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Thailand-Foren der TIP Zeitung => Mein Tagebuch => Thema gestartet von: Sonex am 05. Februar 2009, 19:55:57

Titel: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Sonex am 05. Februar 2009, 19:55:57
Heute hab ich echt lange ver geschlafen.
Hab halt gestern zu lange mit Fred gequatscht.

Gegen 9.30 eine Tasse Kaffee getrunken .

Dann auf dem Weg zum Buffet hat sich meine Frau ganz boes in CNX verfahren.
Dies war aber meine Schuld . :-)

Dann waren wir um 11.00 h im Empress-Hote zum Buffet. einige Tipianer waren auch da.

Danach fuhren wir mit den Mopet nach Norden um uns eine Orchideen-Farm anzusehen - und das Four Seasons Resort
Werde aber naechstes mal da doch nicht absteigen.  ;D
Danach zum Bussbahnhof um zwei Karten nach BKK zu kaufen.

Heute abend -also jetzt gleich- geht es noch mal um die Haeuser - diesmal  ohne meine Frau.  ;)

Falls ich morgen gut drauf bin, gibt es den naechsten Teil.


SoneX
Titel: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Sonex am 06. Februar 2009, 18:21:30
Also gestern abend waren wir dann unterwegs.
@Erwin. Ich war der juengste und der ruhigste !  ;D
Also so ne Stangenbar in CNX ist nix, was noch an- oder erregt.  :-)
Da mir das ganze zu langweilig wurde, - es sass auf einmal so ein junges Landei neben mir, das den Job schon ganze 4 Tage macht - sind wir noch mal ber Nr 1 vorbei.
Um 0.30 h war ich aber daheim und hab mit Fred -der nicht dabei war (!)- noch was ueber die Herstellung von Fruchtwein gesprochen.
Heute morgen ging es dann in die City um die Mopets abzugeben und
um die Sachen vom Schneider zu holen, die meine Holde bestellt hat.  :o .
Dann noch was durch die Stadt gelaufen und Koffer gekauft und gepackt.  :-[
Gleich werde ich noch jemanden -mir bisher persoenlich unbekannten - aus dem Forum treffen und dann geht es zum Busbahnhof.
Um 21.00h geht es los nach BKK.

SoneX
Titel: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Sonex am 07. Februar 2009, 16:23:20
Also gestern gab es ein Treffen um 19.00H im GERMAN-Brauhaus (oder so ahnlich).
Wir waren zu sechst. Einschliesslich meiner Holden.
Als ich drei Bier bezahlen wollte, da wir zum Bus wollten, gab es statt der Rechnung noch drei Bier.
Alsa ich dann sagte, dass nich nur mein Bier bezahlen wollte, gab es die Gesamtrechnung.  :o
Was mich etwas aus der Fassung brachte. (Stand kurz vor dem beruehmten Gesichtsverlust).

Meine Frau verlor kurz darauf die Nerven, da sie meinte der Bus nach BKK wuerde puenktlich abfahren.  :D :D :D
Der Bus, der am besagten Platz um 20.45h stand, liess keinen herein und fuhr um 20.55. leer weg.
Ploetzlich weg war auch die Farbe im Gesicht meiner Holden.

21.15h kam dan so ein Seelenverkaeufer. Unser Platz war oben-vorne . Also neben den TV.
Der TV sah sehr kaput aus, ging aber manchmal.
Es wurde so ein brutaler - unglaublicher Film geboten mit einer Riesenschlange.
Ab und zu gab es auch Bild yum Ton.  :-)
Ansonsten war der Bus gut ausgestattet mit Moskitos.
Aber die waren nicht besonders aktiv. Vernutlich weil es saukalt war.

6.30h kamen wir in BKK an. Wo wusste ich nicht.
Die meisten, die ich fragte , wussten auch nicht wo wir waren.  :(
Als ein Polizist mich mit einer Karte von BKK ankommen sah, suchte er schnell das Weite.

Im 7-eleven waren sie etwas cleverer. Dort lernte ich, dass wie in Mo Chit waren.
Die Bus-Station ist aber weit von der Sky-Train und von der U-Bahn entfern.
So ging es mit dem Taxi weiter zum MBK-Nationalstadion. hat aber nur 95 Baht gekostet. Nicht viel mehr als die Sky-Train.

Mein Hotel war voll und die anderen in der Gasse auch.
Hab dann aber was fuer 550 Baht gefunden. ist zwar nicht ganz mein Stiel - aber die Weltwirtschaftskriese und die Einkaeufe meiner Holden veranlassen mich zu sparen.

Da ich mich heute ausruhen wollte, habe ich es meiner Frau ueberlassen, zu entscheiden, was wir heute machen.
Meinem Wunsch entsprechend hat sie das Nationalmuseum als Programm gewaehlt.
Dort sind wir mit dem Skytrain und dem Lienienboot hin. 60 Baht und 26 Baht fuer beide.

Im Nationalmuseum konnte ich mal wieder lernen, was fuer eine tolle und friedfertige Nation die Thais sind.
Dafuer hat der Eintritt nichts gekostet.
Eigentlich habe ich etwas mehr erwartet vom Nationalmuseum. Einige Heimatmuseen in D-land bieten nicht viel weniger.

