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Autor Thema: Ein Simpel in Pattaya  (Gelesen 13685 mal)

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madaboutsingha

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Re: Ein Simpel in Pattaya
« Antwort #30 am: 19. August 2009, 10:55:01 »

19. Aug. 09

Liebe Freunde des Simpels,

ich habe Erfreuliches zu berichten. Teile des Simpels konnte ich auf einem Stick wiederfinden, womit die konfusen Urlaubserlebnisse des Simpels in Pattaya weitergehen können.

Da ihr einen solch regen Anteil genommen habt, habe ich mich entschlossen, euch zum Ausgleich für das lange Warten und die zwischenzeitlich aufgetretenen Irritierungen mit einer fünften Folge zu beschenken.

Doch erstmal gibts heute abend (thaitime) den 4. Teil.

astronaut007

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Re: Ein Simpel in Pattaya
« Antwort #31 am: 19. August 2009, 11:50:13 »

Doch erstmal gibts heute abend (thaitime) den 4. Teil.

Lechz lechz, kanns kaum erwarten, Augen weit auf, Fang und
Zahnstellung in Bereitschaft wo isses nu??????????????
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madaboutsingha

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Re: Ein Simpel in Pattaya
« Antwort #32 am: 19. August 2009, 19:59:10 »

                                                      - 4 -


Als ich wieder aufwachte, war Noi nicht mehr da und der Fritz lag schlafend neben mir. Er machte Geräusche wie die schrottreife Dreschmaschine vom alten Theiß auf dem Aussiedlerbauernhof, die noch nie so richtig rund gelaufen ist. Ich sah an mir hinunter und stellte fest, dass ich völlig nackt im Bett lag. Was war geschehen? Wo war mein wollener zweiteiliger Biberschlafanzug, den mir die Ursel eingepackt hatte? Und wo war mein Schlafmützchen, damit ich mir nachts den Kopf nicht verkühlte? Doch dann fiel mir wieder alles ein, das Feuer, die Glut, das Karussell und diese verarmte Noi vom Reisfeld, die mir eine Massage verpassen wollte, aber zwischendurch wohl eingeschlafen war. Nur, warum war sie nicht mehr da? Wo war sie jetzt? Warum hat sie sich nicht verabschiedet? Eigenartig, sehr eigenartig. Ich stand auf und sah, dass meine Hose nicht wie sonst sorgfältig zusammengelegt über dem Stuhl hing, sondern auf dem Fußboden lag. Ich hob sie auf und da fühlte ich, dass das Portemonnaie nicht mehr da war. Doch dieses hatte ich ja am Abend in die Nachttischschublade gelegt, weil ich der Noi für ihre Kinder ein paar Bahtscheine geben wollte. Aber als ich die Schublade aufzog, war es nicht drin. Oder hatte ich es in der Bar liegen gelassen? Nein, nein, ich weiß gewiß, ich hatte es in die Schublade gelegt. Ein entsetzlicher Verdacht kroch in mir hoch. Nein, sagte ich zu mir, das konnte nicht sein. Vergiß es, so ein rechtschaffenes und ehrliches Mädel vom Land tut so etwas niemals! Doch so sehr ich auch suchte: das Portemonnaie blieb verschwunden. Aber der Fritz, dem ich später von meinem Verlust berichtete, lachte nur und meinte ich hätte ganz typische Anfängerfehler gemacht, und diese Noi sei keine verarmte Frau vom Lande, sondern eine durchtriebene Diebin, die mir wahrscheinlich auch noch halluzinierende Tropfen ins Bier geträufelt hätte, um mir anschließend im Schlaf die Geldbörse zu rauben.


Ich brauchte Tage bis ich mich wieder erholt hatte. Mein Glaube an das Gute im Menschen war erstmal zerstört. Wie konnte es sein, dass so ein armes junges Ding so schlecht sein konnte? Nun traute ich niemandem mehr. Der Fritz ging jeden Abend aus und was er unterwegs anstellte, erzählte er mir nicht. Ich blieb in unserem Hotelzimmer, saß vor dem Fernsehgerät bei schrecklichen Filmen, deren Sprache ich nicht verstand, oder auf dem Balkon in den Pizzadünsten. Das gefiel mir aber auf die Dauer auch nicht, und so beschlossen wir eines Abends wieder einmal zusammen auszugehen.

