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Thailand-Foren der TIP Zeitung => Meine Gesundheit => Thema gestartet von: Ullrich am 27. April 2015, 14:32:21

Titel: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Ullrich am 27. April 2015, 14:32:21
Das Gesundheitssystem in Thaland hat ja einen guten Ruf, in den großen Privatkliniken herrscht praktisch der gleiche Standard wie in westlichen Ländern.
Ich bin bisher von eigenen Arzt-/Krankenhausbesuchen verschont geblieben, durfte aber schon meine Frau sowie einen Gast in Privatkliniken begleiten (McCormick und Bangkok Hospital). Jedesmal war ich erfreut über die Professionalität der Mitarbeiter und Ärzte - auch wenn es mal brechend voll war.

Zwei Vorfälle aus städtischen Kliniken haben mir zu denken gegeben.
Die Tochter meiner Frau lebt in Ayutttaya und ging wegen Unterleibsschmerzen ins Krankenhaus. Der Arzt dignostizierte eine Blasen- oder Nierenbeckenentzündung, nicht selten bei Frauen. Die Behandlung ist bei beiden Erkrankungen gleich: Antibiotika. Soweit so gut, nur warum der Arzt für Diagnose und Verschreibung erst bei Google nachschauen musste ???

Zweiter Fall: Meine Frau hat die Grippe erwischt, nicht unüblich bei dem heißen Wetter und den großen Temperaturunterschieden zwischen draußen und kalt klimatisierten Räumen.
Das Fieber gleich hoch bis über 39°, schlapp und schlechte Laune. Die übliche Behandlung - solange sich keine Komplikationen einstellen: "Ruhe und Tee trinken". Das hat Frauchen immerhin 2 Tage ausgehalten, dann keine Geduld mehr: "Ich will ins nächste Krankenhaus zu einem Arzt und eine Spritze". So so, eine Spritze gegen Grippe - nun, in Thailand ist ja bekanntlich alles anders.
Also hin zum Doi Saket Hospital - Diagnose Influenza - und nicht nur eine Spritze bekommen, sondern gleich noch 6 Tütchen mit lauter bunten Pillen (s.u.). Keine Medikamenten- oder Wirkstoffnamen drauf, sondern nur "Übelkeit", "Schmerzen", "Antibiotika", usw. Und von allen viel nehmen. Antibiotika gegen Grippeviren ... wo und was hat der Arzt (wenn es denn einer war) studiert?
Und zum Schluss noch einen draufgesetzt: "Man solle sich doch vor den Mücken in Acht nehmen". Wohl weil die die Grippe übertragen.  {[
Das Grippe von Mensch zu Mensch über Tröpcheninfektion übertragen wird und das Dengue-Fieber über Mücken ... über solche Kleinigkeiten wollen wir mal hinwegsehen.

Was habe ich daraus gelernt: Bei meiner nächsten Krankheit (früher oder später erwischt's jeden) bitte ins Bangkok Hospital, den Aufpreis zahle ich gerne.

Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Helli am 27. April 2015, 15:41:42
Was habe ich daraus gelernt: Bei meiner nächsten Krankheit (früher oder später erwischt's jeden) bitte ins Bangkok Hospital, den Aufpreis zahle ich gerne.
So schlimm ist es in den "städtischen KH" ja auch wieder nicht. Sie geben sich doch Mühe und die Zeit der "Götter in Weiß" ist ja selbst in DE vorbei, wo auch fast 19.000 Personen jedes Jahr an "Ärztepfusch" sterben sollen (von den Todesfällen wegen der resistenten Keime, die man in DE ja nur im KH bekommen kann, ganz zu schweigen).
http://www.focus.de/gesundheit/news/aerztepfusch-krankenhaus-studie-behandlungsfehler-krankenhaus-chirurgen-lieben-risiko-2_id_3556871.html
Ich war in über 20 Jahren einmal hier drin wegen einer Nierenbeckenentzündung. Das Einzige, was mir etwas sauer aufgestoßen ist war, dass man erst mal über eine Stunde gebraucht hat um mich verwaltungsmäßig zu registrieren bevor man mir gesundheitlich geholfen hat (das ist in DE anders herum). Anschließend war aber alles in geordneten Bahnen und die Sache nach einer Woche ausgestanden.
Ach ja: dass der ganze Cholesterin-Wirbel eine von der Pharma-Industrie aufgelegter Schwindel ist, hatte sich noch nicht bis hierher rumgesprochen.
Wenn ich mal ein Wehwehchen habe, gehe ich zum "Chinesen"-Doktor in seine "Praxis" und bekomme dort auch schon mal die von Dir gezeigten Pillentütchen. Allerdings steht bei mir die Pillensorte immer vorne drauf (mit Einnahme-Anweisung) und ich kann ohne Probleme im Internet nachschauen, was ich mir da antuen soll. Ist die festgezurrte Packungseinheit in DE denn besser, die "zum Nutzen" der Pharma-Industrie meist zur Hälfte dann weggeworfen werden muss?
Letztlich steht hier auch noch Wolfram mit Rat und Tat zur Verfügung!

Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Expat Charly am 27. April 2015, 15:55:35
Hallo Ullrich,

da ich mehr als 20 Jahre für verschiedene Pharma-Unternehmen tätig war, findest Du auf der Webseite "Gesundheit" seit Ende 2014, dem Beginn meiner Forumsmitgliedschaft, auch einige Empfehlungen von mir zu sinnvollen und weniger sinnvollen Medikationen, wie beispielsweise die Medikation mit Cholesterinsenkern, die oft nicht unbedingt erforderlich sind.

Auf der Webseite "Verschreiben thail. Ärzte zuviel Medizin?" habe ich am 8.3.2015 u. a. folgendes geschrieben:

"Grundsätzlich sollte man keine losen Medikamente vom Arzt annehmen, sondern nur Arzneimittel in einer Blisterverpackung, auf deren Rückseite der Wirkstoff angegeben ist."

"Wenn der Arzt einmal ein Antibiotikum verordnet, sollte man ihn fragen, ob es auch zwingend erforderlich ist, oder ob man nicht darauf verzichten kann, wie beispielsweise bei einer Erkältung."

Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte bekommen die Arzneimittel stets in einer Blisterverpackung geliefert, und man sollte wirklich einmal den Arzt fragen, weshalb er dennoch die Medikamente lose ohne Wirkstoff-Bezeichnung an die Patienten abgibt. Damit der Patient bei den Medikamenten keinen Preisvergleich vornehmen kann?

Im übrigen ist es moeglich, dass ein Patient auf gewisse Wirkstoffe allergisch reagiert, so dass er aus diesem Grund wissen sollte, was er auf Anraten des Arztes geschluckt hat. Auf den Blisterverpackungen von Arzneimitteln ist weltweit der Wirkstoff in Englisch vermerkt, auch wenn er in Thailand, China oder Indien hergestellt wurde.

Charly





Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Helli am 27. April 2015, 16:18:49
"Grundsätzlich sollte man keine losen Medikamente vom Arzt annehmen, sondern nur Arzneimittel in einer Blisterverpackung, auf deren Rückseite der Wirkstoff angegeben ist."
Die Gehirnwäsche durch Deinen Arbeitgeber hat also funktioniert!

Wenn der Arzt einmal ein Antibiotikum verordnet, sollte man ihn fragen, ob es auch zwingend erforderlich ist, oder ob man nicht darauf verzichten kann, wie beispielsweise bei einer Erkältung."
Wenn es aus seiner Sicht nicht erforderlich wäre, würde er es nicht geben!

Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte bekommen die Arzneimittel stets in einer Blisterverpackung geliefert, und man sollte wirklich einmal den Arzt fragen, weshalb er dennoch die Medikamente lose ohne Wirkstoff-Bezeichnung an die Patienten abgibt. Damit der Patient bei den Medikamenten keinen Preisvergleich vornehmen kann? Charly
Du bist ja ein ganz Schlauer. Warst Du denn mal in einer thailändischen "Arztpraxis"? Die Regale dort stehen voll mit Plastikdosen mit 100 oder 500 Pillen Inhalt. Mir ist lieber, ich bekomme meine 5 notwendigen Pillen in einem Tütchen vorgezählt als in DE einen 20er Blister, wo ich anschließend 15 Pillen wegwerfen muss! Die Bosse (und die Lobbyisten) der westlichen Pharma-Industrie gehören längst auf dem Marktplatz an den Schandpfahl!
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: karl am 27. April 2015, 16:57:07
also das Bangkok Hospital muss es nicht sein.
Es gibt mehrere private Kliniken die hervorragend sind.
Ich z.B. gehe in das Samitivej Srin Nakarin, auch weil gleich hinter meinem Haus (Luftlinie 2 km)
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: volkschoen am 27. April 2015, 17:20:01
Zitat
Mir ist lieber, ich bekomme meine 5 notwendigen Pillen in einem Tütchen vorgezählt als in DE einen 20er Blister, wo ich anschließend 15 Pillen wegwerfen muss! Die Bosse (und die Lobbyisten) der westlichen Pharma-Industrie gehören längst auf dem Marktplatz an den Schandpfahl!

Das finde ich gut und unterstuetze das.  :-*
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Expat Charly am 27. April 2015, 17:54:15
@ Helli

1) Wenn ich auf Blisterverpackung bestehe, so hat dies keineswegs mit "Gehirnwäsche" zu tun, sondern ich moechte gerne wissen, was mir verordnet wird und ich anschließend schlucken soll. Vermutlich liest Du die Angaben von verpackten Lebensmitteln auch durch.

2) Das Thema "Antibiotika" wurde bereits ausführlich behandelt, und ich empfehle Dir, die Webseite "Verschreiben thail. Ärzte zu viel Medizin?" einmal zu lesen.

Du schreibst: "Wenn es aus seiner Sicht nicht erforderlich wäre, würde er es nicht geben." Tatsache ist aber, dass sowohl in Thailand als auch in Deutschland zu viel Antibiotika verabreicht werden. Demzufolge ist die Sichtweise eines Arztes nicht immer zum Vorteil des Patienten.

3) Wenn man wirklich krank ist, benoetigt man mindestens 10 Pillen eines Medikaments, und alle Medikamente sind zu jeweils 10 Stück pro Blisterpackung abgepackt und von jedem Krankenhaus auch lieferbar. Kannst Du mir sagen, warum ein Krankenhaus dann Arzneimittel lose abgibt?

Die Zustände in thailändischen Krankenhäusern und Praxen von niedergelassenen Ärzte kenne ich sehr wohl. Schließlich bin ich seit 25 Jahren mit einer Thailänderin verheiratet und habe rund 10 Jahre davon in Thailand verbracht.

Ob ich deshalb "ein ganz Schlauer" bin, weiß ich nicht. Du kannst aber davon ausgehen, dass ich mich auf diesem Gebiet recht gut auskenne.

Du berichtest von Deinen "5 notwendigen Pillen". Bist Du sicher, dass die 5 verschiedenen Pillen wirklich notwendig waren? In Thailand kommt ein Patient vom Arzt zumeist mit 5-6 unterschiedlichen Arzneimitteln, wogegen die Patienten in Deutschland im Allgemeinen mit einem Rezept für 1-2 Medikamente vom Arzt kommen. Ist man in Thailand so viel kranker als in Deutschland?

Wenn Du von Deinen "5 notwendigen Pillen" in Thailand berichtest, dann warst Du vermutlich sehr krank, und ich hoffe, dass Du inzwischen genesen bist, und die Medikamente nicht mehr benoetigst.

Zu Deiner unsachlichen Kritik an der Pharma-Industrie moechte ich bemerken, dass es solche und solche gibt. Ich bin sehr froh, dass ich in Thailand Original "Euthyrox" (Levothyroxin) von Merck, Darmstadt, zum Preis von 100 Baht für 100 Tabletten kaufen kann - das Medikament brauche ich für meine Schilddrüsen-Unterfunktion. Du solltest also nicht die gesamte Pharma-Industrie verdammen.

Dass die Firma Pfizer für ihren Cholesterinsenker "Lipitor" einen unverschämten Preis verlangt, habe ich mehrfach kritisiert. Andererseits bekommst Du aber auch in Thailand andere deutsche Original-Präparate zu maßvollen Preisen, beispielsweise den Wirkstoff Ambroxol von Boehringer Ingelheim. Also bitte nicht pauschalieren: Es gibt nicht die boese Pharma-Industrie, sondern es gibt duchaus serioese Unternehmen.

Charly





Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Ullrich am 27. April 2015, 18:38:56
@Charly

Danke, das sehe ich genauso. Ich hätte von den 6 Medikamenten alle in die Mülltonne versenkt!

Aber versuch mal als Farang einen Thai von etwas zu überzeugen.
Die Meinung des dümmsten Bauern (nichts gegen die Bauern) ist mehr Wert.
In Thailand sind halt die Klugen die Dummen.  ;)

Frauchen schluckt deweil fleißig die Tabletten und der Krankheitsverlauf nimmt unbeirrt den üblichen Weg.

Zum Thema Antibiotika in Thailand: Gibt es irgendeine Krankheit, wo nicht gleich Antibiotika verschrieben/verkauft werden?
Geh mal in eine beliebige Apotheke und sage "Ich habe Husten". Bekommst du sofort 2 Medikamente auf den Tisch, immerhin beschriftete Blister. Einmal einen Hustenlöser/-blocker und ... richtig ein Antibiotikum. Bekommt man natürlich erst zu Hause am Computer raus. Das Hustenzeug habe ich genommen, das Antibiotikum nicht.
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Ullrich am 27. April 2015, 18:42:20
Also das Bangkok Hospital muss es nicht sein.
Es gibt mehrere private Kliniken die hervorragend sind.

Ist für mich die nächste private Klinik in CM (20 km) - und man kommt sofort ran.
McCormick ist fast gleich weit weg, aber bei den Thais sehr beliebt, also sehr voll mit langen Wartezeiten.

Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: uwelong am 27. April 2015, 18:48:55

Ich war am 15. + 16. April im McCormick.

Zwar nur zur Blutabnahme, aber nix los. Bin auch gleich dran gekommen!
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Prometheus am 11. Juli 2016, 18:32:57
In Hua Hin gibt es ein staedtische Krankenhaus oder sagen wir mal besser ein public hospital. Da arbeiten richtige Aerzte kraft ihrer thailaendischen Approbation. Die machen ganz ordentliche Medizin dort.

Mediziner werden oft kritisiert und immer wieder wird gerne das Beispiel des "Grippe"kranken genommen und die Behandler werden dann an Hand dieses Beispieles hinsichtlich ihrer Therapie "auseinandergenommen".
Es hat sich bei der googlenden Laienschaft mittlerweile herumgesprochen, dass Antibiotika nicht gegen Viren helfen und es draengt sich da auf den ersten Blick zu Recht die Frage auf, warum dann bei Vorliegen eines Virusinfektes ein Antibiotikum zusaetzlich zu anderen, rein symptomatisch wirkenden Substanzen gegeben wird.
Ich moechte das gerne einmal aus der Sicht des Verordners aufdroeseln. Festhalten moechte ich, dass Aehnliches auch in Deutschland und ueberall auf der Welt taeglich geschieht.

Der Patient leidet unter bestimmten Symptomen und beginnt bereits zu Hause damit, diese zu behandeln. Der erwartete Erfolg stellt sich nicht ein, so dass der Entschluss getroffen wird professionelle Hilfe (Arzt) aufzusuchen.
Der Patient begibt sich in eine Praxis oder Klinik.
Der Patient registriert sich und nun nimmt das ganze seinen Lauf. Ab dem Moment der Registrierung ist ein Behandlungsvertrag zwischen Patient und Hospital/Arzt zu Stande gekommen. Von nun an ist der behandelnde Arzt verantwortlich fuer den Patienten.
Bleiben wir bei unserem Beispiel des "Grippe'kranken:
Dem behandelnden Arzt ist schon klar, dass er es weitgehend mit einem viralen Infekt zu tun hat. Oft sind virale Infekte zusaetzlich aber auch bakteriell ueberlagert. Dies muss man wissen udn das weiss der Arzt hier auch.
Eine exakte Abgrenzung ist oft schwierig. Natuerlich koennte man eine exakte Diagnose treffen, wenn man eine exakte mikrobiolgische Diagnostik betreiben wuerde. Diese ist, aufwendig und teuer, so dass die Krankenkasse vehement aufmucken wuerde und dann ist sie auch noch ueberaus zeitraubend.
Wenn das mikrobiologische Ergebnis eintrudelt ist der Patient zwischenzeitlich bereits laengst wieder genesen oder, im schlimmsten Falle verstorben.

