den Museen ist meiner Meinung nach lediglich das Nationalmuseum einen Besuch wert.
der Aufbruch zum nächsten Ort geschieht immer in aller Frühe.

Wirklich toll abgeklickt. Das steht nun wirklich in JEDEM billigen Heftchen, das in den letzten 60 Jahren jemals über Birma geschrieben wurde.

Wahrscheinlich steht es sogar in JEDEM Reiseführer über IRGENDEIN Land der Dritten Welt!


Nein, ich habe die Lady bisher nicht persönlich kennengelernt,

Na, da bin ich aber beruhigt. Für die Nobelpreisträgerin war das ganz bestimmt kein Verlust.


Nochmal FAKTEN (mit Quellenangabe):

Wie sehr sich die "gebildeten" Herren Diktatoren und Blutsauger um ihr Volk kümmern:

In der Nacht zum 3. Mai 2008 zog der Zyklon Nargis mit Windgeschwindigkeiten bis zu 240 km/h über den Südwesten des Landes und verwüstete das Irrawadi-Delta. Letztendlich bezifferte man die Todesfälle auf über 84.500 Menschen. Der finanzielle Schaden wurde auf 10 Mrd. US-$ geschätzt.

In der dritten (!) Woche nach dem Zyklon bequemte sich der oberste Halsabschneider (den Du währscheinlich "Präsident" oder was weiß ich nennst) Than Shwe erstmals das Katastrophengebiet. Alles übrigens hier im Forum nachzulesen.

Die Blutsauger und Totengräber ihres eigenen Volkes verhinderten sogar absichtlich Rettungshilfe und Materiallieferungen der restlichen Welt, die vielen Menschen das Leben gerettet hätten.

Anstatt Katastropheneinsatz gab es noch vor der Bergung und Beerdigung der fast 100 000 Toten eine Volksabstimmung über eine neue, noch hinterfotzigere  Verfassung zur eigenen Machtzementierung, als es schon die alte war.

Bevor ich morgen hier noch Deinen Unsinn zurechtrücke, den Du über Herkunft und Gebrauch von "Myanmar" verzapft hast, erwarte ich nun erst mal von Dir eine nachvollziehbare Quellenangabe für Deine Weiterleitungen des offiziellen Machthaberwissens, das Du unter anderem über Frau Aung San Su Kyi hier verbreitet hast.
« Letzte Änderung: 20. Oktober 2009, 23:20:07 von Grüner »
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drwkempf

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Re: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR
« Antwort #20 am: 21. Oktober 2009, 03:06:20 »

Hallo Grüner,

ich bin schon ein wenig hin und her gerissen! Soviel persönliches Engagement verbunden mit so viel Mühe hatte ich ja gar nicht als Antwort erwarten dürfen.
Andererseits habe ich den Eindruck, dass Du die Entwicklung, die in den letzten Jahren in Myanmar stattgefunden hat, einfach ausblendest. Die damaligen Verhältnisse in Myanmar haben Dich aufs tiefste beeindruckt - mit Recht.
Aber auch in Myanmar ist die Zeit nicht stehengeblieben, obwohl noch jede Menge Besserungsbedarf vorhanden ist.
Aber das ist in anderen Ländern Südostasiens gar nicht anders,  soweit mir bekannt ist, gibt es in Südostasien gar kein Land, in dem sich ein demokratisches Verständnis westlichen Musters durchsetzen konnte. Von Rechtssicherheit etwa in dem Maß, das wir aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz gewohnt sind, brauchen wir auch nicht zu reden.
Wer sich längere Zeit mit offenen Augen in Südostasien aufgehalten hat, weiß das.
Wollte ich mitteleuropäische Wertmaßstäbe oder wenn und aber anlegen, dürfte ich gar nicht nach Südostasien reisen - nirgendwohin, auch nicht nach Thailand.
Auch in LOS richten wir uns irgendwie ein und drücken eigentlich täglich irgenein Auge zu. Dabei dreht es dabei meist keineswegs um Bagatellen.
Ich verfahre mit Myanmar kein bischen anders. Ich betrachte auch allgemein geschätzte Personen des öffentlichen Lebens mit einiger Skepsis und höre auch den Leuten zu, die Aussagenmachen, die auf ersten Augenschein völlig ungewohnt sind.
Vermutlich wird man erst in vielen Jahren mit gehörigem Abstand wirklich ermessen können, wo die historische Wahrheit liegt.

Ich wundere mich nicht wenig über die Emotion, mit der Du Deine Anmerkungen schreibst.
Glaubst Du nicht, dass die Leser sich über alles, was hier im Forum geschrieben wird, selbst eine eigene Meinung bilden können?
Ich habe da überhaupt keine Zweifel.
Du schreibst, dass Dir vieles, was ich berichtet habe, wie aus einer Reisebroschüre über Myanmar vorkommt.
So ist das auch gedacht. Wer sich weitergehend über Details informieren will, kann mich anschreiben, oder besser noch, selbst recherchieren. . Ich sehe meine "Aufgabe" zunächst einmal nur darin, interessierte Leser für nicht so bekannte Länder der Region zu interessieren, das Hinfahren kann und will ich ihnen gar nicht abnehmen, die eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse auch nicht.

