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Autor Thema: Majestätsbeleidigung  (Gelesen 283583 mal)

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hom80

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Majestätsbeleidigung
« am: 10. Januar 2009, 01:57:07 »

Darunee Chancherngsilpakul, aka "Dar Torpedo" wurde zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt, welches durch mildernde Umstände, wegen Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden, auf 6 Jahre reduziert wurde.

Im letzten Absatz des Urteils wird sie beschuldigt Sondhi L., Mitanführer der PAD, beleidigt zu haben.
Demnach ist es in Thailand per Gerichtsbeschluss verboten, jemanden, der sich nach Begriffen des thailändischen Rechtes einer terroristischen Straftat schuldig gemacht hat, zu beschimpfen, während dieser frei herumläuft und Pressekonferenzen gibt, sowie Vertreter seiner Gruppe das Außenministerium als Dank erhalten.

Übrigens wäre der letzte Absatz exakt auf die PAD anwendbar.

Für das Anführen einer Menge zu die Büros der Thaiday Dot Co. Co. Ltd., in der Phra Arthit Road, am 1. Juni 2008, und die Benutzung eines Megaphons um mit beleidigenden Worten gegen Mr. Sondhi Limthongkul, Ms. Darunee wird auch vorgeworfen mehr als 10 Personen versammelt zu haben um den Frieden zu stören (Sektion 215) andere Personen behindert und in ihrer Freiheit eingeschränkt zu haben (Sektion 310 bis) Schaden verursacht zu haben (Sektion 358) Hausfriedensbruch begangen zu haben und eine andere Person mit Hilfe von Rundfunksendungen verunglimpft zu haben (Sektion 328) ....

Da die PAD alle diese Taten mit Waffengewalt begangen hat, müsste die Strafte wesentlich drastischer ausfallen. Allerdings lässt die Tatsache, dass sich alle Beschuldigten auf Kaution auf freiem Fuß sind, erwarten, dass die Verfahren etwas anders verlaufen werden als bei Ms. Darunee.

EDIT:
Quelle: Schönes Thailand, siehe Anmerkung Antwort #3
« Letzte Änderung: 10. Januar 2009, 10:43:00 von Louis »
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Dissident

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #1 am: 10. Januar 2009, 03:04:49 »

Dieses neue, verschärfte Vorgehen gegen Majestätsbeleidigung ist ein ganz perfides Mittel. Da sich die derzeitigen Machthaber in der Regierung, die PAD - die "gelben" - sich ja als sooo königstreu geben und sich dahinter "verschanzen", bedeutet das ein hervorragendes Mittel, um jegliche Opposition im Lande auf elegante Art und Weise mundtot zu machen. Das scheint mir der tiefere Sinn dieser Kampagne zu sein.
Nichtsdestotrotz darf man die Auswirkungen nicht zu leicht nehmen. Die damit einhergehende Medienkontrolle ist auch darüber hinaus eine ernste, traurige Tatsache. Leider ist das nicht mal ein thailändisches Phänomen oder eines vergleichbar autoritär geführten Regimes wie China oder Kuba. Auch in der restlichen Welt der ach so vorbildlichen "Demokratien" geht die freie Meinungsäusserung heutzutage vor allem im Internet zu weit. In Thailand benutzt man den Vorwand der Majestätsbeleidigung, in den USA ist es "die Gefährdung der nationalen Sicherheit", in Dt. sieht man "die Grundfesten der demokratischen Ordnung in Gefahr" usw. Da werden z.B. Seiten mit vermeindlich rechtem Inhalt geblockt, Tauschbörsen überwacht u.v.m. Dem Bürger Zipfelmütz wird terroristische Gefahr vorgegaukelt und der Popanz Kinderpornografie in den Medien künstlich aufgebläht. Das wirkt immer gut: Angst schüren und Moral predigen - als Vorwand um das Internet zu kontrollieren und einzuschränken.
Bemerkenswert ist übrigens auch die verharmlosende Ausdrucksweise, wenn in den Medien mal über Internetzensur berichtet werden muss. Da ist dann beispielsweise die Rede von dreitausendund... Seiten, die in Australien "gefiltert" werden. "Gefiltert"? - gefiltert werden ALLE, AUSgefiltert - also besser gesagt BLOCKIERT (das klingt aber eben nicht so gut) werden derzeit 3000... Das ist nur EIN Beispiel, kein Zufall sondern Methode und wird andernorts als psychologische Kriegsführung bezeichnet.
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Roy †

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #2 am: 10. Januar 2009, 07:53:15 »

