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Autor Thema: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen  (Gelesen 10774 mal)

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Profuuu

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Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« am: 23. August 2008, 05:10:46 »

Vorwort

Der Buddhismus ist laut offizieller Lehrmeinung über 2500 Jahre alt. Man begegnet dem idealisierten und mystisch verklärten Abbild des Gründervaters auf Schritt und Tritt in den Ländern, wo man ihn verehrt.

Buddha Statuen...aus Fels gehauen, aus Gips, aus Gold, aus Silber, aus Bronze, aus Glas, aus Holz, aus Ziegelsteinen, aus Zement, aus Beton, aus Plastik, aus Blech, aus Porzellan, aus Halbedelsteinen. Bunt bemalt oder mit Goldfarbe überzogen. Kaum ein formbares Material, welches nicht genutzt wird.



Woher kommen sie? Seit wann gibt es sie?

Ein Reisender, der durch Sri Lanka, Thailand, Burma, Laos und Kambodscha zieht, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Darstellungen Buddhas als Statue schon immer zum Buddhismus gehörten, wie die Luft zu den Schwingen, das Wasser zu den Flossen, wie das Krähen zum Hahn, dass sie eine ureigene Erfindung und Idee der Künstler dieser Länder seien.

Dem ist nicht so.

Über viele Jahrhunderte hinweg war eine Darstellung der Person Buddhas als Statue undenkbar, wenn nicht sogar ein Frevel. Der Buddhismus jedoch, die Lehre, hatte seine abstrakten Symbole, die in Skulpturen, Fresken und Bildern ihren Ausdruck fanden. Auf die kommen wir noch zu sprechen.

Heute geht man davon aus, dass griechische und später römische Einflüsse nicht unschuldig an der Entwicklung hin zu heutzutage überall verbreiteten Buddha Statuen waren. Da wir uns schwer vorstellen können, dass die antiken Griechen und Römer bis nach Thailand und Kambodscha vorgedrungen sind, und es dafür auch keine historischen Quellen gibt, zumindest meines Wissens nicht, hat die Kunst der Buddhastatuen offensichtlich einen langen Weg hinter sich.

Welches ist die Geografie, in der sich West und Ost begegneten? Wer waren die historischen Personen? Zu welcher Zeit spielte sich dies alles ab? Wann adoptierte der Buddhismus die Idee, Buddha als Statue mit menschlichen Zügen darzustellen? Wie und wann kamen sie nach Sri Lanka, Burma, Thailand und Kambodscha? Mal ganz abgesehen von Malaysia, Indonesien, Vietnam, China und Japan.

Die Beschäftigung mit diesem Thema eröffnet einen tiefen Blick in jene Zeit, der weit über den Buddhismus hinausgeht. Sie öffnet den Vorhang zu einem tragischen Theaterstück über Aufstieg und Fall von Weltreichen und wechselnden Herrschergeschlechtern, über aufblühende und sterbende Kulturen. Aber auch über weise Könige, ganz im Sinne des Buddhismus, über friedlichen, fruchtbaren und philosophischen Gedankenaustausch zwischen West und Ost, und schließlich über einen einschneidenden Wandel, den der Buddhismus durchmachte.

Manches mag uns noch dunkel aus dem Geschichtsunterricht in Erinnerung geblieben sein. Ja stimmt, das Reich Alexander des Grossen reichte kurzzeitig bis nach Nord-Indien hinein. Manche mögen von dem indischen König Asoka gehört haben, der die Geburtsstätte Buddhas mit einer Säule gekennzeichnet hat und dessen Sohn Sri Lanka zum Buddhismus bekehrte. Aber wer käme darauf, welch unermesslich wichtige Rolle die Menschen und Herrscher in der heutigen Geografie eines Landes gespielt haben, dass seit Jahrzehnten unter Bürgerkrieg und kriegerischer Einmischung von außen leidet, über das seit dem 11. September 2001 täglich im CNN und anderen Nachrichtensendern berichtet wird?

Afghanistan!

Versuchen wir also diese faszinierende über lange Strecken leidhafte Geschichte aufzurollen.

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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #1 am: 23. August 2008, 05:27:01 »

Vorhang auf zum ersten Akt - Alexander der Grosse.

Nach Buddhas Tod fristete die Sangha (Buddhistische Mönchsgemeinde) ein recht begrenztes Dasein. Der Buddhismus blieb auf dem indischen Kontinent eine Sekte, beschränkt auf die Umgebung, in der Buddha zu Lebzeiten wandelte. Der Einfluss der Brahmanen mit ihren Feuer-Zeremonien und Schlachtopfern blieb unerschüttert. Der Brahmanismus blieb die unumstößlich stärkere Kraft. Aber wie im antiken Griechenland brodelte es in den Köpfen unzähliger Denker auf dem Indischen Kontinent. Sie stellten sich Fragen:

Welche Mechanismen bestimmen unser Schicksal?

Welchen Sinn hat unser Leben?

Wie kann man sich in dieser Welt zurechtfinden, ohne Schaden zu nehmen?