Ich habe selbdst einige Jahre gezögert, bis ich mich durchgerungen habe, Myanmar zu besuchen.
Selbstverständlich habe ich auf meinen Reisen auch sehr viel Menschen getroffen, die mit ihre, Regime überhaupt nicht zufrieden waren, aber eben auch viele andere, die eher punktuell Kritik anbrachten. Die von Dir wohl erlebte Unisonostimmung gegen das Regime habe ich so eben nicht erlebt.
Ja, Du hast sicher recht mit der Aussage, dass man in Luxushotels weniger mit kritischen Stimmen rechnen muss. Dafür trifft man aber dort Menschen, die eben einen anderen Standpunkt vertreten als den uns vertrauten. Ich halte es auch nicht für falsch, sich angekllegentlich mit dem Advocatus diaboli auseinanderzusetzen.
Ich werde später noch einiges über einen in der westlichen Welt äußerst umstrittenen Unternehmen aus Myanmar schreiben, den ich völlig anders erlebt habe, als es die westliche Propaganda so schreibt. Ich halte es für guten Stil, auch ganz unterschiedlichen Standpunkten eine Chance zu geben. Beide Seiten anzuhören ist für mich eine unabdingbare Voraussetzung für eine tatsächlich eigene Meinung.

Du siehst vieles anders, das ist Dein gutes Recht. Wäre schön, wenn Du mir im Gegenzug ein Recht auf eine abweichende Meinung ließest.

Da ich weiterschreiben werde, haben wir sicher noch etliche Chancen, uns auseinanderzusetzen.

Wolfram
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Re: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR
« Antwort #21 am: 21. Oktober 2009, 15:21:16 »

Wie geht’s nun weiter?

Auch in der näheren Umgebung Yangons hätte es noch das eine oder andere Interessante zu sehen gegeben, aber so viel Zeit haben wir ja beim ersten Besuch gar nicht eingeplant. Es gibt noch so viele Highlights zu entdecken, da müssen wir uns ein wenig beeilen.
Man kann die nächste Station, also Mandalay oder auch erst Bagan jeweils mit dem Zug, dem Bus, mit dem Mietwagen (mit Chauffeur) oder mit dem Flugzeug erreichen. Der Zug ist nur Eisenbahnenthusiasten zu empfehlen, auch eine Busfahrt setzt strapazierfähiges Sitzfleisch voraus. Die Entfernungen sind groß, die Strassen immer noch oft in wenig einladendem Zustand. Mit der Mietlimousine geht’s schon besser. Sie bietet zudem den Vorteil, dass man überall und jederzeit anhalten kann, wenn einem danach ist. Außerdem erlebt man den Wechsel der Landschaften, die man passiert. Aber man braucht Zeit. Nicht nur, dass die Strassen oft kaum höhere Geschwindigkeiten zulassen, auch der Wille der Fahrer, möglichst benzinsparend vorwärts zu kommen, fordert seinen Tribut.
Autos zum Selbstfahren sind derzeit für Touristen noch nicht  im Angebot. Die Miete für eine Limousine beträgt auf dem freien Markt (man wird immer wieder angesprochen) pro Tag und Langstrecke gern schon einmal 100$, Benzin incl.

Da ist zumindest für den Einzelreisenden das Fliegen die weit bessere Alternative. Yangon Airways, Mandalay Airways und vor allem Bagan Airways können bedenkenlos empfohlen werden. Bei Myanma Airways (NICHT zu verwechseln mit der internationalen Myanmar Airways) bin ich eher zurückhaltend. Vor nicht allzu langer Zeit war es Staatsbediensteten angeblich verboten, diese Fluglinie zu benutzen, das spricht für sich.
Das Fliegen hat natürlich auch den Vorteil, dass man einen ganzen Reisetag einspart, kaum eine Flugstrecke dauert länger als eine Stunde.

Wir haben uns entschieden, zuerst in Bagan Station zu machen, wie gesagt, eine Flugstunde, man kommt bereits am frühen Vormittag an. Man muss bereits am Flughafen seine Eintrittsgebühr entrichten, den Beleg hat man bei sich zu tragen, bei Gruppenreisen übernimmt das die Reiseleitung.
Ein Besuch Bagans gehört ohne Zweifel zu den absoluten Höhepunkten eines jeden Asienaufenthaltes, es steht in seiner Bedeutung und Grandiosität Angkor Wat in Kambodscha oder dem Borobudur auf Java in nichts nach.
Thailand hat nichts Vergleichbares anzubieten.

Bagan war vor tausend Jahren Königsstadt. In dieser Zeit begannen die Menschen, die ersten der heute noch teilweise oder ganz erhaltenen Tempel und Pagoden zu errichten, bis zum heutigen Tag wird weiter gebaut, wobei letzteres nicht immer von Vorteil ist, von manchen neuen Bauwerken kann man Augenkrebs bekommen! :'(

Die Bauwerke verteilen sich auf eine Fläche von etwa 30 mal 30 Kilometer, das Areal ist also ähnlich groß wie das großartige Angkor.
Die Region um Bagan gilt als ausgesprochen trocken, was dem Erhalt vieler Bauwerke dienlich war.
Es ist schlichtweg unmöglich, auch nur alle wichtigen Tempel und Pagoden zu besichtigen. Ich empfehle, pro Tag nicht mehr als fünf bis sechs  der bedeutendsten  Bauwerke ins Programm zu nehmen. Wenn weiterer Besichtigungsbedarf besteht, sollte man über einen zweiten Myanmaraufenthalt nachdenken, bei dem man dann seine Schwerpunkte entsprechend setzt. Ganz ausgezeichnet finde ich ein dreitägiges Besichtigungsprogramm, wie es im Reisehandbuch aus dem STEFAN LOOSE VERLAG vorgeschlagen wird, wobei die Autoren hier von einem (empfehlenswerten) dreitägigen Aufenthalt ausgehen, drei Übernachtungen also, wenn man davon ausgeht, dass man mit dem Flugzeug angereist war.