Der Arzt steht hier vor einem echen Dilemma, welches viel mit Haftung und Verantwortung zu tun hat. Mein internistischer Chef troestete seine Assistentenbrut  immer mit dem Satz "wie Sie es machen, ist es richtig", in Umkehrung des bekannten Satzes " wie man's macht, ist es falsch".

Meine Anmerkungen sollen kein Freibrief fuer unreflektierte Antibiotikagaben sein; ich moechte vielmehr fuer mehr Verstaendniss fuer die Situation des Verordners werben.
Oft denkt auch der Arzt - gerade der Thaiarzt angesichts beosrgter Farangs-, dass von ihm eine "Maximaltherapie" erwartet wird. Er will dies vermeintliche Erwartungshaltung erfuellen und greift zur Feder... .
Hier kann ein Dialog helfen und ich kann nur raten, dem Arzt mitzuteilen, dass man nicht unbedingt die "grosse Therapie" erwartet und nachfragt, ob man mit dem Einsatz von Antibiotika noch zuwarten koenne . Ich denke allein dieser Hinweis hilft schon sehr, eine vernuenftige Therapie einzustielen.
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Suksabai am 11. Juli 2016, 23:04:56

@ Prometheus

Ich finde es gut, wie du die Sachverhalte aufzeigst und auch den Hintergrund beleuchtest.

Das nimmt vielen halbgebildeten Besserwissern den Wind aus den Segeln.

 {* {* {*

lg
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Alex am 12. Juli 2016, 11:49:45
Ich kenne die staatlichen KKH`s in Hua Hin nicht , aber in Sri Ratcha und

auch in Pattaya hat ein behandelnder Arzt ab 9:00 in der Früh exakt 1 Minute

in der er seine Diagnostik stellt und die Medizin verschreibt . Das habe ich

nun mehrfach selber erleben dürfen . Unlängst in Sri Ratcha hat er in der Zeit

sogar noch geschafft den Verband von meinem teil amputierten Fuß zu reißen

anders kann ich das nicht beschreiben und aus 1 Meter Entfernung die Bakterielle

Entzündung in der Wunde zu diagnostizieren . Sorry der anschließend im Eilverfahren

verschriebene Block an Breitband Antibiotika ohne wie es richtig gewesen wäre einen

Abstrich zu machen ist höchst fahrlässig und wohl ebenfalls diesem Schnellverfahren

in den Staats KKH`s zuzuschreiben ! Gerne bin ich bereit mir Deinen Kommentar dazu

zu Gemüte zu führen Prometheus („der Vorausdenkende“)

Ps. den Threat Titel finde ich btw. reichlich daneben !
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Prometheus am 12. Juli 2016, 12:45:56
Ich kann verstehen, wenn man in Zeiten verschiedener, hochtechnisierter bildgebender Verfahren (Radiologie, MRI sprich Kernspin, CT usw) und sensibler Laboruntersuchungsmoeglichkeiten, der guten, alten, k l i n i s c h e n Blickdiagnose skeptisch gegenueber eingestellt ist.
Fuer die Diagnostik einer Entzuendung in dem beschrieben Bereich benoetigt man in der Regel kein Labor. Da reicht eine Blickdiagnose aus. Eine Entzuendung zeichnet sich vor allen durch eine (intensive) Roetung. manchmal verbunden mit einer Schwellung, Schmerzen und/oder einer Ueberwaermung aus.Das muss man dann in Abgleich mit der Krankengeschichte des Patienten bringen.
Da auf der Haut immer pathogene (krankheitsverursachende) Keime (Bakterien) leben ist die Anwendung eines Antibiotikums durchaus angeraten. In der Regel wird hier zu Lande Dicloxacillin verwendet, welches auf diese Hautkeime am ehesten losgeht.
Natuerlich kann man einen Abstrich machen. Doch das kostet Geld und dann heisst es wieder wie so oft vom Falang, "die wollten  nur Geld verdienen". Man kann einen Abstrich vernuenftigerweise machen, wenn das erste verschrieben Antibiotikum nicht greift. Ansonsten ist es oft rausgeschmissenen Geld.

Setzt man kein Antibiotikum ein, besteht das Risiko, dass man sodann den Patienten der Gefahr einer sich entwickelnden Sepsis  (Blutvergiftung) aussetzt. Fast alle Infektionen unterhalb des Kniegelenkes birgen diese Moeglichkeit und deshalb sollten sie sorgfaeltig und auch antibiotisch abgeschirmt werden. Der Grund hierfuer ist die schlechtere Durchblutung im Gegensatz zum Beispiel zum Gesicht.
Im beschriebenen Fall wird von einem teilamputierten Fuss berichtet. Ohne den Patienten hier zu kennen, vermute ich als letztliche Ursache fuer die Amputation einen Diabetes mellitus und/oder eine periphere, arterielle Verschlusskrankheit. Beiden Krankheitsbildern ist ein sehr hohs Infektionsrisiko gemein und es ist ein Kunstfehler, diesen Patienten beim leisesten Verdacht auf eine Infektion in dem Gebiet ein Antibiotikum vorzuenthalten.
Ein fahrlaessiges Verhalten des Krankenhausarztes kann ich hier nicht erkennen.
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Alex am 12. Juli 2016, 13:15:37
Sollte der Eindruck entstanden sein ich würde Thai Ärzten eine
gewisse Entfernung zu ihrem Berufsethos unterstellen , so war
 das nicht meine Absicht .

Bei manchen , solche Ausnahmen gibt es sicherlich auf der ganzen Welt
kommt man allerdings nicht umhin dies so zu sehen wie mir ein D Septischer
Chirurg , der bei Anwendungen anwesend war nachdrücklich bestätigte !

Mir wurden btw. Samnir 100 mg & Dacin f 300 verordnet als Anti Bakterium !

Die Behandlung nach der Diagnose in Sri Ratcha habe ich btw. Wahrheitsgemäß
in meinem Thread ::: D Besuch und danach ::: im Salon beschrieben .

Unter hygenischen Gesichtspunkten kann man da fast von Körperverletzung sprechen !
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Expat Charly am 12. Juli 2016, 13:27:43
@ Alex

Der Titel der Webseite ist wirklich daneben und sollte deshalb geändert werden, indem die Frage "arbeiten da richtige Ärzte?" geloescht wird.

Sollte die Forenleitung Kern meinen Beitrag nicht lesen und deshalb nichts unternehmen, kannst Du vielleicht initiativ werden, da Du Kern erheblich länger kennst als ich.

Der obige Titel wurde vom (seinerzeitigen) Forumsmitglied Ullrich gewählt, von dem ich seit dem 27.4.2015 keinen weiteren Beitrag las.
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Prometheus am 12. Juli 2016, 17:41:30
Ich habe noch eine Anmerkung zu der durchgefuehrten Behandlung. Die Tatsache, dass hier ein Cephalosporin und ein Clindamycin verordnet wurde, zeigt durch die Doppelverordnung, dass wir es da mit einer komplizierten oder zur Komplikationen neigender Infektion zu tun hatten/haben.

Die zuvor erfolgte Teilamputation erfolgte ja auch sicherlich nicht grundlos (Durchblutungsverhaeltnisse???) Normalerweise wird bei unkomplizierten Infektionen nur ein Antibiotikum verordnet; manchmal auch zur Vorbeugung.

Die Auswahl hier von 2 sich ergaenznden Substanzen zeigt, dass der Verordner eine moeglicherweise bestehende therapeutische Luecke von vorneherein schliessen wollte (grampositive, gramnegative Erreger). Mir erscheint dies wohlueberlegt.

Aber man muss auch sagen, dass eine Antibiotikatherapie immer eine Ermessenssache ist. Bei den Substanzen handelt es sich um das Makrolid Clindamycin (Dalacin) und ein Cephalosporin. Die Substanzen sind gaengig bei ueberschaubarem Nebenwirkungsprofil.