Laut Reiseführer soll es in Pattaya ja eine beliebte Fussgängerstrasse geben, so groß und lang wie die Zeil bei uns in Frankfurt. Hier hiess sie “Walking Street”, also Walkstraße, was bedeutete, daß man sich in den unzähligen Massagesalons mal so richtig durchkneten lassen konnte. Doch daneben gibt es auch eine Fülle von Bars, Diskotheken und Tanzcafes, die hier aber “Go-Gos” heißen. Vor manchen dieser Tanzschuppen hatte man ein laufstegartiges Podest errichtet, auf dem ein paar biegsame Tanzmädchen mit gelangweilten Gesichtern herumsprangen und den Eindruck vermittelten, als gäbe es den Spaß eigentlich woanders zu kaufen. Aus allen Lokalen brandeten moderne Stampfmelodien über die Straße, die untereinander in einem unverträglichen Musikwettstreit lagen, und wohl die Absicht verfolgten, den arglos vorbeiflanierenden Spaziergänger derart zu betäuben, dass er, anstatt die Flucht zu ergreifen, sich verschreckt in ein solches Lokal flüchtet, nur, um geschwind dem andauernden Krach der Strasse zu entkommen. Diese primitive Methode hat bei uns tatsächlich ihre Wirkung nicht verfehlt, denn ehe wir uns versahen, waren wir schon auf dem Weg in so eine “Go-Go”. Mit einer Rolltreppe fuhren wir in ein oberes Stockwerk und gelangten in einen dunklen, schlauchartigen Gehkanal, aus dem uns die wummernden Bässe schon entgegen gelaufen kamen. An schwarzen Holzplatten hingen überall Hinweise, dass man nicht fotografieren dürfe. Na, was wirds in einem schummrigen Tanzlokal schon zu fotografieren geben!

Wir landeten in einem dünn beleuchteten Tanzsaal mit hohen Decken und vielen Spiegeln an den Wänden, und ein paar junge Kellner geleiteten uns an ein rundes Bistrotischchen, wo wir auf zwei ärmlichen Barhockern Platz nahmen. Wir bestellten Bier und sahen uns um und gewahrten eine Tanzfläche, auf der sich eine unübersichtliche Schar gertenschlanker Zauberpuppen mit knappen Bewegungen im Tanze drehten, die aber gleichwohl schnell zu ermüden schienen, weshalb sie sich immer wieder mal an so deckenhohen Chromstangen festhalten mussten. Manche dieser hinreissenden Geschöpfe rieben sogar gelegentlich ihren Unterleib daran, wie es unsere Stallsauen zu Hause tun, um Ungeziefer loszuwerden. Das Närrischste aber war, dass die alle splitterfasernackt waren. Nicht einen einzigen textilen Faden hatten die am Leib! Nur um den Oberarm trugen sie so eine Spange mit einer Nummer, wahrscheinlich damit sie nicht so leicht verloren gehen. Ich konnte die Augen gar nicht weit genug auf kriegen. So viele nackte wippende Brüstchen auf einem Haufen hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Und das war ja noch gar nichts gegen das, was man zwischen ihren Beinen gewahr werden konnte. Da war ja kein einziges Härlein im Weg! Sensationell! Bei der Ursel war ich ja selten weitergekommen als bis zu ihren fest vertäuten Miederkorsagen, wo ich mich auch noch jedes Mal in den vielen Schnüren und Schnallen verhedderte. Besonders das Bustier hatte sie sich so eng umgeschnallt als sei es eine thailändische Polizistenuniform, da konnte man noch nicht mal einen Fingernagel dazwischen bringen! Und was andere Frauen an raffinierten Unterhöschen mit unter die Bettdecke brachten, das war bei der Ursel eine knallenge, wehrhafte Formunterbuxe aus Elasthan, zu deren Entfernung Operationsbesteck vonnöten gewesen wäre. Selbst wenn es mir in den wenigen lauen Frühlingsnächten, die uns das raue Vogelsbergwetter mitunter vergönnte, einmal gelang, hinter die hochgerüsteten Panzerungen vorzudringen, und ich die zentrale Gefechtseinheit freilegen konnte, dann verfingen sich meine hilflos tastenden Finger in einem dschungelähnlichen Haarlockenverhau, in dem jeglicher Weiterkommensversuch ohne Drahtschere steckenblieb. War es da ein Wunder, dass es mit meinem Wallungen schnell vorbei war?