Auf dem Weg zurueck sprach uns ein freundlicher Herr an. Der konnte sogear etwas Deutsch.
Er empfahl uns zum koeniglichen Tempel zu gehen, der heute ausnahmsweise offen ist.
Dieser Tempel steht in keiner normalen Touristenkarte von BKK.
Der nette Mann fand auch ein TUK-TUK fuer uns.
Der Fahrer verlangt auch nur 20 Baht, was mich sehr erstaunte, denn sonst fragen die immer 100 Baht und sind teurer als ein Taxi.
Muss wohl an dem Hemd von dem Freundlichen Man gelegen haben .
Da stand Touristenpolizei drauf.

Der Tempel war wirklich grossartig. In seiner Anlage wurden auch die Aschen der letzten 8 Koenige und deren Frauen aufbewart.
Weil heute die koenigliche Familie da war, war die Anlage auch fuer Normlsterbliche  :-) geoeffnet.

SoneX

Titel: Re: Tagebuch
Beitrag von: hmh. am 07. Februar 2009, 23:29:18
Eigentlich habe ich etwas mehr erwartet vom Nationalmuseum. Einige Heimatmuseen in D-land bieten nicht viel weniger.

Das mit der patriotischen Propaganda glaube ich Dir, aber das Nationalmuseum in Bangkok ist immerhin das größte in Südostasien. Es ist sogar geradezu gigantisch, wenn man die angeschlossenen Abteilungen mitrechnet, etwa das Museum der königlichen Prunkboote.

Leser des TIP Führer Bangkok gehen da an den Tagen rein, an denen die National Museum Volunteers kostenlose fremdsprachliche Führungen geben, auch deutsche übrigens (Details siehe im TIP Führer Bangkok http://www.thailandtip.de/tip-shop/reise-fuehrer/bangkok/ neu in ca. 2 Wochen in 8. Auflage, nicht wie dort noch angeben, der 7.).

Auf dem Weg zurueck sprach uns ein freundlicher Herr an. Er empfahl uns zum koeniglichen Tempel zu gehen, der heute ausnahmsweise offen ist. Dieser Tempel steht in keiner normalen Touristenkarte von BKK. Der Tempel war wirklich grossartig. In seiner Anlage wurden auch die Aschen der letzten 8 Koenige und deren Frauen aufbewart. Weil heute die koenigliche Familie da war, war die Anlage auch fuer Normlsterbliche geoeffnet.

Da haben sie Dir gleich einen ganzen Sack voller Bären aufgebunden: "Königlicher Tempel": Was ist denn das für ein Unsinn? Alleine der dritte Chakri hat fünf bauen bzw. zu bauen anfangen lassen...

Alle königlichen Tempel sind tagsüber immer zugänglich, und zwar werk- wie feiertags. Nur ist nicht jedes Vihan oder Bot immer zugänglich. Das ist aber bei allen anderen buddhistischen Tempeln genauso (ebenso wie ja auch bei den meisten protestantischen Kirchen in Europa und immer mehr katholischen, daß man sich schon an die üblichen Andachtszeiten oder an allgemeine Feiertage halten muß, um da reinzukommen). Das gilt nur nicht bei den allgemein touristisch vermarkteten Tempeln (gegen Eintritt), klar.

Zu wären sie nur, wenn die "königliche Familie" tatsächlich mal dort wäre, was außer im Wat Phra Khaeo, der Privatkapelle der Chakris für den von ihrem Clangründer  in Vientiane geraubten Jadebuddha, äußerst selten vorkommt, und heute (ich war selbst den ganzen Tag in der Innenstadt) habe ich nichts von einer Anwesenheit der "königlichen Familie" gehört oder gesehen.

Die Urnen mit der Asche der Herrscher aus dem Chakri-Clan sind überall in den königlichen Tempeln über die ganze Innenstadt verteilt. Die Asche von Anan (Phra Ram VIII)  liegt zum Beispiel im Wat Suthat, die von Mongkut (Phra Ram IV) im Wat Ratchapradit usw. (siehe TIP-Führer Bangkok bei den entsprechenden Tempeln).

Ich vermute, daß Euch der Mann ins Wat Ratchabophit geschickt hat, das selbstverständlich in jedem Reiseführer steht (in Bangkok von innen und der noch in diesem Monat kommenden Neuauflage des TIP Führers Bangkok zum Beispiel auf den Seiten 225-228).

Dieser Tempel ist tatsächlich überwältigend schön, und beherbergt auch den einzigen Friedhof Bangkoks im europäischen Stil für verschiedene Clan-Mitglieder, also vor allem Sohne- und Enkelmanns von Chulalongkorn und deren oft riesige Mätressenschaft. Der Tempel entstand erst unter dem 5. Chakri, deshalb der neugotische europäische Stil, auch des Friedhofs. Er muß übrigens schon wegen seiner angeschlossenen Schule immer offen sein...

Keiner der Nachfolger der Nummer 5 hatte auch nur einen einzigen Sohnemann, der jemals König wurde und dort schon liegen könnte, lieber Sonex...
Titel: Re: Tagebuch
Beitrag von: Sonex am 07. Februar 2009, 23:32:14
Also der nette Herr von der Touristenpolizei gab noch einen weiteren Hinweis.
Heute sei die Royal Factory ebenfalls fuer die alle offen. Da gibt es Ware zum Einkaufspreis - ohne Steuern.
Der Manager ( ???)der koeniglichen Tempels , den wir kennengelernt haben und der uns die koeniglichen Aufbewarungsstaette der koeniglichen Aschen gezeigt hat , bestaetigte das.
Es sagte, dass seine Frau und seine Mutter auch gerade da Shopping machten.
Also - ins Taxi und nix wie hin.
Wir wurden auch nett beruesst . Mit einem Freidrink.
Irgendwie klingelten schon meine Arlarmglocken.
Dann wurden wir darauf hingewiesen, wo wir uns frischmachen und die Haende waschen konnten.
Da ich ein wenig schwer von Begriff bin, bekam ich diesen Hinweis 2x .  ???

