Seit Wochen brennt nun die Sonne unbarmherzig hernieder.
Auch in Khanu Woralaksaburi lechzt Mensch und Tier nach
Kuehle.
Die ersten 2-3 Wochen genoss man noch den wolkenlosen
Himmel und den Sonnenschein.Aber dann blickt man immer
oefter zum Himmel,ob sich nicht ein Gewitter bilden moege,ob es
nicht nach erfrischendem Regen aussieht,damit die Natur mit frischem
Gruen Danke sagen koenne.
Das Warten war umsonst und je laenger ich wartete,umso wirrer
wurden die Gedanken.
Vor meinem geistigen Auge sah ich mich den schneebedeckten
KhunTan- Pass ueberqueren und in das kuehle Becken von Chiang
Mai hinunterzufahren.
Dort wo abends waermende Feuer entflammt werden und wo in
kuehlen Anglerressorts 13m lange und 600 Kg.schwere Fische im
Wasser schwimmen.
Dort wo vielleicht, der herrschenden frostigen Atmosphaere wegen,
das Wasser sogar zugefroren ist,sodass man schlittschuhlaufen kann.
Drei Telefonate genuegten und zwei Freunde waren ueberzeugt,gleich
wie die englischen Kolonialherren,wir uns fuer ein paar Tage in die
kuehle Region zurueckziehen sollten.
Freitag frueh brach ich zur ersten Etappe auf.Das Ziel war Uttaradit,
200 Km noerdlich von Khanu,wo ich bereits einen erheblichen Temper-
aturrueckgang erwartete.
Meine Frau brachte mich dorthin,gab mich bei einem Freund ab und er-
mahnte mich streng,mich von Frauen fernzuhalten.
Ich versprach es beim Augenlicht meiner Toechter.
Mein Freund ist stolzer Besitzer eines Schwimmingpools und lud mich
ein,doch ins Wasser zu kommen.
Ich tat wie geheissen,aber nach 5 Minuten begann ich schwitzend zu
fluchen und frug ihn,wie warm denn das Wasser waere.
39 Grad sagte er ungeruehrt und haengte die unverschaemte Frage
daran:ob es mir vielleicht zu kalt waere.
Ich zog mich wortlos an und fluechtete ins Hotel.
Aircon auf volle Kraft,eine eiskalte Cola und ein verdientes Schlaefchen
bis es Zeit war,bei Claus im NEW YORK NEW YORK ein Abendessen zu
bestellen.
Ich kenne Claus nun schon mehr als 10 Jahre und seither hat sich das
Angebot an Speisen nicht veraendert.
Zum vielleicht 50.Mal bestellte ich,was ich immer dort bestelle und
wartete hoffend,dass der Koch einen guten Tag hat,auf das Essen.
Was fuer ein Glueck,der Koch war gut drauf und nach ein paar Biere
war es Zeit,ins Hotel zurueckzukehren und mir dort das hotelliche
Nachtleben zu geben.
In der Bar spielt seit Jahren eine Band.Nicht gut aber auch nicht schlecht.
Da ich noch einen Schlummertrunk benoetigte,bestellte ich bei dem
Maedel,einen Gin Tonic.
Ihr verbluefftes Gesicht wird mir lange in Erinnerung bleiben,mit dem
sie zur Theke zurueckging.
Dort sah ich,wie sich eine erregt Diskussion in Gang setzte,die damit
endete,dass sich mir ein maennliches Wesen naeherte und frug,was ich
denn wolle.
Einen Gin Tonic antwortete ich,worauf er bedauerte,dies nicht im Angebot zu
haben und unhoerbar zu verstehen gab,noch nie etwas von diesem Ge-
traenk gehoert zu haben oder es auch nur entfernt zu kennen.
Na gut,dann halt ein Bier !
Sofort leuchteten seine Augen,denn jetzt befand er sich auf dem sicheren
Boden seines Metiers und er offerierte mir Shinga,Leo oder Chang.
Bei der letzten Zigarette draussen,stellte ich fest,dass es immer noch weit
ueber 30 Grad hatte,aber ich troestete mich,dass wir ja naechsten Tag
in die kuehle Region aufbrechen werden.
Ein bisschen Sorge hatte ich noch vorm Einschlafen,weil ich nichts Warmes
eingepackt hatte.
Jock