Die totale Mißachtung irgendwelcher RECHTE von Menschen, die diese nicht mit Gewalt vertreten können, ist tief verwurzelt. Daraus entspringt die Radfahrermentalität. Seit ewigen Zeiten wird die Solidarität mit den Herrschenden, mit den Herren, als Grundlage der Glückseligkeit des kleinen Mannes gelehrt. Such Dir einen guten Herrn, dann geht's Dir gut, wie einem Hund. Und ein Hund riecht auch, was sein Herr denkt, ein guter Hund folgt also in vorauseilendem Gehorsam seinem Herrn. Jetzt versuchen sich die Rudelführer gegenseitig zu übertreffen in dieser Tugend. DIE SIND SO.
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Louis

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #3 am: 10. Januar 2009, 08:23:46 »

Darunee Chancherngsilpakul, aka "Dar Torpedo" wurde zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt, welches durch mildernde Umstände, wegen Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden, auf 6 Jahre reduziert wurde.

Die Meldung stammt von Schönes Thailand. Das ist eine Falschmeldung. Verurteilt wurde Boonyuen Prasertying.

Die korrekte Meldung gibt es beim TIP, aber wie immer scheint niemand die Nachrichten auf der Startseite zu lesen.

http://www.thailandtip.de/tip-zeitung/nachrichten/news/6-jahre-gefaengnis-wegen-majestaetsbeleidigung//back/126/

Das ist mir auch aufgefallen... Die Dame sitzt immer noch und wartet. Wahrlich eine Schwerverbrecherin, die hat gefälligst zu warten, bis die Scharfrichter Zeit haben. Bei dem Andrang kann das dauern... somnamnaa. 76 hat man solche Typen in heissem Öl gegrillt resp. in den Urwald gescheucht. Roy

« Letzte Änderung: 10. Januar 2009, 10:45:41 von Roy »
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Ingo †

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #4 am: 10. Januar 2009, 10:13:56 »


@hom80,

was Du da schreibst, hatte ich woertlich in "Schoenes Thailand" gelesen.

Hast Du dort den Artikel dort geschrieben?

Ingo
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Louis

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #5 am: 10. Januar 2009, 10:42:17 »

Ich denke, er hat ihn wörtlich kopiert.
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rh

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #6 am: 10. Januar 2009, 11:15:39 »

Ich denke, er hat ihn wörtlich kopiert.



Dann ist das ja eine ORIGINALKOPIE !!! :D :D :D
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tom_bkk

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #7 am: 12. Januar 2009, 16:47:26 »

Prof. Giles Ji Ungpakorn wegen Majestätsbeleidigung angezeigt
Der kritische Politikwissenschaftler Prof. Giles Ji Ungpakorn („A Coup for the Rich“), Lehrbeauftragter an der Chulalongkorn Universität, wurde wegen Majestätsbeleidigung angezeigt.
Anzeige wegen Majestätsbeleidigung
Gil wurde vom Polizeirevier in Pathumwan, Bangkok, zum 23. Januar 2009 vorgeladen, um eine Aussage zu machen. Die Anzeige wurde von Polizeioberst Pansak Sasana-anund erstattet, der bei der Special Branch Police arbeitet.

Um welche Vorwürfe es sich handelt, ist bislang unbekannt. Vermutlich wird Gil erst während des Verhörs bei der Polizei damit konfrontiert werden.

Gil hat mehrere kritische Artikel geschrieben, die auch die Monarchie betreffen. Diese Artikel veröffentlichte er in seinem Blog auf der Webseite wdpress.blog.co.uk

Ferner ist er der Autor des in Thailand verbotenen Buches „A Coup fort he Rich“, in dem er sich mit den wahren Gründen des Militärputsches 2006 auseinandersetzt, mit dem Ex-Premier Thaksin abgesetzt wurde. (Das Buch kann über Gils Blog kostenlos heruntergeladen werden.) Prachatai

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Sein Blog: Ist auch einiges auf Englisch drauf http://wdpress.blog.co.uk/2008/12/
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hom80

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #8 am: 13. Januar 2009, 01:00:59 »

Zitat
Ferner ist er der Autor des in Thailand verbotenen Buches „A Coup fort he Rich“, in dem er sich mit den wahren Gründen des Militärputsches 2006 auseinandersetzt, mit dem Ex-Premier Thaksin abgesetzt wurde.

Genau du sagst es tom_bkk, hier geht es keineswegs um soetwas wie Beleidigung des Königs oder ähnliches, hier handelt es sich ganz klar um die Verfolgung anders ´Denkender. Die politische Säuberung fängt langsam an in die Gänge zu kommen.
Kritische und oppositionelle Elemente bei den Medien, Universitäten und sonstigen meinungsstiftenden Institutionen werden Schritt für Schritt aus dem Verkehr gezogen.