Bei der vorliegenden Krankengeschichte wurde ich nicht erst auf das Ergebnis einer Abstrichuntersuchung warten. Als erfahrener Therapeut kennt man obendrein so seine Keime, die in der Umgebung die haeufigsten Infektionen verursachen.
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: drwkempf am 12. Juli 2016, 18:22:12
Hier darf ich sicher mit der Zustimmung von alex rechnen, wenn ich beschreibe, warum unser alex mitlerweile sehr sensibel auf wenig sachgerecht medizinische Behandlungsmethoden reagiert.
Hier meine ich den unsachgerechten Verbandswechsel nach stattgehabter Teilamputation im Fussbereich.
Ich kann nachvollziehen, dass nach einem derartigen Vorgehen das Vertrauen in den hier taetig gewordenen Arzt ruiniert ist.
Nichtsdestotrotz unterstuetze ich die verordnete Antibiotikaverordnung, Prometheus hat das ja schon hinreichend erklaert und begruendet, ich habe das bereits an alex ganz genauso vermittelt.

Alex ist nicht ohne Grund sensibel!
Der wenig sachgemaessen Therapie eines Thaikollegen hat er bereits eine Grosszehe samt einem Teil des ersten Mittelfussknochens opfern muessen.
Ich war persoenlich bei einer Wundbehandlung anwesend, und ich bin heute noch bei der Erinnerung daran entsetzt.
Es wurde bei dieser Aktion kaum ein moeglicher Fehler vermieden, schlussendlich konnte nur durch die oben beschriebene Amputation im Bumrungrad Hospital der drohende Verlust des betroffenen Beines vermieden werden.

Nach einer solchen Erfahrung wird man nachvollziehbar sehr kritisch werden muessen.

Mein Angebot, in medizinischen Fragen - so gut wie es aus der Entfernung moeglich ist -  zu beraten, besteht unveraendert weiter, natuerlich auch per pn.
Mein Honorar ist unabhaengig vom Umfang der Beratung eine Flasche Chang Bier, wobei das Honorar nur faellig wird, wenn wir uns absichtlich oder zufaellig einmal in natura begegnen sollten. ;D

Fuer die Mitarbeit von interessierten members wie Prometheus und charly in diesem Kapitel bin ich uebrigens sehr dankbar! ;}
Das muss hier auch einmal gesagt werden.
Gerade charly's oft aufwaendige Recherchen verdienen allen Respekt.

Wolfram
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Expat Charly am 12. Juli 2016, 21:39:44
Lieber Wolfram,

vielen Dank für Dein Lob, welches mir wirklich guttut. Denn ich habe in jüngster Zeit auch herbe Kritik von Helli und sogar eine unverschämte Beschimpfung von Schiene wegstecken müssen (Webseite "Es lebe die Satire", 20.6.2016 - Schiene: "In fast all deinen Beiträgen machst du auf mich den Eindruck von Überheblichkeit, Klugscheisserei und Altersstarrsinn.").

Nach diesen sehr persoenlichen Angriffen freut man sich dann über ein Lob von einer Person mit Niveau ganz besonders. Deshalb nochmals vielen Dank dafür!

Charly
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Boy am 12. Juli 2016, 21:48:14
Das Lob von Wolfram ist sehr gut und voellig verdient. ;}

Was mir allerdings auffaellt das weder der Charlie noch der @Promotheus irgendetwas anderes schreiben als Kranken-und Krankenhausgeschichten.

Das ist sicherlich erlaubt aber dennoch sehr einseitig, wie ein Talk zum Kaffekraenzchen im Altersheim.

Habt ihr Beide denn gar nichts Anderes zu berichten?

Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: drwkempf am 12. Juli 2016, 23:30:36
Hallo boy,

Es gibt doch tatsaechlich Zeitgenossen, die hauptsaechlich ueber Dinge schreiben, von denen sie etwas verstehen.
Es ist nun mal nicht jedem gegeben, sich ueber alles Moegliche zu aeussern.
Es ist auch nicht so, dass sich jeder fuer alles interessiert.
Gerade die Medizin ist eine aeusserst anspruchsvolle Geliebte, die nicht viel Zeit fuer andere Baustellen laesst. :-) {--

Lass den Beiden doch einfach einmal Zeit, vielleicht ueberraschen sie uns noch einmal ausserordentlich. ;)

Wolfram
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Expat Charly am 13. Juli 2016, 00:08:21
Hallo Boy bzw. Dart,

Du hast auf Deiner Webseite "Rückenschmerzen in Chiang Mai" vom 6.9.2013 bis 21.4.2015 zigmal über Deine Rückenschmerzen berichtet.

Und nun nervt es Dich, wenn auf der Themenseite "Gesundheit" über andere Krankheiten/Leiden bzw. verwandte Gesundheitsthemen berichtet wird.

Im übrigen wurde auf der Themenseite "Gesundheit" nicht nur über Arzneimittel und Krankheiten berichtet, sondern auch über Vorbeugungsmaßnahmen, wie beispielsweise das Wundermittel namens Bewegung - besonders wichtig bei Rückenproblemen.

Dass mich auch andere Themen interessieren, kannst Du den verschiedenen Kultur-Webseiten und den Sammelsurium-Webseiten zur Politik und zu allgemeinen Themen entnehmen.

Dabei wirst Du feststellen, dass ich nicht nur Medien-Beiträge (Printmedien, TV) ins Netz stellen kann, sondern auch des Schreibens mächtig bin.

Charly
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Alex am 13. Juli 2016, 06:27:06
Zitat
Die Substanzen sind gaengig bei ueberschaubarem Nebenwirkungsprofil.

Nun ja das mag wohl im nicht vorhandenen Beipackzettel oder bei Google so stehen ,
bei mir jedenfalls verursacht die Einnahme Magenschmerzen , die ich seit Heli Baktero
Entfernung nicht mehr hatte .

Btw. Medizin ::: eventuell von Interesse für Diabetiker Typ 2 hier ::

da meine Medikation anläßlich der Ergebnisse des Klinikums Ingolstadt
radikal umgestellt wurde , habe ich eine größere Menge Metformin 1000 mg abzugeben .
Das Metformin ist original vom Hersteller und keine Generika !

Desweiteren sind die teuren Inegy ebenfalls nicht mehr auf meiner Liste !

Bei Interesse PM an mich !

Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Prometheus am 13. Juli 2016, 10:18:54
Kurz mal was zu Boy. Sei gnädig und gib mir Zeit. Ich bin ja erst kürzlich in das Forum eingetreten.
Dank eines thailändischen Arbeitgebers habe ich einen 10 stündigen Arbeitstag ca. 21-22 Tage pro Monat. Allein daraus ergibt sich schon (m)ein Erlebnishorizont hier....
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Prometheus am 19. September 2016, 12:49:27
Im Rahmen des Bombenanschlages von Hua Hin versorgte unser Haus 9 Opfer. Aus logistischen Gruenden mussten wir noch in der Nacht des Anschlages eine junge Patientin mit einer offenen Ellenbogenfraktur in das staedtische Krankenhaus verlegen. Ich habe die Patientin dort anschliessend mehrfach besucht. Die Fraktur-und Wundbehandlung entsprach internationalem Standard sowohl im operativen Bereich, als auch im Bereich der (Wundinfektions-)prophylaxe. Die Patientin konnte nach knapp einer Woche in einem guten Allgemeinzustand zuruck nach Deutschland fliegen. Dort wurde ihr die Professionalitaet der hier durchgefuehrten Therapievon Unfallchirurgen bestaetigt. Zwei weitere Patientinnen aus Holland wurde ebenfalls dort versorgt. Leider hatte eine Patientin davon eine Versicherung, die mit SOS  zusammenarbeitet, was, wie so oft, zu einer Verlegung in das Bangkok Hospital fuehrte. (Siehe hierzu auch unter der Rubrik vermeidbare medizinische Untersuchungen).
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Manni am 12. November 2016, 21:29:53
@ Charly und Prometheus
Alles schoen und gut. Ich bin diesem Forum vor einiger Zeit in erster Linie deswegen beigetreten, weil ich hier in Thailand einfach keine vernuenftigen Kruecken ( gutsprech... Gehhilfen ) bekommen konnte. Die Tipps die ich dann bekam waren gut gemeint, aber sinnlos. Ich hatte zuvor mit der Aerzteschaft hier in Kuchinarai zu tun und bis auf unsinnige Medikamente gab es auch nichts zu meckern. Klappern gehoert zum Handwerk.
Dann hatte ich im Mai einen Unfall mit dem M-Bike. Ein Pick up picked me up. Zum Glueck hatte er keine Chance zu verschwinden. Abends, eine Stunde nach dem Unfall wurde ich dann wegen der unertrarglichen Schmerzen in meiner Huefte geroentgt. Nee,.... da ist nichts . Alles gut! Ich sagte denen nichts ist gut und nochmal. Sehen sie .... nix gefunden. Dann auf die Krankenstation. Dazu koennte ich soviel schreiben und wirklich nichts gutes. Am naechsten Tag, Sonntag habe ich nochmal aufs Roentgen bestanden. Immer noch nix. Keine Ahnung, ob die dachten ich habe kein zuhause und in diesen Saal mit 20 oder mehr Leuten gefaellt es mir. Am Dienstag, nach 4 in Worten VIER Tagen sollte ich doch nach Haus gehen. Dabei konnte ich nicht mal von der rechten auf die linke Arschbacke wechseln. Auf wiederholtes gut zureden, ich will es mal so ausdruecken, wurde ich nochmal geroentgt. Nicht zu glauben Mister Manni you have a fracture.
Das konnte dort dann nicht behandelt werden und ich musste 80 -zig km weiter nach Kalasin gefahren werden. Hier hoere ich mal auf. Der Leidensweg hatte kein Ende und ich bin nun auf Kruecken.
Wenn man hier ein ernsthaftes Problem hat, dann sollte man sich gut ueberlegen, was zu tun ist.
Ich bin von diesen selbst gerechten Vollpfosten total bedient.
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Boy am 12. November 2016, 21:41:43
Manni, habe jede Menge Mitgefuehl fuer dich und deinen Leidensweg, aber ganz ernsthaft, wie kommst du auf die Idee oder Hoffnung, mitten in der abgelegensten Pampa, Kuchinarai https://en.wikipedia.org/wiki/Kuchinarai_District, eine halbwegs vernuenftige Diagnose und Behandlung zu bekommen?

Finde ich etwas naiv. ]-[
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Pladib am 12. November 2016, 22:41:12
Sind die Anforderungen in der Ausbildung an die Studenten
bzw. an die späteren Ärzte in Thailand unterschiedlich?


Daniel
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Suksabai am 13. November 2016, 08:38:07

@Pladip

Luftlinie 500 m von unserem Domizil im Isaan steht ein kleines Spital,
die dort praktizierende Ärztin (es gibt auch Konsularärzte) ist zwar sehr nett,
aber ich würde sie nicht mal mit einem eingerissenen Zehennagel konsultieren.. . .

Zum Ausbildungsstand kann ich nur soviel sagen - es gibt krasse Unterschiede!
Was mir nur aufgefallen ist: sehr viele wirklich gute Ärzte sind Absolventen der Uni Chiang Mai!

lg
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: drwkempf am 13. November 2016, 09:56:29
In der Tat ist - nicht nur in Thailand, sondern  beispielsweise auch in den USA - die Ausbildung der Ärzte stark von der Qualität der ausbildenden Universität abhängig.

Die Topunis wie etwa die Mahidol Universität in Bangkok sind seeeehr teuer, aber eben auch sehr gut, absolut bester internationaler Standard.
Aber das können sich nur Kinder reicher Eltern leisten.
Sehr gut ist auch die Chulalongkorn Uni und die Medical School Khon Khaen.
Chiang mai rangiert etwa auf Platz 4.
Danach wirds ein wenig finster...

Den Abgängern der Topschulen ist eine gute Kartiere garantiert, sie sind schlicht und einfach gut bis sehr gut ausgebildet.
Man kann wenig überspitzt sagen, dass ein Arzt mit Mahidolexamen sich nicht um eine Stellle bewirbt. Ergibt eigentlich viel eher seinem zukünftigen Arbeitgeber bekannt, wann er beabsichtigt, seine Arbeit aufzunehmen. Für kleines Geld arbeitet er nicht.
Ähnliches hört man von Absolventen der Havard Medical School  der Harvard Universität in den USA oder vergleichbaren internationalen Topmedizinschulen.
Die Mädels und Jungs, die dort ausgebildet wurden, sind aber auch wirklich Spitze!

Liest man beispielsweise die Lebensläufe (CV) der Ärzte des Bumrungrad Hospitals in Bangkok, so findet man dort fast ausschliesslich Ärztinnen une Ärzte, die an der Mahidol Uni und im Auslandausgebildet wurden.

Im Vergleich dazu ist der Unterschied zwischen einzelnen Unis in DACH gering.
Hier ist entscheidender, an welchen Krankenhäusern die Ärzte ihre praktischen Fähigkeiten erworben haben.

In Thailand und vielen anderen Ländern macht es unbedingt Sinn, sich zu informieren, "aus welchem Stall" die Leute kommen.😊

Wolfram
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: franzi am 13. November 2016, 10:11:02
Eines habe ich vor einer Ewigkeit feststellen duerfen, nachdem ich an drei thailaendische Medizinstudenten (Austauschstudenten mit Bkk Unis) in Innsbruck vermietet hatte:

Das waren gegenueber meiner damaligen Gattin arroganteArschloecher {/

fr
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: malakor am 13. November 2016, 10:51:42
Bei den Aerzten, die ich bislang konsultiert habe, haengen im Warteraum oft viele viele Urkunden, nur leider kann ich sie nicht lesen.

Darf man denn einen Arzt fragen, wo er seine Ausbildung genossen hat ?
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Suksabai am 13. November 2016, 11:34:44

@malakor

Ich kenne das nur vom Bangkok Hospital Pattaya, wenn du diesem Link folgst:

https://www.bangkokpattayahospital.com/en/make-an-appointment-en2.html (https://www.bangkokpattayahospital.com/en/make-an-appointment-en2.html)

und eine Fachrichtung wählst, bekommst du Ärzte vorgeschlagen, die dort arbeiten.

Bei jedem Arzt kannst du ein Profil anwählen.. . .

lg
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Huangnoi am 13. November 2016, 12:54:49
Das gibt es auf der Seite vom Khon Kaen Ram auch.

Arzt aussuchen und zu ihm gehen, wird preiswerter als im KKH!!
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Helli am 13. November 2016, 19:11:28
Das gibt es auf der Seite vom Khon Kaen Ram auch.
Arzt aussuchen und zu ihm gehen, wird preiswerter als im KKH!!
Von Fall zu Fall aber auch im RAM nicht immer vom Besten!
Der Hautarzt dort hat meiner Frau von Woche zu Woche völlig irrsinnig teure und nutzlose "Hefe"-Spritzen im Gesicht unter die Haut gejubelt. Nach Rückkehr haben wir die Uni in Bonn kontaktiert, wo der behandelnde Arzt die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen hat und meiner Frau mit ein paar Hormonpillen erfolgreich helfen konnte!
Da habe ich selbst mit dem "popligen" Staatskrankenhaus in unserem Isaan-Städtchen bessere Erfahrungen gemacht.
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: drwkempf am 13. November 2016, 20:04:32
 Ein guter Name allein garantiert natürlich keine absolute Qualität!

Daher:
Macht dasselbe, was ihm machen solltet wenn ihr ein Haus baut oderReperaturen in Auftrag geben wollt. Holt euch mehrere Kostenvoranschläge zusammen mit den dazu gehörigen Beratungen ein.

