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Autor Thema: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?  (Gelesen 12489 mal)

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Ullrich

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Das Gesundheitssystem in Thaland hat ja einen guten Ruf, in den großen Privatkliniken herrscht praktisch der gleiche Standard wie in westlichen Ländern.
Ich bin bisher von eigenen Arzt-/Krankenhausbesuchen verschont geblieben, durfte aber schon meine Frau sowie einen Gast in Privatkliniken begleiten (McCormick und Bangkok Hospital). Jedesmal war ich erfreut über die Professionalität der Mitarbeiter und Ärzte - auch wenn es mal brechend voll war.

Zwei Vorfälle aus städtischen Kliniken haben mir zu denken gegeben.
Die Tochter meiner Frau lebt in Ayutttaya und ging wegen Unterleibsschmerzen ins Krankenhaus. Der Arzt dignostizierte eine Blasen- oder Nierenbeckenentzündung, nicht selten bei Frauen. Die Behandlung ist bei beiden Erkrankungen gleich: Antibiotika. Soweit so gut, nur warum der Arzt für Diagnose und Verschreibung erst bei Google nachschauen musste ???

Zweiter Fall: Meine Frau hat die Grippe erwischt, nicht unüblich bei dem heißen Wetter und den großen Temperaturunterschieden zwischen draußen und kalt klimatisierten Räumen.
Das Fieber gleich hoch bis über 39°, schlapp und schlechte Laune. Die übliche Behandlung - solange sich keine Komplikationen einstellen: "Ruhe und Tee trinken". Das hat Frauchen immerhin 2 Tage ausgehalten, dann keine Geduld mehr: "Ich will ins nächste Krankenhaus zu einem Arzt und eine Spritze". So so, eine Spritze gegen Grippe - nun, in Thailand ist ja bekanntlich alles anders.
Also hin zum Doi Saket Hospital - Diagnose Influenza - und nicht nur eine Spritze bekommen, sondern gleich noch 6 Tütchen mit lauter bunten Pillen (s.u.). Keine Medikamenten- oder Wirkstoffnamen drauf, sondern nur "Übelkeit", "Schmerzen", "Antibiotika", usw. Und von allen viel nehmen. Antibiotika gegen Grippeviren ... wo und was hat der Arzt (wenn es denn einer war) studiert?
Und zum Schluss noch einen draufgesetzt: "Man solle sich doch vor den Mücken in Acht nehmen". Wohl weil die die Grippe übertragen.  {[
Das Grippe von Mensch zu Mensch über Tröpcheninfektion übertragen wird und das Dengue-Fieber über Mücken ... über solche Kleinigkeiten wollen wir mal hinwegsehen.

Was habe ich daraus gelernt: Bei meiner nächsten Krankheit (früher oder später erwischt's jeden) bitte ins Bangkok Hospital, den Aufpreis zahle ich gerne.

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Helli

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #1 am: 27. April 2015, 15:41:42 »