Noch war es nicht die Zeit, in der Götter und Heilsbringer bildhaft oder als Statuen dargestellt wurden. Was zählte, waren die Opferzeremonien der Brahmanen und deren in Sanskrit zitierten Verse aus den Veden auf der einen Seite. Der Lebenswandel eines Samana’s, Wandermönch, im Sinne der Sangha und das Wort Buddhas, Dhamma, sein Lehre in Pali, auf der anderen Seite. Noch war es nicht die Zeit, in der brahmanische und später hinduistische Götter und Buddha in steinernen und irdischen Tempeln wohnten. Die darstellende Kunst hatte sich deren noch nicht angenommen. Die stilisierte Lotus-Blüte und das stilisierte Rad, erstere für die Reinheit Buddhas und zweiteres für seine Lehre, mögen aber schon ihre symbolische Verbreitung gefunden haben. 

Alexander der Grosse war wohl der erste, der westliches Gedankengut und hellenistische Kunstgedanken tief nach Nord-Indien bis in Buddhas Wirkungsstätten hineintrug und der umgekehrt östlichen Denkweisen einen Weg nach Westen ebnete. Dem Autor sind im Augenblick aber keine historischen Begebenheiten zur Zeit Alexanders des Grossen bekannt, die im Zusammenhang mit dieser kleinen Abhandlung über Buddhastatuen eine Rolle spielen könnten.

Alexander bezahlte einen hohen Preis für seinen unstillbaren Drang nach erobertem Territorium. Im Jahre 326 BC fiel er in den Punjab ein, stieß bis zum Hydapses Fluss vor und schlug den damals mächtigsten indischen Fürsten Poros, auch Porus genannt. Ein Jahr später meuterten seine Truppen, wollten umkehren, da sie dem ungebändigten Vorwärtsdrang ihres Feldherrn nicht mehr folgen wollten und auch wohl nicht mehr konnten. Ein gewisser Horror vor den ungewöhnlichen indischen Kampf-Elefanten mag dabei eine Rolle gespielt haben. Das aus westlicher Sicht mit archaischer Mystik überladene Indien mag auch seinen Teil dazu beigetragen haben.

In kleinem Kreise und furchtlos bewegte sich Alexander weiter in Indien. Überquerte sogar den Indus. Es schien, als suchte er das Ende der Welt.

Obwohl als Aggressor ins Land gekommen, wurde Alex jahrhundertlang als unbesiegbarer Eroberer und weiser Philosoph von so manchen Indern verklärt. Seine angeblich ernsthaften und mit aufrichtigem gegenseitigem Respekt geführten Gespräche mit den Brahmanen haben bei den Einheimischen Herrschern tiefen Eindruck hinterlassen. Im Jahre 324 BC geht er den Weg alles Vergänglichen und hinterlässt ein Machtvakuum in Nord-Indien.     

Nach dem Zerfall von Alexanders Großreich war der Nord-Indische Kontinent für den Westen erschlossen, war kein weißer Fleck mehr auf der damals noch, aus westlicher Sicht, reichlich unvollständigen Weltkarte.



 
Der Fluss Indus markiert die temporäre Grenze des Alexander-Großreiches im Osten

Hier schließt sich der Vorhang zum ersten Akt. Die Fortsetzung ist völlig offen. Wir befinden uns im letzten Viertel des 4-Jahrhunderts vor Christi Geburt. Noch könnte Buddha mit seiner Annahme, dass seine Lehre eine Lebenserwartung von mindestens 1000 Jahren hat, zu optimistisch gewesen sein. Noch könnte es eine zukünftige Welt ganz ohne Buddha-Statuen geben. Noch könnte dem modernen Süd-Ost-Asien-Reisenden etwas fehlen, falls er es denn wüsste, wenn es anders gekommen wäre.

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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #2 am: 23. August 2008, 19:04:21 »

Der zweite Akt – Die Mauryans

Schon zwei Jahre nach Alexanders Tod beginnt der Aufstieg des Geschlechts der Mauryans. Sie erobern und vereinen rücksichtslos und kaltblütig das wieder in kleine Fürstentümer zerfallene Nordindien, füllen das entstandene Machtvakuum wieder vollständig aus. Sie kommen aus Magadha, dem Wirkungsbereich Buddhas. Die historischen Jahreszahlen werden dank Megasthenes, einem griechischen Historiker, ab jetzt recht verlässlich. In der Schrift „Indica“ ist er sehr spezifisch.

Demnach vereinte König Chandragupta Maurya Nord-Indien während seiner Regentschaft von 322 BC bis 296 BC.

Sein Sohn Bindusara (296 – 273 BC) setzte diesen Trend fort   

Der Enkelsohn des ersten Mauryan Herrschers ist König Asoka, 273 BC bis 232 BC.

Verschiedene Quellen weichen geringfügig um ein paar Jahre voneinander ab. Asoka verbleibt nach unerklärlichem Tode von all seinen Brüdern der einzige Sohn seines Vaters Bindusara und wird damit traditionsgemäß sein Nachfolger, obwohl nicht der älteste männliche Nachfolger. Das „unerklärlich“ ist wie immer eine Behelfskonstruktion der Jubelhistoriker für unschöne Ereignisse, deren geschichtliche Tatsache man nicht abstreiten kann.