Wen jetzt hier ein paar Exempel statuiert werden, ja wer traut sich denn dann noch hier die offenkundige Wahrheit auszusprechen? Und der neue, nichtgewählte Premier hat die Warnung ja auch ganz klar kundgetan. Die Verfolgung politischer Gegner wird zur Chefsache erklärt.

Dabei hätte man doch beinahe angenommen, dass diese Zeiten seit 1992 hinter uns liegen. Nein, keineswegs. Mutige und kritische Stimmen, welche dieses Land so sehr bräuchte, werden nun mit Zuchthaus bedroht und im schlimmsten Fall vielleicht gleich erledigt. Düstere Zeiten...
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namtok

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #9 am: 13. Januar 2009, 13:36:53 »

Ich war vorher noch am Gruebeln ob

Zitat
under the prosecution custody


http://www.nationmultimedia.com/breakingnews/30093097/Jakrapob-under-the-prosecution-custody-on-lese-majeste-charge

bedeutet, dass  Jakraphob eingebuchtet wurde, aber dem wird wohl so sein, im ST wo  ich den Artikel gerade nicht auf den Screen kriege steht was von Untersuchungshaft auf der Homepage.

Vorhin in den Fernsehnews  war er vor der Vernehmung mit Rosen in den Haenden ueberreicht von seinen Kumpeln Jatuphorn und Nattawut aus der roten Fuehrungsriege zu sehen, von Verhaftung war in den News nicht die Rede...

Aus dem Bild in den  News von Prof. Giles geht hervor, dass dessen Vorladung heute am 13. Jan um 13 Uhr angesetzt ist und daher wohl gerade laeuft...

« Letzte Änderung: 13. Januar 2009, 14:23:55 von namtok »
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namtok

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #10 am: 13. Januar 2009, 14:44:14 »

Der Fall von Giles Ungphakorn, Professor fuer Politikwissenschaften an der Chulalongkorn- Universitaet wurde auf Dienstag naechste Woche verschoben.

Quelle: sein Blog     http://wdpress.blog.co.uk/
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Retep

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #11 am: 13. Januar 2009, 20:38:07 »

.... nichts von Verhaftung. Und ST vergisst immer, dass die meisten Verfolgungen unter den Undemokraten der TRT- eingeleitet wurden.

@Hom80: Und der neue, nichtgewählte Premier hat die Warnung ja auch ganz klar kundgetan. Die Verfolgung politischer Gegner wird zur Chefsache erklärt.

Sorry ....  (Das ist ST-Demagogie!) ???  :-X  --C

Du weisst doch genau, dass der PM demokratisch gewaehlt wurde! Genau wie die vorherigen PM mit der Hilfe von Kleinparteien!?

Und ich nehme auch an, dass Du weisst, dass er nicht die Verfolgung polotischer Gegner zur Chefsache gemacht hat! Sondern die Ueberwachung von Webseiten. Das ist ein riesiger Unterschied.

Wer weiss, ob er nicht vielleicht dem ganzen Unfug Schranken setzen will. Die Beamten die diese ganze Sch... neu ausloesen sind jedenfalls nicht von Abhisit eingesetzt worden.
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Roy †

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #12 am: 13. Januar 2009, 20:47:48 »

Und ich nehme auch an, dass Du weisst, dass er nicht die Verfolgung polotischer Gegner zur Chefsache gemacht hat! Sondern die Ueberwachung von Webseiten. Das ist ein riesiger Unterschied.

Sag mal, Retepom - nein, sag nichts. Ich sage auch nichts zu so einem - nein, das sage ich auch nicht. Zwecklos. Merkbefreit. Amen.
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Meritus

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #13 am: 13. Januar 2009, 21:14:22 »

Weicht eigentlich das 'politische Thailand' wesentlich von dem hier

http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=49.0

ab? Ich kanns mit kaum vorstellen. Selbst Geschichtsbuecher stehen in diesem Land auf dem Index......da ernsthaft drueber nachzudenken bringt doch nur die Expats in Rage und Aufruhr, die Gastgeber ignorieren doch sogar -bisher erfolgreich- die Weltwirtschaftskrise..... --C
Ciao
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Retep

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Re: Majestätsbeleidigung
« Antwort #14 am: 13. Januar 2009, 21:47:12 »

Ich kann nicht wie andere hier in die Zukunft blicken. Hoffe jedoch, dass es besser werden wird!  ;D

Wer merkbefreit ist wird sich daher noch rausstellen.

Ich bin uebrigens, wie wohl die meisten hier, ein Gegner von sinnloser Zensur und Verfolgung von freier Meinungsaeusserung!
 
Die "Verfolgung" von unbeliebten Meinungen  ist leider auch in Foren sehr weit verbreitet.  ;D :-X





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