Wolfram

...oder fragt doch mal hier im forum ;)
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Manni am 13. November 2016, 22:35:57
Keine Ahnung  worueber hier einige schreiben. Wenn du mit blutendem Kopf auf der Strasse liegst und deine Huefte gebrochen ist, hat man keine Zeit dafür nach Empfehlungen oder Kostenvoranschlägen zu suchen.
Und der ganz Schlaue, der meinte, ich bin doch selber schuld, wenn ich mich im Krankenhaus um die Ecke nach einem Unfall einliefern lasse, dem wuensche ich die selbe Action. Hoffentlich bist du dann ohne Bewusstsein genau so ueberlegen wie dein selten dummer Kommentar.
Ich habe dieses Thema doch nicht eroeffnet, sonden nur meine Erfahrung beschrieben.
Sei s drum.
Ansonsten haben die recht, und damit stimme ich dacor, dass hier die Uni eine grosse Rolle spielt. Nur den tollen Urkunden, die an den Waenden haengen....die koennen was aussagen, aber muessen sie nicht.
Oder weiss jemand was "Una cum laude " in Thai ist? --C
Jeder der laenger hier lebt, hat seine Erfahrungen gemacht und ich wollte meine mitteilen

In diesem Sinne alles Gute {--

Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Pladib am 13. November 2016, 23:14:11
Keine Ahnung  worueber hier einige schreiben. Wenn du mit blutendem Kopf auf der Strasse liegst und deine Huefte gebrochen ist, hat man keine Zeit dafür nach Empfehlungen oder Kostenvoranschlägen zu suchen.

Völlig richtig. Ich habe mich auch schon langsam gewundert.

Nur das untere Zitat verstehe ich nicht ganz. Wollten die kein Geld verdienen?

nach 4 in Worten VIER Tagen sollte ich doch nach Haus gehen. Dabei konnte ich nicht mal von der rechten auf die linke Arschbacke wechseln.


Daniel
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Huangnoi am 13. November 2016, 23:34:11
Keine Ahnung  worueber hier einige schreiben. Wenn du mit blutendem Kopf auf der Strasse liegst und deine Huefte gebrochen ist, hat man keine Zeit dafür nach Empfehlungen oder Kostenvoranschlägen zu suchen.
Und der ganz Schlaue, der meinte, ich bin doch selber schuld, wenn ich mich im Krankenhaus um die Ecke nach einem Unfall einliefern lasse, dem wuensche ich die selbe Action. Hoffentlich bist du dann ohne Bewusstsein genau so ueberlegen wie dein selten dummer Kommentar.
Ich habe dieses Thema doch nicht eroeffnet, sonden nur meine Erfahrung beschrieben.
Sei s drum.
Ansonsten haben die recht, und damit stimme ich dacor, dass hier die Uni eine grosse Rolle spielt. Nur den tollen Urkunden, die an den Waenden haengen....die koennen was aussagen, aber muessen sie nicht.
Oder weiss jemand was "Una cum laude " in Thai ist? --C
Jeder der laenger hier lebt, hat seine Erfahrungen gemacht und ich wollte meine mitteilen

In diesem Sinne alles Gute {--

Da hast du vollkommen recht!!

Die gleichen Gedanken hatte ich auch schon....!

Wer fragt schon einen Arzt nach seinem Werdegang??

Klar, wenn man Zeit hat könnte man das machen, aber bei Unfall wohl kaum!

Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Suksabai am 14. November 2016, 08:02:49

Ich verstehe @Manni's Sichtweise schon, aber es gibt eben verschiedene Szenarien, wo man einen Arzt braucht.

Natürlich - wenn es brennt, bin ich für JEDE Versorgung dankbar.

Aber bei nicht unbedingt lebensbedrohlicher Erkrankung bzw. Erkrankung im nicht fortgeschrittenen Stadium sollte
man doch vorselektieren, so gut es geht eben...  . .

Ich für mich habe insofern vorgesorgt, dass ich eine Karte in Thai bei mir habe, wo ich dezidiert erkläre,
in das Sappasit Prasong Hospital Ubon R. oder ins Bangkok Hospital Pattaya eingeliefert werden möchte.
Auch mein Umfeld (Frau, Freunde) sind dahingehend informiert.
Aber ich habe auch gut lachen, bin gut versichert.. . .

lg
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Metzger_Pattaya am 14. November 2016, 09:28:16
Suksabai
auch das Bangkok Hospital in Pattaya macht Fehler , was ich am eigener Hand spüren mußte  , ???
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Suksabai am 14. November 2016, 10:10:21

Mir hingegen haben sie schon zwei mal das Leben gerettet.. . .

lg
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: samurai am 14. November 2016, 11:08:13
Als deutscher Thai, der mehr Ladybars und Fernsehsoaps als alle Qulitaetsrentner des TIPs zusammen kennt, weiss ich Bescheid.

                        "Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?"

Natuerlich nicht. Die "Aerzte" in staedt. Kkhsern. sind ausnahmslos Statisten. Geben sie in den Spitaelern einen guten, verstaendnisvollen von den Damen geliebten Professor Brinkmann, bzw. fliegen nicht auf, steigen sie in die Aerzteserienliga auf. Besonders beliebt sind Laiendarsteller die es in von Touris konsultierten Spitaelern schaffen den "Wussow" unerkannt hinzulegen.
Hoffe konnte helfen.
Ich persoenlich behandel mich nur selbst, ich weiss doch eh besser wies geht, Ihr nicht? :o
samurai

PS, habe mal nen Bekannten mit Verdacht auf leichten Herzinfarkt ins Bkk Hospital gebracht. 2 Stunden mussten wir warten bis zur Versicherungsbestaetigung. Muendlich vom deutschen Sachbearbeiter zur evtl. Erstversorgung reichte nicht, mann wollte das schriftlich.
Nach Kostenzusage ratz fatz in den Keller, Intensiv. Feststellung? Kein Infarkt aber mann wollte Ihn unbedingt zur Sicherheit auf der Intensiv halten..... laecherlichste KKH Aktion meines kurzen, aber intensiven Lebens .... --C

Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Manni am 14. November 2016, 11:29:32
@ Samurai

Wovon zum Teufel schreibst du? Ich rede nicht von TV Soaps. Mann. --C

Allen anderen kann ich nur zustimmen. Im Krankheitsfall hat jeder die Chance der Wahl. Erfahrungen sind da natuerlich hilfreich. Um es nochmal deutlich zu sagen: Im Normalbetrieb gabs nichts zu meckern. Meine Hypertonie haben die Aerzte gut in den Griff bekommen. Ich moechte sogar sagen ; besser als in De. .
Vielleicht sind die Lebensumstaende auch mit entscheidend.

Let s have fun   Greetings Manni  C--  [-]
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: luklak am 14. November 2016, 12:43:47
Als deutscher Thai, der mehr Ladybars und Fernsehsoaps als alle Qulitaetsrentner des TIPs zusammen kennt, weiss ich Bescheid.


PS, habe mal nen Bekannten mit Verdacht auf leichten
Herzinfarkt ins Bkk Hospital gebracht.

2 Stunden mussten wir warten bis zur
Versicherungsbestaetigung.


Muendlich vom deutschen Sachbearbeiter zur evtl.
Erstversorgung reichte nicht, mann wollte das schriftlich.

  --C

Meist Hilft ein DEPOSIT !      ;]

zB.  10'000 bis 50'000 Baht, oder mehr.

OK, wenn dieses sehr hoch ist, hat ein Mancher
eben ein PROBLEM, weil er nicht soviel RESERVE
angelegt hat.
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: drwkempf am 15. November 2016, 13:23:21
Dieses Thema braucht doch keine Polemik!

Es war doch wohl selbstredend ganz klar, dass hier nicht die Krankenhauswahl im absoluten Notfall nach einem Verkehrsunfall auf der Strasse besprochen werden sollte, sondern eben ein erforderlicher Krankenhausaufenthalt für eine geplante Behandlung.
Hier ist es - wie überall auf der Welt - sinnvoll, sich Gedanken zu machen, wohin man sich wendet.

Ich verstehe natürlich, dass es für einen Nichtfachmann schwierig ist, Entscheidungen über etwas zu treffen, was man nicht gelernt hat.
Aber das ist im übrigen Leben doch auch nicht anders.
Wenn ich ein Haus bauen will, hole ich mir Kostenvoranschläge und Entwürfe ein, um dann schliesslich das auszuwählen, was mir am sinnvollsten erscheint...und was ich mir leisten kann.
Wer exzellent versichert ist oder grosse Rücklagen hat, tut sich im Behandlungsfall natürlich leichter...

Wer sich für ein Leben in einem Land und Kulturkreis entschieden hat, das er kaum kennt, wenn er grosse Sprachschwierigkeiten hat und wenn die Lebensabschnittsgefährtin auch nicht über eine Topbildung verfügt, weiss, dass er sich für ein erhöhtes Risikolevel entschieden hat. Dazu muss er dann auch stehen.