Anschliessend gab es einen Film ueber die Edelsteingewinnung in Thailand -in deutscher Sprache!
(Noch haette ich weglaufen koennen)
Wir waren bei der ROYAL LIPIDARY CO LTB. gelandet -einem Schmuckhersteller.
Da hatte man nur eins im Simm. Die wollten unser bestes.
Die Dame, die uns begruesste wich nicht mehr von unserer Seite.
Sie zeigte uns die kleine Vorzeigewerkstatt und dann einen riesigen Verkausraum.
Hie schob sie Ringe ueber die sauberen Finger meiner Holden.
Dabei redete sie ohne unterlass.
Als ich nicht recht auf die teuren Stuecke ansprang, ging es zur Silberabteilung.
Um dass beruehmte Gesicht zu waren, hab ich meiner Holden einen Ring mit Opal - Splitter gekauft.
Fuer 2.800 Baht. Der passt echt schoen zu Ihrer Jeans.
Ich hoffe nur ich hab mir nicht so einen Kirmeskram eingehandelt.
Nach dem mickerigen Kauf wollte man uns schnell loswerden und besorgte uns ein Taxi fuer einen Sonderpreis.

50 Baht bis zum MBK.
Da nahmen wir eine Kleinigkeit zu uns und gingnen ins Hotel .
Hir wurden wir freudig begruesst, da wir mittlerweile ueberfaellig waren.
Offensichtlich suchten heute unzaehlige junge Leute mit kleinem Geldbeutel einen Unterkunft.
Die unzaehligen Hotels dieser Gasse mit einem Preisgefuege zwischen 550 und 1.100 Baht sind aber alle komplett belegt.

Als wir unsere Zimmer sahen, verstanden wir den niedrigen Preis  ;) .
Das Bettlaken war derart verschlafen, dass es etliche Loecher aufwies. Einen Teil des Tuches war bereits ausgebessert.  :o
Die Handtuecher, welche bestimmt nicht teuer waren, hatten schon so 1.000 Waschgaenge hinter sich.
So duenn waren sie. Dafuer waren sie klein und jeder bekam nur eins.
Irgendwie erinnerte mich das an ein spetielles Hotel.  :-X -das konnte ich meinem Eheweib aber nicht sagen.
Ueber das Bazimmer will ich nicht weiter schreiben. Keine Ahnungf, ob ich morgen dusche.

Das alles ist Schade, weil man mit wenig Aufwant das Gaestehaus enorm aufwerten koennte.

Nach einem kurzen Schlaf entschlossen wir uns,  uns  zum Rembrandt-Hotel zu begeben.
Dort gibt es in der 61 Etage nicht nur einen tollen Ausblick, sondern auch ein ganz tolles indisches  Restaurant
-Das RANG.MAHAL.
Als wir nun mal oben vor den Tueren diese Lokals standen, konnte ich nur noch die Frage stottern, ob sie Creditkarten akzeptieren. Gott sei Dank bejahten sie dies.
Wir bekamen einen Tisch auf der Terasse und wurden hervorragend bedient und bekoestigt.
Ich hab es angesichts der Preise auch geschafft nur mit einem Glas des hervorragenden indischen Rotweines auszukommen.
Nachdem die Frage mit der Zahlungsart geloest war, liesen wir es uns an unserem letzten Abend in Thailand richtig gut gehen.
2.800 Baht hat der Spass gekostet. Dafuer gab es auch eine richtige Rechnung.  ;)mit alles drum und dran. Service 10% und VAT 7%.
Das war also das Kontrastprogramm zu unseren Hotel.
Noch ein Highligh gab es an diesen Abend.
Ich habe 4 Gaenge geschafft ohne einen einzigen Fettspritzer auf meinem Seidenhemd zu hinterlassen. (Das lasst hoffen. Ich lerne es noch mal mich in solchen Schuppen zu benehmen. )

Nun bin ich wieder vor meinem Hotel.
Morgen um 9.45h geht es zurueck nach griechenland -zur Arbeit.

Ich werde euch dann mit weiteren Tagebuchaufzeichnungen verschonen.
Falls ich mal wieder in Thailand bin, schreibe ich weiter - Wenn dieses Thema dann noch aktuell ist.

Und sorry fuer meine Fehler . Ich kann eigentlich nur schlecht schreiben. Die fremde Tastatur und das fehlende Rechschreibprogramm machen es mir nicht leichter.

SioneX

Titel: Re: Tagebuch
Beitrag von: Sonex am 07. Februar 2009, 23:47:48
Hallo hmh.

es war wohl der Wat Ratchabophit.
Wirklich sehr schoen!
Glaub mir, der steht nicht in allen Karten und es wurde mir von zwei Seiten glaubhaft versichert, dass er nicht jeden Tag auf ist und das heute am 7.2.09 um 7.00h Mitglieder der koeniglichen Familie da waren. -Um fuer die Vorfahren zu beten
Es kann schon sein, dass nur ein Teil normalerweise geschlossen ist.
Ich erwarte keine so ausfuehrlichen Hinweise von fremden Thais.  ;)

Ich erhebe keinen Anspruch auf der 100% Richtigkeit der Angaben, die ich bekommen habe.
Ich habe auch nicht alle "Graeber" der koeniglichen Familie abgehakt und auf Vollstaendigkeit  kontroliert.