Der Kellner kam und brachte das Bier und stellte es auf unser rundes Bistrotischchen neben einen gelben Stiefel. Nanu, wieso stehen denn hier die Stiefel auf dem Tisch? Ich guckte mir den Stiefel genauer an und entdeckte erst jetzt, dass da ein Fuss drin steckte und in dem anderen Stiefel, vor dem der Fritz sass, auch. Und an dem Fuss war ein Bein und das Bein führte geradewegs…. Nein, das sage ich jetzt aber nicht, was ich zwischen diesen grandiosen Beinen direkt über meinem Kopf gesehen habe. Neugierig tastete sich mein Blick weiter nach oben und entdeckte im Halbdunkel eines offen baumelnden Leibchens zwei herrlich junge Frauenbrüste, die im Rhythmus der Musik federnd wippten und darüber strahlte ein goldig lächelndes Backfischgesicht auf uns herab, das uns mit freundlichem Nicken begrüßte. Jetzt wurde ich aber unsicher und guckte vorsichtshalber mal unter den Tisch. Wer weiss, in welchen Ecken die hier sonst noch diese Tanzpuppen versteckt hatten.

Dann sah ich seitwärts eine schwere Eisengitterabsperrung in der Wand, wohinter sich ein knallrot ausgeleuchteter Hohlraum befand, in dem sich drei total entkleidete, blutjunge Disconixen wie verloren im Tanze wiegten. Ei, was hatten die wohl wieder ausgefressen, dass man sie in diesen engen Menschenkäfig sperrte und dem schaulustigen Männervolk zur Gaudi vorsetzte? Überhaupt schien das ein gefährlicher Laden zu sein. Offen wurden die Gäste mit Strafe bedroht, denn an den Wänden hingen Schilder, worauf stand “Barfine 600 Baht”. Es wurde aber nicht gesagt, wofür! Der Laden war mir nicht geheuer. Gut, die 600 Baht hätte ich noch dabei gehabt, aber auf keinen Fall wollte ich mich von denen ausziehen und nackt in so einen Käfig sperren lassen. Das sind ja schöne Sitten hier! Ich schielte nach der Tür und sah wie sich ein paar junge stämmige Kerle davor zusammenrotteten, zweifellos um den ahnungslos herumsitzenden Gästen den späteren Ausgang zu verwehren. Nun wurds mir aber wirklich himmelangst. Mit zitternder Stimme fragte ich den Fritz, wofür man denn hier bestraft würde, und er sagte, dass ich Strafe zahlen müsse, wenn ich ein Mädchen mitnähme. Aha, und falls ich keins mitnehme, dann komme ich in den Käfig, oder was? Der Fritz nippte an seinem Bier und guckte wie einer, dem der Osterhase die Unschuld gestohlen hatte. Also, egal, was ich mache, es geht bitter aus, sagte ich. Am besten wir trinken aus und gehen, vielleicht schaffen wir es ja noch, heil hier raus zu kommen.


wird fortgesetzt mit dem 5. Teil

olaf76

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Re: Ein Simpel in Pattaya
« Antwort #33 am: 20. August 2009, 00:21:02 »

Super Bericht, es handelt sich doch hoffentlich nicht um die "Peppermint A-Go-Go"...oder doch....???
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Binturong

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Re: Ein Simpel in Pattaya
« Antwort #34 am: 20. August 2009, 00:24:11 »

olaf76,

bist du der Fritz?
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olaf76

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Re: Ein Simpel in Pattaya
« Antwort #35 am: 20. August 2009, 00:30:35 »

muss ich Dich leider enttaeuschen.....nein,....kein Fritz
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khun mai ru

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Re: Ein Simpel in Pattaya
« Antwort #36 am: 20. August 2009, 00:37:30 »

@madaboutsingh

Danke für die tolle Story! ...wollener zweiteiliger Bieberschlafanzug...  Genial.