Was habe ich daraus gelernt: Bei meiner nächsten Krankheit (früher oder später erwischt's jeden) bitte ins Bangkok Hospital, den Aufpreis zahle ich gerne.
So schlimm ist es in den "städtischen KH" ja auch wieder nicht. Sie geben sich doch Mühe und die Zeit der "Götter in Weiß" ist ja selbst in DE vorbei, wo auch fast 19.000 Personen jedes Jahr an "Ärztepfusch" sterben sollen (von den Todesfällen wegen der resistenten Keime, die man in DE ja nur im KH bekommen kann, ganz zu schweigen).
http://www.focus.de/gesundheit/news/aerztepfusch-krankenhaus-studie-behandlungsfehler-krankenhaus-chirurgen-lieben-risiko-2_id_3556871.html
Ich war in über 20 Jahren einmal hier drin wegen einer Nierenbeckenentzündung. Das Einzige, was mir etwas sauer aufgestoßen ist war, dass man erst mal über eine Stunde gebraucht hat um mich verwaltungsmäßig zu registrieren bevor man mir gesundheitlich geholfen hat (das ist in DE anders herum). Anschließend war aber alles in geordneten Bahnen und die Sache nach einer Woche ausgestanden.
Ach ja: dass der ganze Cholesterin-Wirbel eine von der Pharma-Industrie aufgelegter Schwindel ist, hatte sich noch nicht bis hierher rumgesprochen.
Wenn ich mal ein Wehwehchen habe, gehe ich zum "Chinesen"-Doktor in seine "Praxis" und bekomme dort auch schon mal die von Dir gezeigten Pillentütchen. Allerdings steht bei mir die Pillensorte immer vorne drauf (mit Einnahme-Anweisung) und ich kann ohne Probleme im Internet nachschauen, was ich mir da antuen soll. Ist die festgezurrte Packungseinheit in DE denn besser, die "zum Nutzen" der Pharma-Industrie meist zur Hälfte dann weggeworfen werden muss?
Letztlich steht hier auch noch Wolfram mit Rat und Tat zur Verfügung!

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #2 am: 27. April 2015, 15:55:35 »

Hallo Ullrich,

da ich mehr als 20 Jahre für verschiedene Pharma-Unternehmen tätig war, findest Du auf der Webseite "Gesundheit" seit Ende 2014, dem Beginn meiner Forumsmitgliedschaft, auch einige Empfehlungen von mir zu sinnvollen und weniger sinnvollen Medikationen, wie beispielsweise die Medikation mit Cholesterinsenkern, die oft nicht unbedingt erforderlich sind.

Auf der Webseite "Verschreiben thail. Ärzte zuviel Medizin?" habe ich am 8.3.2015 u. a. folgendes geschrieben:

"Grundsätzlich sollte man keine losen Medikamente vom Arzt annehmen, sondern nur Arzneimittel in einer Blisterverpackung, auf deren Rückseite der Wirkstoff angegeben ist."

"Wenn der Arzt einmal ein Antibiotikum verordnet, sollte man ihn fragen, ob es auch zwingend erforderlich ist, oder ob man nicht darauf verzichten kann, wie beispielsweise bei einer Erkältung."

Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte bekommen die Arzneimittel stets in einer Blisterverpackung geliefert, und man sollte wirklich einmal den Arzt fragen, weshalb er dennoch die Medikamente lose ohne Wirkstoff-Bezeichnung an die Patienten abgibt. Damit der Patient bei den Medikamenten keinen Preisvergleich vornehmen kann?

Im übrigen ist es moeglich, dass ein Patient auf gewisse Wirkstoffe allergisch reagiert, so dass er aus diesem Grund wissen sollte, was er auf Anraten des Arztes geschluckt hat. Auf den Blisterverpackungen von Arzneimitteln ist weltweit der Wirkstoff in Englisch vermerkt, auch wenn er in Thailand, China oder Indien hergestellt wurde.

Charly





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Helli

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #3 am: 27. April 2015, 16:18:49 »

"Grundsätzlich sollte man keine losen Medikamente vom Arzt annehmen, sondern nur Arzneimittel in einer Blisterverpackung, auf deren Rückseite der Wirkstoff angegeben ist."
Die Gehirnwäsche durch Deinen Arbeitgeber hat also funktioniert!

Wenn der Arzt einmal ein Antibiotikum verordnet, sollte man ihn fragen, ob es auch zwingend erforderlich ist, oder ob man nicht darauf verzichten kann, wie beispielsweise bei einer Erkältung."
Wenn es aus seiner Sicht nicht erforderlich wäre, würde er es nicht geben!

Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte bekommen die Arzneimittel stets in einer Blisterverpackung geliefert, und man sollte wirklich einmal den Arzt fragen, weshalb er dennoch die Medikamente lose ohne Wirkstoff-Bezeichnung an die Patienten abgibt. Damit der Patient bei den Medikamenten keinen Preisvergleich vornehmen kann? Charly
Du bist ja ein ganz Schlauer. Warst Du denn mal in einer thailändischen "Arztpraxis"? Die Regale dort stehen voll mit Plastikdosen mit 100 oder 500 Pillen Inhalt. Mir ist lieber, ich bekomme meine 5 notwendigen Pillen in einem Tütchen vorgezählt als in DE einen 20er Blister, wo ich anschließend 15 Pillen wegwerfen muss! Die Bosse (und die Lobbyisten) der westlichen Pharma-Industrie gehören längst auf dem Marktplatz an den Schandpfahl!
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karl

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #4 am: 27. April 2015, 16:57:07 »

also das Bangkok Hospital muss es nicht sein.
Es gibt mehrere private Kliniken die hervorragend sind.
Ich z.B. gehe in das Samitivej Srin Nakarin, auch weil gleich hinter meinem Haus (Luftlinie 2 km)
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volkschoen

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #5 am: 27. April 2015, 17:20:01 »

Zitat
Mir ist lieber, ich bekomme meine 5 notwendigen Pillen in einem Tütchen vorgezählt als in DE einen 20er Blister, wo ich anschließend 15 Pillen wegwerfen muss! Die Bosse (und die Lobbyisten) der westlichen Pharma-Industrie gehören längst auf dem Marktplatz an den Schandpfahl!

Das finde ich gut und unterstuetze das.  :-*
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Expat Charly

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #6 am: 27. April 2015, 17:54:15 »

@ Helli

1) Wenn ich auf Blisterverpackung bestehe, so hat dies keineswegs mit "Gehirnwäsche" zu tun, sondern ich moechte gerne wissen, was mir verordnet wird und ich anschließend schlucken soll. Vermutlich liest Du die Angaben von verpackten Lebensmitteln auch durch.

2) Das Thema "Antibiotika" wurde bereits ausführlich behandelt, und ich empfehle Dir, die Webseite "Verschreiben thail. Ärzte zu viel Medizin?" einmal zu lesen.

Du schreibst: "Wenn es aus seiner Sicht nicht erforderlich wäre, würde er es nicht geben." Tatsache ist aber, dass sowohl in Thailand als auch in Deutschland zu viel Antibiotika verabreicht werden. Demzufolge ist die Sichtweise eines Arztes nicht immer zum Vorteil des Patienten.

3) Wenn man wirklich krank ist, benoetigt man mindestens 10 Pillen eines Medikaments, und alle Medikamente sind zu jeweils 10 Stück pro Blisterpackung abgepackt und von jedem Krankenhaus auch lieferbar. Kannst Du mir sagen, warum ein Krankenhaus dann Arzneimittel lose abgibt?

Die Zustände in thailändischen Krankenhäusern und Praxen von niedergelassenen Ärzte kenne ich sehr wohl. Schließlich bin ich seit 25 Jahren mit einer Thailänderin verheiratet und habe rund 10 Jahre davon in Thailand verbracht.

Ob ich deshalb "ein ganz Schlauer" bin, weiß ich nicht. Du kannst aber davon ausgehen, dass ich mich auf diesem Gebiet recht gut auskenne.

Du berichtest von Deinen "5 notwendigen Pillen". Bist Du sicher, dass die 5 verschiedenen Pillen wirklich notwendig waren? In Thailand kommt ein Patient vom Arzt zumeist mit 5-6 unterschiedlichen Arzneimitteln, wogegen die Patienten in Deutschland im Allgemeinen mit einem Rezept für 1-2 Medikamente vom Arzt kommen. Ist man in Thailand so viel kranker als in Deutschland?

Wenn Du von Deinen "5 notwendigen Pillen" in Thailand berichtest, dann warst Du vermutlich sehr krank, und ich hoffe, dass Du inzwischen genesen bist, und die Medikamente nicht mehr benoetigst.