Das Macht-Symbol Asokas ist ein vierköpfiger Löwe. Vier Köpfe, die im rechten Winkel voneinander in die vier Windrichtungen zeigen. Diese Löwenköpfe zieren seine überall in seinem Machtbereich aufgestellten Asoka-Säulen. Auch die im Lumbini-Park, Buddhas Geburtsstätte.


Das Löwen-Symbol Asokas thronte auf dem Kopf einer jeden Säule

           
                                     
Asoka-Säule mit einer gut zu erkennenden Inschrift

Wer nach übergreifender Symbolik in der Fremde sucht, findet in dem Löwen-Symbol einen globalen Anker. Es ist ein Symbol der Macht in Süd-Ost-Asien. Und fast alle Länder in dieser Geografie haben ein gemeinsames Wort dafür. Sing(h)a = Löwe. Singapur schmückt sich mit einem wasserspeienden Löwen als Wahrzeichen. In Thailand übernimmt das Singha-Bier die Macht über die Birne des begnadeten Trinkers. Weiter westlich in Mykene, Griechenland, hat Schliemann das Löwentor neu für das Abendland entdeckt und in Bayern symbolisiert das Löwenbier die Macht der Brauereien.

           
                       
Singapur                                                                                     Singha Bier Thailand


         
                         
Löwentor Mykene                                                 Löwenbräu


 
             
Asoka wütet ohne Erbarmen wie sein Vater und Großvater mit dem Ziel, seinen Machtbereich zu vergrößern. Unter ihm erfährt Indien die größte Ausdehnung seiner Geschichte. Im Süd-Osten über Kalinga bis nach Sri Lanka, wohin er seinen Sohn schickt. Im Norden die gesamte Indus-Ebene und große Teile von Afghanistan, im Osten Teile vom heutigen Burma umfassend.

Pakistan wird in diesem Zusammenhang zu Nord-Indien gezählt, da eine relativ neuzeitliche Konstruktion, erwachsen aus der verzweifelten Sehnsucht Mahatma Gandhis nach Frieden zwischen Hindus und Moslems auf dem indischen Kontinent.


 
 
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crazythaiteeak

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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #3 am: 23. August 2008, 19:39:22 »

@ Profuuu
Donnerwetter zu deinen Berichten hoffentlich bekommst Du viel Lob
   MFG Andy

sorry kleiner fehler  es zeigt Löwenbräu Schorndorf   
« Letzte Änderung: 23. August 2008, 19:51:22 von crazythaiteeak »
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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #4 am: 23. August 2008, 19:43:16 »

Asokas Bekehrung zum Buddhismus

Der Legende nach war es nach der siegreichen und blutigen Schlacht um Kalinga, man spricht von 100,000 Toten, als Asoka geschockt vom Anblick der unzähligen verstümmelten Krieger auf dem Schlachtfeld beschließt, ein Leben im Sinne der buddhistischen Moral zu führen und seinen Herrscherstil danach auszurichten.

Der Begriff „Buddhistische Moral“ ist hier bewusst gewählt, im Gegensatz zu „Buddhistische Lehre“. Die spirituellen, psychologischen und philosophischen Aspekte interessierten Asoka nur am Rande. Der Buddhistische Heiligenschein wurde ihm erst im Laufe der geschichtlichen Verklärung aufgesetzt.

Auf seine überall verbreiteten Steinsäulen ließ er Verhaltensregeln meißeln.

•   Eltern, Ältere, Lehrer, Diener und Heilige ehren ist gut
•   Vermeidung des Tötens von Lebewesen aller Art ist gut
•   Auf Schlachtopfer verzichten ist gut
•   Großzügigkeit gegenüber der Familie, Freunden, Asketen und Heiligen ist gut
•   Moderates Sparen und moderates Ausgeben ist gut
•   etc.

Und ja, Agenten im gesamten Herrschaftsbereich wachten über die Einhaltung dieser Regeln. Asoka erfand die Sharia (islamische Gesetzgebung) des Buddhismus. 

Mit Asoka beginnt die Steinzeit des Buddhismus. Er lässt überall  Stupas errichten, lässt Höhlen in die Felsen meißeln, in denen die buddhistischen Mönche während der Regenzeit verweilen können, baut steinerne Unterkünfte für die Sangha, buddhistische Mönchsgemeinde, und stellt überall Säulen auf, auf denen Inschriften Verhaltensregeln verkünden, die seine Untertanen zu umgänglichem Lebenswandel  auffordern. Er verbietet brahmanische Tieropfer und preist eine vegetarische Ernährungsweise an.

Schließlich gibt er auch das exklusive Privileg der Herrschenden auf, das Privileg der Jagd. Seinen Untertanen erlaubt er allerdings das Erlegen von Tieren zum Stillen des Hungers. Es gibt keinen Winkel in seinem Einflussbereich, in dem nicht Stupas errichtet werden. Eine mit Vorsicht zu betrachtende Überlieferung besagt, dass es deren 84,000 gab.

