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Wieder blinzelte ich zur Tür und sah wie mehr und mehr dieser grimmig dreinblickenden Rausschmeißertypen den Ausgang abriegelten, während die eingesperrten Nacktbarbies in ihrem engen Tanzkäfig so unbeschwert herum hopsten als sei es das Normalste von der Welt. Dabei konnte man genau erkennen wie sie mit stummen, Hilfe suchenden Handbewegungen auf ihre Not aufmerksam machen wollten. Auf einmal sah ich alles glasklar und in meinem Gehirn brannte nur noch ein Gedanke: Raus hier, egal wie!
Ich schnappte mir meine Flasche Bier, rutschte von meinem Barschemelchen und bahnte mir einen Weg zur Toilette, wo mir in einem dunklen Gang auch schon eines dieser feenhaften Tanzfrüchtchen entgegen gesegelt kam. Schnell sprang ich hervor und packte sie bei der Hüfte und drückte ihr den geöffneten Flaschenhals von hinten zwischen die Rippen. Das biegsame Formpüppchen guckte mich mit großen ungläubigen Augen an, doch machte sie gute Miene zum garstigen Spiel, vielleicht weil sie die unvermittelte Attacke für einen fremdartigen Spaß hielt. Ihre nackte junge Haut fühlte sich weich und doch fest an und durch meine Brust zog ein eigentümliches Verlangen wie ich es bei meiner schwer verbarrikadierten Ursel noch nie verspürt hatte. Doch für derlei schwer fassbare Stimmungswirrnisse war nun keine Zeit. Schließlich ging es um höhere Ziele. Ich spitzte meinen Mund und tat, als wolle ich sie küssen, wobei sie ihren göttlichen Astralleib nach hinten bog und mir ein Paar der knackigsten Mädchenbrüste dieser Welt entgegenreckte, deren Anblick mich für einen Moment ganz taumelig machten. In meinem Kopf fing es an zu blitzen und in der Hose stand ein primäres Schaltrelais auf einmal derart mächtig unter Spannung, dass es mich in tiefe Zweifel stürzte, ob man die Ursel mit ihren zwei hutzeligen Quarkbeuteln denn gattungstechnisch überhaupt zu den Frauen zählen durfte.
Ich senkte meinen Mund auf eine dieser fabelhaften jugendlichen Wöllbungen, was das Girl mit heftiger Gegenwehr zu verhindern suchte, und drückte meine weit geöffneten Lippen darauf. Das Girl fuhr zurück, um sich aus meiner Umklammerung zu lösen, doch unglücklicherweise blieb dabei ihr strammer Warzennippel in meiner großen Oberkieferzahnlücke hängen. Mit einer ruckartigen Bewegung befreite sie ihn, begleitet von einem gellenden Aufschrei. Kreischend vor Schmerz griff sie sich an die Brust und trippelte laut heulend und krakelend in Richtung Bar, wo sie sofort von ihren Kolleginnen umringt wurde. Da sah ich auch schon wie sich von der Eingangstüre her ein Trupp jener stämmigen Pferdebändiger im Laufschritt zu mir in Bewegung gesetzt hatte. Nun war mein Schicksal besiegelt…
Als ich wieder aufwachte, fand ich mich in einem kahlen Raum auf einer Pritsche wieder. Außer einem Tisch und einem Stuhl gab es keine weiteren Möbel. Über mir brannte eine helle Neonröhre, und von jenseits der Türe hörte ich noch immer die dumpfen Stampfrhythmen der Tanzmusik. Ich hatte kein Hemd an und sah an mir hinab. Auf der Brust entdeckte ich ein paar blaue Flecken, die bei jeder Bewegung schmerzten, und die rechte Gesichtshälfte fühlte sich unterhalb des Auges etwas dicker an. Dann fiel mir wieder alles ein. Meine Angstpanik, das Tanzfrüchtchen und die Pferdebändiger mit ihren harten Fäusten. Ich stand auf und ging zur Tür, aber sie war verschlossen.
Da saß ich also in einem kargen Hinterzimmer mitten in Pattaya und war ein Gefangener der thailändischen Go-Go-Mafia. Hatten sie mich nicht alle vor diesem Land gewarnt? Der Postheinz, der Manfred Klein aus der Untergasse und sogar der Heinrich vom Gemeindeamt, der mir den neuen Paß ausgestellt hatte. In diesem Land, so warnte er noch, hätte man jüngst sogar tausende, völlig unschuldige Touristen 2 Wochen lang nicht ausreisen lassen. Man hätte den Flughafen einfach zugemacht, die Touristen auf dem blanken Boden kampieren lassen und niemand hätte sich um sie gekümmert. Ja, meine Güte, war das denn wirklich wahr? Gibt es denn hier keinen, der mit harter Hand aufräumt? In welches Land war ich denn da gekommen? Wie konnte die Sparkasse eine Reise in solch ein unzivilisiertes Land anbieten? Selbst der Fritz, der das Land ja schon länger kannte, sagte, dass es ihm zusehends nicht mehr geheuer vorkäme. Der Fritz! Ja, wo war der Fritz denn überhaupt? Haben sie den etwa auch eingebuchtet? Ich sah schon die Titelzeile im Heimatanzeiger: „Deutsche vergessen im Thaikerker“ und unten drunter „Bei Schlangen und Kakerlaken – die Kehrseite eines Tropenparadieses“.