Hier auch nur einige wenige Tempel ausreichen zu würdigen, würde den Raum sprengen, den ich mir für diese kurze Vorstellung Burmas vorgenommen habe, die Zahl guter Reiseführer ist groß, die Zahl sehr gut ausgebildeter lokaler Reiseführer noch viel größer. Auch deutsch sprechende Tourguides gibt es, wer nicht allzu sehr sparen muss, sollte sich eine(n) gönnen.
Wie besichtigt man das Gelände? Auf keinen Fall zu Fuß, die Entfernungen sind viel zu groß. Für die nähere Umgebung kann man sich ein Fahrrad mieten, auch Pferdekutschen sind für kürzere Strecken gut und sehr stilvoll. Ich miete lieber für 20Dollar pro Tag eine Limousine mit ortskundigem Fahrer.
Das Auto ist klimatisiert und abschließbar, das hat einfach was.
Man sollte nicht vergessen, zwischen den einzelnen Tempeln immer einmal wieder eine Pause einzulegen, am besten eine längere während der heißen Mittagsstunden an einem schattigen Hotelpool.

Damit kommen wir wieder einmal zu einem wichtigen Punkt: Wo wohnt man?
In Bagan gibt es alles. Das Angebot reicht vom Low Budget Guesthouse bis zum Luxushotel. Alle Unterkünfte haben das Attribut „preiswert“ verdient, von den ganz einfachen vielleicht einmal abgesehen.
Man bucht wieder einmal am günstigsten im Internet. Ich habe gleich mehrere Hotels als empfehlenswert in meine private Wahl aufgenommen, alle durchaus schon etwas luxuriös, eines kann mühelos in die Reihe der Traumhotels aufgenommen werden.
Da ist einmal das Hotel@Tharabar Gate in Alt Bagan, das neben schönen Zimmern auch eine herrliche Gartenanlage mit Pool bietet.  Der GM ist Deutscher.
Das nächste empfehlenswerte Hotel ist das Treasure Hotel Bagan, ebenfalls mit Garten und Pool, wie das vorige mit einem guten Frühstücksbuffet.
Mein persönlicher Favorit ist das Aureum Palace Hotel und Resort. Hier empfehle ich, den General Manager persönlich anzuschreiben. Er ist ebenfalls Deutscher und macht sehr anständige Preise, wenn man ihn nett anschreibt.
Dieses Luxusresort der bezahlbaren Art lässt keine Wünsche offen. Vom „einfachsten“ Zimmer bis zur Suite ist alles vom feinsten, das Frühstücksbuffet ist grandios, die Poolanlage mit ihrem Blick über das Tempelgelände auf den Fluss Irrawaddi (es gibt viele unterschiedliche Schreibweisen) hin ist ein Highlight für sich. Dieses Hotel ist sein Geld wert.
Eine weitere ganz besondere Empfehlung ist das Golden Express Hotel, das „Empfehlungshotel“ der „Loose-Crew“. Es ist natürlich kein Luxusresort wie das vorgenannte, bietet aber auf niedrigerem Level viel fürs Geld.
Natürlich gibt es viele weiter Unterkünfte in allen Kategorien, kein Mensch wird auch nur die Hälfte ansatzweise kennen. Im Internet sind die meisten gut repräsentiert, die Entscheidung sollte am Ende nicht schwer fallen.
Einen groben Überblick über die aktuellen Hotelpreise findet man u.a. bei www.journeysmyanmar.com.

Umstritten ist der 60Meter hohe Nanmyint Aussichtsturm neben dem Aureum Palace Hotel. Der Eintrittspreis wurde auf 5$ gesenkt, sodass man sich leichter zu einem Besuch entschließt. Der Ausblick von der höchsten Plattform ist grandios, nur eine (wunderschöne, aber leider sauteure) Ballonfahrt bietet eine bessere Aussicht.
Im Turm gibt es auch mehrere Restaurants, im Keller des Turms ist eine Disco mit Karaoke eingerichtet, die erste große Disco außerhalb der großen Hotels.
Am empfehlenswertesten ist es, den Turm am späten Nachmittag oder am frühen Vormittag zu besuchen (keine angst, es gibt einen Fahrstuhl!). Am Morgen hat man die Sonne im Rücken, wen  man photographieren will, am späten Nachmittag belohnt der Sonnenuntergang über den Tempeln für den Besuch.