Aber ich werden noch mal hinfahren.
Gerne ueberpruefe ich deine Aussagen.
Das solltest du ueberigens auch mal machen !

Auch beim Nationalmuseum werde ich noch mal Anlauf nehmen.
Auf die koeniglichen Barken kann ich verzichten.
Aber wenn das Museum wirkilch so umfangreich ist, fehlen da ein paar Hinweisschilder.
Vielleicht waren die aber  in Fraktur geschrieben,. damit tue ich mich ein ja wenig schwer mit.  ;)

SoneX
Titel: Re: Tagebuch
Beitrag von: Profuuu am 08. Februar 2009, 00:47:37
Dis Sache mit dem 20 Baht Tuk Tuk, dem Tempel gerade der heute ausnahmsweise offen sei und dann später in irgendeiner Schmuckklitsche landen gehört nu wirklich zu dem bekanntesten scam um den Grand Palace herum.  :-)

Jeder, der dich dort anspricht, ist ein Betrüger.
Titel: Re: Tagebuch
Beitrag von: markusz am 08. Februar 2009, 14:17:04
...und ist vor allem eine uralte Masche, auf die ich vor ca. 15 Jahren schon rein fiel! Damals kaufte ich auch etwas Schmuck, den ich in der Schweiz mit gutem Gewinn zu verhökern gedachte. Ein völliger Reinfall, wie sich später herausstellte! Die Betrüger hatten mich in puncto Qualität und Preis total über den Tisch gezogen, wovon ich nicht ausgehen konnte, weil alles so professionell und freundlich aufgezogen war! Es gab sogar Arbeitsplätze, an denen das Handwerk gezeigt wurde. Vom Tuk-Tuk Fahrer bis Schmuck-Verkäufer arbeiten aber letztendlich alle Hand in Hand und jeder kassiert seinen Teil dabei!

Betreffend Hotel bin ich nach wie vor der Meinung, dass man in Bangkok für +/- 500.-- Baht nun wirklich nichts vernünftiges kriegt. Wir haben nun einen weiteren Beweis dafür. So ab ca. 1000.-- Baht, fängt es aber sicher an, einigermassen komfortabel zu werden...

Sonex, ich hoffe Ihr hattet insgesamt einen tollen Urlaub und habt die Zeit in LOS genossen! Ich wünsche Euch einen (hoffentlich) frisch geduschten und angenehmen Heimflug! Beehrt "das Ländle" bald wieder und lass im TIP regelmässig von Dir hören...   ;)

Lieber Gruss
Markus
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: fred am 12. Februar 2009, 20:48:38
Sonex das war wahrlich eine Gruseltour von Chiangmai nach BKK. Nehme das naechste mal die Sombattours. Die sind die Besten und du hast deine Freude und keinen Abenteurtrip. In Bangkok bist du  auf den Bushauptbahnhof von Bangkok angekommen. Riesengross und dreckig. Von dort faehrt auch ein Bus bis zur naechsten Sky-Train. Kostet 15 Baht und dauert 5 Minuten. Die Busse fahren im 10 Minutentakt. Die Taxifahrer sind da wie Schmalzfiegen wenn sie einen Falang sehen. Die Nummer des Busses ist 137 wenn ich mich nicht irre. Ich glaube aber du warst froh nach der Fahrt ein Taxi zu nehmen.

gruss Fred
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: namtok am 12. Februar 2009, 21:24:43
Nehme das naechste mal die Sombattours. Die sind die Besten ...

die besten sind immer noch Nakhonchaiair zum gleichen Preis, die fahren voellig unthai streng nach Strassenverkehrsordung, mit Massagesessel, der Fuhrpark reines Mercedes-Equipment im Topzustand...
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: fred am 13. Februar 2009, 00:47:53
namtok welche Touren fahren die? Auch Chiangmai Bangkok? Von Sombattours bin ich persoehnlich seher ueberrascht gewesen. Keine wilden Fahrten wo du von rechts nach links geschleudert wirst im verdreckten Bus, der Service exelent, die Busse sehr sauber und im sehr guten Zustand. Die Sitze haben auch Masagefunktion. Sehr freundliches Personal. Bei VIP hast du sehr viel Platz und kannst sogar halbwegs schlafen.  Werde das naechst mal nach Nakhonchaiair fragen und testen. 

gruss fred
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Sonex am 13. Februar 2009, 06:57:49
Sonex das war wahrlich eine Gruseltour von Chiangmai nach BKK. Nehme das naechste mal die Sombattours. Die sind die Besten und du hast deine Freude und keinen Abenteurtrip. In Bangkok bist du  auf den Bushauptbahnhof von Bangkok angekommen. Riesengross und dreckig. Von dort faehrt auch ein Bus bis zur naechsten Sky-Train. Kostet 15 Baht und dauert 5 Minuten. Die Busse fahren im 10 Minutentakt. Die Taxifahrer sind da wie Schmalzfiegen wenn sie einen Falang sehen. Die Nummer des Busses ist 137 wenn ich mich nicht irre. Ich glaube aber du warst froh nach der Fahrt ein Taxi zu nehmen.

gruss Fred

Für den Bus:          2x 15 Baht = 30 Baht

Für den Sky-Train: 2x 30 Baht = 60 Baht
                                                   90 Bath

Fürs Taxi bezahlt:                       95 Baht

Die 5 Baht Differenz kann ich gerade noch verkraften!  :D

SoneX
                                             
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Ozone am 13. Februar 2009, 08:37:06
Guten Morgen Sonex

Wenn Du schon ab und zu ein Museum in BKK besuchst, hier einen Tip.

