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Autor Thema: Neues von den Philippinen  (Gelesen 77682 mal)

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Expat Charly

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #135 am: 20. August 2016, 02:05:14 »

Nachstehend zwei aktuelle TV-Beiträge über die Philippinen:

1) Philippinen - Die globalen Helden
www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=53570 (29:03)

2) Forschungs-Reis
www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=31443 (5:45)
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jock

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #136 am: 20. August 2016, 11:51:21 »

Wolkenkratzer mit verspiegelter Fassade,Verkehrsueber-
lastung,Shopping-Malls und zukunftsorientiertes Personal
vermitteln den Eindruck,die Philippinen sind auf dem richtigen
Weg und werden das zweite Singepore.

Der Fernsehbericht ist einseitig.Er zeigt uns nicht die sozialen
Probleme,die die Philippinen mit sich mitschleppen und sich eines
Tages entladen koennen.

Kein Wort ueber die Landflucht,die Slums um die Metropolen ent-
stehen lassen und kein Wort ueber den Brain-drain,der sich durch die
Arbeitsemigration bemerkbar machen wird.

Als anfangs 1960 -Jahre philippinische Krankenschwestern in
Wien Schwechat landeten,stand der Buergermeister mit Blumen-
straeussen zum Empfang bereit.Und die Zeitungen waren voll von
Berichten ueber die zierlichen Wesen,die das Krankenhauspersonal
spuerbar entlasteten.

Ein paar Jahre spaeter war es ein trockener Magistratsbeamter,der
mit schnarrender Stimme die Philippinerinnen auf ihre Arbeitsplaetze
aufteilte.

Heute stuende ein gereizter Grenzer da und wiese die Damen ab.
Wirtschaftsfluechtlinge wuerde man sie benennen,argwoehnisch be-
trachten und ihnen auf keinem Fall  Arbeit ermoeglichen.

11 % der Philippiner arbeiten im Ausland,als Hauspersonal,Koeche,
Krankenpfleger,Musiker und was weiss ich noch was.

Von dem erarbeiteten Lohn,versorgen sie 9,7 % der Haushalte,die ohne
der Geldfluesse,ihren bescheidenen Lebensstil einschraenken muessten.

Europa ist geschlossen,die Zugbruecke oben,aber es gibt ja noch andere
Gegenden,wo Arbeit zu finden ist.Die Arabischen Staaten,auf Kreuzfahrt-
schiffen,vielleicht in Asien selbst.

Aber wenn auch diese Verdienstquellen wegfallen,stehen die Philippinen
vor einer sich verschaerfenden, auseinanderklaffenden Sozialstruktur,
auf die sie nicht vorbereitet sind.

Es ist gefaehrlich,nicht darauf zu achten,genug nachhaltige Arbeitsplaetze
im Inland zu schaffen und nichts zu unternehmen,die Einkommens-und
Vermoegensverteilung auf breitere Basis umzuleiten.

Auch wenn die Kurve der Entwicklung des BIPs jener von Singapore gleicht,
soll man sich nicht davon blenden lassen und glauben,alles ist in Ordnung.

Jock


p.s. Was interessiert mich mein Geschwaetz von gestern.



« Letzte Änderung: 20. August 2016, 12:00:26 von jock »
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arthurschmidt2000

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #137 am: 20. August 2016, 12:29:56 »

Derzeit leben rd. 100 Mio. Menschen auf dem Inselreich.  Die Bevölkerung der Philippinen hat sich in den letzten 40 Jahren so +- verdoppelt. Das hat schon rein rechnerisch zur Folge dass das pro Kopf Einkommen wesentlich langsamer wächst als das Bruttoinlandsprodukt des Landes.

Da wird es schon ganz spannend, ausreichend Arbeitsplätze zu schaffen. 
« Letzte Änderung: 20. August 2016, 12:35:15 von arthurschmidt2000 »
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hanni

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #138 am: 20. August 2016, 13:46:40 »

hi..
Zitat
Da wird es schon ganz spannend, ausreichend Arbeitsplätze zu schaffen. 

Das wird es sein, denn irgendwann wird der "Markt" von derzeit ueber 800 "CallCentern" auch mal gesaettigt sein dort.... allerdings wird auch von Ausland_Investitoren das vorhandene Potenzial dort erkannt, und so stehen die Chancen noch gut, innerhalb eines jahres ca. 1 Mio. Arbeitsplaetze zu schaffen.....gesprochen wird von einem 2. "Silicon-Valley" dabei.

