Dieses "Zitat" verfuehrte mich(uns - meine Frau und mich) heute dazu dort zu dinnieren.
Sehr guten Spargel aus Deutschland bekommt man z.Z. bei Cheesa - Sukhumvit soi 20 , direkt neben Otto, fuer die, die es nicht kennen sollten.
Vor allem schoene dicke stangen, sehr frisch, nicht "holzig"
sehr zu emphelen
Und hier nun meine(unsere) Erfahrung vom Sonntag, 29.05.2011:
Das "Chesa" ein schweizer Restaurant in BKK, Sukhumvit 20. Hatte ich doch am Nachmittag gelesen, dass es dort frischen, aus Deutschland importierten, Spargel geben soll. Gegen 18:00h - ein japanische Ehepaar mit zwei kleinen Kindern waren zu diesem Zeitpunkt die einzigen Gaeste in dem Restaurant mit etwas gediegenen Ambiente. Man wies uns einen Tisch zu und reichte uns einen ganzen Stoss an Speisekarten (Standard, Sonderkarte, Weinkarte, Desertkarte, Weinangebot). Als Entree gab es etwas Butter (maessige Qualitaet) und je ein Broetchen sowie je eine kleine Scheibe Weiss- und dunkles Brot.
Natuerlich bestellte ich mir ein Gericht auf Basis von weissem Spargel. Ergaenzt war dieses mit etwas gebratener Gaenseleber. Nun, die Spargel waren noch bissfest (was allgemein als gutes Qualitaetsmerkmal fuer die Kueche gilt - doch bevorzuge ich nicht ganz dieses Garstadium - es sollte fuer mich schon auch durchgegart sein) und die Scheibe Gaenseleber (6 cm im Durchmesser) war auf den insgesamt 4 Spargelstangen abgelegt und mit einer sehr sehr braunen (dunkelbraun bis schwarzen) Sauce uebergossen (oder soll ich sagen abgedeckt, kaschiert? - auf jeden Fall schmeckte sie etwas bitter was darauf schliessen lies, dass Beides (Gaenseleber und Sauce) etwas zu heiss (um nicht zu sagen, "verbrand") zubereitet wurde).
Die ebenfalls mit auf dem Teller angerichten (Acker-)Salattriebe waren akzeptabel gewuerzt und ohne weiteres nachwuerzen geniessbar - jedoch nichts besonderes (wie z.B. mit etwas Crema di Balsamico trapiert, nur "unterstrichen") - aber immerhin waren es Ackersalatschoesslinge (oder wie die Oesterreicher sagen "Vogerlsalat") was in TH ja auch schon eine Seltenheit ist. Der Preis: 850 Baht entspricht ca. 20 Euro oder auch ca. 10 DM pro Spargel mit einem Bissen Gaenseleber und einem Trieb(Blatt) Vogerlsalat.
Ja, ja - jetzt nur kein Spott. Ich halte mich absolut nicht fuer einen snob und schon gar nicht fuer einen Kroesus oder auch die "Moechtegernvariante" desselben. Aber - ich werde dieses Jahr die deutsche Spargelsaison zum ersten Mal komplett verpassen und es hatte mich einfach "gepackt" als ich lesen musste, dass es in BKK heimatlichen Spargel geben sollte.
Uebrigens, meine Frau trat fuer sich (und damit natuerlich auch fuer uns) auf die Ausgabenbremse - sie bestellte sich nur eine Spargelsuppe (und diese noch nicht einmal vom frischen importierten Sparel zubereitet, sondern eine Instantvariante). Als ich dies gesehen habe aergerte ich mich etwas, da die Mehrkosten nur mal 30 Baht ausgemacht haetten - aber so sind die Thai. Man muss sich schuldig fuehlen und das zum schlechtesten Augenblick.
Nun, meine Haut ist derweilen etwas dicker geworden und im Allgemeinen habe ich meine diesbezueglichen Schuldgefuehle wirklich gut im Griff.
Ohhh...nein, nein, soweit ging sie jetzt auch wieder nicht, dass sie mich den "main course" alleine froehnen liess. Sie bestellte sich etwas (aus CNX bekanntes) das fuer sie etwas typisch Internationales ist - ein Cordon Bleu. Obwohl meine Frau wirklich nicht sehr hungrig war, so sah ich ihre Enttaeuschung dennoch an. Das was man Fleisch nennt war nur gerademal halb so gross wie das was man im chiang mai'er Franco-Thai serviert bekommt. Da meine Frau das kleine Stueck Cordon Blue nicht ganz runter bekam (ich sagte ja, dass sie allein schon durch die Suppe weitgehendst gesaettigt war) kam ich ebenfalls in den Genuss einer Geschmacksprobe dieses Gerichtes. Nun, ich habe es mir auch angesehen - schon deshalb, weil die restliche Panate wie ein Kokon vom Fleisch fiel, was mich stutzig machte. Schweinefleisch (der Wahrheit halber sei gesagt, dass dies auf der Speisekarte angegeben war), ca. 2-3 mm dick - natuerlich im rohen Zustand so duenn ausgewalzt - um etwas Kaese (vielleicht eine Toastscheibe? - konnte es nicht genau bestimmen - war aber auch nichts besonderes) gewickelt. Geschmack? Was fuer einen Geschmack? Gewuerzt? Ich warf meiner Frau noch vor, sich von der Bedienung (ohne vorherige Pruefung) etwas Pfeffer aus der Muehle auf Fleisch und Pommes mahlen zu lassen - doch ohne diesen Pfeffer waere das komplette Gericht nahezu so fade gewesen wie pures Trinkwasser.
Jetzt koennte ich auch noch etwas zu der Karaffe Weiswein (3,5 mal so teuer wie das was man im Franco-Thai bezahlt) sagen, den wir zu unserem Abendessen zu uns genommen hatten - nein, die Qualitaet war soweit in Ordnung - aber die "Servierung"!?
Was solls - insgesamt zahlte ich ca. 2.400 Baht, einschliesslich der nachtraeglichen Aufrechnung fuer 10% Service und 7% Tax - ich hatte dieses nicht auf dem Menublatt (Sonderbeilage zur Speisekarte) erkennen koennen.
Ich habe mich noch nie ueber einen Preis fuer ein Essen beschwert, wenn es mir geschmeckt hat - doch diese Erfahrung nicht zu machen und dann auch noch teuer dafuer bezahlen muessen, das aergert mich.
Die Lehre fuer mich hieraus ist: "Einer Empfehlung wieder das zuzurechnen was diese ist - die Momentaufnahme eines Dritten hinsichtlich Geschmack und Genusses eines Gerichtes sowie den eventuell konstand professionellen Eigenschaften eines Koches".
Maeeutik