Für Deine Suche nach den verlorenen Dateien wünsche ich Dir baldigen Erfolg!

mfg kmr
« Letzte Änderung: 20. August 2009, 00:48:28 von khun mai ru »
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madaboutsingha

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Re: Ein Simpel in Pattaya
« Antwort #37 am: 21. August 2009, 20:43:07 »

                                                                              - 5 -

Wieder blinzelte ich zur Tür und sah wie mehr und mehr dieser grimmig dreinblickenden Rausschmeißertypen den Ausgang abriegelten, während die eingesperrten Nacktbarbies in ihrem engen Tanzkäfig so unbeschwert herum hopsten als sei es das Normalste von der Welt. Dabei konnte man genau erkennen wie sie mit stummen, Hilfe suchenden Handbewegungen auf ihre Not aufmerksam machen wollten. Auf einmal sah ich alles glasklar und in meinem Gehirn brannte nur noch ein Gedanke: Raus hier, egal wie!

Ich schnappte mir meine Flasche Bier, rutschte von meinem Barschemelchen und bahnte mir einen Weg zur Toilette, wo mir in einem dunklen Gang auch schon eines dieser feenhaften Tanzfrüchtchen entgegen gesegelt kam. Schnell sprang ich hervor und packte sie bei der Hüfte und drückte ihr den geöffneten Flaschenhals von hinten zwischen die Rippen. Das biegsame Formpüppchen guckte mich mit großen ungläubigen Augen an, doch machte sie gute Miene zum garstigen Spiel, vielleicht weil sie die unvermittelte Attacke für einen fremdartigen Spaß hielt. Ihre nackte junge Haut fühlte sich weich und doch fest an und durch meine Brust zog ein eigentümliches Verlangen wie ich es bei meiner schwer verbarrikadierten Ursel noch nie verspürt hatte. Doch für derlei schwer fassbare Stimmungswirrnisse war nun keine Zeit. Schließlich ging es um höhere Ziele. Ich spitzte meinen Mund und tat, als wolle ich sie küssen, wobei sie ihren göttlichen Astralleib nach hinten bog und mir ein Paar der knackigsten Mädchenbrüste dieser Welt entgegenreckte, deren Anblick mich für einen Moment ganz taumelig machten. In meinem Kopf fing es an zu blitzen und in der Hose stand ein primäres Schaltrelais auf einmal derart mächtig unter Spannung, dass es mich in tiefe Zweifel stürzte, ob man die Ursel mit ihren zwei hutzeligen Quarkbeuteln denn gattungstechnisch überhaupt zu den Frauen zählen durfte.

Ich senkte meinen Mund auf eine dieser fabelhaften jugendlichen Wöllbungen, was das Girl mit heftiger Gegenwehr zu verhindern suchte, und drückte meine weit geöffneten Lippen darauf. Das Girl fuhr zurück, um sich aus meiner Umklammerung zu lösen, doch unglücklicherweise blieb dabei ihr strammer Warzennippel in meiner großen Oberkieferzahnlücke hängen. Mit einer ruckartigen Bewegung befreite sie ihn, begleitet von einem gellenden Aufschrei. Kreischend vor Schmerz griff sie sich an die Brust und trippelte laut heulend und krakelend in Richtung Bar, wo sie sofort von ihren Kolleginnen umringt wurde. Da sah ich auch schon wie sich von der Eingangstüre her ein Trupp jener stämmigen Pferdebändiger im Laufschritt zu mir in Bewegung gesetzt hatte. Nun war mein Schicksal besiegelt…