Stupas sind die ersten steinernen Zeugen des Buddhismus, die bis in die heutige Zeit überlebt haben. In Thailand werden sie Chedis genannt. Ursprünglich bestanden sie aus einem quadratischen Sockel, auf dem eine Halbkugel ruht. Die Halbkugel ziert eine steilaufragende Spitze, die mit einem schirmartigen Gebilde geschmückt ist.
 
Später setzte sich in Süd-Ost-Asien die konische Form des Spitzhutes durch. In der Khmertradition sieht ein Chedi wie ein Maiskolben aus und wird als „Prang“ bezeichnet.

       
                   
Chedi (Koh Kret)                                                    Prang (Ayutthaya)     



Die Stupas dienen der Aufbewahrung von Reliquien, z.B. von Knochensplittern, Zähnen und Haaren Buddha’s. Falls irgendjemand mal die Stupas mit Reliquienzähnen Buddhas zählte, käme es wohl zu großem Staunen, ob seines übermenschlich riesigen Gebisses.

 
Die wohl älteste und wieder restaurierte Stupa ist die in Sanchi, Indien. Vermutlich zu Asokas Zeiten errichtet und über die Jahrhunderte immer wieder erweitert.

         
Die Sanchi Stupa, wie sie 1850 vorgefunden wurde



Die Sanchi Stupa heute

       
 
       
Die Buddha Büsten auf dem Rundgang der Sanchi Stupa wurden erst viele Jahrhunderte nach Asoka hinzugefügt.

Später werden wir sehen, dass es eine Nachempfindung dieser Anlage in Thailand gibt, die an Kontakte mit dem Asoka Reich und den ersten Berührungen mit dem Buddhismus erinnern soll. Der Phra Pathom Chedi, in Nakhon Pathom unweit von Bangkok.     

Diese Stupas sind nicht etwa eine Erfindung Asoka’s, sondern den damals weitverbreiteten Grabhügeln für die vergangenen Herrscher nachempfunden. Im Laufe der Zeit entwickelten sie eine eigene mit Symbolik behaftete Architektur.     

Den buddhistisch verklärten Aufzeichnungen nach schickt Asoka nach einem buddhistischen Kongress in Patna, Nordindien, 247 BC, drei buddhistische Mönche nach Gandhara, Afghanistan und in andere Länder um den Buddhismus zu verkünden. In Wirklichkeit sind es Gesandte, die Indische Kräuterheilkunde zum Wohle aller Menschen verbreiten sollen. Sozusagen als Gastgeschenk für eine eventuelle Aufnahme von diplomatischen Beziehungen oder gar dem Vorschlag, sich Asoka und seinem Reich anzuschließen.
 
Asoka selbst bereist die vier heiligen Stätte Buddhas.

Lumbini, den Geburtsort, an dem 1895 eine seiner Säulen, vor langer Zeit von Blitzschlag gefällt, ausgegraben wurde,

Bodh Gaya, den Ort der Erleuchtung,

Sarnath, den Ort der ersten Predigt,

Kusinara, den Ort des Todes.

Er schickt Buddhistische Missionare, historisch korrekt wäre Botschafter, nach Nord-Griechenland, Syrien, Ägypten und weiter nach Nord-Afrika, bis ins heutige Libyen hinein. Sie wandeln auf Alexanders Spuren. In umgekehrter Richtung.

Afghanistan genoss seit Asokas Zeiten unter der Schirmherrschaft Buddhistischer Regeln viele hundert Jahre lang ein relativ entspanntes Leben in Wohlstand und Frieden.
 
Asoka spielt in der indischen Historie eine herausragende Rolle. Im Jahre 2001 wurde sein Leben bollywoodmäßig verfilmt. Es ist eine reine Seifenoper, die nur den Titel mit dem historischen Asoka gemeinsam hat.


Asoka, das Film-Plakat

Niemand hat bis heute die Stupas in seinem alten Reich gezählt. Unzählige Ruinen im heutigen Pakistan und ganz besonders in Afghanistan bleiben stumme Zeugen dieser Zeit. Die Stupas erregten dort auch in der moslemischen Zeit kein besonderes Missfallen, da abstrakt und nicht etwa ein lebendiges Wesen darstellend. Letzteres ein „no no“ im Islam. Sie wurden einfach ihrem natürlichen Zerfall überlassen.

Nord- Ost- und Zentral-Indien, das heutige Pakistan, Afghanistan und Sri Lanka sind nun buddhistisch, folgen dem verheißungsvollen achtfachen Pfad. Buddhas Lehre, Dhamma, hat eine unverhoffte Chance erhalten, 1000 Jahre alt zu werden. Zeugnisse aus Stein, wie die Stupas und vielleicht auch die ersten Fußabdrücke gaukeln zum ersten mal Unvergänglichkeit vor. Aber noch gibt es keine bildhaften Darstellungen Buddhas, auch nicht die der sich langsam entwickelnden hinduistischen Götterwelt. Es sollte anders kommen.

