Ganz recht, jock,
Ich habe den Beitrag schliesslich auch noch gesehen, alex sei Dank.
Natuerlich ist nicht alles in dem Bericht falsch, aber es ist insgesamt doch zu vieles zu sehr vereinfacht.
Die Call Center, die übrigens meist gar nicht gut bezahlen, können niemals genug jobs für die vielen arbeitslosen Filipinos bringen.
10% der arbeitsfähigen Bevölkerung arbeiten irgendwo auf der Welt, wobei sie dort meist auch ausgebeutet werden.
Aber es ist eben immer noch besser als auf den Philippinen, und, wie jock schon beschrieben hat, schicken sie gerade das Geld nach hause, ohne das die Familien nicht überleben könnten.
Gerade wir Europäer haben da schwer ein Rad ab!
Auf den Philippinen gibt es viele gut ausgebildete care taker, also Personen, die gelernt haben, alte und hilflose Menschen zu betreuen.
Gerade an solchen Personen besteht in Europa ein grosser Mangel, bringen doch die Filipinos nicht nur eine Ausbildung, sondern auch eine ausgesprochene Liebe zu ihrem Beruf mit.
Die Tür nach Europa bleibt ihnen verschlossen, angeblich um den eigenen Arbeitsmarkt zu schützen, einen Arbeitsmarkt, auf dem es die benötigten care taker aber überhaupt nicht gibt.
Wir nehmen mit fest zugekniffenen Augen in Kauf, dass die so unbeschäftigt bleibenden Menschen versuchen müssen, ihren Lebensunterhalt sonstwie zu beschaffen. Jeder mag sich selbst ausmalen, was so "sonstwie" für eine junge Frau bedeuten mag...
Wir laden lieber Millionen unausgebildeter Zeitgenossen ein, die unsere Kultur nicht nur nicht teilen, sondern oft vielmehr frenetisch ablehnen.
Am Ende weigern wir uns zu verstehen, dass etliche Nachbarländer sich diesem Unsinn nicht freudig anschliessen wollen.
Ob an diesem " deutschen Wesen" die Welt genesen wird, darf doch wohl bezweifelt werden.
Ich habe über viele Jahre mit philippinischen Krankenschwestern zusammengearbeitet. Keine einzige war ein Ausfall, alle waren ruckzuck integriert.
Das zeigte sich unter anderem daran, dass der anfangs so unersetzliche Reiskocher überraschend schnell in der Versenkung verschwand, genau wie die anfangs so hohe eigene Meinung über die philippinische Kochkunst.
Leider haben wir viele dieser ausgezeichneten Krankenschwestern viel zu rasch an begeisterte deutsche Ehemänner verlohren, die einen Familie mit einer Frau gründen wollten, die Kinder nicht als Last empfanden.
Bemerkenswert war aber auch, dass viele dieser Krankenschwestern wohl die Familie zuhause unterstützten, aber nur höchst unwillig in den Ferien nach hause fuhren. Heute verstehe ich, warum das so war.
Die neue Regierung hat angekündigt, nicht nur alle Drogendealer und andere Kriminelle auszuschalten, sondern auch das Bildungssystem massiv zu fördern, Lehrer sollen zum Beispiel endlich vernünftiger bezahlt werden, die Schulausbildung soll erheblich billiger und damit für mehr Kinder und Erwachsene erreichbar werden. Auch die jämmerlich unterbezahlten Polizisten sollen in Zukunft von ihrer Arbeit leben können, ohne zwangsläufig dauernd die Hand aufhalten zu müssen.
Grosse Pläne in der Tat, aber die Bevölkerung traut dem Präsidenten allerhand zu.
Aktuellliegt die Zustimmung zu seiner Politik im Lande bei 90%.
Mal sehen, wies weitergeht...
Wolfram