Das SIRIRAJ MEDICAL MUSEUM

Zeigen Pathologie, forensische Medizin, z.Zt angeblich DNA Analysen im Zusammenhang mit Tsunami, Geschichte der thail. Medizin im allgemeinen, Kriminalfälle etc.

http://www.si.mahidol.ac.th/museums/en/index.htm

Aber Achtung, das Gezeigte ist nicht für jeden Magen. War vor X Jahren mal da. Fotos schiessen war innerhalb des Museums verboten. Eintritt ein paar Baht und man kommt mit den öffentlichen Verkehrsmittel sehr gut dahin.

P.S. Wegen den Tuk Tuks, die gerade wegen einem besonderen Anlass heute besonders günstig fahren; Mit Frau brachten sie mich damals in die Stone Factorys, ohne Mia in die Schaum Nüads :D
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Roy † am 13. Februar 2009, 09:03:30
Sonex, wenn der Airport Link mal funktioniert, dann motte ich meinen Traktor ein in Bangkok. Neulich stand ich eine geschlagene halbe Stunde im Taxi vor EINER EINZIGEN AMPEL. Als wir dann ausstiegen, zahlten wir für weniger als einen Kilometer 100 Baht mit Trinkgeld. Mein Blutdruck macht sowas nicht mit.
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: namtok am 13. Februar 2009, 13:13:09
namtok welche Touren fahren die? Auch Chiangmai Bangkok?

mindestes 10-15  mal täglich, deren Rennstrecke ist BKK- Khon kaen viertel- his halbstündlich.

Von BKK gehts auch noch nach Buriram, Surin, Srisaket und Ubon Ratchathani


Die Busse von Rayong fahren auch über das Seebad (eigenes Busterminal gegenüber der Einmündung der Central Pattaya Road) nach Chiangmai, Mae Sai über Chiangrai, und Ubon

Plan funzt leider nur in Thai

http://www.nca.co.th/newweb/route/index.php
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Sonex am 13. Februar 2009, 15:09:23
Sonex, wenn der Airport Link mal funktioniert, dann motte ich meinen Traktor ein in Bangkok. Neulich stand ich eine geschlagene halbe Stunde im Taxi vor EINER EINZIGEN AMPEL. Als wir dann ausstiegen, zahlten wir für weniger als einen Kilometer 100 Baht mit Trinkgeld. Mein Blutdruck macht sowas nicht mit.

Hat ja Recht!
So was ist mir vor ein paar Tagen auch auf der Taksin-Brücke passiert.
Ich hätte vorher aussteigen und die Fähre nehmen sollen.  :-[
Das war so gegen 17.30h.
Vom Bussbahnhof startete ích aber um 6.30h morgens.

Mit 2 vollen Koffern und einigen Taschen und Tüten.
-Ich glaube ich habe erwähnt, dass ich mit meiner Frau unterwegs und die u.a. beim Schneider zugeschlagen hat.
Zudem hat sie noch Schuhe, Geschenke, Pflanzen, Muscheln, Steine  :ound einige andere Sachen gesammelt, die die Welt nicht braucht. Von den Büchern, wie einem gewissen Bankokführer ganz zu schweigen!


SoneX

Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: namtok am 13. Februar 2009, 15:38:12
Zitat
So was ist mir vor ein paar Tagen auch auf der Taksin-Brücke passiert...

In 2 Monaten geht endlich die dortige Skytrain Verlängerung in Betrieb...
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: dii am 13. Februar 2009, 19:19:15
...nur ma so  ;)

(http://i6.photobucket.com/albums/y207/tawee/tip/tip007.jpg)

...das da --->   http://www.si.mahidol.ac.th/museums/en/index.htm
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Sonex am 13. Februar 2009, 19:34:41
Zitat
So was ist mir vor ein paar Tagen auch auf der Taksin-Brücke passiert...

In 2 Monaten geht endlich die dortige Skytrain Verlängerung in Betrieb...

Eigenartig, mir hat man gesagt in 2 Jahren. ???
Warten wir es ab.
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: namtok am 13. Februar 2009, 20:40:34
Die Strecke ist nicht der Airport-Express  ;) ...

Zur Nakhonchai-Air: Gute Fahrer von denen waren auch schon mal im Schwobenländle zur Fahrerschulung bei Mercedes...
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Sonex am 13. Dezember 2009, 16:28:42
Es gibt Tage, die sich in die Erinnerung einbrennen.

Nicht weil unbedingt was Besonderes passiert ist, vielmehr, weil man sie gefürchtet hat.
Tage die man –falls möglich- vor sich herschiebt bzw.  verdrängt.  Wie da wären Zahnarztbesuche, Operationen oder Gerichtstermine.

So einen Tag hatte ich in der vergangenen Woche.
Man hat mich beim Strafgericht in Piräus vorgeladen.
Ich bin angeklagt:
1. der Urkundenfälschung
2. Des Schmuggels (innerhalb der EU)
3. Des Gebrauchs gefälschter Urkunden.

