Wirtschaftsstruktur und -chancen – PhilippinenEngpässe in der Transport- und Energieinfrastruktur bremsen die hohe Dynamik / Von Jürgen Maurer (Juli 2017)
Manila, Philippinen – Die Philippinen verzeichneten in den letzten fünf Jahren ein hohes Wirtschaftswachstum. Zwischen 2012 und 2016 stieg der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts im jährlichen Durchschnitt um 6,6%. Diese Dynamik will das Land aufrecht erhalten, wozu allerdings die mangelnde Transport- und Energieinfrastruktur ausgebaut werden muss. Zudem soll eine Reihe von Reformen und Maßnahmen dabei helfen, die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität für ausländische Investoren zu erhöhen.
Die Philippinen im globalen und regionalen Kontext
Die Philippinen weisen seit 2012 eine dynamische Wirtschaftsentwickung auf. Mit Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) zwischen 5,8% und 7,8% findet sich das Land im regionalen Vergleich auf einer vorderen Position. Allerdings konnten die anderen ASEAN-Länder zwischen 2012 bis 2016 deutlich mehr ausländische Direktinvestitionen anziehen. Laut der Bangko Sentral ng Pilipinas (BSP) verzeichneten die Philippinen in dem Fünfjahreszeitraum einen Nettozufluss von 26,3 Mrd. US$. Nach Singapur flossen 327,5 Mrd. $, nach Indonesien 93,7 Mrd. $, nach Malaysia 55,0 Mrd. $, nach Vietnam 50,1 Mrd. $ und nach Thailand 43,2 Mrd. $.
Im Global Competitiveness Index 2016-2017 des World Economic Forum erreichten die Philippinen Platz 57 unter 138 Ländern. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Position damit um zehn Plätze verschlechtert. Im Fünfjahresvergleich war dies allerdings eine leichte Verbesserung: Im Ranking von 2012-2013 hatten die Philippinen auf Platz 65 unter 144 berücksichtigten Volkswirtschaften gelegen.
Im Vergleich mit den sechs ASEAN-Kernländern erreichten die Philippinen nur Position fünf, gefolgt von Vietnam (Rang 60). Besser waren Singapur (Rang 2), Malaysia (25), Thailand (34) und Indonesien (41). Besondere Schwachpunkte sind die Infrastruktur, die Institutionen und die Ineffizienz im Waren- und Arbeitsmarkt.
Im Doing Business Report 2017 der Weltbank bilden die Philippinen im Vergleich mit den ASEAN-Nachbarländern mit Rang 99 sogar das Schlusslicht. Singapur rangiert dort auf Platz 2, gefolgt von Malaysia (23), Thailand (46), Vietnam (82) und Indonesien (91).
Die Weltbank gruppiert die Philippinen in die untere mittlere Einkommenskategorie (Lower Middle Income Country). Aufgrund der gegenwärtigen Wirtschaftsentwicklung mit einem robusten Finanzsektor, hohen Rücküberweisungen im Ausland arbeitender Philippiner, einer dynamischen privaten Investitions- und Konsumbereitschaft und verstärkter staatlicher Reform- und Investitionstätigkeit gibt es aber gute Voraussetzungen, um zum Schwellenland aufzusteigen.
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http://philippinenmagazin.de/2017/08/16/wirtschaftsstruktur-und-chancen-philippinen/