Als ich wieder aufwachte, fand ich mich in einem kahlen Raum auf einer Pritsche wieder. Außer einem Tisch und einem Stuhl gab es keine weiteren Möbel. Über mir brannte eine helle Neonröhre, und von jenseits der Türe hörte ich noch immer die dumpfen Stampfrhythmen der Tanzmusik. Ich hatte kein Hemd an und sah an mir hinab. Auf der Brust entdeckte ich ein paar blaue Flecken, die bei jeder Bewegung schmerzten, und die rechte Gesichtshälfte fühlte sich unterhalb des Auges etwas dicker an. Dann fiel mir wieder alles ein. Meine Angstpanik, das Tanzfrüchtchen und die Pferdebändiger mit ihren harten Fäusten. Ich stand auf und ging zur Tür, aber sie war verschlossen.

Da saß ich also in einem kargen Hinterzimmer mitten in Pattaya und war ein Gefangener der thailändischen Go-Go-Mafia. Hatten sie mich nicht alle vor diesem Land gewarnt? Der Postheinz, der Manfred Klein aus der Untergasse und sogar der Heinrich vom Gemeindeamt, der mir den neuen Paß ausgestellt hatte. In diesem Land, so warnte er noch, hätte man jüngst sogar tausende, völlig unschuldige Touristen 2 Wochen lang nicht ausreisen lassen. Man hätte den Flughafen einfach zugemacht, die Touristen auf dem blanken Boden kampieren lassen und niemand hätte sich um sie gekümmert. Ja, meine Güte, war das denn wirklich wahr? Gibt es denn hier keinen, der mit harter Hand aufräumt? In welches Land war ich denn da gekommen? Wie konnte die Sparkasse eine Reise in solch ein unzivilisiertes Land anbieten? Selbst der Fritz, der das Land ja schon länger kannte, sagte, dass es ihm zusehends nicht mehr geheuer vorkäme. Der Fritz! Ja, wo war der Fritz denn überhaupt? Haben sie den etwa auch eingebuchtet? Ich sah schon die Titelzeile im Heimatanzeiger: „Deutsche vergessen im Thaikerker“ und unten drunter „Bei Schlangen und Kakerlaken – die Kehrseite eines Tropenparadieses“.

Hatte es wirklich so weit kommen müssen? Mir war aufrecht zum Heulen. Ich dachte an meine Ursel. Ach, meine unvergleichliche Ursel mit ihrem herben Charme und ihren gut versteckten Leidenschaften! Werde ich sie jemals wieder sehen? Gut, eine Samthaut hat sie nie besessen und ihre grauen strohigen Borstenhaare auf dem Kopf hatten nie den Glanz  jener pechschwarzen Seidenmähnen von diesen einheimischen Siamfrauen. Ach, Ursel, irgendwie hab ich mich aber doch an dich gewöhnt. Hast mich immer gut versorgt, hast mir meine Hemden gebügelt und mir morgens meine Stullen gemacht. Warst immer fleissig und sparsam, und 5 Tage Urlaub in Bad König waren dir auch immer genug. Sonntags gingst du in die Kirche und mittwochs sangst du im Gemeindechor, so lange bis sie deine falschen Töne entdeckten. Dabei wolltest du so gerne den Chor leiten. Aber wie sollte das gehen, wenn du nicht mal wusstest, daß man Tonleiter nicht werden, sondern nur lernen kann? Aber das war dir nie einzureden. Auch wenn du unter Erotik immer so eine Art Nahkampf im Ehebett verstanden hast, bei dem du den Pfarrer am liebsten als Schiedsrichter mit dabei gehabt hättest, war mir dein derbes Liebesspiel doch vertraut. Selbst mit deiner stacheligen Oberlippenbehaarung und deinen klatschenden Triefschmatzern, die du für Küsse hieltest und die du stets generös verteilt hast, hatte ich mich zum Schluß abgefunden. Ach, Ursel ich vermisse dich!


Von draußen steckte jemand einen Schlüssel ins Türschloß, was mich aus meinen schwermütigen Trübsalsgedanken hochschrecken ließ. Wurde aber auch Zeit, dass sie mich endlich abholten. Was hatte ich denn verbrochen? So schlimm war das doch nun auch wieder nicht.