Die Straftat war, dass 1994 ein Transporter mit gefälschten Zoll-Papieren auf den Namen einer von mir geleiteten Firma zugelassen wurde.  
Natürlich habe ich mit der Sache (fast)nichts zu tun.
Ich lege großen Wert darauf, dass in meinem Einflussbereich die Gesetze des Landes eingehalten werden.
Sehr wohl weiß ich , was Staatorgane mit unbeliebten Gästen machen können.
 So würde es mir auch niemals einfallen irgendwo Bestechungsgelder zu bezahlen oder anzubieten. (Für so was hab ich meine einheimischen Leute.)

Was ist passiert?
Als erstes  scheizt  Griechenland auf EU-Verträge und den freien Warenverkehr hinsichtlich gebrauchter Autos.
Ein von mir gekaufter Wagen musste also verzollt werden.
Meine Anweisung war, dass die Billigst zu erfolgen hat.

Ein Freund kannte einen Verzoller in Piräus mit Verbindungen.  Der Vater des Verzollers war ehemals der Größte seiner Branche.
Aber Junior hat es mit den guten Beziehungen etwas übertrieben. Zudem hatte er ein kleines Problem. Bereits drei Mehrfamilienhäuser hat er verschnupft.
Um seinen weiteren Koksbedarf zu decken manipulierte er ca. 300-mal  Zollpapiere.
 Er deklarierte mal einen Porsche als Trecker  für die Landwirtschaft, mal einen Mercedes SL als Motorrad. Zum Schluss fälschte er die Dokumente komplett mit nachgemachten Stempeln.
Und genau das ist auch mit meinem Transit passiert.
Ein Jahr nachdem ich den Wagen angemeldet hatte standen zwei unfreundlichen Beamte vor meinen Büro, wollten –nicht vorhandene und mir unbekannte- Papiere sehen.
Dann "baten" sie mich zum Zoll um eine Aussage als Zeuge zu machen.
Da der Vorgang schon so lange her war und mir unheimlich stank konnte ich mich an gar nix mehr erinnern.  
Da wurden die Herren etwas ungehalten, setzten mich fest und konfiszierten den besagten  Wagen.

Aber ich glaube, sie taten es nicht wirklich gerne, sondern auf höhere Anweisung.
Schließlich hab ich ja eigentlich einen guten Ruf und beim Zoll findet man seit Jahren Wanduhren, Aschenbecher, Kugelschreiber und Sonstiges, auf dem das Logo der Firma zu sehen ist, welche ich vertrete.
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Sonex am 14. Dezember 2009, 00:49:24
Nun, nahezu fünf Jahre später habe ich den Termin beim Strafgericht.

Einen Tag vorher reiste ich mit unseren Buchhalter an,
der bezeugen sollte, dass  ich ein guter Mensch bin und noch nie Ärger oder Probleme mit Behörden gehabt habe und das ich immer alles korrekt haben möchte.

Lieber hätte ich den alten Hauptbuchhalter gehabt, der nun für eine staatliche Versicherung arbeitet.
Allerdings stellte der sich aber als unzuverlässig heraus, da er sich an ein für mich peinliches Detail erinnert.
 
Am Nachmittag vor dem anberaumten Prozess gab es noch ein Strategiegespräch mir dem Anwalt und der Übersetzerin (welche auch eine erfahren Anwältin ist).
Da ich die Sache vom Tisch haben möchte, beherzigte ich den Spruch, dass die billigste Lösung oft der teuerste Anwalt ist. (gilt für GR)

Die beiden Advokaten hatten in der Tat saubere Vorarbeitet geleistet.
Die Akteneinsicht ergab, dass ich mich auf dumm stellen und empört als Opfer darstellen konnte.
Was ich sagen und nicht sagen sollte, wurde genau besprochen.
Der Zeuge hörte natürlich mit und half beim Übersetzten der juristischen Fachbegriffe. (Der junge Mann arbeitet schon etwas länger in meinem Umfeld).
Eigentlich waren die Anwälte recht zuversichtlich.
 
Hilfreich ist, das ich die Landessprache nicht schreibe, lesen oder sprechen kann.
 – Und das der Mitangeklagte, den ich noch nie gesehen oder gesprochen habe ,nachweißlich  bei 300 Autos die Dokumente gefälscht hat.
Ich kenne mich mit der Materie nicht aus und kann die Papiere bestimmt nicht besser prüfen als das Straßenverkehrssamt, dass die Nummernschilder gegeben hat.

Aber wenn das Gericht das nicht so sieht ?
Dann gibt es vielleicht 30 bis 50 Tage Gefängnis – aber auf Bewährung  - falls ich noch nicht vorbestraft bin.  (Bin ich nicht!!!)
Zudem müsste ich dann damit rechnen dass das Verwaltungsgericht mit neben den Zoll von 9.500 Euro noch eine Strafe von 19.000 Euro aufbrummt.
(Nicht schlecht für eine Wagen der 10.000 Euro gekostet hat.)

Das Letzte, was die Anwälte mir mit auf den Weg  gaben, war die Bitte doch morgen –zum Termin- 1.500 Euro mitzubringen- ihr Honorar .
Ich war begeistert!
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Sonex am 14. Dezember 2009, 23:49:31
Vom Anwaltsbüro liefen wir zu unserem Hotel.  
Vorbei an grünen Bussen, die mit einigen hundert Polizisten umgeben waren.
Diese trugen Gummiknüppel, Helme, Stiefel, Schienbeinschoner und Glasschilder.  
An zahlreichen Spiegel und Glasscheiben, konnte man erkennen, dass es vor kurzem ein seltsames Wetter gab – mit reichlich Niederschlag von Steinen.