AS : hast du den Bericht nicht gesehen? Denn die Krankenschwestern, die dort Deutsch lernen als Vorrausetzung, das ihre Ausbildung anerkannt wird, hat den Arbeitsplatz "schon in der Tasche". So darf sich ein Krankenhaus in Leipzig demnaechst auf eine niedlich, zierliche ,alleinstehende und kinderlose , und "sehr gut Deutsch sprechende " Krankenschwester freuen. Gelobt wurde dabei das Bestreben der Deutschen Regierung, ihre Arbeitskraefte direkt vor Ort anzuwerben....

Lg H.
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drwkempf

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #139 am: 21. August 2016, 08:59:16 »

Ganz recht, jock,

Ich habe den Beitrag schliesslich auch noch gesehen, alex sei Dank.
Natuerlich ist nicht alles in dem Bericht falsch, aber es ist insgesamt doch zu vieles zu sehr vereinfacht.
Die Call Center, die übrigens meist gar nicht gut bezahlen, können niemals genug jobs für die vielen arbeitslosen Filipinos bringen.
10% der arbeitsfähigen Bevölkerung arbeiten irgendwo auf der Welt, wobei sie dort meist auch ausgebeutet werden.
Aber es ist eben immer noch besser als auf den Philippinen, und, wie jock schon beschrieben hat, schicken sie gerade das Geld nach hause, ohne das die Familien nicht überleben könnten.

Gerade wir Europäer haben da schwer ein Rad ab!
Auf den Philippinen gibt es viele gut ausgebildete care taker, also Personen, die gelernt haben, alte und hilflose Menschen zu betreuen.
Gerade an solchen Personen besteht in Europa ein grosser Mangel, bringen doch die Filipinos nicht nur eine Ausbildung, sondern auch eine ausgesprochene Liebe zu ihrem Beruf mit.
Die Tür nach Europa bleibt ihnen verschlossen, angeblich um den eigenen Arbeitsmarkt zu schützen, einen Arbeitsmarkt, auf dem es die benötigten care taker aber überhaupt nicht gibt.
Wir nehmen mit fest zugekniffenen Augen in Kauf, dass die so unbeschäftigt bleibenden Menschen versuchen müssen, ihren Lebensunterhalt sonstwie zu beschaffen. Jeder  mag sich selbst ausmalen, was so "sonstwie" für eine junge Frau bedeuten mag...
Wir laden lieber Millionen unausgebildeter Zeitgenossen ein, die unsere Kultur nicht nur nicht teilen, sondern oft vielmehr frenetisch ablehnen.
Am Ende weigern wir uns zu verstehen, dass etliche Nachbarländer sich diesem Unsinn nicht freudig anschliessen wollen.
Ob an diesem " deutschen Wesen" die Welt genesen wird, darf doch wohl bezweifelt werden.

Ich habe über viele Jahre mit philippinischen Krankenschwestern zusammengearbeitet. Keine einzige war ein Ausfall, alle waren ruckzuck integriert.
Das zeigte sich unter anderem daran, dass der anfangs so unersetzliche Reiskocher überraschend schnell in der Versenkung verschwand, genau wie die anfangs so hohe eigene Meinung über die philippinische Kochkunst.
Leider haben wir viele dieser ausgezeichneten Krankenschwestern viel zu rasch an begeisterte deutsche Ehemänner verlohren, die einen Familie mit einer Frau gründen wollten, die Kinder nicht als Last empfanden.

Bemerkenswert war aber auch, dass viele dieser Krankenschwestern wohl die Familie zuhause unterstützten, aber nur höchst unwillig in den Ferien nach hause fuhren. Heute verstehe ich, warum das so war.

Die neue Regierung hat angekündigt, nicht nur alle Drogendealer und andere Kriminelle auszuschalten, sondern auch das Bildungssystem massiv zu fördern, Lehrer sollen zum Beispiel endlich vernünftiger bezahlt werden, die Schulausbildung soll erheblich billiger und damit für mehr Kinder und Erwachsene erreichbar werden. Auch die jämmerlich unterbezahlten Polizisten sollen in Zukunft von ihrer Arbeit leben können, ohne zwangsläufig dauernd die Hand aufhalten zu müssen.
Grosse Pläne in der Tat, aber die Bevölkerung traut dem Präsidenten allerhand zu.
Aktuellliegt die Zustimmung zu seiner Politik im Lande bei 90%.

 Mal sehen, wies weitergeht...

Wolfram
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Expat Charly

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #140 am: 21. August 2016, 17:46:34 »

Mit Beitrag #135 stellte ich zwei Beträge über die Philippinen ins Netz.

