Stürmer und Bangkokpost.
Wenn die
Nation der "Stürmer" der "Gelben" ist, dann ist die
Bangkok Post auf dem besten Wege, ihr "Völkischer Beobachter" zu werden. Sie lassen die Häme zwar nicht ganz so offen raus, wie die erzmonarchistischen journalistischen Rechtsaußen der
Nation, aber zwischen den Zeilen ist auch bei ihnen zu lesen, wie sehr sie die seit jahrzehnten absichtlich dumm gehaltenen roten Habenichtse von
Upyountry verachten.
Aklit Bunyai ("Arglit Boonyai"
); ein auffallend fein frisiertes Bürschlein, das es zum
Bangkok Post Redakteur brachte, zum Beispiel trieft in der aktuellen
Hi So Shopping und Event Beilage
"Guru" Vol. 5 Nr. 10 die Häme geradezu aus den Fingern, wenn er zum Thema "
Thailand-logisch" schreibt:
Thaksins 46 Milliarden Baht wurden beschlagnahmt. Davon darf er 30 Milliarden behalten. Reisfarmer im ganzen Land heulen vor Schmerz wegen dieser Ungerechtigkeit, obwohl keiner von ihnen bis 30 Milliarden zählen könnte...
Also ob
er es könnte...
Geschweige denn sein Zielpublikum, die auf teueren ausländischen Schulen erzogenen Söhnchen und Töchterlein mit blasser Hautfarbe, deren Verwandtschaft die verachteten Provinzler schon immer ausgebeutet haben, ihr Land als Kolonie betrachteten und auch so behandelt haben.
Denn nur die Angehörigen der winzigen Herrscherschicht, die auch Anfang des 20. Jahrhunderts kaum 2000 Familien umfaßte, die Zugang zu Geld und Bildung hatten, waren von alters her
ฅนไท (alte Schreibweise)
kon tai Khon Thai,
alle anderen waren entweder
ฃ่า (alte Schreibweise)
kà: Kha ("Sklave", "Diener") oder
แขก kàe:g Kaek ("Gast") bzw. standen als Ausländer ohnehin außerhalb der Gesellschaftsordnung.
Noch heute ist es in feinen bis allerfeinsten Bangkoker Kreisen, in deren Familien bei Licht betrachtet oft kaum noch ein einziger Tropfen wirkliches Thai-Blut feststellbar wäre, alles andere als ein Kompliment, wenn über einen Mann oder eine Frau getuschelt wird, daß der neue Freund oder Ehepartner wie
ลาว la:o oder
แขก kàe:g aussieht bzw.
ลาว la:o oder
ปากใต้ bpà:g dtâ:i ("Süd-Dialekt") spricht.
Bei der Gelegenheit:
In der zitierten
Guru-Ausgabe der
Bangkok Post findet man ferner einen "lustigen" Thai-Sprachkurs für Ausländer. Darin stehen zwei bemerkenswerte Sätze auf
Bangkok-Post-Thai zum Auswendiglernen:
1. "Du wirst in Deinem nächsten Leben als
Kakerlake wiedergeboren werden."
2. "Du wirst in Deinem nächsten Leben als
"Rothemd" wiedergeboren werden."
Beide sollen sich gut als Argument gegenüber Taxifahrern eignen, die das Taxameter nicht einschalten wollen.
Je nachdem, wie der Taxifahrer politisch eingestellt sei, versteht sich...
OK, es soll ein "heiterer" Sprachkurs sein. Und abgesehen davon, daß sowieso so gut wie jeder Taxifahrer in Bangkok automatisch das Taxameter einschaltet, wenn man die hiesige
Taxi-Etiquette beachtet (die steht im
TIP Führer Bangkok auf Seite
165 ff.), ist das gelehrte
"Farang Bababobo-Thai" für geborene Dummschwätzer der
Bangkok Post zum Glück derart unterirdisch, daß ein Bangkoker Taxifahrer das zum Glück sowieso nicht verstünde.
Diese beiden Ausschnitte, sind aber aufschlußreich dafür, wie diese sich überlegen fühlende reiche Bangkoker Elite über ihre nicht nur aus eigener Schuld verarmten Landsleute denkt.
Man findet in fast jeder
Bangkok Post Ausgabe ähnliches.