Zu Deiner unsachlichen Kritik an der Pharma-Industrie moechte ich bemerken, dass es solche und solche gibt. Ich bin sehr froh, dass ich in Thailand Original "Euthyrox" (Levothyroxin) von Merck, Darmstadt, zum Preis von 100 Baht für 100 Tabletten kaufen kann - das Medikament brauche ich für meine Schilddrüsen-Unterfunktion. Du solltest also nicht die gesamte Pharma-Industrie verdammen.

Dass die Firma Pfizer für ihren Cholesterinsenker "Lipitor" einen unverschämten Preis verlangt, habe ich mehrfach kritisiert. Andererseits bekommst Du aber auch in Thailand andere deutsche Original-Präparate zu maßvollen Preisen, beispielsweise den Wirkstoff Ambroxol von Boehringer Ingelheim. Also bitte nicht pauschalieren: Es gibt nicht die boese Pharma-Industrie, sondern es gibt duchaus serioese Unternehmen.

Charly





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Ullrich

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #7 am: 27. April 2015, 18:38:56 »

@Charly

Danke, das sehe ich genauso. Ich hätte von den 6 Medikamenten alle in die Mülltonne versenkt!

Aber versuch mal als Farang einen Thai von etwas zu überzeugen.
Die Meinung des dümmsten Bauern (nichts gegen die Bauern) ist mehr Wert.
In Thailand sind halt die Klugen die Dummen.  ;)

Frauchen schluckt deweil fleißig die Tabletten und der Krankheitsverlauf nimmt unbeirrt den üblichen Weg.

Zum Thema Antibiotika in Thailand: Gibt es irgendeine Krankheit, wo nicht gleich Antibiotika verschrieben/verkauft werden?
Geh mal in eine beliebige Apotheke und sage "Ich habe Husten". Bekommst du sofort 2 Medikamente auf den Tisch, immerhin beschriftete Blister. Einmal einen Hustenlöser/-blocker und ... richtig ein Antibiotikum. Bekommt man natürlich erst zu Hause am Computer raus. Das Hustenzeug habe ich genommen, das Antibiotikum nicht.
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Ullrich

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #8 am: 27. April 2015, 18:42:20 »

Also das Bangkok Hospital muss es nicht sein.
Es gibt mehrere private Kliniken die hervorragend sind.

Ist für mich die nächste private Klinik in CM (20 km) - und man kommt sofort ran.
McCormick ist fast gleich weit weg, aber bei den Thais sehr beliebt, also sehr voll mit langen Wartezeiten.

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uwelong

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #9 am: 27. April 2015, 18:48:55 »


Ich war am 15. + 16. April im McCormick.

Zwar nur zur Blutabnahme, aber nix los. Bin auch gleich dran gekommen!
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Prometheus

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #10 am: 11. Juli 2016, 18:32:57 »

In Hua Hin gibt es ein staedtische Krankenhaus oder sagen wir mal besser ein public hospital. Da arbeiten richtige Aerzte kraft ihrer thailaendischen Approbation. Die machen ganz ordentliche Medizin dort.

Mediziner werden oft kritisiert und immer wieder wird gerne das Beispiel des "Grippe"kranken genommen und die Behandler werden dann an Hand dieses Beispieles hinsichtlich ihrer Therapie "auseinandergenommen".
Es hat sich bei der googlenden Laienschaft mittlerweile herumgesprochen, dass Antibiotika nicht gegen Viren helfen und es draengt sich da auf den ersten Blick zu Recht die Frage auf, warum dann bei Vorliegen eines Virusinfektes ein Antibiotikum zusaetzlich zu anderen, rein symptomatisch wirkenden Substanzen gegeben wird.
Ich moechte das gerne einmal aus der Sicht des Verordners aufdroeseln. Festhalten moechte ich, dass Aehnliches auch in Deutschland und ueberall auf der Welt taeglich geschieht.