Hier fällt der Vorhang des zweiten Aktes.
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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #5 am: 24. August 2008, 03:57:17 »

Der dritte Akt - Melinda.

Die Dinge stehen schlecht für den Buddhismus und noch schlechter für eine künstlerische Darstellung. Das Geschlecht der Mauryans geht den Weg alles Vergänglichen. Asoka stirbt 232 BC, und 195 BC ermordet der Armee General Pushyamitra den letzten Herrscher der Mauryans während einer Truppenparade. Das Großindische Reich zerfällt. General Pushyamitra stellt sich auf die Seite der Brahmanen, Tieropfer werden wieder eingeführt und Brahmanen füllen wichtige Staatsposten aus. Aber Pushyamitra vernachlässigt seine Pflichten als Beschützer seines hinterhältig errungenen Reiches. Die Kelten fallen in ein geschwächtes Nord-Indien ein.

Die Kelten? Ja. Dies ist einer der Gründe, warum moderne Esoteriker die Kelten Irlands und Englands gerne buddhistisch gefärbt sehen. Etwas gewagt. Merlin mit Sichel, Distel und Buddha im Herzen. Zu schön um wahr zu sein. Es gibt allerdings einige Historiker, die meinen, dass die Kelten an die Wiedergeburt im buddhistischen Sinne glaubten und ganz vielleicht eine eigenwillige Idee von Karma hatten.

Die Beweise sind dünn, aber nicht ohne faszinierende Logik. Die rudimentäre Gemeinsamkeit der Sanskrit-Sprache zwischen indischen Worten und denen der Kelten, selbst in Irland, deuten auf eine gewisse linguistische Verwandtschaft hin. In der heutigen Zeit zeigen die Worte der Balten, besonders in Litauen, die größte Gemeinsamkeit mit dem Sanskrit der Brahmanen.

Faszinierenderweise können Historiker anhand von Funden und Sprachforschung die Herkunft und Verbreitung der Kelten immer besser entschlüsseln, die Pfade ihrer Wanderschaften im kontrastlosen, alles verschluckendem Nebel der fernen Vergangenheit  allmählich in verschwommenen grau-weiß Tönen entschlüsseln.

In Bactria, dem heute nördlichen Afghanistan und südlichen Usbekistan, sowie Tajikistan haben griechische Könige, den Spuren Alexanders folgend, ihre Herrscherhäuser errichtet. Sie bringen Münzen, Architektur und hellenistische Kunst mit und breiten sich schließlich bis nach Nord-Indien aus.

                                         

Bactria ist die Heimat Zarathustras. Sein Geburtsjahr liegt im völligen Dunkel der Geschichte. Manche meinen, er hätte sich um 600 BC in Bactria aufgehalten. Seine Herkunft aus Persien, früher Parthia, ist ziemlich unbestritten, lediglich die völlig spekulierten Jahreszahlen liegen um Jahrhunderte auseinander.

Beteiligen wir uns nicht an den Spekulationen um Jahreszahlen, betrachten wir seine Botschaft. Sie ruht auf drei Pfeilern:

   Gut zu denken
   Gut zu reden
   Gut zu handeln

Dies alles in Eigenverantwortung und ganz ohne das Versprechen vom Paradies oder der Hölle bei Zuwiderhandeln. Zarathustra unterstellt das Prinzip der Ursache und Wirkung. Gutes Denken, Reden, Handel führen zu guten Geschehnissen.

In der Neuzeit hat Nietzsche den Zarathustra in seinem Essay: „Also sprach Zarathustra“ wieder neu erweckt. Die Vertonung ist allen Science Fiction Fans aus dem Film: „Space Odyssee 2001“, ein Kultfilm, als unter die Haut gehende Filmmusik bekannt. Nebenbei, der Komponist ist Johann Strauss. 

Die griechischen Könige in Bactria kommen mit dieser Lehre zwangsläufig in Berührung und als sie ihr Reich bis nach Nord-Indien ausdehnen, begegnen sie dem Buddhismus, der ihnen wegen des Wissens um Zarathustras Lehre gar nicht befremdlich vorkommen kann. Eher als eine Weiterführung und Fortentwicklung. Ihnen mag Zarathustra wie ein Vorgänger Buddhas vorgekommen sein.   

Der wohl herausragendste griechische König Melinda, 155 BC bis 130 BC, herrschte über weite Gebiete Nord-Indiens und Afghanistans.  Sein Versuch, auch das Ursprungsgebiet des alten Mauryan Geschlechtes, nämlich Magadha mit seiner Hauptstadt Pataliputra einzunehmen, schlug fehl. Trotzdem schien er vom Buddhismus beeindruckt zu sein, und nimmt schließlich diesen Glauben an.