Hatte es wirklich so weit kommen müssen? Mir war aufrecht zum Heulen. Ich dachte an meine Ursel. Ach, meine unvergleichliche Ursel mit ihrem herben Charme und ihren gut versteckten Leidenschaften! Werde ich sie jemals wieder sehen? Gut, eine Samthaut hat sie nie besessen und ihre grauen strohigen Borstenhaare auf dem Kopf hatten nie den Glanz jener pechschwarzen Seidenmähnen von diesen einheimischen Siamfrauen. Ach, Ursel, irgendwie hab ich mich aber doch an dich gewöhnt. Hast mich immer gut versorgt, hast mir meine Hemden gebügelt und mir morgens meine Stullen gemacht. Warst immer fleissig und sparsam, und 5 Tage Urlaub in Bad König waren dir auch immer genug. Sonntags gingst du in die Kirche und mittwochs sangst du im Gemeindechor, so lange bis sie deine falschen Töne entdeckten. Dabei wolltest du so gerne den Chor leiten. Aber wie sollte das gehen, wenn du nicht mal wusstest, daß man Tonleiter nicht werden, sondern nur lernen kann? Aber das war dir nie einzureden. Auch wenn du unter Erotik immer so eine Art Nahkampf im Ehebett verstanden hast, bei dem du den Pfarrer am liebsten als Schiedsrichter mit dabei gehabt hättest, war mir dein derbes Liebesspiel doch vertraut. Selbst mit deiner stacheligen Oberlippenbehaarung und deinen klatschenden Triefschmatzern, die du für Küsse hieltest und die du stets generös verteilt hast, hatte ich mich zum Schluß abgefunden. Ach, Ursel ich vermisse dich!
Von draußen steckte jemand einen Schlüssel ins Türschloß, was mich aus meinen schwermütigen Trübsalsgedanken hochschrecken ließ. Wurde aber auch Zeit, dass sie mich endlich abholten. Was hatte ich denn verbrochen? So schlimm war das doch nun auch wieder nicht.
Die Tür öffnete sich und davor stand ein junges hinreißendes Geschöpf in hohen Stöckelschuhen, das wutschnaubend und laut krächzend einen Schwall von Beschimpfungen auf einen drahtigen Pferdebändiger niedergehen ließ. Es hatte ein knappes buntes Karoröckchen an und trug einen schwarzen Spitzen-BH, der die pralle Fülle aber nur schwer bändigen konnte. Über ihre Schultern fiel mittellanges, braun gefärbtes Haar, das etwas zerzaust wirkte, und in der Hand hatte sie ein drolliges silbriges Täschchen, mit dem sie dem Bewacher einen wohlgezielten Schlag zwischen die Beine verpaßte. Der jaulte auf wie ein getretener Hund und versetzte dem tapferen Mädchen einen solch kräftigen Stoß, dass es quer durchs Zimmer purzelte und auf meiner Pritsche der Länge nach hinschlug. Dann warf er die Tür wieder ins Schloß und entfernte sich fluchend mit leisem Schnaufen.
Erwartungsvoll rappelte ich mich auf meiner Liege hoch und sah mir diese furchtlose Sportsfrau näher an, die nun anfing, ihre Haare zu ordnen. Wenig erfolgreich zupfte sie an ihrem BH, dann holte sie ein Spieglein aus ihrem Täschchen hervor und betrachtete ausführlich ihr Gesichts-Make-up. Sie hieß Bui, war 22 Jahre alt und nach eigener Aussage Go-Go-Tänzerin. Für meinen Geschmack hätten die grasgrün lackierten Fingernägel nicht so lang sein müssen und auch beim Rouge wäre weniger eher Mehr gewesen. Doch mein Blick hing, als sei er angeheftet, an ihrem proppevollen Bustier, das an Verhüllung nicht halb so viel zu leisten im Stande war als es an Enthüllung in Aussicht stellte. Bui blieben meine Stierblicke nicht verborgen, und so schlug sie vor, ob wir uns nicht ein wenig näher beieinander setzen sollten, ja, und ob wir uns nicht ein wenig gegenseitig massieren sollten. Das täte ihr nach dem anstrengenden Tanzen nun ganz besonders gut.