In Alt-Bagan wie in Neu-Bagan gibt es zahlreiche kleine Restaurants, in denen man gut und preiswert essen kann,  man muss also keineswegs im Hotel bleiben.
Besonders stilvoll isst man im THE BEACH BAGAN am Fluss. Die Auswahl an Speisen ist riesengroß, die Qualität überdurchschnittlich, die Preise mehr als angemessen. 

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Re: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR
« Antwort #22 am: 21. Oktober 2009, 22:22:39 »

Wie geht’s nun weiter?

Leider immer noch mit den ewig gleichen gleichen umgeschriebenen Reisekatalog-Plattitüten des typischen Drei-Tage-Luxustouristen, vermischt mit den Swimmingpool- und Bar-Weisheiten des Schnelldurchgang-Experten.

Statt daß Du endlich ne Quelle für Deine zahlreichen NACHWEISLICH FALSCHEN Tatsachendarstellungen über Birma lieferst, versuchst Du Dich nun auf die Position des „Advocatus diaboli“ zu verdrücken. Das ist die anerkannt billigste Phrase aller ertappten danebenliegenden Möchtegern-„Experten“.

Nochmal meine bereits gemachte Aufforderung, doch bitte für Deine herabsetzenden Äußerungen zu Aung San Su Kyi auch nur EINE seriöse Quelle außer Deinen angeblich „gebildeten Burmesen“ aus dem Umkreis der Militär-Verbrecherklicke und ihrer Nutznießer zu nennen.

Hier noch mal zur Erinnerung (nur) zwei Deiner unerträglichen Unterstellungen:

1. sachlich falsch:

Die in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannten Politiker der NLD machten sich auf die Suche nach einer bekannten Galionsfigur, und man wurde in England  fündig.

2. nicht nur sachlich falsche Militärpropaganda übernommen, sondern diese auch noch ausgesprochen hämisch „interpretiert“.

Aung San Suu Kyi hatte mit ihrem Ehemann viele Jahre während dessen Beschäftigung bei der UNO in den USA gelebt. ... sie nahm das Angebot an, ob aus tiefster innerer Überzeugung oder weil sie sich geschmeichelt fühlte – wer will das wissen! ... offiziell um sich um die kranke Mutter zu kümmern. Die Mutter war schon länger sehr krank gewesen, aber bis dahin hatte wohl kein ausgesprochener Betreuungsbedarf bestanden... Die Menschen wählten in Erinnerung an den Papa die Tochter...

Also nochmal: wo ist die Quelle für diesen unsäglichen Kokolores? Ich habe schon zweimal die Fakten dagegengestellt, auf Die Du NICHT geantwortet hast, sondern dich statt dessen mit billigen Nettigkeitsfloskeln davongeschlichen hast. Offenbar hast Du nichts EIGENES drauf; sondern bist nur gut im Weiterklicken.

Fast kamen mir die Tränen, als ich mit die von Dir beschriebene Situation vor Augen hielt: die armen, unschuldigen Blutsauger im Militär und Deine freundlich parlierenden Blutsaugerfreunde aus dem Luxusrestaurant werden von dieser „sturen“ Terroristin Aung San Su Kyi seit Jahren daran gehindert, ihre tollen friedvollen Zukunftspläne für das paradiesgleiche „Myanmar“ zu verwirklichen. Fast ein „Glück“ für das Volk, wenn man Dich liest, daß diese lästige Tante weggesperrt ist und nich noch weiteren Schaden anrichten kann, nicht wahr?

Wennste Dich jetzt nochmal so billig rauswindest ohne endlich mit QUELLEN zu antworten, biste für mich als Gesprächspartner jedenfalls gestorben.

Hier nochmal gegen Deinen nachgebeteten Propaganda-Unsinn und Deine herabsetztenden Behauptungen gegen Aung San Suu Kyi die

FAKTEN:

Am 18. September 1988 putschte sich General Saw Maung an die Macht und entmachtete Staatspräsident Maung Maung. Am 21. September übernahm er auch das Amt des Ministerpräsidenten. Das NEUE Militärregime etablierte sich als Staatsrat für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung (englisch: State Law and Order Restoration Council, SLORC). Unter anderem wurden jegliche Versammlungen von mehr als vier Personen verboten und die Regierung ging gewaltsam gegen Zuwiderhandlungen vor. Dabei wurden etwa 3000 Menschen getötet.

Aung San Suu Kyi; DIE SICH BEREITS SEIT LÄNGEREM IM BIRMA AUFHIELT, war eine Woche SPÄTER  bei der Gründung der Nationalen Liga für Demokratie (NLD). Sie übernahm deren Führung Anfang 1989.

Deine "gebildeten Burmesen", kann ich mir lebhaft vorstellen, wie sie mit Dir "cleveren Traveller", "der sich spätestens um 11 Uhr in sein Hotel an den Pool zurückzieht" im Luxusrestaurant hockend am Drink nippen und Dir was ganz anderes erzählen...

http://en.wikipedia.org/wiki/Aung_San_Suu_Kyi

Außerdem kommen mir mehr und mehr Zweifel, ob Du wirklich der bist, als der Du Dich hier ausgibst. Ich persönlich finde zum Beispiel folgende Aussagen, die ebenso wie die vorgenannten nachweislich falsch sind, auch vom Stil her äußerst „unakademisch“; ich habe jedenfalls noch nie einen studierten Mediziner kennengelernt, der sich SO über eine Friedensnobelpreisträgerin ausdrücken würde:

Madam wird als die drittreichste Frau des Landes eingeschätzt.
Wir können nur raten, wie sich alles entwickelt hätte, wenn Madam ... sich "burmesisch" verhalten hätte. Hat sie nicht, ... das ging schief! Überrascht uns das wirklich?
Als die Generäle nichts mehr mit den "Scheißausländern" zu tun haben wollten, erinnerten sie sich einfach ...