Die Tür öffnete sich und davor stand ein junges hinreißendes Geschöpf in hohen Stöckelschuhen, das wutschnaubend und laut krächzend einen Schwall von Beschimpfungen auf einen drahtigen Pferdebändiger niedergehen ließ. Es hatte ein knappes buntes Karoröckchen an und trug einen schwarzen Spitzen-BH, der die pralle Fülle aber nur schwer bändigen konnte. Über ihre Schultern fiel mittellanges, braun gefärbtes Haar, das etwas zerzaust wirkte, und in der Hand hatte sie ein drolliges silbriges Täschchen, mit dem sie dem Bewacher einen wohlgezielten Schlag zwischen die Beine verpaßte. Der jaulte auf wie ein getretener Hund und versetzte dem tapferen Mädchen einen solch kräftigen Stoß, dass es quer durchs Zimmer purzelte und auf meiner Pritsche der Länge nach hinschlug. Dann warf er die Tür wieder ins Schloß und entfernte sich fluchend mit leisem Schnaufen.

Erwartungsvoll rappelte ich mich auf meiner Liege hoch und sah mir diese furchtlose Sportsfrau näher an, die nun anfing, ihre Haare zu ordnen. Wenig erfolgreich zupfte sie an ihrem BH, dann holte sie ein Spieglein aus ihrem Täschchen hervor und betrachtete ausführlich ihr Gesichts-Make-up. Sie hieß Bui, war 22 Jahre alt und nach eigener Aussage Go-Go-Tänzerin. Für meinen Geschmack hätten die grasgrün lackierten Fingernägel nicht so lang sein müssen und auch beim Rouge wäre weniger eher Mehr gewesen. Doch mein Blick hing, als sei er angeheftet, an ihrem proppevollen Bustier, das an Verhüllung nicht halb so viel zu leisten im Stande war als es an Enthüllung in Aussicht stellte. Bui blieben meine Stierblicke nicht verborgen, und so schlug sie vor, ob wir uns nicht ein wenig näher beieinander setzen sollten, ja, und ob wir uns nicht ein wenig gegenseitig massieren sollten. Das täte ihr nach dem anstrengenden Tanzen nun ganz besonders gut.

Mit dem Massieren kannte ich mich inzwischen aus. Das war hier wohl so das gängige Verfahren, um zum Schluß in einem Bett zu landen, wo man dann ganz andere Dinge tat als man sich ursprünglich zugesichert hatte. Mir wars egal. War ich doch wie betäubt vom Anblick dieser kugelrunden, strammen Erhebungen vor ihrer Brust. Wortlos ließ ich mich neben ihr nieder.

Zunächst fuhr Bui mit ihrer Hand liebkosend über meine blauen Brustflecken und wollte wissen, wer mir die denn beigebracht hatte. Sie täten sicherlich sehr weh, meinte sie teilnahmsvoll, und auch das Veilchen unter dem Auge würde doch gewiß sehr schmerzen. Sie holte ein Riechfläschchen mit ätherischen Ölen aus ihrer Tasche und hielt es mir unter die Nase, damit ich freier atmen könne und die Schmerzen vergessen würde. 

Dann sank sie zurück und wollte nun von mir massiert werden. Ihre Haut war glatt, aber nicht weich. Ihr Bauch war flach und trainiert und ihr Oberkörper war muskulös, fast wie bei einem Mann. Sie fühlte sich durchwegs kräftig an. Doch als Tanzmaus, die jeden Abend stundenlang auf einem Glitzerpodest herumzuhampeln hatte, mußte sie ja über eine hervorragende Kondition verfügen! Ah, stöhnte sie, das täte ihr ja so gut, und ob sie den BH lösen solle, er würde mich gewiß doch sehr stören. Na, und ob der mich störte und zwar ganz gewaltig. Sie nahm den BH ab und führte meine Hände an ihre imposanten Elastohöcker, die sich sehr stramm und spannfest anfühlten, doch keineswegs massig oder fleischig, eher drahtig, straff, athletisch. Bui hatte die Augen geschlossen und gab sich ganz meiner „Massage“ hin. Oh, das tut gut, säuselte sie. Du bist der weltbeste Krauler. Mit ersticktem Ächzen wand sie ihren geschmeidigen Leib hin und her wie eine Schlange.