Um die Mülltonnen war es voll von beschädigte Kartons und Plastiksäcke.
Der Müll wurde offensichtlich seit Tagen nicht abgeholt.
Dementsprechend roch es.

Kein Gebäude, auch keine noch so schöne Fassade oder antikes Überbleibsel hatten die  Graffiti-Sprayern  verschont.


Wir kamen am Hotel Grande Bretagne vorbei.
Hier war ich einige Male, um den Bullshit der Großen dieser Welt  zu lauschen.
Die Auslandskammer lädt zu Neujahrsempfang ihre Mitglieder und einen Gast-Redner ein.

Mal erklärte ein Bankvorstand, weshalb Banken Gewinne machen müssen,
mal sprach die Tourismusministerin so einen  Unfug, dass ich sie als Quotenfrau identifiziert.
Ein anderes Mal referierte Michael Frenzel – Chef von TUI – voll am Thema vorbei.

Aber ich sah auch immer wieder einen persönlichen Star von mir.
Jemand, bei dem ich nicht weiß , ob ich ihn für seine Effizienz  bewundern oder verachten soll.
Der Deutsche Botschafter, der hier einen Operettenjob innehat und der der bestbezahlten  Lächler ist, den ich kenne.
Denn nichts anderes tut er auf seinen Siteseeing-Touren und Auftritten.
Bald wird er in den wohlverdienten Ruhestand gehen.


Wie ein Kontrastprogramm waren die Glanz- und Vorzeigestraßen voller Menschen aus Afrika, Arabien und Pakistan.
 Diese traten grundsätzlich in Gruppen auf.
Viele versuchten sich als Straßenhändler durchzuschlagen – zum Leidwesen der Ladenbesitzer.

Wir beobachteten eine sehr aggressive Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von Farbigen und der Stadtpolizei.
Letzter hatte ein Laken voll mit gefälschten Markenhandtaschen beschlagnahmt und damit wohl einem der Händler seine Geschäftsgrundlage zerstört.
Handgreiflichkeiten konnten soeben noch vermieden werden, obwohl einige schon Stühle eines Cafés in der Hand hatten– fertig zu Angriff.

Das Ganze erinnerte mich leicht an einen Science-Fiction-Filme .
Irgendwie lag ein Hauch von Spannung und Anarchie in der Luft.

Am Abend  zogen wir noch durch die Altstadt von Athen.
Diese ist überfüllt mit hochpreisigen Gaststätten, die seltsamerweise alle das gleiche anbieten.
Die Souvenirs sind  ebenfalls fast alle austauschbar. Überall in der Welt bekommt man das Selbe.
Taschen , Gürtel, Modeschmuck und so weiter.  
Nur die Aufdrucke der T-Shirts sind zuweilen etwas anders.


Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Sonex am 18. Dezember 2009, 05:54:21
Der nächste Tag war der  Tag des Gerichtes,
Um 8.15h bestiegen wir d einen Bus, der uns in 30 Minuten zum Gerichtsgebäude nach Piräus bringen sollte.
Mir war unwohl  und die  Knie schlotterten mir.

Mein Buchhalter war guter Dinge und meinte, es wird schon alles gutgehen.
Dies  war nun ein weiterer Grund für mich skeptisch zu sein,
denn ich traue grundsätzlich keinem Buchhalter  und
ich zucke  automatisch zusammen, wenn der junge Mann optimistisch ist, denn damit hab ich ganz schlechte Erfahrung gemacht.
Bei  solchen Fällen war es uns immer gerade noch gelungen eine Situation im letzten Augenblick zu retten.

Während der Busfahrt fiel mir auf, dass ca. 5 % der an der Strecke liegenden ‚Ladenlokale zu kaufen oder zu mieten waren.  
Hier gab es  noch vor einem Jahr eine „blühende Landschaft“ .

Piräus hatte sich in den letzten 15 Jahren stark verändert.
Aus der einstigen Industrie- und Hafenstadt mit alten und urigen Gebäuden ist eine stromlinienförmige Ort geworden, er seinen Charakter verloren hat.
Die meisten Gewerbe sind aus Umweltgründen weit weg verlagert worden.

Statt um 9.00h kamen wir um  9.20h an, Der Tagungsraum war im 3. Stock.
Zwei Kammern tagten. Es  schienen so 200 Menschen auf dem Gang hin  und her zu laufen.
Die Tür zu unseren Tagungsraum war offen. Davor lungerten einige Leute des Wachpersonals.
Die Anwälte warteten auf uns und teilten mit, dass wir die Nr.15 hätten.  
Insgesamt waren 31 Termine angesagt.

Ich fragte mich, wie das in 7 Stunden  gehen sollte. Das waren so 15 Minuten pro Verfahren.
Die Mühlen des Gerichtes mahlen doch bekanntlich langsam.
Bestimmt wurde einkalkuliert, dass sich einige Anwälte oder Angeklagte „entschuldigen“ und um Vertagung bitten.  Auch ist mit Vertagungen aus anderen Gründen  zu rechnen.  
Noch war mir nicht bewusst, wie Recht ich hatte.