(Weltpresse stürzte sich auf) eine niedergeschlagene Sraßendemonstration in Yangon mit Wonne und der pösen Militärherrschaft unglaubliche Grausamkeit bescheinigte. ... Gäbe es die Junta in Myanmar nicht mehr, müsste man ja glatt einen neuen Sündenbock finden.

Ich kann mich nicht erinnern, hier im Forum von einem, der ernst genommen werden will, schon mal so was gelesen zu haben.

Ich bitte außerdem nochmals darum, doch auch für DIESE falsche Darstellung mal endlich ne Quelle zu liefern oder den Unsinn richtigzustellen:

"Myanmar": ... politsch korrekte Bezeichnung ... Erst die Briten bevorzugten den Begriff "B-rma" ... Der historisch korrekte Begriff ist also Myanmar, nicht "Burma" oder "Birma"

Aber Du wirst Dich ja doch wieder mit Deinen üblichen nichtssagenden Sprüchen davonschleichen.

Ich finde es ferner beschämend, wenn ich SO etwas von einem vorgeblich wohl akademisch gebildeten und Zeitung lesenden Menschen lesen muß:

Andererseits habe ich den Eindruck, dass Du die Entwicklung, die in den letzten Jahren in Myanmar stattgefunden hat, einfach ausblendest.

Die FAKTEN gehen an Dir offenbar genauso vorbei wie an allen anderen Glaubensfesten (siehe unsere Mitglieder MAI MII, NOT YOU etc.):

In der Nacht zum 3. Mai 2008 zog der Zyklon Nargis mit Windgeschwindigkeiten bis zu 240 km/h über Birma. Fast 100 000 tote Menschen. 10 Mrd. US-$ verlorenes Volksvermögen eines sowieso bettelarmen Landes.

In der dritten (!) Woche nach dem Zyklon bequemte sich der oberste Menschenschinder (den Du währscheinlich "Premierminister" nennst) Than Shwe erstmals das Katastrophengebiet.

Die Totengräber ihres eigenen Volkes verhinderten absichtlich Rettungshilfe und Materiallieferungen der restlichen Welt, die vielen Menschen das Leben gerettet hätten.

Anstatt Katastropheneinsatz gab es noch vor der Bergung und Beerdigung der fast 100 000 Toten eine Volksabstimmung über eine neue, noch hinterfotzigere  Verfassung zur eigenen Machtzementierung, als es schon die alte war.


Ja wirklich, es hat sich viel verändert...  --C Vor allem in meiner Sicht auf Dich als ernstzunehmenden Gesprächspartner.

Aber was soll ich hier weiter Fakten unterbreiten, Du warst von Anfang an NICHT in der Lage, dem irgendwas außer Deinen vorbereiteten Floskeln entgegenzusetzen. Du widersprichst Dir außerdem sowieso schon laufend selbst, bzw. änderst "Deinen" Standpunkt wohl je nachdem, wo Du die jeweilige Weisheit hergeklickt und umgeschrieben hast:

In Birma so:

Ein Teil des Geldes, das man in Myanmar ausgibt ... kommt in die Taschen der Restbevölkerung.

während in Kambodscha Deiner Aussage zufolge die Masse der Touristengelder...

...ihren eigentlichen Bestimmungszweck nie erreicht, sondern in den Taschen einiger Weniger landet.

Ja wie isses denn nu? Glas halb voll oder halb leer?  --C --C --C

Man kann beim besten Willen nur vermuten, es gilt wohl immer die Quelle, wo "Dein" Wissen gerade her ist ?

Nochmal: Fakten bitte, endlich Fakten und Quellen für Deine insbesondere in Bezug auf die Nobelpreisträgerin Aung San Su Kyi unerträglichen Unterstellungen und hämischen Behauptungen!
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Re: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR
« Antwort #23 am: 21. Oktober 2009, 23:46:07 »

Hallo Grüner,

ich bin es leid, mit jemandem zu argumentieren, der um nichts auf der Welt von einer einmal gefassten Meinung  abgehen würde.
Glaubst Du wirklich alles, was in der Zeitung steht und von Journalisten verbreitet wird, die eine von der gängigen Weltmeinung abweichende Meinung kaum publizieren könnten. Auch bei uns zuhause gibt es eine Art der Zensur, man nennt sie nur etwas anders: Passt nicht in unser Schema, können wir unseren Lesern nicht zumuten, das müssten wir nochmal eingehend recherchieren, interessiert unsere Leser nicht, etc.
Wo waren denn Deine hochgelobten Zeitungsschreiber in der Masse, als in Kambodscha Millionen von Menschen systematisch abgeschlachtet wurden? Jeder hats gewusst, der es überhaupt nur wissen wollen, aber das hat eben damals  "auch nicht in unser Verlagskonzept gepasst". Oder hast Du dafür eine bessere Erklärung.
Auch wir werden täglich von unseren Medien manipuliert, ein Narr, der das nicht merkt.
Fällt Dir wirklich gar nicht auf, dass bei der Beurteilung einzelner Länder Südostasiens von der Presse völlig unterschiedliche Maßstäbe angelegt werden? Auch durch Unterlassen von Information oder Unterdrücken von Nachrichten wird hier Meinung gemacht.
Zum augenblicklichen Zeitpunkt ist z.B. Thailands König krank - die übrigen Ereignisse der letzten Zeit in Thailand sind kaum eine Erwähnung wert.