Zum Beitrag "Die globalen Helden" schrieb Jock daraufhin mit Beitrag #136: "Der Fernsehbericht ist einseitig. Er zeigt uns nicht die sozialen Probleme, die die Philippinen mit sich schleppen und sich eines Tages entladen koennen."

Da Jock offenbar das Elend der Philippiner sehen moechte, wiederhole ich einen TV-Beitrag, den ich bereits auf der Webseite "Youtube- und 3sat-Videos" ins Netz stellte:

--- "Die Geldquelle - Das Milliardengeschäft mit dem Wasser" ---

(43:31)

Von 2:45-10:05 wird über die mieserable Wasserversorgung in Manila berichtet.
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franzi

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #141 am: 21. August 2016, 19:01:26 »

Zitat
Gerade wir Europäer haben da schwer ein Rad ab!
Auf den Philippinen gibt es viele gut ausgebildete care taker, also Personen, die gelernt haben, alte und hilflose Menschen zu betreuen.
Gerade an solchen Personen besteht in Europa ein grosser Mangel, bringen doch die Filipinos nicht nur eine Ausbildung, sondern auch eine ausgesprochene Liebe zu ihrem Beruf mit.
Die Tür nach Europa bleibt ihnen verschlossen, angeblich um den eigenen Arbeitsmarkt zu schützen, einen Arbeitsmarkt, auf dem es die benötigten care taker aber überhaupt nicht gibt.
Wir nehmen mit fest zugekniffenen Augen in Kauf, dass die so unbeschäftigt bleibenden Menschen versuchen müssen, ihren Lebensunterhalt sonstwie zu beschaffen. Jeder  mag sich selbst ausmalen, was so "sonstwie" für eine junge Frau bedeuten mag...
Wir laden lieber Millionen unausgebildeter Zeitgenossen ein, die unsere Kultur nicht nur nicht teilen, sondern oft vielmehr frenetisch ablehnen.
Am Ende weigern wir uns zu verstehen, dass etliche Nachbarländer sich diesem Unsinn nicht freudig anschliessen wollen.
Ob an diesem " deutschen Wesen" die Welt genesen wird, darf doch wohl bezweifelt werden.

Ich habe über viele Jahre mit philippinischen Krankenschwestern zusammengearbeitet. Keine einzige war ein Ausfall, alle waren ruckzuck integriert.
Das zeigte sich unter anderem daran, dass der anfangs so unersetzliche Reiskocher überraschend schnell in der Versenkung verschwand, genau wie die anfangs so hohe eigene Meinung über die philippinische Kochkunst.
Leider haben wir viele dieser ausgezeichneten Krankenschwestern viel zu rasch an begeisterte deutsche Ehemänner verlohren, die einen Familie mit einer Frau gründen wollten, die Kinder nicht als Last empfanden.

Bemerkenswert war aber auch, dass viele dieser Krankenschwestern wohl die Familie zuhause unterstützten, aber nur höchst unwillig in den Ferien nach hause fuhren. Heute verstehe ich, warum das so war.
Einer der besten und kompestentesten Beitraege, die ich bisher im Forum gelesen habe  {* ;}

fr
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taidieter

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #142 am: 21. August 2016, 19:48:14 »

Da kann ich mich Franzi voll und ganz anschließen ,ich nehme zwar nur die Rolle eines interessierten Lesers ein , aber ich erhalte so Einblicke, die
mir sonst verborgen geblieben wären. Schön, das auch Jock wieder mit im Boot sitzt. Dieter
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arthurschmidt2000

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #143 am: 21. August 2016, 20:37:09 »

Aber mal Gemach!

Es kann doch nicht die Lösung sein, care takers aus den Phils nach D zu holen, und in D zugleich Millionen in der Hartz IV Hölle schmoren zu lassen.
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hanni

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #144 am: 21. August 2016, 22:04:07 »

Hi...
Zitat
Es kann doch nicht die Lösung sein, care takers aus den Phils nach D zu holen, und in D zugleich Millionen in der Hartz IV Hölle schmoren zu lassen.

Ne, aber als "Alibi" um das ganze noch "gut verkaufen zu koennen".