Es besteht der begründete Verdacht, dass während seiner Herrschaft die ersten Ideen für Buddhastatuen entstanden. Aber noch zögern die Theravada (Weg der Älteren) Buddhisten, ihren Heilsbringer als Statue darzustellen. Warum auch? Was zählt, ist seine Lehre, Dhamma. Was zählt, ist alleine die Kraft, der Wille und die Einsicht des Einzelnen, von Samsara, dem leidhaften Kreislauf von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt erlöst zu werden, und genauso wie Buddha, wie eine Flamme zu verlöschen. Welchen Zweck sollen Buddhastatuen in diesem Zusammenhang erfüllen? Und hatte Buddha nicht selber gesagt, dass die Verehrung seiner Person, besonders durch bildliche Darstellungen nur von dem einzig wichtigen Ziel, nämlich der Erleuchtung, ablenkt?


                     
                         
Münzen mit der Darstellung Melindas

Melinda indisch,
Menander lateinisch,
Menandros griechisch,

ist berühmt für seine Bemühungen, westliches und östliches Gedankengut auszutauschen. An seinem Hofe treffen buddhistische Betrachtungsweisen auf die der griechischen Philosophen. Es ist der erste schriftlich niedergelegte Gedankenaustausch dieser Art. Seine philosophischen Diskussionen mit dem Buddhisten Nagasena sind in der altertümlichen Abhandlung:

„Milinda-Panha“ (Die Fragen des Melinda)

festgehalten und überliefert. Nagasena bedeutet: Schlangen-Armee, da man ihm übersinnliche Kräfte unterstellt. Die Chinesen stellen ihn gerne als ausgefuchste Person dar, der sich im Ohr kratzt, falls er etwas Ungebührliches hört.



Der Legende nach gab Melinda gegen Ende seines Lebens sein Königsreich auf, konvertierte zum Buddhismus und starb schließlich als Arhant, Heiliger.

Laut Geschichtsschreiber Plutarch starb Melinda in seinem Armee-Camp während einer Schlacht, berichtete aber auch, dass Melinda den buddhistischen Glauben angenommen hatte.   

Es sei hier aber erwähnt, dass der Verdacht, Melinda hätte die ersten Buddha-Statuen angeregt, nur eine nahe liegende Spekulation ist. Wie wir wissen, war diese Art der Präsentation des griechischen Parthenons durch ästhetisch gestaltete Skulpturen in der hellenistischen Welt weit verbreitet. Es gibt jedoch keine historisch belegte Begebenheit, die besagt, dass Melinda seinen Zeigefinger erhob und sagte:

 „Lasst uns Buddha ein Antlitz geben. Meine Handwerker und Künstler kennen sich da aus.“

Wir wissen noch zu wenig über eigenständige künstlerische Entwicklungen in dieser Geografie. Zu viele der historischen Spuren wurden in Afghanistan und dem heutigen Pakistan unter dem Einfluss des Islam unwiederbringlich getilgt, ganz besonders wegen des islamischen Verbotes, lebende Wesen, auf welche Art auch immer, bildhaft darzustellen.

Anmerkung des Autors. Auch in der Neuzeit kam es zu ernsten Konflikten wegen dieses islamischen Verbotes. Als Saudi Arabien in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts das Fernsehen einführte, gab es Demonstrationen konservativer Moslems in den Strassen Riyadh’s, die blutig und nicht ohne Tote, niedergeschlagen wurden.

Nun stehen wir also an der Schwelle einer bildlichen Darstellung Buddhas. Wir befinden uns im zweiten Jahrhundert vor Christus. Noch ist sie nicht populär. Noch ist sie die Ausnahme, wenn überhaupt.

Ausgerechnet ein Grieche, ein Vertreter der westlichen Welt, legte womöglich den ersten zarten Grundstein für diese Entwicklung. Eine Entwicklung, die dem aufgeschlossenen Reisenden aus dem Abendland immer wieder aufs Neue Staunen und Faszination beschert, wenn er in Süd-Ost-Asien voller Vorfreude den Flieger verlässt.

Die Hindus greifen die Idee der bildlichen Darstellung ihrer Götter schon jetzt begeistert auf. Ihr offensichtlicher Erfolg bei den einfachen Leuten lässt auch die Buddhisten über neue Wege nachdenken. Welche, werden wir noch sehen.

Ein König der alten Welt, der „farang“ Melinda, macht sich stark für den Buddhismus, gibt ihm noch einmal eine Chance in seinem Großreich.

Aber es ist wie so oft im historischen Zeitenlauf, in einer persönlichen Lebensspanne übrigens auch, wie wir alle wissen. Gerade fühlen sich alle in Sicherheit, sehen eine rosige Zukunft vor sich und plötzlich wird sie von dunklen Wolken aus einer gänzlich unberechenbaren Richtung beschattet.

Der Buddhismus wird in eine schmerzhafte Zange genommen.

Im Süden Indiens, in Sri Lanka fallen die Tamilen zum ersten mal ein. Die ansässigen Singhalesen, in der Mehrzahl Buddhisten, befinden sich in Lebensgefahr. Dort ist die vermeintlich sichere Enklave des Buddhismus gefährdet.

Im Norden Bactrias fallen chinesische Nomaden-Stämme ein, verdrängen die griechischen Könige in ihre Enklaven in Nord-Indien, bis sie schließlich gegen Ende des 1. Jahrhunderts BC ganz von der Bildfläche verschwinden. Der Osten ist wieder unter sich, auf seinem eigenen Territorium. Die Expatriate-Bücher Asiens werden geschlossen.

