Hallo Tom, von mir ebenfalls ein herzlich willkommen.
Habe eben im Vorstellungsthread gelesen das du schon fasst 20 Jahre Thailanderfahrung, insbesondere was das Landleben betrifft, hast.
Daher wundert mich einige deiner Ansichten.
Der Kontakt mit den Nachbarn beschränkt sich wegen der Sprachprobleme auf ein Mindestmaß.
Dieses vorhandene Sprachproblem wird insofern noch grösser, wenn man in Betracht zieht, wie sich das nachbarschaftliche oder soziale Netz in einem Isaan-Dorf äussert... Man trifft sich abends um 19 Uhr draussen vor dem Haus, trinkt etwas und spricht über das Dorfleben, um dann um 21 Uhr das ganze recht plötzlich aufzulösen und zu Bett zu gehen. Nur 2 Stunden... aber diese 2 Stunden sind für eine intakte Nachbarschaft eminent wichtig. Deshalb ist es für mich persönlich absolut klar, dass ich nie in ein Isaan-Dorf auswandern würde, bevor ich nicht einigermassen die Sprache beherrsche.
Und damit es nicht zu einfach wird, darf man sich zusätzlich auch noch mit "Phasaa Khamen" oder "Phasaa Lao" herumschlagen...
Das mit dem „nachbarschaftlichen Netz“ sehe ich anders!
Eine „gute Nachbarschaft“, wie man sie in deutschen, und sicher auch in schweizer Dörfern kennt, existiert IHMO im Isaan nicht.
Dafür sind die Isaanis viel zu sehr vom Neid besessen und missgünstig veranlagt.
Allein die Mauern um ihre Grundstücke und Eisengitter vor den Türen sprechen Bände bezüglich deren Vertrauen zum Nachbarn.
Eine Trinkgesellschaft, zu der „das halbe Dorf“ kommt, wie sie wohl jeder Farang kennt, der mal mit seiner Holden in ihr Dorf gefahren ist, löst sich im allgemeinen erst dann auf, wenn nichts Alkoholisches mehr auf dem Tisch steht. … Dann aber (wie von dir beschrieben) „recht plötzlich“.
Zahlemann ist selbstverständlich immer der Farang. … Der muss dafür auch nicht die Sprache beherrschen, sondern „nur“ die Zeche bezahlen.
Ich glaube nicht das solche spontanen Geselligkeiten auf eine „intakte Nachbarschaft“ hinweisen. Vielmehr erscheinen gerade die nichtsnutzigsten Schnarchhähne uneingeladen dor wo es etwas zu Feiern gibt.
Der Herr der Hauses, im Regelfall also der Vater der Dame welche den Farang mitbringt, spielt dann „thailike“ gute Miene zum bösen Spiel. Es wäre natürlich auch möglich dass er, wenn in der Nachbarschaft gerade ein anderer Farang eine Sippschaft aushält, er ebenso ungebeten zu dem Festgelage erscheint.
Zur Sprache: Es ist von den Dorfbewohnern (insbesondere der „buckligen Verwandtschaft“) auch nicht unbedingt erwünscht das der (außenstehende) Farang alles versteht was am Tisch geredet wird. Möglicherweise unterhalten sich gerade deshalb einige in „khamen“, oder „lao“ obwohl sie normalerweise fließend thai sprechen.
Überhaupt, worüber gedenkst du dich in diesen täglichen zwei Stunden zu unterhalten, mit Dorfbewohnern die gerade mal eine minimale Bildung besitzen?
Intellektuelle wie Waitongs Frau, mir der man sich (s.o.) über griechische Mythologie unterhalten kann, sind auf dem Lande sicher die Ausnahme.
Warum willst du unbedingt „lao“ und „khamen“ lernen?
Sicher gibt es im Grenzgebiet zu Kambodscha ältere Leute die nur unbeholfen thai sprechen, doch warum sollte es lohnen deren Umgangssprache zu lernen?
Ich bin der festen Überzeugung dass man jeden der nicht Willens ist, die Sprache seines Landes zu sprechen, links liegen lassen sollte.
Da halte ich es lieber wie die Russen, die nach Deutschland emigrieren:
Die lernen, wenn möglich schon in Russland deutsch, um hierzulande gut zurechtzukommen. Aber das ein Russe zusätzlich türkisch lernt, weil in Deutschland viele Türken leben die kein deutsch sprechen, bezweifele ich entschieden.