Zitat
Ob an diesem " deutschen Wesen" die Welt genesen wird, darf doch wohl bezweifelt werden.
Ganz und garnicht, aber denen es zustuende daran zu genesen....werden daran "erstick.... :-X

Trotzdem war der Beitrag vom Doc auch gut, zeigt er mir doch ueberwiegend beipflichtend die gesunde Sicht aufdie Dinge....

lg H.
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shaishai

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #145 am: 21. August 2016, 22:29:28 »

Es kann doch nicht die Lösung sein, care takers aus den Phils nach D zu holen, und in D zugleich Millionen in der Hartz IV Hölle schmoren zu lassen.


theoretisch zwar nicht,
aber wenn ich die wahl habe, wer sich um meine mutter mal kümmern soll:

eine ausgebildete phillipina
oder ein ex-hartz4 typ, bei dem ich gar nicht davon überzeugt sein kann, dass er es freiwillig und gerne tut,

dann fällt mir die wahl sehr leicht.
zumal ich weit weg bin und nicht nach dem rechten sehen kann.

zumal ich bei option 2 auch bedenken hätte, ob mir noch ein erbe übrig bleibt oder
ob meine mutter "freiwillig" alles ihm überschrieben hätte.
selbstverständlich völlig ohne druck  :-)


mfg
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namdock

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #146 am: 21. August 2016, 22:46:00 »


Zur Zeit wird die Alten-/Krankenpflege in Deutschland (zumindest in unserer Gegend) doch hauptsächlich von Frauen aus Polen gemacht - schwarz. Und das sehr gut!

Ich habe es in der Nachbarschaft in mehreren Fällen erlebt.

Da fragt man sich doch wieso diese Tätigkeiten nicht von deutschen Frauen/Männern ausgeübt wird.

"Dienen" ist bei uns in Deutschland nicht mehr gefragt.

Und Harz 4 scheint so reichlich zu sein, dass sich "solche Arbeit" nicht lohnt.

mfg

Dieter
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jock

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #147 am: 21. August 2016, 23:41:24 »

Die Wasserversorgung in Manila war auch 1995,als die
Privatisierung anstand,schon schlecht.

50 %des eingespeisten Wasser versickerte und die staat-
liche Behoerde hatte 880 Mio $ Verbindlichkeiten angehaeuft.
Fuer eine Sanierung des desolaten Leitungsnetzes war einfach
keine Finanzierung mehr moeglich.

Daher ermaechtigte das Parlament den Praesidenten,die Wasser-
versorgung zu privatisieren.

2 Konsortien gewannen die internationale Ausschreibung und teilten
sich die Versorgung Ost-und Westmanila auf.

Die Gewinner der Ausschreibung operierten allerdings mit ge -
schoenten Planzahlen.So versprachen sie,waehrend des 25 jaehrigen
Vertragslauf eine Investition von 7,9 Mrd $ und eine Preissenkung von
9 Peso auf 2 Pesos fuer den Kubikmeter.Ausserdem wollten sie diesen
Preis fuer 10 Jahre beibehalten.

Dass diese Zusagen nicht einzuhalten waren,sollte eigentlich auch da-
mals bereits klar gewesen sein.

Verschaerft hat sich die Lage in den kommenden Jahren,durch den
Kursverfall des Pesos zum Dollar- die Vertraege waren auf Dollarbasis
geschlossen,was die Kreditaufnahme fuer die Investitionen wirtschaftlich
unmoeglich machte und auch Auswirkungen durch die Einfluesse des
El Ninos.

Schon nach ein paar Jahren war klar,dass weder der niedrige Wasser-
preis haltbar war,noch die jaehrlichen Investitionsplaene eingehalten
wurden,da die getaetigten Investitionssummen bis zu 40 % unter Plan
lagen.

Allerdings waren Preiserhoehungen von der Genehmigung der staatlichen
Wasserbehoerde abhaengig,die wiederholt eine Zustimmung verweigerte.

Als Reaktion stellten die zwei Konsortien die Zahlung der Konzessions-
gebuehren ein,was andererseits eine Moeglichkeit geboten haette,die Ver-
traege aufzuloesen und die Wasserversorgung wieder in die eigenen
Haende zu nehmen.

Ueber den Grund,warum dies nicht geschehen ist,wird spekuliert.

Es koennte sein,dass die zwei maechtigen Familienclans,die hinter den
Konsortien stehen,dies durch Zahlung von Bestechungsgelder,abgewendet
haben oder dass ihr politischer Einfluss zu gross ist.

2015 hat sich kaum etwas zum Besseren geaendert,eher verschlechtert.

Die Wasserpreise wurden um bis zu 500 % erhoeht,die Versickerung liegt
weiterhin an die 50 % und die Investitionen erreichen gerade die zu -
saetzlichen Bewohner,die legal auf Grundstuecken wohnen.

Ein Gutteil der Bewohner Manilas,lebt in illegal errichteten Behausungen,
die auf illegal besetzten Grundstuecken stehen.