Wie ist es möglich, dass Nomaden-Stämme etablierte und wohlorganisierte griechische Königsreiche überrennen können? Woher kommt die Motivation, die Energie und der offensichtlich unwiderstehliche Druck? Nun, wir wissen heute, dass sich in China ein Großreich entwickelt. Die chinesischen Herrscher verdrängen alles, was sich ihnen nicht anschließen oder anpassen will. Eigensinnige Nomaden passen da nicht ins Bild. Diese weichen in Scharen und unwiderstehlich auf andere Territorien aus. Zuerst Bactria, dann Nord-Indien.

Ist jetzt alles verloren? Stehen wir nun vor dem endgültigen Aus des Buddhismus? Unzivilisierte Nomaden, Viehzüchter und Wanderer, oft am Rande ihrer Existenz. Können die etwa mit den Gedankengängen Zarathustras und Buddhas etwas anfangen? Sind die überhaupt zu philosophischen Betrachtungen fähig? 

Ist nun absolute Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit angesagt?

Die Chinesen haben nur einen Begriff für „Problem“ und „Chance“, und nicht zwei, wie wir in der westlichen Welt. Der Begriff besteht aus zwei chinesischen Schriftzeichen, eines steht für „Krise“ und das andere für „Chance“. Zusammen ergeben sie den Begriff „Problem“. Zwei Seiten einer Münze, die unzertrennlich sind. Jedes Problem birgt also auch eine gute Chance in sich. Nämlich die Möglichkeit für eine positive Entwicklung. Wie wahr dies auf die Weiterentwicklung des Buddhismus zutrifft, zeigen die nächsten paar hundert Jahre ganz deutlich.

Nur so viel sei hier verraten. Die unten abgebildete Münze enthält die erste geschichtlich verbürgte und einigermaßen datierbare Buddha-Darstellung. Sie entstand im 1. bis 2. Jahrhundert nach Christi Geburt in Gandhara, Nord-Indien, während der Herrschaft der eingewanderten chinesischen Nomaden. Ein Wunder? Nein, nur die andere Seite der Münze.



Hier fällt der Vorhang zum 3. Akt. Wie es zu den ersten Darstellung Buddhas kam, sehen wir im 4. Akt...
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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #6 am: 25. August 2008, 12:00:39 »

Der vierte Akt - Kaniskha.

Im Morgenland folgen drei weise Könige einem verheißungsvollen Stern. Eine Zeitenwende steht kurz bevor, die bis heute den internationalen Geschäfts-Kalender bestimmt.

Die Großreiche Alexanders, Asokas und Melindas sind zerfallen. Der Buddhismus fristet wieder einmal ein sektiererisches Dasein, jedoch ohne seine Stärke bei seinen Anhängern zu verlieren.

Nordchinesische Nomaden-Horden lassen sich in Bactria nieder und schicken sich an, Nord-Indien zu erobern. Weiter im Osten, in China, entsteht ein Großreich, das keine Gnade für Unangepasste kennt.

Die historischen Jahreszahlen werden unzuverlässiger, da die griechischen Chronisten zusammen mit ihren Königen diese Geografie verlassen haben, und wir ab jetzt auf die Kunst der Harmonisierung der indischen, chinesischen und griechisch/römischen Kalender angewiesen sind.

Buddha manifestiert sich weiterhin „nur“ in seiner Lehre und visualisiert sich nach wie vor lediglich in Symbolen:


   Stupas (Reliquien)
   Rad mit Speichen (Dhamma = Lehre)
   Mönchsbehausungen für die Regenzeit (Sangha = Mönchsgemeinde)
   Lotusblüten (Symbol der Reinheit)
   Bodhi-Baum (Erleuchtung)
   Fußabdrücke in Stein gehauen
   reiterloses Pferd (Askese, als Absage an sein hochherrschaftliches Leben)
   leerer Thronsessel (als Erinnerung an die Vergänglichkeit und sein Entschwinden ins Pari-Nirvana)


Aber es geschieht etwas, was jedem Vorurteil gegenüber den sog. unzivilisierten, wilden Reiter- oder Nomadenvölkern Hohn spricht.

 
Es entsteht eine neue Kultur in Nord-Indien, deren künstlerischer Ausdruck seinesgleichen sucht. Das Herrscherhaus der Kushanas, Nord-West-Chinesischer Abstammung, mit seinem König Kanishka, setzt vorher nie gekannte, neue Maßstäbe in der darstellenden Kunst.


Manche datieren Kanishka auf  78 – 128 AD, andere auf 144 – 172 AD.

« Letzte Änderung: 25. August 2008, 12:35:29 von Profuuu »
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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #7 am: 25. August 2008, 12:09:20 »

Die Ghandara Kunstrichtung

Fest steht, dass im 2. Jahrhundert nach Christus die darstellende Kunst des Hinduismus und Buddhismus eine Blütezeit erlebt. Diese Kunst hat einen Namen, nämlich Ghandara Kunst, benannt nach dem Landstrich, dem sie entsprang. Heute Nord-West-Pakistan, Ost-Afghanistan.