Mit dem Massieren kannte ich mich inzwischen aus. Das war hier wohl so das gängige Verfahren, um zum Schluß in einem Bett zu landen, wo man dann ganz andere Dinge tat als man sich ursprünglich zugesichert hatte. Mir wars egal. War ich doch wie betäubt vom Anblick dieser kugelrunden, strammen Erhebungen vor ihrer Brust. Wortlos ließ ich mich neben ihr nieder.
Zunächst fuhr Bui mit ihrer Hand liebkosend über meine blauen Brustflecken und wollte wissen, wer mir die denn beigebracht hatte. Sie täten sicherlich sehr weh, meinte sie teilnahmsvoll, und auch das Veilchen unter dem Auge würde doch gewiß sehr schmerzen. Sie holte ein Riechfläschchen mit ätherischen Ölen aus ihrer Tasche und hielt es mir unter die Nase, damit ich freier atmen könne und die Schmerzen vergessen würde.
Dann sank sie zurück und wollte nun von mir massiert werden. Ihre Haut war glatt, aber nicht weich. Ihr Bauch war flach und trainiert und ihr Oberkörper war muskulös, fast wie bei einem Mann. Sie fühlte sich durchwegs kräftig an. Doch als Tanzmaus, die jeden Abend stundenlang auf einem Glitzerpodest herumzuhampeln hatte, mußte sie ja über eine hervorragende Kondition verfügen! Ah, stöhnte sie, das täte ihr ja so gut, und ob sie den BH lösen solle, er würde mich gewiß doch sehr stören. Na, und ob der mich störte und zwar ganz gewaltig. Sie nahm den BH ab und führte meine Hände an ihre imposanten Elastohöcker, die sich sehr stramm und spannfest anfühlten, doch keineswegs massig oder fleischig, eher drahtig, straff, athletisch. Bui hatte die Augen geschlossen und gab sich ganz meiner „Massage“ hin. Oh, das tut gut, säuselte sie. Du bist der weltbeste Krauler. Mit ersticktem Ächzen wand sie ihren geschmeidigen Leib hin und her wie eine Schlange.
Dann kam ich an die Reihe. Behutsam betasteten ihre forschenden Hände meine Hose und landeten mit sicherem Gespür umgehend in meiner zentralen Steuersektion, wo meine Eliteeinheit schon marsch- und schussbereit in Aufstellung war. Gekonnt zog Bui mir die Hose herunter und begann, dem hervor springenden Elitesoldaten mit ihren geschickten langen Fingern eine spezielle „Heilgymnastik“ zu verpassen. Hoho, schnalzte sie bewundernd, du bist aber stark wie ein Tiger!
Darauf fuhr ich mit meinen Händen sanft massierend über ihre kräftigen haarlosen Oberschenkel und über ihr kurzes Röckchen, was Bui mit einem lang gezogenen Stöhnen quittierte. Nanu, was war das denn? Was war das für eine auffällige Erhebung zwischen den Beinen? Na, anscheinend reagieren diese Naturkinder noch mit viel natürlicheren Erregungen, da ist das alles ein wenig größer wie bei uns. Ich ging daran, Bui das Röckchen abzustreifen, doch damit war sie gar nicht einverstanden. Das würde nicht gehen, meinte sie. Aber klar, geht das. Das geht sogar ruckzuck, sagte ich zu ihr. Du bist aber stürmisch…
Was denn? Schämt sie sich? Hat sie ihre Tage? Ist sie krank? Bui warf sich zur Seite. Was ist denn los? Bui druckste herum. Ob ich denn wirklich so heiß auf sie wäre? Ja, selbstverständlich. Sieht sie denn nicht selber, was sie da in den Händen hält? Ich sei also wirklich ganz wild auf sie, schielte sie mißtrauisch fragend zu mir herauf. Ja, klar! Was soll die Fragerei? Was mich denn so heiß machen würde? Ja, meine Güte, dass man so etwas fragen kann! Ich hab selten so granatenscharfe Titten gesehen wie deine, sagte ich zu ihr. Ah, du magst also nur meine Titten? Nein, du Gänschen, ich mag das ganze Gestell. Wollen wir jetzt nicht endlich das Röckchen ausziehen? Also, du meinst, du magst alles an mir, fragte sie mich mit letzten Zweifeln im Blick. Aber natürlich, jedes einzelne Teil von deinem heißen sexy Body. Du machst mich so rasend, dass ich nicht mehr klar denken kann. Du magst also eine richtige Lady mit allem Drum und Dran. Genau, ein Vollblutweib wie du es bist, da steh ich drauf!