Der Patient leidet unter bestimmten Symptomen und beginnt bereits zu Hause damit, diese zu behandeln. Der erwartete Erfolg stellt sich nicht ein, so dass der Entschluss getroffen wird professionelle Hilfe (Arzt) aufzusuchen.
Der Patient begibt sich in eine Praxis oder Klinik.
Der Patient registriert sich und nun nimmt das ganze seinen Lauf. Ab dem Moment der Registrierung ist ein Behandlungsvertrag zwischen Patient und Hospital/Arzt zu Stande gekommen. Von nun an ist der behandelnde Arzt verantwortlich fuer den Patienten.
Bleiben wir bei unserem Beispiel des "Grippe'kranken:
Dem behandelnden Arzt ist schon klar, dass er es weitgehend mit einem viralen Infekt zu tun hat. Oft sind virale Infekte zusaetzlich aber auch bakteriell ueberlagert. Dies muss man wissen udn das weiss der Arzt hier auch.
Eine exakte Abgrenzung ist oft schwierig. Natuerlich koennte man eine exakte Diagnose treffen, wenn man eine exakte mikrobiolgische Diagnostik betreiben wuerde. Diese ist, aufwendig und teuer, so dass die Krankenkasse vehement aufmucken wuerde und dann ist sie auch noch ueberaus zeitraubend.
Wenn das mikrobiologische Ergebnis eintrudelt ist der Patient zwischenzeitlich bereits laengst wieder genesen oder, im schlimmsten Falle verstorben.

Der Arzt steht hier vor einem echen Dilemma, welches viel mit Haftung und Verantwortung zu tun hat. Mein internistischer Chef troestete seine Assistentenbrut  immer mit dem Satz "wie Sie es machen, ist es richtig", in Umkehrung des bekannten Satzes " wie man's macht, ist es falsch".

Meine Anmerkungen sollen kein Freibrief fuer unreflektierte Antibiotikagaben sein; ich moechte vielmehr fuer mehr Verstaendniss fuer die Situation des Verordners werben.
Oft denkt auch der Arzt - gerade der Thaiarzt angesichts beosrgter Farangs-, dass von ihm eine "Maximaltherapie" erwartet wird. Er will dies vermeintliche Erwartungshaltung erfuellen und greift zur Feder... .
Hier kann ein Dialog helfen und ich kann nur raten, dem Arzt mitzuteilen, dass man nicht unbedingt die "grosse Therapie" erwartet und nachfragt, ob man mit dem Einsatz von Antibiotika noch zuwarten koenne . Ich denke allein dieser Hinweis hilft schon sehr, eine vernuenftige Therapie einzustielen.
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Suksabai

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #11 am: 11. Juli 2016, 23:04:56 »


@ Prometheus

Ich finde es gut, wie du die Sachverhalte aufzeigst und auch den Hintergrund beleuchtest.

Das nimmt vielen halbgebildeten Besserwissern den Wind aus den Segeln.

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Alex

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #12 am: 12. Juli 2016, 11:49:45 »

Ich kenne die staatlichen KKH`s in Hua Hin nicht , aber in Sri Ratcha und

auch in Pattaya hat ein behandelnder Arzt ab 9:00 in der Früh exakt 1 Minute

in der er seine Diagnostik stellt und die Medizin verschreibt . Das habe ich

nun mehrfach selber erleben dürfen . Unlängst in Sri Ratcha hat er in der Zeit

sogar noch geschafft den Verband von meinem teil amputierten Fuß zu reißen

anders kann ich das nicht beschreiben und aus 1 Meter Entfernung die Bakterielle

Entzündung in der Wunde zu diagnostizieren . Sorry der anschließend im Eilverfahren

verschriebene Block an Breitband Antibiotika ohne wie es richtig gewesen wäre einen

Abstrich zu machen ist höchst fahrlässig und wohl ebenfalls diesem Schnellverfahren

in den Staats KKH`s zuzuschreiben ! Gerne bin ich bereit mir Deinen Kommentar dazu

zu Gemüte zu führen Prometheus („der Vorausdenkende“)

Ps. den Threat Titel finde ich btw. reichlich daneben !
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Wir sind nicht auf der Welt , um so zu sein, wie andere uns haben wollen !

