Barbaren vor dem Tor ... by Thanong
...
Da werden die alten Feindbilder bemüht um Stimmung gegen die Roten zu machen. Einfach scheußlich.
Und vor allem stimmen die Fakten nicht. Alleine der Satz:
als König Yodfa, der Gründer von Bangkok, den Thron bestieg, lebte Siam meistens in Frieden.
enthält vier historische Falschdarstellungen aus dem X-Mal umgeschriebenen offiziellen Geschichtsmärchenbuch.
1.
Hatte Thailand nie einen König Yodfa. Jahrzehnte nach seinem Tod erhielt seine offizielle Phantasiestatue (es gibt keine Bilder von ihm, die zu Lebzeiten entstanden) einen ellenlangen Namen, in dem auch "Phutthayotfa" vorkam
2.
Von wegen Gründer: Bangkok ist mindestens 300 Jahre älter als die angebliche "Stadtgründung" durch Thong Duan alias Phraya Chakkri alias Ramathibodi alias Phra Ram Nueng alias usw.
3.
Der Thron, falls es ihn überhaupt gab, und falls man ihn überhaupt "besteigen" konnte, wurde von einem Usurpator geraubt. Der Retter der Einheit Thailands wurde dafür mit dem Hartholznüppel erschlagen, obwohl er zu dem Zeitpunkt ein Mönch war.
4.
Und zum "Frieden" im Gebiet des heutigen Thailands gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Thailand fällt einem nun wirklich nichts mehr ein. Man könnte darüber schmunzeln, wenn nicht ein Großteil des Volkes felsenfest an so einen Unsinn glauben würde, wenn er offiziell verlautbart wird.
Und dann noch das, auch wenn man Verständnis für Thais haben muß, die nur die offizielle Geschichtsschreibung kennen, die inzwischen selbst die Wikipedia auf Englisch und Deutsch verlautbart
:
Die "Rot Hemden" handeln so, als wären sie die Reinkarnation der burmesischen Armee, die die Hauptstadt Ayutthaya plünderte.
Ayutthaya wurde von den Birmanen zwar erobert, aber weder unrettbar geplündert oder gar zerstört. Die Birmanen mußten sofort nach ihrem Sieg wieder abziehen, weil ihr König gestorben war. OK, ein paar bewegliche Güter, vor allem chinesische Handwerker und Sklaven, die oder deren Familien vorher von den Thais ihrerseits aus den Nachbarländern verschleppt worden waren, gingen sicher mit. Das machten die Thais ja ebenso.
Das durch den Abzug der Birmanen entstandene Machtvakuum nutzten jedoch
einheimische Plünderer, die buchstäblich keine einzige Kachel an den Tempeln kleben ließen. Erst sie zerstörten die Stadt derart, daß an einen Wiederaufbau nicht mehr zu denken war.
Quelle:
ใครทําลายกรุงเก่า krai tam la:i grung gào khrai tham lai krungkao (etwa: "Wer zerstörte die Alte Hauptstadt?", Sinlapa Watthanatham Jahrgang 6, Nummer 11, 1985, Seiten 60-64.)
Daß der Tagebuchschreiber Thanong angesichts der Örtlichkeit nicht genau zu wissen scheint, wovon er schreibt, fällt da schon fast nicht mehr auf:
"Phanfah Leelas", "Pom Phrakarn"...
Das erste kann man als übliches Kauderwelsch für
Saphan Phan Fa Lilat enträtseln, aber neben der hübsch ziselierten Eisenbrücke kannte ich bisher nur die Mahakan-Festung:
Pom Mahakan.
Ich war heute in Phan Fa und bin von dort gemütlich zu meiner alten Freundin Nancy von ETC-Travel im
Royal Hotel gelaufen.
Mein Eindruck: Gute Stimmung, freundliche Leute, ein viel größeres Angebot an frischem Obst als sonst auf der Ratchadamnoen, auch junge Leute mit dabei, und bei den Losverkäufern für die staatliche Lotterie
Business as usual.Zur Lösung des Bangkoker Müllproblems sind die Rothemden aus der Provinz allerdings nicht gerade auf die königliche Prachtstraße gekommen...
Ediert: genaue Quellenangabe eingefügt.