Dann kam ich an die Reihe. Behutsam betasteten ihre forschenden Hände meine Hose und landeten mit sicherem Gespür umgehend in meiner zentralen Steuersektion, wo meine Eliteeinheit schon marsch- und schussbereit in Aufstellung war. Gekonnt zog Bui mir die Hose herunter und begann, dem hervor springenden Elitesoldaten mit ihren geschickten langen Fingern eine spezielle „Heilgymnastik“ zu verpassen. Hoho, schnalzte sie bewundernd, du bist aber stark wie ein Tiger!

Darauf fuhr ich mit meinen Händen sanft massierend über ihre kräftigen haarlosen Oberschenkel und über ihr kurzes Röckchen, was Bui mit einem lang gezogenen Stöhnen quittierte. Nanu, was war das denn? Was war das für eine auffällige Erhebung zwischen den Beinen? Na, anscheinend reagieren diese Naturkinder noch mit viel natürlicheren Erregungen, da ist das alles ein wenig größer wie bei uns. Ich ging daran, Bui das Röckchen abzustreifen, doch damit war sie gar nicht einverstanden. Das würde nicht gehen, meinte sie. Aber klar, geht das. Das geht sogar ruckzuck, sagte ich zu ihr. Du bist aber stürmisch…

Was denn? Schämt sie sich? Hat sie ihre Tage? Ist sie krank? Bui warf sich zur Seite. Was ist denn los? Bui druckste herum. Ob ich denn wirklich so heiß auf sie wäre? Ja, selbstverständlich. Sieht sie denn nicht selber, was sie da in den Händen hält? Ich sei also wirklich ganz wild auf sie, schielte sie mißtrauisch fragend zu mir herauf. Ja, klar! Was soll die Fragerei? Was mich denn so heiß machen würde? Ja, meine Güte, dass man so etwas fragen kann! Ich hab selten so granatenscharfe Titten gesehen wie deine, sagte ich zu ihr. Ah, du magst also nur meine Titten? Nein, du Gänschen, ich mag das ganze Gestell. Wollen wir jetzt nicht endlich das Röckchen ausziehen? Also, du meinst, du magst alles an mir, fragte sie mich mit letzten Zweifeln im Blick. Aber natürlich, jedes einzelne Teil von deinem heißen sexy Body. Du machst mich so rasend, dass ich nicht mehr klar denken kann. Du magst also eine richtige Lady mit allem Drum und Dran. Genau, ein Vollblutweib wie du es bist, da steh ich drauf!

Ich fummelte an ihrem Reißverschluß herum und genau in diesem Moment ging das Licht aus und wir lagen im Dunkeln. Na, das hätte ja besser gar nicht passen können, murmelte ich, und zerrte nun umso heftiger an dem Röckchen. Doch dann wurde von draußen die Türe aufgeschlossen und das Licht ging wieder an. Ein kräftiger Pferdebändiger trat herein und hinter seinen breiten Schultern tauchte der Fritz auf. Als der mich mit heruntergelassenen Hosen bei der Bui liegen sah, fing er zu lachen an als hätte ihm jemand einen lustigen Kalauer erzählt. Er lachte und lachte und hörte einfach nicht mehr auf.

Er lachte sogar noch als wir am nächsten Tag im Bus saßen, der uns wieder zum Flughafen zurück brachte. Der war gut, sagte er. Das war das Beste am ganzen Urlaub. Was war so gut daran, grummelte ich unwirsch. Na hör mal…! Die Bui war ein ganz heißes Flittchen, klärte ich ihn auf. Was konnte ich dafür, dass sie sie mit mir zusammen sperrten? So, so, die Bui war also ein ganz heißes Flittchen, äffte mich der Fritz nach und guckte mich breit grinsend von der Seite an. Hör mal Fritz, du kennst doch meine Ursel. So eine scharfe Kanone wie diese Bui krieg ich doch zu Hause nie zwischen die Finger. Ja, wenn’s nur so wär, wieherte der Fritz und ein neuerlicher Lachanfall schüttelte ihn. Ich weiß gar nicht, was daran so witzig ist, schnappte ich knapp. Das war doch eine einmalige Gelegenheit!

