Aus der Bangkok Post:
Premierminister gelobt, das Parlament im September aufzulösenAm Donnerstag erklärte Premierminister Abhisit Vejjajiva, er sei dazu bereit, das Parlament im September aufzulösen und so den Weg frei zu machen für Neuwahlen, um die lähmende politische Krise zu beenden.
Die Anhänger der UDD, die einen Protestfeldzug geführt haben, um vorgezogene Wahlen zu erzwingen, haben sich mit Herrn Abhisits Marschplan für eine Versöhnung einverstanden erklärt, der landesweite Wahlen am 14. November vorsieht.
Aber nach der langen, erbitterten Auseinandersetzung, die im vergangenen Monat durch Gewalttätigkeiten mit 27 Toten und hunderten von Verletzten überschattet war, bleiben sie mißtrauisch und wollen weitere Einzelheiten wissen, bevor sie ihre ausgedehnte Demo-Meile im Herzen Bangkoks räumen.
Herr Abhisit erklärte auf einer Zusammenkunft der Gesetzemacher der Regierungspartei, die seinem Plan ihre Unterstützung zusagten, das Unterhaus des Parlaments werde irgendwann in der zweiten Septemberhälfte aufgelöst werden, weigerte sich aber, einen genauen Zeitpunkt dafür zu nennen.
„Das kann jeder selbst ausrechnen,“ antwortete Herr Abhisit auf die Frage, wann genau die Auflösung stattfinden solle. Eine Antwort darauf fordern auch die Rothemden, bevor sie ihre Demonstrationen beenden, die seit Wochen das Einzelhandelszentrum der Hauptstadt lahmgelegt haben.
Das Wahlgesetz verlangt einen Wahlkampf von 45-60 Tagen Dauer.
Zuvor habe heute die Demokratische Partei bei ihrem Treffen eine Erklärung verabschiedet, Herrn Abhisits Versöhnungsplan und seiner Ankündigung, am 14. November wählen zu lassen, zu unterstützen, erklärte der Parteispürecher Buranat Samutarak.
Die Parteigenossen wären ebenfalls damit einverstanden gewesen, daß Herr Abhisit das Parlament nicht auflösen müsse, sollte die UDD ihre Demonstrationen nicht einstellen, fügte er hinzu.
„Falls die Rothemden weiter demonstrieren, kann es passieren, daß der Premierminister das Parlament doch nicht auflöst,“ sagte Herr Buranat.
Der Sprecher sagte zudem, daß auch der Chefberater der Partei, Chuan Leekpai, dem Vorschlag des Premierministers zugestimmt habe. Daher sollte die UDD ihre Demonstration zu schnell wie möglich beenden.
UDD-Generalsekretär Natthawut Saikua erklärte, die UDD sei bereit, den Versöhnungsplan von Herrn Abhisit umzusetzen, sobald die regierende Demokratische Partei sich dazu bekannt habe, diesen zu unterstützen.
„Die UDD ist bereit, den nächsten Schritt zu machen zur Umsetzung des Versöhnungsplanes,“ sagte Herr Natthawut. „Die UDD-Führung wird sich treffen, um Lösungen für die politischen Probleme zu finden und die Demonstrationen zu beenden. Es kann aber sein, daß wir heute noch keine Einigung erzielen können.“
Herr Natthawut rief anschließend die Demokratische Partei und den Zentralen Krisenstab CRES dazu auf, die Drohgebärden gegenüber den Rothemden einzustellen, denn das wäre kontraproduktiv für eine Atmosphäre der Aussöhnung und würde Verwirrung in der Öffentlichkeit stiften.
Er äußerte sich, nachdem der Sprecher des CRES, Oberst Sansern Kaewkamnerd, erklärt hatte, dies sein ein Versuch, mit allen Leuten im ganzen Land zu einer Aussöhnung zu gelangen, nicht nur mit der UDD.
Daher stehe es der UDD nicht zu, noch weiter zu schachern, insbesondere, was ihre Forderung an den Premierminister angehe, einen genauen Termin für die Parlamentsauflösung zu nennen, sagte Oberst Sansern.
Der CRES-Sprecher meinte, die UDD stelle diese Forderung, da sie sich zum Sieger erklären wolle.
Auch wenn der Premierminister seinen Versöhnungsplan vorgelegt habe, bedeute dies noch lange nicht, daß es zu keiner Operation zur Zurückeroberung der Demo-Meile kommen könne.
CRES werde darüber erst nach den Feiern zum Krönungstag eine Entscheidung treffen, sagte Oberst Sansern. Diese Feiern begannen am 5. Mai und werden sich bis zum 9. Mai hinziehen.
Oberst Sansern erklärte, die Behörden hätten weitere Kontrollpunkte eingerichtet, um die UDD-Demonstranten daran zu hindern, Kriegswaffen aus der Demo-Meile herauszuschmuggeln.
Quelle:
http://www.bangkokpost.com/news/local/177074/pm-vows-to-dissolve-parliament-in-septMal eine grundsätzliche Anmerkung zu meinen Übersetzungen:
Mitunter wird dem einen oder anderen aufgefallen sein, daß im englischen Originaltext etwas Gegensätzliches zur deutschen Übersetzung steht. Da habe ich keine eigenmächtige "Geschichtsfälschung" vorgenommen, sondern lediglich einen meiner Ansicht nach vorhandenen Druckfehler korrigiert, wenn eine wörtliche Übersetzung im Gesamtzusammenhang keinen Sinn ergeben hätte.
Auch obiger Text enthält wieder so einen Fall:
"Although the prime minister had declared his roadmap for reconciliation, it did not mean that there would be an operation to retake the protest site."Wörtlich übersetzt:
Obwohl der Premierminister seinen Friedensplan vorgelegt hat, bedeutet dies nicht, daß es eine Operation zur Rückeroberung der Demo-Meile geben wird.Das macht im Kontext überhaupt keinen Sinn, m.E. wurde da einfach im englischen Text eine Verneinung vergessen
(... that there would not be an operation...) und so habe ich's dann auch übersetzt.