Typisch, für die Darstellung Buddhas, ist der griechisch/römische Faltenwurf des Gewandes und die manchmal Römisch senatorenhaften Gesichtszüge. Diese verbreitet sich zusammen mit dem Mahayana-Buddhismus Richtung Norden auf dem Landwege, über Bactria, die Seidenstrasse entlang, bis nach China hinein, wo sie später eine weitere Metamorphose zur Dickleibigkeit erleben.

                                      
Typischer griechisch / römischer Faltenwurf des Gewandes


           
                         

Die Gesichter der Gandhara Buddhas lassen schon das geheimnisvolle Lächeln erahnen, welches heute so weit verbreitet ist.
       
 
Besonders die leider von den Taliban im Jahre 2001 zerstörten, riesigen Felsen-Buddhas in Bamiyan, Afghanistan, einem Knotenpunkt der Seidenstrasse, 230 km nord-westlich von Kabul, gehörten zu den Vertretern der Ghandara Kunstrichtung.


Welch atemberaubenden Eindruck muss der Blick in das Tal bei den während der späten Nachmittagsstunden herannahenden buddhistischen Pilgern und Händlern hinterlassen haben.





Buddhistischen Höhlenfresken in Bamiyan.


         

Der männliche Buddha, 53 Meter hoch         Der weiblich Buddha, 38 Meter hoch


Aber es gibt noch eine grössere Buddha Statue...
« Letzte Änderung: 25. August 2008, 12:13:20 von Profuuu »
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sam

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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #8 am: 25. August 2008, 20:42:44 »

Wieso gibt es einen weiblichen Buddha?
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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #9 am: 25. August 2008, 23:24:29 »

Hallo Sam,

Phylosophisch gesehen verkörpert der weibliche Buddha den weiblichen Aspekt in uns allen. Wir haben ja schliesslich alle eine Mutter.

Dieser weibliche Buddha nimmt aber erst im Mahayana Buddhismus Gestalt an. Genauer gesagt im Vijrayana Buddhismus, welchen man als eine Unterart vom Mahayana Buddhismus bezeichnen kann. Dort heisst sie Tara (Stern)

Im Vergleich zum in Thailand, Burma, Laos und Kambodscha üblichen Theravada Buddhismus ist der Mahayana äusserst bunt und barock. Er ist geradezu bevölkert von göttlichen Wesen und eben auch von weiblichen Buddhas.

Um sie ranken sich unzählige Legenden. Da spielt chinesischer Einfluss eine Rolle. Siehe auch Tibet.

Hat aber nix mit der ursprünglichen Lehre zu tun, sondern ist ein Kompromiss an die Laienschaft, die schon in vorbuddhistischen Zeiten nicht ohne farbenfrohe Götter auskommen konnte.

Tschuldigung, falls sich das alles zu theoretisch anhört. Aber so isses nu mal.

Der gelebte Buddhismus ist keine absolute Sache, sondern immer an die jeweilige Kultur und Gebräuche des Landes angepasst, wo er praktiziert wird.

Anders bei den wirklich gelehrten Mönchen. Die brauchen solch ein Brumborium nicht. Das sind nur Drogen fürs Volk.  ;)     
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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #10 am: 26. August 2008, 00:13:06 »

Ehe es weiter geht mit der Chronik der Buddha Statuen, ein kleiner Abstecher nach Leshan...


Der Riesen-Buddha von Leshan

Fälschlicherweise spricht man oft im Zusammenhang mit Bamiyan von den größten Buddha-Statuen der Welt, 53 und 38 Meter hoch. Dabei wird eine Statue in China vergessen, die im 8.Jahrhundert n. Chr. nach langer 90jähriger Bauzeit, zwischen 713 und 803 während der Tang Dynasty, fertiggestellt wurde. Sie sitzt in Leshan, einer Stadt in der südwestlichen Provinz Sichuan, einer Provinz, die an den Norden der Yunnan Provinz angrenzt....





...direkt am Min Jiang Fluss und schaut auf die Mündung des Dadu He Flusses.



Sie ist 71 Meter hoch, davon der Kopf alleine 15 m, Schulterbreite 28 m. Ursprünglich war sie unter einem 23 Stockwerken hohen Holztempel vor Regen und Wind. Dieser wurde aber während der Yuan Dynasty (1279 – 1368) völlig zerstört. Seitdem nagt das Wetter an der Statue.

1996 hat die UNESCO den Leshan Buddha als Welt-Kultur-Erbe anerkannt. Die Chancen für eine regelmäßige Instandhaltung oder gar eine Generalüberholung stehen gut.






   
             
                     
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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #11 am: 26. August 2008, 00:13:32 »

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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #12 am: 26. August 2008, 00:13:50 »

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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #13 am: 26. August 2008, 00:14:11 »

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Re: Eine kleine Geschichte der Buddha Statuen
« Antwort #14 am: 26. August 2008, 00:14:28 »

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