Mein Lieber, du hast ja wirklich keine Ahnung, sagte der Fritz und legte mir mit väterlicher Geste einen Arm um die Schulter. Weißt du denn, mit wem du ein Schäferstündchen hattest? Ja, klar mit Bui! Und wer ist Bui? Bui ist die schärfste Granate, der ich jemals im Leben näher als einen Meter gekommen bin, verkündete ich stolz. Quatsch, deine Granaten-Bui war in Wirklichkeit ein junger Katoy! Ich schüttelte den Kopf. Nein, sie heißt Bui und nicht Katoy. Ja, ja, sagte der Fritz, sie heißt nicht Katoy, sie IST ein Katoy. Und wenn schon, gab ich spitz zurück, was heißt das überhaupt? Was das heißt, fuhr der Fritz mich an, das weißt du nicht? Ich guckte ihn mit großen Augen an. Katoys sind Männer, die aber gerne Frauen wären.

Mir verschlug es die Sprache. Du meinst… Ja, das meine ich. …du meinst, begann ich stotternd, ich lag mit einem MANN im Bett???  Na, klar, du Simpel, guck doch mal genauer hin! Ich konnte es gar nicht glauben. Diese Bui sollte ein Mann gewesen sein! Also war sie gar keine scharfe Granate! Ich fiel aus allen Wolken. Ich dachte an ihren glatten muskulösen Körper und ihre dunkle rauchige Stimme, ja, das könnte schon irgendwie zu einem drahtigen, gut gewachsenen Burschen passen. Und ihre grelle Schminke, die gefärbten braunen Haare und ihr aufgesetztes, affektiertes weibisches Gehabe, das war mir eigentlich gleich etwas übertrieben vorgekommen. Nun verstand ich auch, weshalb sie sich das Röckchen nicht ausziehen lassen wollte. Da waren wohl andere Dinge drunter verborgen als man sie gemeinhin bei einer Frau erwarten würde. Aber was war mit ihrer pfundigen Oberweite? War die etwa auch nicht echt? Natürlich nicht, lachte der Fritz wieder los. Die hat sich das Luder erstklassig aufpumpen lassen, um solche Simpel wie dich heiß zu machen.

Vor den Busfenstern flog die tropische Landschaft vorbei, aber ich hatte keine Augen mehr dafür. Wenn das zu Hause bekannt wurde, dann war ich erledigt. Und wenn erst die Ursel davon erfuhr, dann gab es kein Entrinnen mehr. Die holt den Dreschflegel aus der Scheune und jagt mich damit quer durchs Dorf. Was sollte ich bloß tun? Der Fritz hält niemals dicht. Diese Geschichte ist einfach zu phantastisch, die erzählt der überall herum. Ich war todunglücklich und ratlos und fühlte mich wie ein flügellahmer Adler, der nirgends mehr hinfliegen kann. Mit jedem Kilometer, den der Bus näher an den Flughafen heranfuhr, wuchs meine Verzweiflung. Wohin sollte ich noch gehen?

Da klingelte mein Mobil. Hallo, starker Tiger, wo bist du? Ich warte auf dich…



© Paul Martini


(Damit ist die wirre Urlaubsreise von dem Simpel zu Ende. Oder doch nicht? - Was meint ihr?)

boehm

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Re: Ein Simpel in Pattaya
« Antwort #38 am: 22. August 2009, 11:19:52 »

madaboutsingha

Bitte noch eine kleine "Zugabe"!!

Köstliche Geschichte, bravo!!

Böhm
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khun mai ru

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Re: Ein Simpel in Pattaya
« Antwort #39 am: 22. August 2009, 18:34:30 »

...Zitat: Aber so gut finde ich - nach etwas Abstand - nun die Geschichte auch wieder nicht.

@madaboutsingh: Du bist zu bescheiden. Der Beweis, s. o. !

mfg kmr
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