Zusammenfassend bleibt, dass man bessere Aussichten auf die Behandlung durch einen gut ausgebildeten und erfahrenen Arzt hat, wenn man eines der grossen internationalen Krankenhäuser aufsuchen kann. Natürlich findet man aber auch in einem "normalen" Krankenhaus einmal sehr gut arbeitende Ärzte. Ich nenne hier stellvertretend das öffentliche Krankenhaus in Nongkhai, das ich aus eigener Erfahrung in guter Erinnerung habe.

Als Expat bleibt uns natürlich auch noch die Möglichkeit, in Extremfällen zurück nach DACH zu reisen, wo wir uns einfach besser verständlich machen können.

Wolfram
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Prometheus am 16. November 2016, 17:28:42
Man kann darueber lange diskutieren, aber es ist in diesem Lande nun einmal so, dass es Unterschiede in der Qualitaet der medizinischen Versorgung nun mal deutlich mehr gibt als in, sagen wir mal in den deutschsprachigen Laendern. Dies ist nun mal einfach eine unumstoesliche Tatsache, die wir nicht wegdiskutieren koennen. Ob dies moralisch zu vertreten ist, mag dahin gestellt sein. Es ist so, wie es ist.

Um so mehr kommt es in diesem Lande bei Erkrankungen und natuerlich erst recht bei medizinischen Notfaellen darauf an, entweder finanziell gut ausgestattet zu sein, oder eine gute Krankenversicherung zu haben (eine Kombination aus den beiden genannten ist natuerlich optimalst!). Hierfuer ist jeder selbstverantwortlich und nicht das Krankenhaus.

Hier erlebe ich immer wieder, dass es Falangs gibt, die meines Erachtens an der falschen Stelle sparen. Stolz bruesten sie sich oftmals mit der vermeintlich guenstigen Thai-Krankenversicherung. Den Wert einer Krankenversicherung bemerkt der Patient in der Regel dann, wenn sie mal gebraucht wird, oft leider in einem Notfall. Da trennt sich dann die Spreu vom Weizen.
Meistens haben wir von guten Krankenversicherungen nach 1 Tag die Kostenuebernahmeerklaerung.
Ich habe zum Beispiel die April Versiocherung fuer den stationaeren Bereich. Damit hatte ich nie Schwierigkeiten und , meines Wissens auch noch keiner von unseren Patienten.

Hierzu muss auch noch etwas gesagt werden. In Thailand ist es ueblich und fuer mich aus Erfahrung nun auch nachvollziehbar, wenn zunaechst ein Deposit vom Patienten verlangt wird. Mein Haus hier in Hua Hin nimmt 10.000 THB bei Aufnahme auf die Normalstation und 20.000 THB bei Aufnahme auf die Intensivstation.

Als ich hier anfing hatte ich dieses Unterfangen als "Geldgeilheit" meines Direktors eingestuft und fand dies uebertrieben. Nach fast 5 Jahren Erfahrungen  in der Zusammenarbeit mit internationalen Versicherungen, stehe ich heute vollumfaenglich zu dieser Forderung. Warum? Es gibt Versicherungen, die eine Garantie schicken, dann aber nicht zahlen. Deswegen werden von fast allen Krankenhaeusern in Thailand nur Garantieerklaerungen von einem Buero auf thailandischem Territorium akzeptiert, weil nur hier das Hospital leicht einklagen koennte.Die meisten Versicherungen und dazu zaehlen dann auch die guten, haben ein solches Buero bzw. eine Partnerfirma, die solche Garantien ausstellt.

Ich kann nur fuer mein Haus hier schreiben. Jeder Notfall, ob versichert oder nicht wird grundversorgt. Wenn sich im Behandlungsprozess herausstellt, dass keine Versicherung fuer das Geschehen aufkommt und die privaten finanziellen Mittel nicht ausreichen, verlegen wir in das staatliche Haus im Ort mit geeignetem Ambulanzwagen und Emergency Nurse.

Hier in diesem Kapitel wird auch ueber einen Patienten mit einem "leichten Herzinfarkt" geschrieben, der stationaer aufgenommen wurde, obwohl man diesen Infarkt nicht gefunden habe.
Dazu sei angemerkt, dass bei einem Infarktverdacht, bestimmte  Enzyme bestimmt werden, die mehrfach bestimmt werden muessen (Troponin, HBDH, SGOT) und in Abgleich mit EKG's gebarcht werden muessen. Hier achtet man auf bestimmte Hebungen der sogenannten ST-Strecke. Einen Patienten nach nur einer EKG Untersuchung und einem Laborwert nach Hause zu schicken waere fahrlaessig. Ganz wichtig hierzu ist natuerlich auch die "Klinik", also das, wie der Patient sich dem Doktor darstellt (Aussehen, Hautveraenderungen, Beinschwellungen, Luftnot, blaue Lippen,Lungengeraeusche, Blutdruck, Pulsverhalten, Sauerstoffsaettigung)

 
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: drwkempf am 16. November 2016, 22:43:44
Ärzte sind gelegentlich unterschiedlicher Meinung, das kann auch hier passieren ;D

Richtig, PROMETHEUS, der Patient ist bekennender Diabetiker, richtig, eine Wundinfektion kann man per "Ein-Blick-Diagnose" vorläufig feststellen.
Richtig, man kann hier schon mal mit einem gängigen oft wirksamen Breitbandantibiotikum anbehandeln.
Aber...
das ersetzt keineswegs den zur bakteriologischen Untersuchung erforderlichen Wundabstrich, der VOR der ersten Antibiotikaeinnahme erfolgen muss.
Es ist durchaus möglich, dass sich dieses Vorgehen im Nachhinein als übervorsichtig herausstellen kann. Das müssen Arzt und Patient inkauf nehmen. Sollte das erstverordnete Antibiotikum nämlich nicht wirken - was sich sicher erst nach einiger Zeit feststellen lässt, dann ist wichtige Zeit verbummelt worden...zu Lasten des Patienten mit allen erdenklichen Folgen.

Ich habe die unverantwortlich schlampige Art, mit Wunden umzugehen, selbst mitangesehen. Ich hätte den derart tätigen Thaikollegen in Deutschland unverzüglich gefeuert! Die später erforderliche Teilamputation geht mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit auf seine Kappe.
Und das geschah in keiner "Klitsche", sondern in eìnem hochrenommierten Krankenhaus in Pattaya.

Es nimmt mich nicht Wunder, dass der betroffene Patient zutiefst verunsichert ist...

Es gibt aber eben auch andere Beispiele:
Ein orthopädischer Chirurg eines Stadtkrankenhauses im Isan riet bei einem mehrfragmentären schultergelenknahen Oberarmbruch zu einer konservativen Behandlung, und er lag damit goldrichtig. Ich hätte nicht anders behandelt.
Ein verblüffend ähnlicher Bruch wurde zur gleichen Zeit in einer höchstrenommierten Unfallklinik in Deutschland operativ behandelt - das Ergebnis war so unbefriedigend, dass dem Patienten nach mehreren Folgeoperationen eine Unfalldauerrente von 20% zuerkannt werden musste. Das Ergebnis der Behandlung ist andauernd mangelhaft!
Der Bruch des nicht operierten Patienten heilte unter der "Thaitherapie" vollständig aus, es bestehen keinerlei Bewegungseinschränkungen oder Behinderungen.

Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler.
"Wer keine Fehler macht, ist eine faule Sau."
Wir unterscheiden zwischen systematischen und zufälligen Fehlern. Zufällige Fehler sind unvermeidbar, trotzdem fordern sie ihre Opfer.
Systematische Fehler müssen als solche rekannt und unbedingt zukünftig vermieden werden.
Das sagt sich leichter als es in der täglichen Realität umsetzbar ist.
Es lässt sich zudem leicht beklagen, wie viele Ärzteopfer es gibt. Meist kommen solche Klagen von Zeitgenossen, denen weit mehr an Effekthascherei als an ehrlicher Verbesserung liegt. Behandlungserfolge werden dagegen üblicherweise als selbstverständlich hingenommen und sind ja auch wenig schlagzeilengeeignet.

Grobe Fehler gegen jede Regel der ärztlichen Kunst sind damit aber mitnichten entschuldigt!!