Damit sind sie von vornherein von einer dauerhafte Wasserversorgung
abgeschnitten und besorgen ihr Wasser aus geschlagenen Brunnen oder
kaufen es zu erhoehten Preisen an.

Eine Garantie,dass das Wasser unbedenklich zu geniessen ist,haben sie
allerdings nicht.

Obwohl auslaendische Konzerne Mitteilhaber an den Konsortien sind,liegt
die Mehrheit bei den philippinischen Familienclans.

Die Macht dieser Clans zu brechen,sollte das Hauptaugenmerk des der-
zeitigen Praesidenten sein.

Jock
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Expat Charly

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #148 am: 22. August 2016, 00:08:26 »

@ drwkempf - #139

"Auf den Philippinen gibt es viele gut ausgebildete care taker, also Personen, die gelernt haben, alte und hilflose Menschen zu betreuen."

"Die Tür nach Europa bleibt ihnen verschlossen, angeblich um den eigenen Arbeitsmarkt zu schützen..."

Nach meiner Information gibt es für diese Berufsgruppe in Deutschland keine Arbeitsbeschränkung. Es wird zunehmend Pflegepersonal in China, Vietnam und den Philippinen angeworben.

--- Pflegekräfte - Ausländer willkommen ---
www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=51641

--- Pflegekräfte aus Fernost - Tübingen - Manila - Stuttgart ---

        (44:55)

@ namdock - #146

"Zur Zeit wird die Alten-/Krankenpflege in Deutschland doch hauptsächlich von Frauen aus Polen gemacht ..."

"Da fragt man sich doch, wieso diese Tätigkeiten nicht von deutschen Frauen/Männern ausgeübt wird."

"Dienen ist bei uns in Deutschland nicht mehr gefragt."

"Und Hartz-4 scheint so reichlich zu sein, dass sich "solche Arbeit" nicht lohnt."

Du solltest einmal folgenden Beitrag lesen und Dich anschließend fragen, ob Du Dein Hartz-4-Bashing nicht besser unterlassen hättest.

ZEIT, 15.5.2016: "24 Stunden, 7 Tage die Woche, 900 Euro Gehalt"

www.zeit.de/karriere/beruf/2016-05/pflege-pflegekraefte-osteuropa-arbeitsbedingungen-deutschland

Diesen Beitrag stellte ich bereits am 18.5.2016 auf der Webseite "Der Pflege-Check - Wie leben wir im Alter?" ins Netz.

« Letzte Änderung: 22. August 2016, 00:33:58 von Expat Charly »
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jock

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #149 am: 22. August 2016, 08:00:59 »

Noch ein Nachtrag zu dem Pflegepersonal aus den Philippinen.

Es gibt wohl eine Arbeitsbeschraenkung in Deutschland-direkt
und indirekt.

2013 hat Deutschland ein Programm gestartet und will damit
500 ausgebildete Pflegekraefte nach Deutschland holen.

Dieses Kontigent wurde von der Bamf - Behoerde abgesegnet
und ist  jetzt 2016 noch immer nicht ausgeschoepft.

Die Bedingungen fuer eine Arbeitsaufnahme sind hoch.

Die Philippiner muessen neben der nachzuweisenden Qualifikation
Sprachkenntnisse nach B1 beherrschen.

Sie duerfen nur mit einem Arbeitsvertrag in der Tasche einreisen,
der von bestimmten Pflegeeinrichtungen ausgefertigt wurde.

Der Grundverdienst betraegt 2.300 Euro und kann durch Zulagen
aufgebessert werden.

Innerhalb eines Jahres muessen sie Sprachkenntnisse nach B2 be-
herrschen.Der Sprachkurs wird vom Arbeitgeber vorfinanziert und
zum Ausgleich der Kosten 400 Euro vom Lohn abgezogen.

Eine Aufenthaltsbewilligung wird nur dann erteilt,wenn ein Arbeits-
verhaeltnis mit entsprechendem Einkommen vorliegt.
Das bedeutet,dass es faktisch unmoeglich ist,den Arbeitsplatz zu
wechseln und dass damit die Pflegekraefte dem Arbeitsgeber zur
Ausbeutung freigegeben sind (Das ist drastisch formuliert) bis
der Zeitverlauf fuer eine Niederlassungsbewilligung erreicht wird.

Dagegen hat es eine Pflegekraft aus Polen viel leichter.

Keine Verpflichtung die Sprache  auf einem gewissen Level zu be-
herrschen,keine Probleme mit einer Aufenthaltsbewilligung.
Frei Arbeitsplatzwahl.

Sorry fuer O.T.

Jock



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