Zu meinem Leid nahm ich war, dass das Richtertrio aus  – teils jungen – Frauen bestand.
Der erste Fall war die Nr. 7 .
Eine Frau mittleren Alters – also etwas jünger als ich – aber nicht gerade gut aussehend – hat mehrere  Männer überredet ein Geschäft mit ihr anzufangen und dann hat sie sie um Bargeld betrogen.
Dies erfolgte irgendwie mit der Mehrwertsteuer.  
Scheinbar ein schwieriger Fall.
Leider war eine Anfrage beim zuständigen Finanzamt nicht bearbeitet worden.  Aber eine Finanzbeamtin war mit Unterlagen da.  
Als das Gericht sie fragte wie viel MwSt.-Schulden ein Geschädigter am 1,September 2003 hatte, sagt sie : Er hat jetzt soundso viel Steuer-Schulden.
Das wollten die Richterinnen aber nicht wissen und forderte die Beamtin auf die benötigte Information zu besorgen.  
Das war so um 10.45h. Das Gericht zog sich erst mal zur Beratung zurück.
Um 12.00h  war ein Termin – für die Nr.2 –geblockt.  

Ich wartete draußen vor dem Sitzungssaal.

Aus dem anderen Saal kam ein Angeklagter - wie an seinen Fesseln zu erkennen war-  und ging in Begleitung von vier stämmigen Wächtern zur Toilette.
Anscheinend gehörte ich zu den minderschweren Fällen.
Später besuchte auch ich das stille Örtchen. -wirklich überrascht war ich nicht übes dessenZustand.
Ich erinnerte mich an den ersten Ratschlag, den ich vor vielen Jahren bezüglich meines Gastlandes bekommen habe.
Nämlich niemals ohne  Papiertaschentücher das Haus verlassen.
Ohne was mit den Händen anzufassen verließ ich die Lokalität wieder.

Weitere unangenehme Facetten dieses würdevollen Gebäudes fielen mir auf.
Titel: Re: Mein Tagebuch - Sonex
Beitrag von: Sonex am 19. Dezember 2009, 02:09:22
Um12.00 h wurde tatsächlich der 2. Fall begonnen.
 Der Erste - die Nr.7- wurde unterbrochen. Ich ahnte Schlimmes.
Einige Anwälte schüttelten nur den Kopf. Andere hatten ein süffisantes Lächeln im Gesicht.  
Einer gab eine Äußerung wie: diese blöden kleinen Mädchen! von sich –Gemeint waren die Richterinnen.

Ich erfuhr, dass weder mein Mitangeklagter noch sein Anwalt heute erschienen sind.
 Welcher Zeuge vom Zoll da war, war nicht bekannt.

Mein Anwalt ermahnte mich noch mal, mich einfach auszudrücken und nur das Notwendigste zu sagen.
Er wollte die Richterinnen nicht mit komplizierten Dingen belasten- notfalls was weglassen.

Ich fragte den Buchhalter, ob er wüsste, wann ich das letzte Mal bewusst gelogen hätte.
Da war, als wir wegen dieser Mietrechtssache vor Gericht standen.
Der junge Mann besitzt eine jugendliche Naivität und ein durch und durch ehrliches Wesen.
Er erwiderte: „So was ist doch nicht Lügen.“  
–Wie dem auch sei, ich hab mich damals in meinem Verhalten dem der Gegenpartei angeschlossen.

Um 13.00h machte das Gericht eine Mittagspause.  Danach sollte es mit dem 1.Fall weitergehen.
Der Buchhalter, die Übersetzerin und ich beschlossen das Gebäude zu verlasen um in der Nachbarschaft was zu verzehren.  

Nach einiger Zeit kam freudestrahlend der Anwalt hinzu.
Er hatte  den Zollbeamten gefunden der als Zeuge der Anklage anwesend ist.
Der Beamte ist ein Bekannter eines Bekannten meines Anwaltes und hat diesem gesagt, welche Fragen er stellen soll, damit er dann entlastende Antworten geben kann.
Ich dachte, ich hätte nicht richtig verstanden und fragte dreimal nach, was Sache ist.
Der Zoll weiß, dass mein Mitangeklagter der Bösewicht ist, hat kein Interesse einer weiteren Strafverfolgung gegen mich.  Sie wollten nur die Zollgebühr.
Na, dann ist ja alles gelaufen, Nun brauchte  ich nur noch den Gerichtstermin hinter mich bringen.

Leicht gesagt. Um 14.30h wurde die Betrügerin aus dem 1.Fall zu 30 Tagen Gefängnis auf Bewährung verurteilt.
Um 15.00h wurden die neuen Gerichtstermine bekanntgegeben.

Meiner soll am 17.06. statt finden. Wenigsten ein Datum, was ich mir leicht merken kann.

Den Wagen werde ich wohl als Oldtimer wiedersehen.
Die Anwälte wollten für den Tag 500 Euro. Ich hatte weiter Kosten von 500 Euro und 2 mal 2 Tage Arbeitsausfall.
Zwei von 31 angesetzten Fällen hat das Gericht an diesem Tag bearbeitet.
Beklagte, Anwälte und Zeugen haben gewartet.
Meiner Hochrechnung nach, wurden an diesem Gerichtstag so 15.000 Euro verbrannt.
Wenn die das zwei Mal die Woche machen also ca.  90-mal im Jahr, dann verbrennen die so 600.000 bis 700.000 Euro im Jahr.

Eigentlich ist es mir mittlerweile egal, wie der Fall ausgeht.
Den Respekt vor dem Gericht hab ich verloren und ob ich von denen doch noch verurteilt werde, geht mir am Allerwertesten vorbei.

....
Irgendwann geht es vielleicht weiter.

SoneX