Niemand will Dir Deine exklusiv gute Meinung zu Frau Aung San Suu Kyi streitig machen, Du schwimmst da in den ruhigen Wassern des Meinungsmainstreams. Auch Du weißt alles, was du über unsere Nobelpreisträgerin aussagen kannst, nur vom Hörensagen, und wenn Du immer nur mit den "richtigen" Leuten redest, wirst Du nie Gefahr laufen, einmal mit einer anderen Meinung konfrontiert zu werden. Nun gut, warum nicht, Du fühlst Dich offensichtlich wohl dabei, das steht Dir zu, ist Dein gutes Recht.

Ich habe mir keine meiner Aussagen aus den Fingern gesogen. Es war ein Burmese, der folgendes zu mir sagte: "Die (internationale Presse) veröffentlichen ja doch nur, was ihnen in den Kram passt, was aanderes wollen die ja gar nicht sehen, selbst wenn sie es direkt vor Augen haben." Dieser Mann war nicht einer der Militärs oder etwa ein hoher Verwaltungsbeamter, sondern ein Guesthousbesitzer am Inle-See, der offensichtlich Deine Mainstreammeinung auch nicht so ganz teilen mochte. Er war kein Einzelfall. Auch junge Leute (Studenten, nein, ich habe mir ihren Studentenausweis nicht zeigen lassen), mit denen ich mich in der Shwedagonpagode unterhalten habe, waren von der Makellosigkeit der Frau Aung San Suu Kyi keineswegs uneingeschränkt überzeugt.

Du wirst von mir keine "Bausch und Bogen Verurteilung" Myanmars bekommen, dazu sind die Verhältnisse in Myanmar viel zu schwierig zu überschauen. Wer Myanmar meidet, weil er glaubt, damit die Machthaber auch nur im geringsten zu beeindrucken, bleibt selber Opfer dieses Glaubens. Allerdings nimmt er die Leute in Myanmar mit ins Boot, die vom Tourismus leben und für die kaum eine andere Erwerbsquelle gibt. Gut, das soll er mit sich selbst ausmachen. Wer andere Leute etwa dazu auffordert, Myanmar zu meiden, erreicht auf gar keinen Fall, was er am meisten will, nämlich eine Veränderung der politischen Verhältnisse in Burma.

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich der Meinung bin, in Burma liefe doch alles bestens. Aber Deiner Schwarz - Weiss - Sicht der Dinge kann ich mich auch nicht anschließen.

Beim Lesen Deiner Kommentare ist mir ein kluger Spruch in Erinnerung gekommen, den ich wahrscheinlich nicht ganz korrekt zitieren kann, es ist zu lange her, dass ich ihn gelesen habe (auf Wunsch wird der korrekte Spruch mit Angabe des Verfassers nachgereicht):

"Es ist unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedräge zu tragen, ohne jemand den Bart anzusengen."

So ist das wohl.

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Re: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR
« Antwort #24 am: 22. Oktober 2009, 00:29:35 »

moin moin ich war vor 2,5 jahre in Rangoon

die armut ist .... Stadtbuse in ein zustand wie nach den 1.WK

ich erlaube mir einige Bilder mit anzugängen
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Re: Birma
« Antwort #25 am: 22. Oktober 2009, 00:31:54 »

Beim Lesen Deiner Kommentare ist mir ein kluger Spruch in Erinnerung gekommen...

"Es ist unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedräge zu tragen, ohne jemand den Bart anzusengen."

Wie erwartet und vorhergesagt, lieferst Du wieder keinen Beleg, keine einzige Quelle für Deine verqueren und nachgewiesenermaßen unzutreffenden Behauptungen über Birma. "Kluge Sprüche" statt Argumente, wieder mal...

Und jetzt spielst Du Dich auch noch als der auf, der hier angeblich die Fackel der Wahrheit durch irgendwas trägt. Wer soll so etwas erst nehmen?

Wenn Du auch nur ein ernstzunehmendes Argument, eine einzige Quelle für den Unsinn hättest, den Du zum Beispiel über Aung San Su Kyi und das Wort Myanmar hier verbreitest, dann wärst Du es bestimmt noch nicht leid, mit mir oder mit anderen hier weiterzudiskutieren, die nicht Deiner Meinung sind.

Vielmehr würdest Du dann endlich mal mit Quellenangabe sagen, was Sache ist.

Das tust Du aber jetzt schon zum vierten Mal nicht. Ich kann Dich, nachdem Du Dich jetzt wieder davonschleichst, ohne ein einziges Argument gegen FAKTEN zu bringen, nicht länger ernstnehmen. Derartige Dinge mit hämischen Unterton wie Du in die Welt setzen ohne Quellen zu nennen und dann auch noch den beleidigten Bembel zu mimen, wenn andere das nicht einfach in Ehrfurcht vor dem "erfahrenen Reisenden" schlucken, ist kindisch!