Prometheus

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #13 am: 12. Juli 2016, 12:45:56 »

Ich kann verstehen, wenn man in Zeiten verschiedener, hochtechnisierter bildgebender Verfahren (Radiologie, MRI sprich Kernspin, CT usw) und sensibler Laboruntersuchungsmoeglichkeiten, der guten, alten, k l i n i s c h e n Blickdiagnose skeptisch gegenueber eingestellt ist.
Fuer die Diagnostik einer Entzuendung in dem beschrieben Bereich benoetigt man in der Regel kein Labor. Da reicht eine Blickdiagnose aus. Eine Entzuendung zeichnet sich vor allen durch eine (intensive) Roetung. manchmal verbunden mit einer Schwellung, Schmerzen und/oder einer Ueberwaermung aus.Das muss man dann in Abgleich mit der Krankengeschichte des Patienten bringen.
Da auf der Haut immer pathogene (krankheitsverursachende) Keime (Bakterien) leben ist die Anwendung eines Antibiotikums durchaus angeraten. In der Regel wird hier zu Lande Dicloxacillin verwendet, welches auf diese Hautkeime am ehesten losgeht.
Natuerlich kann man einen Abstrich machen. Doch das kostet Geld und dann heisst es wieder wie so oft vom Falang, "die wollten  nur Geld verdienen". Man kann einen Abstrich vernuenftigerweise machen, wenn das erste verschrieben Antibiotikum nicht greift. Ansonsten ist es oft rausgeschmissenen Geld.

Setzt man kein Antibiotikum ein, besteht das Risiko, dass man sodann den Patienten der Gefahr einer sich entwickelnden Sepsis  (Blutvergiftung) aussetzt. Fast alle Infektionen unterhalb des Kniegelenkes birgen diese Moeglichkeit und deshalb sollten sie sorgfaeltig und auch antibiotisch abgeschirmt werden. Der Grund hierfuer ist die schlechtere Durchblutung im Gegensatz zum Beispiel zum Gesicht.
Im beschriebenen Fall wird von einem teilamputierten Fuss berichtet. Ohne den Patienten hier zu kennen, vermute ich als letztliche Ursache fuer die Amputation einen Diabetes mellitus und/oder eine periphere, arterielle Verschlusskrankheit. Beiden Krankheitsbildern ist ein sehr hohs Infektionsrisiko gemein und es ist ein Kunstfehler, diesen Patienten beim leisesten Verdacht auf eine Infektion in dem Gebiet ein Antibiotikum vorzuenthalten.
Ein fahrlaessiges Verhalten des Krankenhausarztes kann ich hier nicht erkennen.
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Alex

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Re: Städtische Krankenhäuser - arbeiten da richtige Ärzte?
« Antwort #14 am: 12. Juli 2016, 13:15:37 »

Sollte der Eindruck entstanden sein ich würde Thai Ärzten eine
gewisse Entfernung zu ihrem Berufsethos unterstellen , so war
 das nicht meine Absicht .

Bei manchen , solche Ausnahmen gibt es sicherlich auf der ganzen Welt
kommt man allerdings nicht umhin dies so zu sehen wie mir ein D Septischer
Chirurg , der bei Anwendungen anwesend war nachdrücklich bestätigte !

Mir wurden btw. Samnir 100 mg & Dacin f 300 verordnet als Anti Bakterium !

Die Behandlung nach der Diagnose in Sri Ratcha habe ich btw. Wahrheitsgemäß
in meinem Thread ::: D Besuch und danach ::: im Salon beschrieben .

Unter hygenischen Gesichtspunkten kann man da fast von Körperverletzung sprechen !
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