Oesterreich nach der Wienwahl
Nun liegt das Ergebnis vor.
Die SPOe,wie vorhergesagt,gewinnt leicht dazu.
Die OeVP verdoppelt ihren Stimmenanteil von ca.9 % auf ca 20 %
Die Gruenen legen leicht zu,NEOS ebenfalls
Die Liste HC (Strache) erreicht etwas ueber 3 % und ist damit meilenweit von einem
Einzug ins Landesparlament entfernt.
Was aber im Focus ist,ist die Erdrutschniederlage der FPoe-Wien.Von fast 32 % auf ca.
7 %.
Zwar hatte man in der Partei mit einem Absturz gerechnet,doch das Ausmass ging
ueber die schlimmsten Erwartungen hinaus.
Offiziell kommentiert man dort,dass Herr Strache die Schuld daran traegt. Ibiza und die
ungeklaerten Spesenabrechnungen sollen der Hauptgrund daran sein.
Das spielt sicher eine Rolle,aber der alleinige Grund ist es nicht.
Der Vorsitzenden der Landespartei hat wacker den Wahlkampf gefochten.Mit den be-
kannten Wahlslogans,die plakatmaessig unterstuetzt und fallweise ueberzogen wurden.
Als Beispiel dient der,vom Islam angezuendete,brennende Stephansdom.
Gewettert wurde gegen Migration,Islam und ueberzogene Anticoronamassnahmen der
derzeitigen Bundesregierung,Nur die patriotische Heimattreue hielt man hoch.
Es hat nicht geholfen und jetzt in den Tagen nach der Wahl,faellt es den Urgesteinen,
FPOe - Landesobmaennern und sogar dem Mitglied der Bundespartifuehrung auf,das
der bisherige Kurs nicht mehr zeitgemaess ist und man damit keinen von der Ofenbank
herunterholen kann.
Herr Moelzer,einst Chefideologe und Architekt,des Kurses Haider und in Folge Strache,
gibt an,dass damit nur ein politischer Wind entfacht wurde aber keine Nachhaltigkeit.
Herr Kickl,eine grosse Nummer in der Partei und Scharfmacher (einst bester Innen -
minister aller Zeiten,cr @franzi) bekennt,dass man sich damit selbst die Niederlage
zugefuegt hat und forciert ein Umdenken.
Aber auch Granden in den Landesparteien,wie Arzweger,Tirol oder Haimbucher,OOe,
Landbauer NOe geben bekannt,dass eine Neuausrichtung unumgaenglich ist.
Was auf Deutsch heisst,dass man den Stil,von Anschwaerzen weg und hin zur kon-
struktiven Mitarbeit aendern wird muessen.
Rueckbesinnung auf einen buergerlich-freiheitlichen Konservatismus.
Vor dieser Zaesur steht aber auch die rechtspopulistische AfD in Deutschland.
Auch hier wird es notwendig werden,die Provokationen zu zuegeln,damit wenigstens
die 8 % bei der naechsten Bundestagswahl erreicht werden.
Verfolgt man die "Sonntagsfragen"hat die AfD von ca 12 % bei der letzten Wahl,
gut ein Drittel an Zustimmung eingebuesst.
Auch der geduldigste Waehler der AfD wird sich fragen,was hat meine Partei im Bundes-
tag oder in den Landesparlamenten erreicht ?
Provokante Reden einiger Abgeordneten,die von Herrschaften hier mit "grossartig"
oder "bedeutungsvoll" bezeichnet werden und die ewige Wiederholung,dass die Bundes-
regierung unfaehig ist,Blutgeld bezahlt und nichts fuer die Bevoelkerung tut,schleifen
sich ab und kaum wer hoert mehr hin.
Die halbherzige Distanzierung vom "rechten Fluegel"wird kompensiert durch Aussagen
einer Ex-Parteigroesse,die von Erschiessen oder Vergasen von Migranten fabuliert.
(Interessanterweise,war diese Aussage hier im Forum kein Thema,was,wenn man
boese ist,tief schliessen laesst,da ja sonst jeder unnoetige Furz eines Gruenen,Linken
oder Sozis,die Wogen hochgehen laesst).
Interessant wird es in Oesterreich,ob,wenn es zu einer Koalition in Wien zwischen
Rot und Gruen nicht klappt,die Bundesregierung Bestand hat.
Jeder sieht,dass die Tuerkisen die Gruenen in der Regierung Gassi fuehren.Und die
Frage stellt sich dabei,wie leidensfaehig ist Herr Kogler.
Etwaige Ruecksichtsnahmen auf die Gruenen in Wien fiele weg und bevor sich die
gruene Basis abwendet,kann ich mir vortellen,dass Herr Kogler die Reissleine zieht
und den Tuerkisen den Sessel vor die Tuer stellt.
Jock