Noch und letztmals ein paar weitere Argumente gegen Deine kritiklos wiedergegebene Propaganda der Blutsauger-Militärs:

Zum Ausdruck "Myanmar": Diese politsch korrekte Bezeichnung ist Jahrhunderte alt. Erst die Briten bevorzugten den Begriff "B-rma" ...  Der historisch korrekte Begriff ist also Myanmar, nicht "Burma" oder "Birma". ...Als die Generäle nichts mehr mit den "Scheißausländern" zu tun haben wollten, erinnerten sie sich einfach an diesen historischen Terminus.

Du liegst nicht nur schon grundsätzlich daneben, sondern Du zeigst auch erneut damit, aus welcher Quelle Deine "Desinformationen" stammen. Ich bezweifle, daß Du je eine Geschichte Birmas auch nur in der Hand gehalten hast.

Birma hieß schon immer "Bama", und zwar sowohl im In- wie im Ausland. "Myanma" nannten sich nur die Führer der größten Bevölkerungsgruppe und ebenso "ihr" Land.

Warum taten sie das?

Weil sie sich genau wie die jetzigen Führer gegen ihre anderen Landsleute, die sie als niedrigstehende Sklavenvölker verachteten, erhöhen wollten. Ähnlich wie in Thailand den (dort allerdings TATSÄCHLICH schon immer für die Oberschicht gebräuchlichen) Begriff "Thai" hat man diesen Begriff "Myanma" in den 1930er Jahren in Birma ausgegraben, um andere Bevölkerungsgruppen (religiöse, ethnische...) gezielt auszuschließen und zu diskriminieren, indem man das GANZE Land nach dem Herrschervolk nannte.

Und nicht nur zum Diskriminieren anderer, sondern um unerwünschte, selbstdefinierte häßliche Untermenschen "rechtmäßig" vertreiben, entrechten, massakrieren und sonstwie entsorgen zu können.

http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/magazine/7013943.stm (VIEL ausführlicher steht s aber bei D. G. E. Hall, falls Dir als selbsternannten Birma-Kenner der Herr ein Begriff ist, was ich bezweifle...)

Genauso also, wie es heute konkret gemacht wird.

Völkermord wird IMMER propagandistisch vorbereitet, DRWKEMPF. Ist Dir das wirklich alles entgangen, wo Du dich doch angeblich so sehr für dieses Land interessierst?

Mir scheint, daß Du vor lauter Internet-Allgegenwart und Hansdampf in allen Gassen noch gar nicht dazu gekommen bist, mal ECHTE Nachrichten über Birma zu lesen.

Aber entschuldige bitte, ich hatte ja vergessen, Du suchst ja unter dem Deiner Meinung nach "politisch-korrekten" Begriff "Myanmar".

Bittesehr, hier sind mal zur Abwechslung ein paar Nachrichten über "Birma":

http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5j_x2afxfntqJUV3PuaTz6Jy12_Yg

http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/1540121/Burma-orders-Christians-to-be-wiped-out.html

http://asiasentinel.com/index.php?option=com_content&task=view&id=1718&Itemid=164

Also mach uns nun bitte hier nicht länger weis, was sich Deiner Meinung nach angeblich in den letzten 20 Jahren in "Myanmar" geändert haben soll, außer daß die Blutsauger und ihre Günstlinge, UND NUR DIE, reicher geworden sind.

Der Begriff "Myanma" ist in seiner heutigen Nutzung ein Kunstbegriff der Diktatoren und Menschenschinder, die "ihrem" Privatbesitz "Bama" schon m 12. Jahrhundert ohne Rücksicht auf andere alteingesessene Bevölkerungsteile nannten wie sie gerade wollten, nämlich nach dem "hochheiligen" Kunstnamen, mit dem sie sich selbst getauft hatten, weil sie ja was viel besseres waren als alle anderen.

Er liegt auf der gleichen Linie wie die ständigen Sanskrit-Begriffe in Thailand, die einem hier auch keiner erklären kann, noch nicht mal die studierten Thai. Bis in die 1920er Jahre war "Myanma" dem Volk in Birma zu 90 % nicht bekannt und kam nur in irgendwelchen Schriften vor, die der Normalbürger gar nicht lesen konnte, geschweige denn lesen DURFTE...

Es ist und bleibt Unsinn, wenn Du behauptest, daß die Engländer "Bama" erst etabliert bzw. "bevorzugt" hätten.

Aber da, wie sich gezeigt hat, 90 % deines hier dargebotenen Wissens nicht nachvollziehbar und ohne Quellenangabe ist, laß ich Dich jetzt hier in Deiner Zelle alleine. Harte Fakten wirst Du auch künftig hier nicht mehr beibringen, vom günstigen Erwerb von SIMkarten am Flughafen von Rangun vielleicht mal abgesehen.