Wolfram
Titel: Ist die stationäre Versorgung in Thailand ausreichend?
Beitrag von: Suksabai am 22. Juni 2018, 08:20:30

Dazu ein klares und eindeutiges JEIN!

Da ich gerade selber betroffen bin: es sind mitunter nicht die Ärzte und ihr scheinbar mangelhafter Ausbildungsstand, da spielen noch andere Faktoren mit.

Dazu die Vorgeschichte:

in der Nacht von Montag auf Dienstag befielen mich schwere Schüttelfröste – aus heiterem Himmel!
Nachdem ich die Nacht so halbwegs über die Runden gebracht habe, sah ich morgens, dass
mein linkes Bein ganz nett angeschwollen und rot verfärbt war.
Kein Problem, dachte ich, kenne ich, sieht verdammt nach Streptokokken-Infektion aus, und habe gleich aus der Hausapotheke CIFLOXIN eingeworfen.
Nur dass der Dienstag verging und auch die darauffolgende Nacht, ohne dass sich ein Erfolg einstellte.

Na gut, dachte ich, dann halt Antibiotika intravenös!

Nun gibt es hier im Isaan verschiedene Abstufungen von Spital:
Kaum 500 m Luftlinie hinter unserem Haus steht ein „Spital“ – aber ausser einem geschnittenen Finger oder harmlose Kopfschmerzen würde ich dort nicht behandeln lassen.
Die dort praktizierende Ärztin steht auch dazu und verwendet ihre meiste Zeit dazu, die Hilfesuchenden weiterzuschicken.

Die nächste Stufe wäre das Kreiskrankenhaus der Amphoe, in unserem Fall Nonkoon.
Dann wäre da noch das Provinzkrankenhaus Sisaket, wo sie immerhin unseren Fidelio nach seinem Schlaganfall leidlich mobilisiert haben.

Na gut, ich wollte nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen und entschied mich für Nonkoon, zumal gerade noch trotz geschwollenem und schmerzendem Bein mit eigenem Auto auf Nebenstrassen erreichbar.

Die dortige Ärztin war nett, die Wartezeit hielt sich in Grenzen, meine Frau konnte kurzfristig was von daheim holen – alles schien in bester Ordnung.

Nur dass sich nach dem Aufenthalt und auch den Infusionen von 2 Kalendertagen die Symptome verschlechterten.
Auf meine eindringliche Frage (diese Ärztin konnte sogar ein bisschen englisch) kam sie damit heraus, dass sie mir die beste Medizin IM RAHMEN IHRER MÖGLICHKEITEN verabreicht hatte, was aber weit von den modernsten Antibiotika entfernt war.

Inzwischen war auch meine linke Leiste betroffen, die Infektion hatte sich im Lymphatischen System ausgebreitet.

Jetzt bekam ich es mit der Angst, ich liess vom UBONRAK THONBURI HOSPITAL in Ubon Ratchathani, das mir meine Tochter empfohlen hatte, einen Krankentransport kommen – wozu ist man denn gut versichert!

Dieses Privatspital ist klein aber fein  (ca.100 Betten), aber machte sofort einen kompetenten Eindruck auf mich – und schon die erste Infusion zeigt positive Wirkung!

Ich möchte die Provinzspitäler hier nicht schlechtmachen, aber darauf hinweisen, dass sie nur beschränkte Möglichkeiten in der Medikation haben, d.h., selbst wenn sie wollten, sie haben auf Medikamente ab einer gewissen Preisklasse keinen Zugriff!!!



Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Burianer am 22. Juni 2018, 08:38:27
Na dann wuensche ich Dir gute Besserung und hoffe, dass Du wieder auf zwei Beinen einen Syrtaki hinlegen kannst  ;]
   https://www.youtube.com/watch?v=4UV6HVMRmdk   (https://www.youtube.com/watch?v=4UV6HVMRmdk)

Hier im normale Krankenhaus von Buriram moechte ich auch nicht behandelt werden.
Es gibt noch das Private, welches besser ist, kostet jedoch einiges.
Bei ernsthafter Erkrankung  ist das Geld wohl egal, Hauptsache man wird wieder Gesund.

Gruss aus Buriram, Helmut  [-]

Nachtrag,  und lass die Raeucherstaebchen weg oder reduziere sie.   C--
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Suksabai am 22. Juni 2018, 09:46:55

Danke, Helmut, und Gruss zurück.

Das Kreisspital in Nonkoon ist von der Ausstattung natürlich einfacher, die Geräte älter, aber funktionell. Auch das Einzelzimmer um wohlfeile 1000 Baht/tgl. inkl. Verpflegung war in Ordnung.
Deswegen auch dann die herbe Enttäuschung, dass sie mir nicht mehr weiterhelfen konnten.

Naja, hier geht es voran, die nächste Untersuchung wartet...

 [-]

Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: udo50 am 22. Juni 2018, 10:30:24
GUTE BESSERUNG  Günther }} ;} [-]
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Suksabai am 22. Juni 2018, 14:19:18

Danke Udo!

 [-]

Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Kern am 22. Juni 2018, 14:27:35
GUTE BESSERUNG  Günther }} ;} [-]

Dito  ;}
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Suksabai am 22. Juni 2018, 15:00:59
Thx Achim [-]

Titel: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Helli am 22. Juni 2018, 17:19:54
Ich möchte die Provinzspitäler hier nicht schlechtmachen, aber darauf hinweisen, dass sie nur beschränkte Möglichkeiten in der Medikation haben, d.h., selbst wenn sie wollten, sie haben auf Medikamente ab einer gewissen Preisklasse keinen Zugriff!!!
Das ist aber wohl nicht systembedingt! "Unser" Provinz-Krankenhaus in Phu Khiao, komplett renoviert und ausgebaut (dank der "Spende" eines Mönchs ???) ist "auf der Höhe der Zeit", soweit ich das als (bisher) einmaliger "Kunde" beurteilen kann. Ich weiß auch von unserer Clan-Chefin, die dort öfter behandelt wird, dass man benötigte (und das setzt ja schon mal Ahnung voraus), "spezielle" Medikamente in wenigen Stunden vom Uni-KH in Khon Kaen holen lässt!
Gute Besserung!
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Suksabai am 22. Juni 2018, 19:29:04
Das ist aber wohl nicht systembedingt! "Unser" Provinz-Krankenhaus in Phu Khiao, komplett renoviert und ausgebaut (dank der "Spende" eines Mönchs ???) ist "auf der Höhe der Zeit"

Nun ja, Helli, wie du gerade beweist, ist das sehr wohl systembedingt!
Ohne euren ominösen "Mönch" würdet ihr wahrscheinlich auch traurig schauen...
Geldmittel machen vieles möglich...
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: namtok am 22. Juni 2018, 19:31:30
Guenther, gute Besserung in die Pampa.

Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: schiene am 22. Juni 2018, 19:43:34
Hallo Günther
Lass es genau checken und berichte mal was du dir da eingefangen hast.
Ich als "Facharzt" empfehle dir nebenher zur üblichen Behandlung eine
langfristg angelegte Bierkur über mind.14 Tage  [-]
Nein,Spaß bei Seite und eine gute Besserung
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Lung Tom am 22. Juni 2018, 20:26:41

Guten Abend Suksabai,

auch von mir gute Besserung.

Hatte selber schon zweimal ähnliche Probleme. Bei Schüttelfrost und den weiteren Begleiterscheinungen gleich zum Krankenhaus.
Nicht lange Abwarten, das macht die Sache nur schlimmer.

Ich drück Dir die Daumen!

(Lung) Tom
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: schiene am 22. Juni 2018, 20:32:43
Ich drück Dir die Daumen!
Warum das denn? Er hat doch schon genug Schmerzen,da musst du ihm doch nicht auch
noch auf die Daumen drücken ,das tut doch auch weh... {:}  ;)   ;]
Titel: Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
Beitrag von: Lung Tom am 22. Juni 2018, 20:55:59

Hast recht, ich werd mal schauen, und ihm was in einem speziellen Thema reinstellen, das hilft besser  ;] ;D

Ne, ohne Quatsch, mit manchen Sachen ist hier nicht zu spaßen... {--

habs ja schon mal geschrieben, wenns nach einem Biss/Stich juckt, nicht kratzen...