Als unser neues Forumsmitglied "Prometeus" am 12.6.2016 zum ersten Mal einen Kommentar zum obigen Thema abgab, war die Webseite zu diesem wichtigen Thema seit 1.6.2016 nur 143-mal angeklickt worden. Inzwischen erfolgten bis jetzt 11.7.2016, 0:00, beachtliche 649 Klicks.
Allerdings wurde von den Kommentatoren wenig auf das Thema eingegangen, sondern es wurde vor allem - wie schon sehr häufig in anderen Foren - erneut ausführlich auf eine zwingend notwendige Krankenversicherung hingewiesen.
Dabei haben die meisten Kommentatoren die Kernbotschaft des zweiten Beitrags #3 am 8.7.2016 von Prometheus, dem ich sehr dankbar bin, da er die Problematik treffend darlegte, offenbar gar nicht wahrgenommen oder nicht wahrnehmen wollen.
Die Botschaft seines Beitrags verstehe ich wie folgt: "Achtung! Eine KV kann auch zur Folge haben, dass eine vermeidbare und nachteilige Intervention erfolgt - beispielsweise eine nicht erforderliche Operation, die zumeist mit einem gewissen Risiko verbunden ist."
Das bedeutet: Es erfolgt eine vermeidbare Intervention, die man einem Patienten ohne KV aus Kostengründen vielleicht nicht angeboten hätte. Zumindest hätte dieser Patient die teure Intervention mit Hinweis auf die hohen Kosten und einen zweifelhaften Nutzen zunächst ablehnen und um etwas Bedenkzeit bitten koennen.
Wenn dagegen eine Krankenversicherung die Kosten der Behandlung übernimmt, macht man sich vermutlich zumeist über die Notwendigkeit der angebotenen medizinischen Intervention wenig Gedanken und denkt nicht daran, dass sie auch mit einem Risiko verbunden sein kann - unabhängig von den unnoetigen Kosten, die vielleicht von der KV nur teilweise übernommen werden.
Muss man die Kosten selbst übernehmen, fragt man im Allgemeinen nach der Hoehe der Kosten. Ab einem gewissen Betrag fragt man den Arzt, ob die sofortige Intervention zwingend erforderlich ist, oder ob man sie vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt vornehmen kann. Hat man einige Tage Bedenkzeit, kann man sich dann auch anderweitig informieren.
Vor operativen Eingriffen, die immer mit einem gewissen Risiko verbunden sind, empfiehlt es sich zumeist, die Meinung eines anderen Arztes einzuholen (Zweitmeinung!) - siehe Webseite "Vorsicht Operation".
Ein Beispiel für vielleicht unnoetig hohe Kosten kann eine vom Arzt empfohlene kostspielige CT-Untersuchung sein. Sofern man nicht KV-versichert ist, sollte man deshalb den Arzt fragen, ob die erheblich preisgünstigere Roentgen-Untersuchung nicht ausreicht (rund 10.000 Baht gegenüber rund 500 Baht), wobei letztere allerdings bei einer "unspezifischen Lumbalgie" in den ersten 6 Wochen laut "Smarter Medicine" nicht erfolgen sollte.
Vom Bangkok Hospital, Nakhon Pathom, liegen mir folgende Preise vom Februar 2016 vor:
1) Xray Computer: 7.150 Baht, Drugs (Kontrastmittel) 3.572 Baht,
insges. 10.722 Baht.
2) Standard Dignostic Imaging (Roentgen-Dignostik) 484 Baht
Vielleicht kann uns mal der Forendoc Wolfram die deutschen Preise mitteilen
Dazu die Erläuterung: "CT, MRT und Co. - Wo die Unterschiede liegen"
www.aponet.de/aktuelles/ihr-apotheker-informiert/20131210-ct-mrt-co-wo-die unterschiede-liegen.html
Wird eine derart kostspielige Intervention wie die CT-Untersuchung angeboten, sollte man keine Hemmungen haben, auf seine begrenzten finanziellen Moeglichkeiten hinzuweisen:
"Herr Doktor, ich bin Rentner und habe keine Krankenversicherung. Deshalb ist es für mich wichtig zu erfahren, mit welchen Kosten die empfohlene Intervention verbunden ist, und ob vielleicht auch eine billigere Behandlung - selbstverständlich ohne gesundheitliche Nachteile - moeglich ist."
Fortsetzung siehe Beitrag #13