Ach ja, fast hätte ich s vergessen: Ich kenne übrigens auch "Kluge Sprüche", zum Beispiel ist mir der hier bei Deinem Überflug über "Myanmar" eingefallen:

"Schuster bleib bei Deinen Leisten", oder auf Dich gemünzt: "Mediziner bleib bei Deinen Knochen".
« Letzte Änderung: 22. Oktober 2009, 00:40:27 von Grüner »
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Re: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR
« Antwort #26 am: 22. Oktober 2009, 10:02:26 »

Hallo Grüner,

Wo waren denn Deine hochgelobten Zeitungsschreiber in der Masse, als in Kambodscha Millionen von Menschen systematisch abgeschlachtet wurden? Jeder hats gewusst, der es überhaupt nur wissen wollen, aber das hat eben damals  "auch nicht in unser Verlagskonzept gepasst". Oder hast Du dafür eine bessere Erklärung.

Eine sehr undifferenzierte Sicht der Dinge, muß ich sagen. Es wurde überdeutlich darüber berichtet, was die Politik daraus gemacht hat ist eine andere Geschichte. Aber den Eindruck vermitteln DIE PRESSE ist so, naja  --C --C --C. Es gibt nicht "DIE PRESSE", das ist eine Verallgemeinerung die von Oberflächlichkeit zeugt.
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Re: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR
« Antwort #27 am: 22. Oktober 2009, 16:54:25 »

Och, war anscheinend doch nur übernommenes Propagandageschwätz über Daw Aung San Suu Kyi. Zuerst dachte ich nämlich, wer über die morgendliche Stuhlbeschaffenheit des Allerhöchsten genauestens bescheid weiss und darüber per PM auch bereitwillig Auskunft gibt, dem würde ich es auch durchaus zutrauen, dass er die schmutzige Wäsche einer Friedennobelpreisträgerin kennt.
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Re: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR
« Antwort #28 am: 22. Oktober 2009, 17:05:33 »

Paßt hier irgendwie auch rein:

  --C --C --C

 --C --C --C

Samak (der mit dem EINEN Toten von 1973 - oder war es 1976 ?) ist, glaube ich, Akademiker...
« Letzte Änderung: 22. Oktober 2009, 17:09:10 von Grüner »
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Re: MYANMAR - THAILANDS UNBEKANNTER NACHBAR
« Antwort #29 am: 22. Oktober 2009, 17:33:06 »

Und hier noch was; vollständig dort: http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=1225.msg79641#msg79641

Erinnerungen an Burma
...
Wer nicht in einer Gruppe reiste, berappte bei der Einreise einen Zwangsumtausch. Für jeden Tag wurde eine bestimmte Summe Dollar gefordert.

Kurz vor meiner Abreise machte sich die Militärjunta wenig Freunde, als über Nacht die grossen Geldscheine des Landes für ungültig erklärt wurden. Kein Umtausch, nichts. Ungültig - Sparbatzen weg. So erhielt ich denn bei meiner Ankunft für ein paar Dollarscheinchen und einem Dutzend Unterschriften eine Papiertüte voller Geld zu einem schlechten Kurs. Auf dem Schwarzmarkt hätte ich fast das Zehnfache erhalten.

Das Land war schön, wie es Literatur und Reiseprospekte versprachen. Störend empfand ich meine Begleiter

... hatte ich die Ehre oder das Pech, dass der Herr Staatsvorsitzende, vielleicht war er nur der erste Sekretär oder der erste Sekretär war zugleich der Vorsitzende, mein Hotel besuchte. Der Mann war ein Universalgelehrter. Ein paar Tage zuvor war er im Zoo, wo er die Beamten instruierte, wie man einen Stall für einen weissen Elefanten baut.

Im Hotel steckten Angestellte seit Tagen Blumengedecke zusammen. Alles wurde auf Hochglanz poliert. Im Garten, wo schwer bewaffnete Uniformierte in den Büschen hockten, wurden Insektizidwolken gesprüht, dass die Vögel tot aus den Bäumen auf den frisch gemähten Rasen krachten und die Sicherheitsbeamten die Augäpfel verdrehten.

Es kreuzten grimmige Herren in Fräcken und Uniformen auf. Sie mussten teilweise von Bediensteten gestützt werden. Mögliche Ursachen waren Altersschwächen jeder Art oder die Unmengen von Orden und Auszeichnungen, welche an Revers
und Fasson steckten.  Bedauernswerte Blechesel. Sie alle warteten würdevoll, als repräsentative Kulisse eines alltäglichen Jahrhundertereignisses. Dann endlich kam er, der lesen und schreiben konnte, der Herr Erste Sekretär. Anscheinend hatte er noch dringende Post zu erledigen, denn bereits nach etwa zehn Minuten verschwand er leise, während sich die Meute übers Buffet stürzte....

...

Plötzlich erschienen zur Mittagszeit in bunte, teure Seiden gekleidete, eher zu gut ernährte Ladies. Sie trugen alle soviel Goldschmuck, dass sie Plattfüsse hatten.

Dafür waren es aber ganz bestimmt "gebildete Burmesen", nicht wahr...?

Mir standen die schlanken, in billige Baumwolltücher gehüllten Frauen aus der Vorstadt näher, wenn sie auch geographisch entfernter lebten.

Und mir die Schreiber, die wissen, worüber sie sich auslassen.

Danke LOW, für die wie immer distanzierte und trotzdem nahegehende Birma-Geschichte!
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