Ich fummelte an ihrem Reißverschluß herum und genau in diesem Moment ging das Licht aus und wir lagen im Dunkeln. Na, das hätte ja besser gar nicht passen können, murmelte ich, und zerrte nun umso heftiger an dem Röckchen. Doch dann wurde von draußen die Türe aufgeschlossen und das Licht ging wieder an. Ein kräftiger Pferdebändiger trat herein und hinter seinen breiten Schultern tauchte der Fritz auf. Als der mich mit heruntergelassenen Hosen bei der Bui liegen sah, fing er zu lachen an als hätte ihm jemand einen lustigen Kalauer erzählt. Er lachte und lachte und hörte einfach nicht mehr auf.
Er lachte sogar noch als wir am nächsten Tag im Bus saßen, der uns wieder zum Flughafen zurück brachte. Der war gut, sagte er. Das war das Beste am ganzen Urlaub. Was war so gut daran, grummelte ich unwirsch. Na hör mal…! Die Bui war ein ganz heißes Flittchen, klärte ich ihn auf. Was konnte ich dafür, dass sie sie mit mir zusammen sperrten? So, so, die Bui war also ein ganz heißes Flittchen, äffte mich der Fritz nach und guckte mich breit grinsend von der Seite an. Hör mal Fritz, du kennst doch meine Ursel. So eine scharfe Kanone wie diese Bui krieg ich doch zu Hause nie zwischen die Finger. Ja, wenn’s nur so wär, wieherte der Fritz und ein neuerlicher Lachanfall schüttelte ihn. Ich weiß gar nicht, was daran so witzig ist, schnappte ich knapp. Das war doch eine einmalige Gelegenheit!
Mein Lieber, du hast ja wirklich keine Ahnung, sagte der Fritz und legte mir mit väterlicher Geste einen Arm um die Schulter. Weißt du denn, mit wem du ein Schäferstündchen hattest? Ja, klar mit Bui! Und wer ist Bui? Bui ist die schärfste Granate, der ich jemals im Leben näher als einen Meter gekommen bin, verkündete ich stolz. Quatsch, deine Granaten-Bui war in Wirklichkeit ein junger Katoy! Ich schüttelte den Kopf. Nein, sie heißt Bui und nicht Katoy. Ja, ja, sagte der Fritz, sie heißt nicht Katoy, sie IST ein Katoy. Und wenn schon, gab ich spitz zurück, was heißt das überhaupt? Was das heißt, fuhr der Fritz mich an, das weißt du nicht? Ich guckte ihn mit großen Augen an. Katoys sind Männer, die aber gerne Frauen wären.
Mir verschlug es die Sprache. Du meinst… Ja, das meine ich. …du meinst, begann ich stotternd, ich lag mit einem MANN im Bett??? Na, klar, du Simpel, guck doch mal genauer hin! Ich konnte es gar nicht glauben. Diese Bui sollte ein Mann gewesen sein! Also war sie gar keine scharfe Granate! Ich fiel aus allen Wolken. Ich dachte an ihren glatten muskulösen Körper und ihre dunkle rauchige Stimme, ja, das könnte schon irgendwie zu einem drahtigen, gut gewachsenen Burschen passen. Und ihre grelle Schminke, die gefärbten braunen Haare und ihr aufgesetztes, affektiertes weibisches Gehabe, das war mir eigentlich gleich etwas übertrieben vorgekommen. Nun verstand ich auch, weshalb sie sich das Röckchen nicht ausziehen lassen wollte. Da waren wohl andere Dinge drunter verborgen als man sie gemeinhin bei einer Frau erwarten würde. Aber was war mit ihrer pfundigen Oberweite? War die etwa auch nicht echt? Natürlich nicht, lachte der Fritz wieder los. Die hat sich das Luder erstklassig aufpumpen lassen, um solche Simpel wie dich heiß zu machen.
Vor den Busfenstern flog die tropische Landschaft vorbei, aber ich hatte keine Augen mehr dafür. Wenn das zu Hause bekannt wurde, dann war ich erledigt. Und wenn erst die Ursel davon erfuhr, dann gab es kein Entrinnen mehr. Die holt den Dreschflegel aus der Scheune und jagt mich damit quer durchs Dorf. Was sollte ich bloß tun? Der Fritz hält niemals dicht. Diese Geschichte ist einfach zu phantastisch, die erzählt der überall herum. Ich war todunglücklich und ratlos und fühlte mich wie ein flügellahmer Adler, der nirgends mehr hinfliegen kann. Mit jedem Kilometer, den der Bus näher an den Flughafen heranfuhr, wuchs meine Verzweiflung. Wohin sollte ich noch gehen?
Da klingelte mein Mobil. Hallo, starker Tiger, wo bist du? Ich warte auf dich…
© Paul Martini
(Damit ist die wirre Urlaubsreise von dem Simpel zu Ende. Oder doch nicht? - Was meint ihr?)